Lebensversicherungen- es gibt weniger Geld
Der Bundestag hat in der letzten Woche wieder einmal ein Gesetz beschlossen welches weitreichende Konsequenzen für den für seinen Lebensabend vorsorgenden Sparer haben wird. Konkret geht es um die Änderung des Versicherungsvertragsgesetz (VVG) wo neben den Unisex Tarifen auch die Versicherungswirtschaft nicht mehr automatisch die Inhaber von Lebensversicherungen an den stillen Reserven beteiligen muss. Diese Änderung wurde von den Versicherungsgesellschaften beantragt und sie wurde vom Gesetzgeber beschlossen um die Banken zu stärken die durch die lang anhaltenden niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt getroffen wurden.
Die Summe der Auszahlung einer Lebensversicherung setzt sich unter anderem aus dem garantierten Rückkaufswert, der laufenden Überschussbeteiligung und einem Schlussüberschuss zusammen. Das VVG gestattet nun, wenn ich das richtig verstanden habe, den Unternehmen die Beteiligung an den stillen Reserven auszusetzen oder zu minimieren. Die Berechnung erfolgt nach einem komplizierten Schlüssel, Fakt ist aber dass der Kunde dadurch zukünftig zwischen fünf bis zehn Prozent weniger an ausgezahltem Kapital erhält. Verbraucherschützer gehen dagegen von einer Minderleistung von fast 13 Prozent aus.
Das bedeutet zum Beispiel dass eine im nächsten Jahr zur Auszahlung anstehende Lebensversicherung in Höhe von 100 000 Euro nur noch rund 90 000 Euro bringen wird. Es wird sogar empfohlen Lebensversicherungen die kurz vor der Auszahlung stehen oder die man sowieso kündigen wollte noch vor dem 21.12.2012 zu kündigen. Man verzichtet damit zwar auf die doch recht beträchtlichen Schlussanteile, aber unter dem Strich kommt es unter Umständen günstiger als wenn man noch wartet. Interessant übrigens zu wissen dass die Versicherer nicht gezwungen wurden ihren Mitgliedern diese Änderung mitzuteilen.
Ich persönlich habe meine Versicherung aufgefordert mir auszurechnen ob es für mich günstiger ist meine Lebensversicherung die zum 1. Februar ausläuft schnell zu kündigen oder ob ich noch damit bis zum Ablauf warten sollte. Natürlich ist jeder Fall individuell und es trifft möglicherweise auch nicht auf jede Versicherung zu. Man muss die persönlichen steuerlichen Aspekte beachten und manche Versicherungen machen möglicherweise auch nicht so stark Gebrauch davon.
Hat euer Versicherungsvertreter denn euch schon einmal aufmerksam gemacht oder habt ihr zu diesem Thema Post von eurem Lebensversicherer erhalten? Ich denke dass ist ein dicker Hund wenn ich so einfach per Gesetzesbeschluss auf zehn Prozent Rendite verzichten muss und dass es unter Umständen eigentlich auch weniger sein könnte wenn mich der Vertragspartner nur darüber informieren müsste. Mal abgesehen handelt es sich in meinen Augen mal wieder auf einen staatlich sanktionierten Angriff auf mein Bemühen für eine gesicherte Altersvorsorge.
Da sprichst du ein Thema an, was mich auch lange beschäftigt hat. Mein Ärger und meine Wut waren grenzenlos. Dieser Gesetzesbeschluss ist ein Unding für alle Lebensversicherungsnehmer. Ich habe auch kein Verständnis mehr für unsere Regierung. Ich kann nicht verstehen, dass sie zugunsten der Banken in lange bestehende Verträge eingreifen. Vor allem verstehe ich nicht, dass die Versicherer das beantragen und zusätzlich die Banken Nutznießer sind. Hier wird es nur um die Versicherungsgesellschaften gehen.
Wenn es nur um neue Lebensversicherungsverträge gehen würde, wäre das etwas anderes, weil dann der Versicherungsnehmer selbst entscheiden könnte, ob er den Vertrag abschließt oder lieber verzichtet. Aber so in bestehende Verträge einzugreifen, ist ein Unding.
Genau wie du habe ich die Versicherungsgesellschaft sofort angerufen, nachdem ich von ihnen ein Schreiben bekommen hatte. Zumindest hatten sie es mir mitgeteilt. Ich hatte es mir auch ausrechnen lassen, habe aber auf Auflösung verzichtet, weil der Vertrag noch länger lief und es sich nicht gelohnt hätte.
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