Essen sieht eklig aus, schmeckt aber

Vor einigen Tagen habe ich mich mit ein paar Freundinnen unterhalten über einige Gerichte, die zwar widerlich aussehen, aber sehr gut schmecken. Eine Bekannte von mir führt da beispielsweise immer Labskaus an, diesen isst sie sehr gerne aber es sieht halt einfach nicht schön aus.

Mir fallen da eigentlich gar nicht so viele Sachen ein, die wirklich eklig aussehen, aber trotzdem toll schmecken. Mein Freund findet aber beispielsweise, dass zermatschte Kartoffeln sehr unappetitlich aussehen, diese schmecken mir aber sehr gut und ich kann das auch irgendwie nicht nachvollziehen, weil ich es gerne esse.

Welche Dinge sehen in euren Augen total ekelhaft aus, schmecken aber super? Habt ihr am Anfang Zeit gebraucht euch zu überwinden um diese zu essen oder war das kein Problem?

Ich glaube der Geschmack des Essens wird sehr durch das Aussehen beeinflusst. Es gibt ja auch nicht umsonst das Sprichwort "Das Auge isst mit". Man vergleicht dann auch sehr schnell das Aussehen des Essens mit dem Aussehen einer Sache, die einem eklig erscheint.

Würde man jemanden die Augen verbinden und ihm eine gebratene Heuschrecke, die bekanntlich sehr nussig schmecken, zu essen gäbe, glaube würde diese besser schmecken, als wenn die Person sie sehen würde. Aber Heuschrecken sind auch ein gutes Beispiel dafür, dass Essen das vom Betrachter als eklig empfunden wird, auch sehr gut schmecken kann. Bei mir persönlich waren es Muscheln und kleine Tintenfische, aber als ich sie probierte war ich vollkommen begeistert. Seitdem gehören Meeresfrüchte zu meinen Lieblingsspeisen! Jedoch gibt es eine Ausnahme: Austern!!! Dieses Ausschlürfen ist einfach widerlich!

Kennst du die sogenannte Durchfallbanane? Diese ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass Essen widerwärtig aussehen kann, aber total lecker schmeckt. An sich ist die sogenannte Durchfallbanane Schokopudding mit zermatschten Bananenstückchen und sie sieht halt aus, wie eine weiche, eklig cremige Ausscheidung. Aber geschmacklich passt diese Kombination perfekt zueinander und man muss sich nur durchringen, diese Pampe mal zu probieren.

Ich habe manchmal so Phasen, in denen ich irgendein undefinierbares Gematsche veranstalte, welches wirklich ekelhaft aussieht, aber an sich ausgezeichnet schmeckt. Ich muss mich zwar manchmal ziemlich durchringen, etwas zu essen, was absolut undefinierbar aussieht, aber hier werde ich langsam immer lockerer und ich probiere auch ungewöhnlichere Dinge aus. Ich dachte auch immer, dass Algensalat eklig ist, mittlerweile schmeckt er mir wirklich unheimlich gut, auch wenn er etwas schleimig ist.

Zwar isst das Auge angeblich bekanntlich mit, aber bei manchen Gerichten achte ich auch nicht auf das Aussehen. Würde ich danach gehen, könnte ich mir zum Beispiel nur schwerlich vorstellen, allein von der Farbe her einen Erbseneintopf zu essen. Ähnlich verhält es sich auch bei einer Hackfleisch-Tomatensauce, die ich auch nicht unbedingt als schön ansehen würde und überhaupt Gerichte, die grau/ grün aussehen, sind mir etwas suspekt. Essen tue ich aber den Erbseneintopf genauso, wie es bei der Tomatensauce mit Hackfleisch der Fall ist.

Aber nicht nur die Farben machen es aus, auch, wenn ich sehe, dass etwas recht fettig ist oder auch nur so wirkt, vergeht mir gern mal den Appetit. Ich mag keine Fettaugen auf oder in meinem Essen haben und so weiter. Bei manchen Dingen ist es okay, aber es sollte sich absolut in Grenzen halten, gegen etwas Fett habe ich nicht, aber den Großteil entferne ich, sofern es sich entfernen lässt. Letztendlich aber lasse ich mich in den seltensten Fällen davon abhalten, es nicht zu probieren, wenn ich eben weiß, es sieht immer und überall so aus. Anders würde es sich natürlich bei verranzten Aussehen verhalten, trocken gewordenen Käse oder Salat, der schon braun wird, mag ich wirklich nicht haben wollen.

