Wo würdet ihr die Grenze zur krankhaften Eifersucht sehen?
Eifersuchtthreads gibt es ja schon sehr viele. Auch, dass es eine krankhafte Eifersucht gibt und auch eine gesunde Eifersucht. Wobei ich persönlich auch eine angeblich gesunde Eifersucht schon krankhaft finde. Denn entweder vertraut man oder man vertraut nicht. Das soll aber nicht das Thema sein.
Mich würde interessieren, wann ihr persönlich eine Eifersucht als krankhaft bezeichnen würdet und wann ihr sagt, dass es noch eine akzeptable Eifersucht ist. Wann muss man sich in Behandlung begeben, weil man zu sehr eifersüchtig ist?
Ich denke es ist normal, dass man eifersüchtig wird, wenn Gründe dafür vorliegen. Also wenn der Partner gerne nach anderen Menschen auf eine gewisse Art und Weise sieht, schon betrogen hat oder man in seiner Beziehung einfach unzufrieden ist und der Partner aus dieser Unzufriedenheit heraus schon andere Menschen anmacht.
Generell denke ich, dass es krankhaft wird, wenn die Gedanken nur noch um den Partner greisen und man sich vorstellt, wie er einen betrügt. Die Folge daraus ist dann das Hinterherschnüffeln und Misstrauen des Partners. Das Schauen aufs Handy und das Durchwühlen von Taschen ist meiner Meinung nach schon krankhaft.
Ich würde sagen, dass es keine gute Eifersucht mehr ist, sobald es anfängt, den Partner zu stören. Wenn es dann sogar so weit geht, dass es die Lebensqualität einschränkt, beispielsweise das man den Partner nicht mehr weggehen lässt, weil man eifersüchtig ist oder sich nicht mehr konzentrieren kann, weil einem die ganze Zeit die Eifersucht im Kopf herum schwebt, dann sollte man schon mal drüber nachdenken, ob diese Eifersucht krankhaft ist.
Mein Ex Freund war beispielsweise krankhaft eifersüchtig. Er war am Ende sogar so eifersüchtig, dass er jedes mal ausgetickt ist, wenn ich in der Schule neben einem Kumpel saß, der dazu auch noch homosexuell war. Oder im Internet mit irgendwelchen Männern geschrieben habe, mit denen wir gemeinsam ein Internetspiel gespielt haben. Oder auch, wenn ich einen Mädelsabend mit meinen Freundinnen gemacht habe, denn es hätte ja sein können, dass ich das nur als Ausrede nehme, um fremdzugehen. Das war schon ziemlich krank und ich würde das mittlerweile nicht mehr solange mitmachen. Wenn mein Partner nur eine geringe Eifersucht zeigt, dann mache ich ihm deutlich, dass es auch dabei bleibt und wenn es mehr wird, bin ich weg. Ich lasse mich nicht mehr einschränken und mache immer, was ich möchte. Wenn ich mit anderen Männern chatten möchte, dann tu ich das. Wenn ich mit anderen Jungs ausgehen möchte, dann mache ich das auch. Natürlich berücksichtige ich die Gefühle meines Freundes, aber sobald er anfängt mir etwas zu verbieten oder auszureden, ist für mich eine Grenze erreicht. Entweder er vertraut mir oder er hat Pech gehabt und braucht mir bald nicht mehr zu vertrauen, weil ich ihn verlassen habe.
Ich glaube schon, dass es Paare sind, die ohne Eifersucht leben. Aber selbst da gibt es dann Momente, wo man doch ein bisschen eifersüchtig wird, das ist menschlich, solange man weiß, wie man damit umgeht und solange man sich weiterhin vertraut.
Ich finde auch, dass Eifersucht dann zu viel wird, wenn es stört, wenn es nervt und man sich fragt, wie man dieser Eifersucht entgehen kann. Dann verändert man sich nämlich so, dass der Partner keine Gründe mehr hat, eifersüchtig zu sein- und das finde ich zu viel. Es gibt krankhafte Eifersucht, wie schon von jemand anderes beschrieben. Da ist das Vertrauen in Frage gestellt, es wird misstraut, hinterher gestalkt und kontrolliert. Das ist für mich dann zu viel.
