Machen Schüler eigentlich noch regelmäßig Hausaufgaben?

vom 09.11.2012, 10:27 Uhr

Ich habe ja keine deutsche Schule besucht und selbst im strengen Ausland haben wir als Schüler unsere Hausaufgaben nicht regelmäßig gemacht. Teilweise haben wir sie erst im Bus geschrieben, außer bei Lehrern, die wirklich täglich kontrolliert haben. Aber es ist ja auch irgendwie nachvollziehbar, dass wenn man täglich um 18 Uhr nach Hause gekommen ist, weil die Schule jeden Tag bis 17 Uhr gegangen ist, dass man die Aufgaben manchmal nicht so sauber erledigt hat, sondern etwas geschludert hat.

Ich habe meine Hausaufgaben eher unregelmäßig gemacht. Das lag aber auch immer an den einzelnen Fächern. Ich war nie gut in Fächern, in welchen ich den Schulstoff auswendig lernen musste. Hier hatte ich natürlich seltener Lust und ich hatte die Hausaufgaben eher unregelmäßig erledigt. Trotzdem habe ich recht gute Noten geschrieben, aber auch nur, weil ich vor der Klassenarbeit etwas gelernt habe. Es kommt immer auf den Schulstoff an. Wenn man gut mit dem Stoff klarkommt, dann muss man meiner Meinung nach die Hausaufgaben nicht so gründlich machen, wie jemand, der mit dem Schulstoff Probleme hat.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12588 » Talkpoints: 11,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde, dass man es nicht pauschalisieren kann, ob man heute die Hausaufgaben macht oder nicht. Es gibt immer wieder welche, die die Hausaufgaben nie oder fast nie erledigen. Aber auch wiederum welche, die die Hausaufgaben regelmäßig erledigen. Ich finde, dass die Hausaufgaben unterschätzt werden. Manchmal machen die Hausaufgaben viel an der Note aus. Gerade diejenigen, die die Hausaufgaben eigentlich immer erledigen machen einen guten Eindruck beim Lehrer und werden dementsprechend mit einer besseren Note belohnt.

» uA_Musti » Beiträge: 542 » Talkpoints: 25,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich mache eigentlich fast nie Hausaufgaben. Ich bin einer der Leute, die sie in der Pause abschreiben, oder dem Lehrer irgendeine Begründung vortischen. Damals hab ich solche Leute irgendwie nicht gemocht, ich hab so ein Verhalten verabscheut und war der klassische "Streber", welcher zum Beginn jeder Stunde mit den Materialien am Tisch saß, und mit Hausaufgaben. Und wenn ich sie mal nicht hatte, hab ich geweint wie sonst was.

Kann aber auch dran liegen, das die Lehrer dem nicht mehr nachgehen, und nicht so einen Druck machen. Jetzt in der 10 werden wir auch ganz anders behandelt, als damals in der 3ten zum Beispiel. Denn wenn wir damals mal Hausaufgaben vergessen hatten, gabs eine Schimpfparade, und die Eltern wurden angerufen. Das ist natürlich das schlimmste, was einem kleinen Kind passieren kann und so halten sie sich an Regeln. Die Jugendlichen sehen das schon gelassener, und auch da kein Nachdruck mehr herrscht gibt es keine "Motivation" diese Hausaufgaben zu machen.

Ich finde es aber trotzdem wichtig, sie zu machen. Besonders,wenn man ein Thema nicht versteht-durch Hausaufgaben arbeitet man sich noch tiefer in das Thema und lernt es zu verstehen. Man schreibt automatisch bessere Arbeiten und ist besser im Unterricht mit drin. Man weiß immer worum es geht und steht nicht irgendwo am Rande des Geschehens, nichts ahnend, worum es grad wirklich geht.

Benutzeravatar

» SilberKreide » Beiträge: 64 » Talkpoints: 42,56 »



Ich bin zwar mittlerweile nicht mehr in der Schule, aber ich kann mich noch gut erinnern, wie das mit den Hausaufgaben bei mir und meinen Mitschülern so war. Es ist wirklich aufgefallen, dass die Meisten ihre Hausaufgaben nicht mehr regelmäßig gemacht haben, je älter man wurde. Erst in den letzten beiden Schuljahren wurden viele wieder vernünftiger. Auch meine Freundinnen kamen oft und meinten, dass sie die Hausaufgaben wieder nicht erledigt hatten. Oft haben sie dann auch gefragt, ob sie sie einfach abschreiben können. Manchmal haben sie sie jedoch noch kurz in der Pause, in einer Freistunde oder sogar auf dem Weg zur Schule erledigt, je nachdem, wie umfangreich die Aufgaben waren. Es gab Phasen, da haben wir wirklich viele Hausaufgaben bekommen, sodass man gar nicht alle daheim erledigen konnte, weil sonst gar keine Zeit für andere Dinge geblieben wäre. In dieser Zeit habe auch ich mich manchmal ein wenig durchgemogelt und nicht alle Aufgaben erledigt.

