Sich per SMS oder per Mail krank melden?

vom 13.11.2012, 14:03 Uhr

Jeder Arbeitnehmer ist mehr oder minder verpflichtet, Bescheid zu geben, wenn er aufgrund einer Krankheit verhindert ist. Die Frage hierbei, die wir neulich in der Diskussion hatten, ist, ob es ausreichend sei, wenn man sich per Mail oder SMS krank meldet. Verständlich wäre es an sich ja nur, wenn man nichts mehr sagen kann, kein Wort aus sich selbst herausbekommt, was bei manchen Erkrankungen ja der Fall sein kann, aber ich bin der Meinung, dass eine Mail oder SMS zu unpersönlich ist. Auch bin ich mir unsicher, ob die Nachricht überhaupt ankommt.

Bei der Diskussion ging es dann heiß her, aber mal ehrlich, ist es nicht auch ein wenig feige? Oder warum schickt man eine solche Meldung per Mail? Kann man bei einer Nachricht auf diesem Wege einfach davon ausgehen, dass die Nachricht dann schon ankommt? Wird so etwas bestätigt? In welcher Situation würdet oder habt Ihr bereits Euch so krank gemeldet?

Wie haltet Ihr es? Habt Ihr auch schon Mails geschickt, um Euch krank zu melden oder ruft Ihr grundsätzlich an?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich habe mich auch mal per Mail entschuldigt, als ich eine Lebensmittelvergiftung hatte. Das lag daran, dass ich nur noch auf dem Klo war und nicht wusste, wann ich wieder brechen muss oder nicht. Ich wollte ja nicht, dass mein Arbeitgeber am Telefon mein Brechen zu hören bekommt. Ich habe aber in der Mail gleich um Bestätigung gebeten, dass sie auch angekommen ist. Ansonsten hätte mein Partner anrufen müssen, dem es zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz so schlecht ging.

Ich denke es ist schon in Ordnung bei manchen Sachen. Wenn man allerdings noch anrufen kann, sollte man es auch machen. Auch der Partner kann ja anrufen, wenn man selber zu erschöpft ist. Ich sehe als nicht als feige an, wenn man eine Mail schreibt. Manchmal geht es eben einfach nicht anders. Mein Arbeitgeber will sogar lieber Mails und SMS, als Anrufe. Das hat er mir auch gleich am Anfang gesagt und deswegen war ich da so auf der sicheren Seite.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde es nicht wagen, mich mit einer SMS oder Mail krankzumelden. Die Glaubwürdigkeit ginge meiner Meinung nach dadurch verloren und das gute Verhältnis zum Arbeitgeber würde darunter leiden. Sofern es vorhanden ist. Wäre ich Arbeitgeber, würde ich das so nicht akzeptieren.

Die meisten Arbeitgeber erwarten schon ein wenig mehr, als nur eine SMS oder Mail. Sollte ein Arbeitgeber zu Beginn des Arbeitsverhältnisses das extra so gewünscht haben, kann man so verfahren. Aber in allen anderen Fällen ist es nicht angebracht. Selbst wenn es eine Krankheit ist, bei der das Sprechen nicht geht oder sehr schwer fällt, gibt es die Möglichkeit, eine andere Person anrufen zu lassen, die das klärt. Alles andere sieht nach Desinteresse aus und ist nicht glaubwürdig, vor allem, wenn es ein Montag ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich war in den letzten fünf Jahren nur ein einziges Mal krank, also so krank, dass ich nicht arbeiten gehen konnte. Zwangsweise musste ich mich per SMS krank melden, da ich morgens zu dem Zeitpunkt einfach keine Stimme hatte. Ich bin dann zum Arzt gegangen und ein paar Stunden später war die Stimme etwas wieder da, zumindest so, dass man mich wieder verstehen konnte.

Also habe ich dann noch mal bei der Arbeit angerufen und habe noch mal Bescheid gesagt bzw. dann auch mitgeteilt, wie lange ich krank geschrieben bin. Morgens hatte ich nur Bescheid gesagt, dass es mir eben nicht gut geht und ich zum Arzt gehen werde. Aber dabei handelte es sich auch um eine absolute Ausnahme, weil man mich am Telefon eben nicht verstanden hätte. Ansonsten würde ich mich immer telefonisch krank melden.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich würde mich keinesfalls per SMS oder per E-Mail bei meinem Arbeitgeber krank melden. Dies ist nicht nur sehr unpersönlich sondern, meiner Meinung nach auch ein wenig unglaubwürdig. Wenn ich mich krank melde möchte ich ja auch direkt eine Bestätigung erhalten. Wenn ich eine SMS an meinem Chef oder meine Chefin sende, heißt es ja nicht, dass sie diese auch direkt lesen können. Man stelle sich vor, derjenige hat das Handy mal nicht am Mann und macht sich so nun einige Sorgen um einen. So eine unangenehme Situation möchte man natürlich ungern aufkommen lassen, oder?