Ich finde es ab dem Zeitpunkt krankhaft bzw. schlimm, ab dem der Partner einem irgendetwas verbieten will aufgrund der Eifersucht, das eigentlich gar keinen Grund zur Eifersucht bietet. Beispielsweise das Treffen von bestimmten Freunden. Das würde ich mir niemals verbieten lassen, es sei denn, mein Partner hat einen triftigen Grund dafür, der über "Das ist auch ein Mann und du triffst dich mit ihm alleine" hinausgeht. Hier kommt dann natürlich auch gleich die Frage auf, wieviel Vertrauen in der Beziehung herrscht, wenn man nicht mal mit einem anderen Mann etwas unternehmen darf.
Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass ein wenig (!) Eifersucht jeder Beziehung gut tut. Dadurch bemerkt man dann auch, dass man dem Partner wichtig ist und man nicht als selbstverständlich angesehen wird. Sobald die Grenze jedoch überschritten würde (und die muss jeder für sich selbst festlegen), ist es Zeit für ein ernsthaftes Gespräch.
Ich finde Eifersucht überhaupt nicht akzeptabel und wäre wahnsinnig genervt, wenn ich einen eifersüchtigen Partner hätte. So ein Verhalten wäre für mich auch durchaus ein Trennungsgrund. Zu einer Beziehung gehört auch Vertrauen und vor allem die Akzeptanz, dass es sich bei dem Partner um einen freien und unabhängigen Menschen handelt, der in erster Linie ein eigenes Leben hat, in das man sich als Beziehungspartner nicht einzumischen hat. Eifersucht empfinde ich als eine besonders unangenehme Form der Einmischung.
Ich sehe Eifersucht immer als übertrieben an. Ob sie in harmloseren Fällen direkt einen Krankheitswert hat, kann ich nicht beurteilen. Wirklich krankhaft finde ich es aber, wenn Leute den Partner bevormunden und kontrollieren oder sogar versuchen, ihm etwas zu verbieten. Wenn jemand nicht will, dass der Partner sich mit anderen Menschen verabredet, finde ich das schon ziemlich abnorm. Richtig gestört finde ich die Leute, die sogar die Sachen des Partners durchwühlen, seine E-Mails oder das Handy kontrollieren oder dem Partner sogar hinterherfahren, wenn dieser sich mit anderen Leuten trifft. Würde ich so etwas mitbekommen, wäre die Beziehung sofort beendet.
Eifersucht wird immer dann zu einem großen Problem, wenn sich der Partner sogar schon gestört fühlt. Wenn jemand zur Eifersucht neigt, sollte er diese negative Charaktereigenschaft für sich behalten, um den Partner damit nicht zu belasten. Wenn er das nicht schafft und der Partner schon darunter leidet, habe ich dafür kein Verständnis mehr. Eifersucht ist besonders dann zu viel, wenn der Partner dadurch eine Einschränkung seiner Freiheit erfährt.
Einer meiner Ex-Freunde war krankhaft eifersüchtig. Sobald ich telefoniert habe und ihm nicht sofort mitgeteilt hab, wer es denn ist, wurde er sauer. Oder wenn ich mich mit jemandem unterhalten hatte. Oder oder oder. Eigentlich hat ihn alles eifersüchtig gemacht. Sogar wenn ich mich mit Bekannten unterhalten habe und er dabei stand war es schon zu viel.
Irgendwann war es mir zu viel. Ich habe eine klare Grenze gezogen, denn zum Therapeuten wäre er nicht gegangen, denn er fühlte sich auch noch im Recht, mich so einzuengen. Dabei hatte ich ihm nie einen Grund gegeben, eifersüchtig zu sein.
Mein jetziger Partner ist zwar ein wenig eifersüchtig, aber nicht so sehr, dass ich es als störend empfinde. Er verbietet mir auch nichts, oder spioniert mir nach. Nein, wenn er wissen will, wo ich war und was ich gemacht habe, wenn ich mit Freundinnen was unternehme fragt er. Zumal er weiß, dass er eine ehrliche Antwort bekommt, denn ich habe nichts Schlimmeres zu verheimlichen, als meine Gedanken, über ein Weihnachtsgeschenk!
Es ist sicherlich schwierig, da zu sagen, wo die Grenzen liegen und was noch im Bereich des Normalen ist. Ich denke, dass es noch ok ist, wenn der Partner mal genauer nachfragt und man dann eben merkt, dass schon ein bisschen Eifersucht im Spiel ist. Krankhaft würde ich es finden, wenn man hinterher spioniert oder auch Kontrollanrufe tätigt und den Partner eben dadurch einengt und er einfach das Gefühl hat, sich nicht mehr frei bewegen zu können.