Mir fallen da spontan gar keine Gerichte ein, die ich eklig finde und dennoch esse. Allerdings ist mir das bei unseren Gerichten schon öfters passiert, dass vor allem andere Kinder das Essen eklig finden und nicht essen. Wobei das nur eine subjektive Wahrnehmung war, denn unsere Kinder und auch die Erwachsenen haben das Essen gern gegessen. Eigentlich sah es sogar schön aus, nur war es für die anderen Kinder ein ungewohnter Anblick und befremdliches Essen, was man vielleicht lieber nicht probieren sollte.

Im Grunde genommen, sieht sicherlich jedes Essen erst einmal unschön aus, wenn mehrere Bestandteile vermengt sind. Da wir viele Gerichte jedoch kennen, haben wir ein anderes Empfinden, was das Aussehen angeht. Bei Kindern merkt man das noch recht häufig, dass sie bei unbekanntem Essen erst einmal meinen, dass sieht nicht schön aus und möchten es nicht probieren. Ich vermute, dass es sich dabei um einen Schutzinstinkt handelt, dass Kinder nicht einfach alles mögliche essen, was jedoch giftig sein kann.

Natürlich isst das Auge auch immer mit. Das Auge sieht zuerst, was man isst und prüft bereits vor dem Essen, was es ist. Dann hat man schon den bekannten Geschmack im Sinn und kann sich bereits darauf einstellen. Mir isst es schon ab und zu passiert, dass mir Torten nicht so recht gelungen sind. Die sind dann mehr oder weniger davon gelaufen, weil die Gelatine nicht richtig geliert ist oder das Puddingpulver den Pudding nicht richtig angedickt hat. Mitunter sahen die Torten dann nicht wirklich schön aus, aber geschmeckt haben sie trotzdem. So kann man das Auge schnell mit gutem Geschmack davon überzeugen, dass es appetitlich ist und dann sieht es auch komischer Weise gar nicht mehr so übel aus.

Ich finde Wurstsalat immer eine optische Zumutung. Diese Anhäufung von geschnittener Wurst mit Zwiebeln und ein paar Gürkchen wirkte auf mich immer beängstigend. Tatsächlich ist es eines der leckersten Gerichte, die es für mich gibt. Ich kann aber gut verstehen, weshalb Wurstsalat etwas ist, das vor allem für Vegetarier ziemlich eklig aussehen muss. Mir selbst schmeckt es aber sehr gut!

Manche Suppen sind auch kein Augenschmaus. Das hängt bei Cremesuppen ganz stark von deren Farbe bzw. verwendetem Gemüse ab. Eine Möhren- oder Kürbissuppe kann eine schöne organene Farben haben, aber es kann auch aussehen mit dickflüsiger Brei. Selbes gilt für Pilzcremesuppe, die bei mir immer einen ziemlich fettigen und breiigen Eindruck macht. Aber gerade im Winter gibt es nichts Besseres als eine dicke und heiße Cremesuppe!

Ich finde oft, dass manche Eintöpfe nicht so toll aussehen, aber dann trotzdem gut schmecken. Linsensuppe sieht auch nicht immer gut aus oder Bohneneintopf. Ansonsten essen wir auch eigentlich eher nur Gerichte, die auch ganz gut aussehen. Wie schon geschrieben wurde, sagt man ja nicht umsonst, dass das Auge mit isst.

Ich weiß noch wie damals ein Freund von mir Spaghetti Bolognese gemacht hat und die Bolognesesoße mit Lebensmittelfarbe grün gefärbt hat. Das sah wirklich unappetitlich aus und ich hätte es nicht essen mögen. Wir haben ein blaues Glas in das ich Orangensaft gefüllt hatte, der dann ja auch grün aussah. Ich habe damit dann meinem Partner angeschmiert und gesagt, dass der Saft schon grün sei, aber noch normal rieche und er meinte, wenn er grün wäre, sollte ich den lieber weg schütten.