Generell habe ich jedoch eher zu denen gehört, die ihre Aufgaben regelmäßig erledigt haben. Dies hat es mir auch viel leichter gemacht, immer im Stoff mitzukommen und wenn eine Klausur anstand hatte ich den Vorteil, nie so viel lernen zu müssen, einfach weil ich im Unterricht die meiste Zeit über aufmerksam gewesen bin und die Übungsaufgaben für zu Hause immer gemacht habe. Außerdem haben manche Lehrer immer kontrolliert, und einen "Strich" wollte ich mir nicht einhandeln, weil sich das ja auch irgendwann negativ auf die Note auswirkt. Doch natürlich hatte ich auch nie immer alle Hausaufgaben, doch so lange dies nicht zur Gewohnheit wird, finde ich das durchaus legitim. Oftmals war ich dann jedoch auch ehrlich und hab meinem Lehrer gesagt, dass ich sie nicht habe, anstatt sie noch von jemandem abzuschreiben. Dass die Leute, die ihre Hausaufgaben regelmäßig machen, als Streber abgestempelt werden, muss nicht zwangsläufig sein. Denn oftmals sind diejenigen, die sie nicht zu Hause erledigen froh darüber, bei jemandem abschreiben zu können. Dass ihnen dies im Endeffekt keinen Lerneffekt bringt, ist dann meiner Meinung nach deren Problem.

» miss-coco » Beiträge: 237 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hausaufgaben werden von den Lehrern nicht ohne Grund aufgegeben. Ich bin zwar kein Schüler mehr und habe als Mutter natürlich eine etwas andere Sichtweise, aber ich kann mich noch gut an meine Schulzeit erinnern. Ich habe natürlich auch keine Lust gehabt, Hausaufgaben zu machen. Das ist normal.

Bei mir kam es ganz darauf an, ob ein Lehrer diese kontrolliert hat oder nicht. Gab es teilweise Noten auf Hausaufgaben, dann habe ich sie gründlich und auch zu Hause gemacht. Wenn es kurze Hausaufgaben waren, dann habe ich sie noch schnell in der Pause davor gemacht. Wenn es gerade die erste Stunde war, dann ging das natürlich nicht. Aber ich habe die Hausaufgaben stets selbst gemacht und konnte auch einschätzen, ob die Zeit in der Pause noch reicht.

Wer seine Hausaufgaben regelmäßig abschreibt, hat den Sinn und Zweck von Hausaufgaben nicht verstanden. Ob es Spaß macht oder nicht, spielt keine Rolle, denn gerade in der Hinsicht zeigt sich, wer später auf im Beruf seine Arbeit gut macht oder ob derjenige nur das Nötigste macht. Natürlich gibt es Phasen, wo man keine richtige Lust hat und natürlich muss bei jedem Schüler der Lerneffekt eintreten, dass man etwas machen muss, was keinen Spaß macht und dass man sich für gute Noten anstrengen muss.

Ich wurde als Schüler auch oft als Streber abgestempelt. Gute Noten und gute Mitarbeit im Unterricht machen einen Schüler automatisch zum Streber. Zumindest war das bei mir so. Das war mir aber egal. Ich war ganz und gar kein Streber, im Gegenteil. Ich habe vieles mit so viel Anstrengung wie nötig gemacht. Aber ich habe auch gemerkt, dass man sich manchmal anstrengen muss und sich die Anstrengung auch lohnt.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe bis zur Oberstufe alle Hausaufgaben regelmäßig gemacht, da kam es höchstens einmal vor, dass ich sie wirklich strikt und einfach vergessen hatte.

Mittlerweile hat sich das ein bisschen geändert. Jetzt mache ich nur in den Fächern Hausaufgaben (auch nicht regelmäßig), in welchen ich nicht sonderlich gut bin oder ich weiß, ich sollte mich dort noch ein bisschen anstrengen, um die gewünschte Note zu erhalten. In Fächern, in denen ich wiederum recht gut mitkomme, mache ich sie eher oberflächlich oder auch kurz vorher, weil ich dort mündlich trotzdem wieder punkten kann.

Ich denke so halten, dass auch viele meiner Mitschüler momentan, denn es bleibt einfach keine richtige Zeit mehr für langwierige Kurvendiskussionen, die man erst nach zwei Stunden fertig bekommt.

Heutzutage zählen andere Sachen mehr als Hausaufgaben, genauso wie es früher auch war. Ich glaube in der Hinsicht wird sich die Motivation Hausaufgaben zu machen auch in den nächsten Jahren nicht ändern, sollte es nicht sogar noch weiter zurückgehen.

» Renyu » Beiträge: 26 » Talkpoints: 14,00 »


Ich kann mich noch sehr gut an meine Schulzeit erinnern, denn so lange ist das noch gar nicht her. Und es gibt sicherlich schon immer Schüler, welche die Hausaufgaben zuverlässig erledigen und solche die es eben nicht tun. Als Schüler sieht man nicht unbedingt die Vorteile der Hausaufgaben und in einigen Fällen scheinen diese einfach unnötig und überflüssig zu sein. Aber durch die Hausaufgaben wollen die Lehrer erreichen, dass sich ihre Schützlinge nochmals mit den behandelten Themen beschäftigen und ihre Lernergebnisse so sichern. Außerdem geben die Hausaufgaben einen guten Anhaltspunkt, um den aktuellen Leistungsstand überprüfen zu können. Aber auch als angehende Lehrkraft muss ich zugeben, dass ich nicht immer meine Hausaufgaben ordentlich und regelmäßig erledigt habe. Besonders in Latein, Mathe und Physik habe ich mich oft vor den Hausaufgaben gedrückt, was sich aber leider auch mit der Zeit negativ auf meine Leistungen ausgewirkt hat.

Übrigens gibt es auch hin und wieder in der Universität Hausaufgaben, die von den Studenten erledigt werden müssen. Hier haben die Hausaufgaben denselben Zweck und werden auch nicht immer von allen Studenten erledigt. Das Problem ist also nicht speziell in der Schule zu finden, sondern auch in der Universität.

Benutzeravatar

» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^