Ich melde mich immer telefonisch krank. Das wird einfach so gemacht und es ist auch für mich die beste Art und Weise. Es kann ja vorkommen, dass man den Chef oder die anderen Kollegen noch auf gewisse Dinge aufmerksam machen muss, die sie jetzt übernehmen oder selbst machen müssen, da man ja nun krank ist und seiner Arbeit nicht nachgehen kann. Nicht alles kann liegen bleiben bis man wieder gesund ist. Von daher halte ich so eine Absprache am Telefon für mehr als sinnvoll.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Wenn ich mich früher krank gemeldet habe, dann habe ich generell immer versucht persönlich anzurufen und jemandem am Hörer zu haben, der dieses krankheitsbedingte Fehlen bestätigt und zur Kenntnis nimmt. Während der Ausbildung hat sich das dann ein wenig geändert und ich schrieb vermehrt E-Mails, in denen oft schon direkt das ärztliche Attest beigefügt war. In großen Unternehmen oder auch Schulen denke ich, ist es leichter, wenn man eine Mail schreibt. Diese wird von Sekretärinnen weitergeleitet und derjenige oder die Abteilung, die es betrifft, wird sofort informiert. Man selbst hat durch eine Lesebestätigung außerdem immer etwas Schriftliches in der Hand, wenn man abgemahnt werden sollte.

Natürlich sollte man nicht immer vom Schlimmsten ausgehen, aber ich schreibe inzwischen generell eher E-Mails, um mich krank zu melden, als anzurufen, weil mir in meiner Ausbildungszeit einmal ganz fies mitgespielt wurde und plötzlich behauptet wurde, ich hätte mich nicht mehr gemeldet und nicht angerufen. Danach fing ich an E-Mails mit Lesebestätigung zu schreiben, die ich dann ordentlich abspeicherte in einem Ordner, um immer darauf zugreifen zu können. Sollte man also irgendwo arbeiten, wo nicht gerade ein enges, familiäres Verhältnis herrscht, sondern man eventuell auch einen unbeliebten Chef hat, dann würde ich immer alles auf dem schriftlichen Wege mache, um jeder Zeit beweisen zu können, dass man nicht im Unrecht ist.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


benutzer7 hat geschrieben:Während der Ausbildung hat sich das dann ein wenig geändert und ich schrieb vermehrt E-Mails, in denen oft schon direkt das ärztliche Attest beigefügt war.

Damit erinnerst du mich direkt daran, wie es bei mir in der Ausbildung war, was die Berufsschule betrifft. Dort war es ziemlich verbreitet einem Klassenkameraden am Morgen eine SMS zu schreiben, dass man selber krank ist und dies doch bitte dem Lehrer mitteilen soll. Das wurde akzeptiert und es hat auch nie jemand was gesagt, Hauptsache man wusste über den Verbleib der Person Bescheid. An sich ja keine schlechte Idee, da es in der Berufsschule schon ein wenig anders ist als im Betrieb selber, aber es kam auch vor, dass manche es gar nicht für nötig hielten sich abzumelden.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich bin ja noch kein Arbeitnehmer, kann es aber am Beispiel meines Vater erklären, dieser darf sich auf KEINEN Fall per E-mail oder Sms krankmelden, dabei würde die Sms sogar noch geduldet werden. Ich würde immer empfehlen das man sich persönlich abmeldet, weil es sonst auch der Glaubwürdigkeit schadet, ein abmelden per Telefon ist quasi schon ein Beweis dafür das man krank ist, den oft merkt man es der Person dann ja auch an.

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


In einem der letzten Unternehmen, in denen ich gearbeitet habe, habe ich mich tatsächlich auch schon per eMail krankgemeldet, weil uns damals aufgetragen worden war, uns irgendwo krank zu melden, nicht zwingend in der Personalabteilung, sofern diese Meldung im Endeffekt aber dort hingelangt. Insofern konnte man sich als Arbeitnehmer also auch bei einem Kollegen krankmelden, bestenfalls bei jemandem aus dem Sekretariat. Ich habe mich zwar nicht generell nur per eMail krankgemeldet, aber es kam schon vor, dass ich diesen Weg genutzt habe. Allerdings habe ich dann eine eMail in die Personalabteilung geschickt, weil ich keinen Grund darin sah, einer Kollegin aus dem Sekretariat Bescheid zu geben, damit diese meine Meldung weiterleitet, wenn ich mich genauso gut mit einer Mitarbeiterin aus der entsprechenden Abteilung in Verbindung setzen kann, sodass ich gleich an der richtigen Stelle meine Meldung mache.