Schon als Kind war mir das Aussehen meines Essens eher egal. Hauptsache war, dass es schmeckte. Und genauso ist es heute auch noch. Denn, wenn ich alles zurückgewiesen hätte, was nicht so toll aussieht (wie Eintöpfe, oder Spinat) hätte ich daheim wahrscheinlich kaum was zu Essen bekommen.

Mir fällt auf Anhieb kein Gericht an, das nicht sonderlich gut aussieht, dafür aber lecker schmeckt.Ich denke, dass man alle Gerichte appetitlich anrichten kann. Dabei bin ich was Essen angeht, aber enorm pingelig. Sobald ein Gericht nicht sauber angerichtet wurde, oder sich etwas für mich Undefinierbares im Essen befindet, vergeht mir gleich der Appetit. Das war bei mir immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Sobald nur ein Klecks Sauce am Tellerrand ist, habe ich keine so große Lust, das Essen noch aufzuessen. Ich bin da leider ein wenig extrem in dieser Hinsicht. Deshalb achtet meine Mutter auch darauf, für mich unbekannte Zutaten nur nach Absprache mit mir zu verwenden und das Essen immer schön und sauber anzurichten. Für mich ist das Sprichwort, dass das Auge mit isst, eben sehr zutreffend.

Wenn ich im Restaurant essen gehe, habe ich glücklicherweise so gut wie nie Probleme. Bei gehobeneren Restaurants ist es ja auch so, dass die Speisen immer sehr appetitlich angerichtet und dekoriert sind. Esse ich aber an einem Buffet, passiert es mir oft, dass der Teller nicht schön aussieht, da ich auf Anhieb mein Essen nicht so schnell richtig positionieren kann. So vergeht mir dann auch leider schnell der Appetit. Genauso ist es auch, wenn ich mir beispielsweise einen Döner hole und die Sauce dann über die Alufolie läuft. Passiert das, kann man damit rechnen, dass ich den Döner nach einigen Bissen wegschmeiße, da mich die Optik einfach ekelt.

Was ich enorm eklig fand, war, dass früher meine Mitschüler immer ihr Mittagessen in einer Dose aus Plastik mit in die Schule genommen haben, um sich das dann in der Mittagspause in der Mikrowelle aufzuwärmen. Der Inhalt der Dose war dann meistens ein undefinierbarer Matsch, bei dem mir beim bloßen Anblick übel wurde. Ich wäre also nie auf die Idee gekommen, mir mein Mittagessen für die Pause in so einer Dose mitzunehmen, da ich allein den Gedanken daran bereits eklig fand. Ein Mittagessen muss für mich schön angerichtet auf einem Teller sein und nicht irgendein Matsch, der direkt aus der Dose aus Plastik gegessen wird. Von daher habe ich mir lieber eine Pizza gekauft.

Da ich so pingelig bin, vermeide ich es auch, so gut es eben geht, bei anderen Leuten zu Hause zu essen, da ich eigentlich immer etwas zu meckern hätte und ich das Essen wegen irgendeinem Grund auch nicht essen könnte. Zu Hause weiß ich wenigstens genau, was drin ist und meine Mutter kennt auch meine Anforderungen.

Ich denke dir fällt vor allem deshalb so viel ein, weil es wie oben schon gesagt wurde, eben so ist, dass das Auge mit isst. Das Auge mag bunte Kombinationen, und meist ist uns so eine Pampe absolut ein Graus. Das kommt, wie ich schlussfolgern würde noch aus den frühen Zeiten des Menschen, als er noch entscheiden musste ob etwas essbar ist oder nicht. Braune und matschige Sachen waren dann meist ungenießbar, vielleicht schmecken sie und deshalb heute meist immer noch nicht so gut.

ich finde die ganzen Suppen und Eintöpfe sehen meistens nicht so schön aus, schmecken dann doch ganz passabel. Auch die Aufläufe die meine Mutter macht sehen in einigen Fällen nicht so schön aus, schmecken dafür aber umso besser.