Das kann dann von ins Handy schauen, Sachen durchwühlen oder mails lesen bis hin zum hinterher fahren und schauen, ob der Partner hin fährt, gehen. Oder sogar einen Detektiv anzuheuern, der dem Partner folgt und schaut was dieser treibt. So etwas finde ich dann schon richtig extrem und auf jeden Fall auch krankhaft.
Ich bin der Meinung, dass es keine positive Form von Eifersucht gibt, weil diese doch irgendwie immer auf ein Problem hindeutet, egal, ob sich das nun auf mangelndes Vertrauen zum eigenen Partner, wiederum zunächst unabhängig davon, ob begründet oder unbegründet, bezieht oder ob es sich um Minderwertigkeitskomplexe des Partners handelt, der die Eifersucht empfindet – ein Problem verbirgt sich hinter der Eifersucht immer. Allerdings habe ich schon einige Male erlebt, dass es der Partner, der mit jemandem zusammen war, der unter Minderwertigkeitskomplexen gelitten hat, irgendwann doch schaffen konnte, ihm mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit zu vermitteln, sodass die Eifersucht auch entsprechend zurückgegangen ist. Als krankhaft würde ich diese Form der Eifersucht also nicht zwingend bezeichnen wollen, allerdings kann sie das aber sicherlich sein, denn auch Minderwertigkeitsgefühle können ja nun sehr ausgeprägt sein und dann auch die wirklich extremen Ausformungen der Eifersucht annehmen, die in Kontrolle des Partners und Vorschriften enden, die man ihm machen will.
Insofern würde ich sagen, dass die Eifersucht dann vermutlich als krankhaft empfunden wird, wenn sie denjenigen, der mit ihr konfrontiert wird, einzuschränken beginnt. Ab dem Moment, wo man sich als Partner eines eifersüchtigen Menschen Gedanken darüber macht, was man genau sagt, wie ausführlich man von Treffen mit anderen Menschen erzählt, wie man genau davon erzählt und all das, verändert man sein natürliches Verhalten aufgrund dieser vorhandenen Problematik des Partners und spätestens ab einem solchen Moment würde ich das eifersüchtige Verhalten meines Partners schon als krankhaft empfinden. Mein letzter Partner war tatsächlich ziemlich eifersüchtig und hat jeweils versucht, mir das nicht so zu spüren zu geben, allerdings ist ihm das nur bedingt gelungen. Es wurde irgendwann klar, dass er bestimmte Forderungen an mich stellt, was meine Aufmerksamkeit für ihn anbelangte, außerdem fing er an, mich zu kontrollieren und meine Zeit für sich zu verplanen. Wenn ich andere Dinge vorhatte, reagierte er beleidigt, weil er eifersüchtig war. Das fing schon an, wenn wir uns mal eineinhalb Tage nicht gesehen haben, und ich denke doch, dass das nicht ganz einem normalen Verhalten entspricht, jedenfalls kannte ich das so nun bisher wirklich überhaupt nicht.
Wo der gültigen Definition nach ein krankhaftes Verhalten in Bezug auf die Eifersucht beginnt, kann ich nicht sagen, weil ich das wirklich nicht weiß. Aber ich denke, dass man irgendwann als Empfänger der Handlungen eines eifersüchtigen Menschen doch hellhörig und wach wird, was diese Zeichen anbelangt, und wenn man erkennen kann, dass man sein eigenes Verhalten anpasst, um Probleme, die sich aus der eifersüchtigen Art des anderen ergeben, zu vermeiden und gar nicht erst entstehen zu lassen, dann vermutet man wohl schnell, dass ein krankhaftes Verhalten vorliegt, das man als „nicht normal“ bezeichnet und dem man somit doch einen gewissen Krankheitswert beimisst. Ich denke also, dass man die Grenze da ziehen kann, wo der Partner eines eifersüchtigen Menschen bemerkt, dass er sich durch das Verhalten des anderen in seiner natürlichen Art eingeschränkt fühlt.
Sobald Eifersucht im Spiel ist, ist es für mich krankhaft. Denn entweder vertraue ich dem Partner und brauche nicht eifersüchtig zu sein oder ich misstraue meinem Partner und bin eifersüchtig und wenn ich dann eifersüchtig wäre, dann wäre für mich die Beziehung beendet, weil ich einfach kein Vertrauen mehr habe und ohne Vertrauen ist eine Beziehung für mich unmöglich. Zum Glück denkt mein Mann genauso und er würde auch nicht eifersüchtig sein, weil er es einfach nicht sein braucht und das weiß er auch.
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