Feige fand ich das nicht, zumal es in diesem Unternehmen gängiges Procedere war, so vorzugehen. Es besteht meiner Meinung nach nun auch kein besonderer Grund, aus dem man sich zwingend telefonisch krankmelden muss. Mich per SMS zu melden und über meine Erkrankung zu informieren, würde ich aber wiederum unterlassen, zumal ich diesen Kommunikationsweg doch als eher locker empfinde und mir das einfach zu unsicher und auch zu flapsig wäre. Ich würde lieber einen Weg wählen, der als gängiger Kommunikationsweg in dem jeweiligen Unternehmen gilt und insofern denke ich, dass eine eMail wohl nicht ganz falsch sein dürfte. Immerhin informiere ich über meine Erkrankung und tue insofern meiner Pflicht genüge, sofern ich sicherstelle, dass diese auch zu dem Zeitpunkt an der entsprechenden Stelle eingeht, zu dem ich meine Krankheit melden muss. Probleme hatte ich damit jedenfalls noch keine, aber ich denke, dass auch ein Anruf einmal untergehen kann, je nachdem, wo genau man denn anruft und wem gegenüber man mitteilt, dass man erkrankt ist.

In diesem Unternehmen war es übrigens äußerst lästig, dass jede Erkrankung, die von einem Mitarbeiter gemeldet wurde, infrage gestellt wurde, sodass man sich tatsächlich sicher darauf verlassen konnte, dass einem ohnehin nicht geglaubt wird, dass man arbeitsunfähig erkrankt ist. Insofern habe ich den Weg der eMail schon allein aus dem Grund vorgezogen, dass ich so niemandem gegenüber irgendeine Rechenschaft ablegen muss und mir keine blöden Fragen anhören brauche, was leider jeweils naheliegend war. Meine Pflicht als Arbeitnehmer besteht darin, meine Erkrankung oder vielmehr meine Arbeitsunfähigkeit zu melden und das habe ich jeweils per eMail getan. Damit war der Fall für mich erledigt und meine Krankmeldung habe ich ebenfalls pünktlich innerhalb der gesetzten Frist eingereicht. Da es auf diese Weise keine Probleme gab und ich mir neugierige Fragen ersparen konnte, schien mir dieser Weg also praktikabel und angezeigt.

Dort, wo ich jetzt arbeite, wäre es wiederum unsinnig, im Falle einer Arbeitsunfähigkeit eine eMail zu verschicken, weil diese bei uns in der Kanzlei nicht sonderlich häufig gelesen werden. Mein Chef ruft seine eMails ein paarmal am Tag ab, aber das läuft eher umständlich bei uns, sodass es also nicht möglich wäre, eine Arbeitsunfähigkeit entsprechend rechtzeitig so zu melden, dass vertretungsweise eine Kollegin für mich einspringen könnte. Aus diesem Grund rufe ich also direkt am Morgen meiner Erkrankung an, sofern ich dann bereits weiß, dass ich nicht zur Arbeit kommen kann. Im Falle einer unvorhersehbaren Arbeitsunfähigkeit, die nichts mit einem Infekt oder ähnlichem zu tun hat, muss das natürlich auch mal ohne den entsprechenden zeitlichen Vorlauf gehen, aber auch das war bisher kein Problem. Ich suche in diesem Fall allerdings generell den direktesten Weg, und der führt bei meinem jetzigen Arbeitgeber tatsächlich noch immer über das Telefon.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich würde nur im Notfall per Sms oder email eine Krankmeldung schicken. Wenn ich telefonisch niemanden erreiche, würde ich dann eine Sms schicken, aber trotzdem noch versuchen jemanden telefonisch zu erreichen. Ich denke, dass immer das Risiko besteht, dass die Sms oder email nicht abkommt und die Krankmeldung so mit nichtig ist. Mir wäre das dann zu riskant. Anders wäre es natürlich auch, wenn es vom Arbeitgeber so gewünscht ist, dass man eine Krankmeldung per mail schickt. Aber bisher habe ich noch nicht gehört, dass ein Arbeitergeber das wollte.

Mein Partner arbeitet in der IT Branche und er hat sich bisher meistens telefonisch krank gemeldet. Aber es kam auch schon vor, dass er eine mail direkt an den Chef geschickt hat. Sie kommunizieren viel über solche mails und daher war es dann auch nichts außergewöhnliches. Aber das ist dann in der Firma so wohl durchaus auch in Ordnung.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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