Verabredung absagen, wenn Hund nicht mitkommen kann
Ich habe heute mal wieder eine kleine Auseinandersetzung mit meiner Freundin gehabt. Wir haben uns für morgen Abend verabredet und wollten uns zwei oder drei Stündchen treffen und mal wieder ein bisschen plaudern, weil wir uns in letzter Zeit eher selten gesehen haben. Nun habe ich sie dann vorhin gefragt, ob sie auch ihren Hund mitbringen wollte, weil der ziemlich anstrengend ist und immer fiept und das stört dann schon etwas. Meine Mutter war davon auch nicht begeistert, weil wir zur Zeit eben schon zwei Hunde hier haben und da wollte sie das nicht unbedingt.
Ich habe meine Freundin dann auch gefragt, ob der Hund nicht einmal Zuhause bleiben kann, damit wir unsere Ruhe haben. Sie meinte aber, dass der Hund sowieso allgemein zu wenig von ihr hätte und er deswegen mitkommen müsste. Und wenn er nicht kommen kann, dann kommt sie halt auch einfach gar nicht.
Ich bin darüber nicht sonderlich begeistert gewesen und finde das auch etwas kindisch, weil der Hund meiner Meinung nach ruhig mal etwas alleine Zuhause bleiben kann, aber sie sieht das anders. Sie hängt auch sehr an ihm, aber das finde ich schon ziemlich übertrieben.
Was haltet ihr davon? Wie hättet ihr darauf reagiert? Seid ihr vielleicht selbst so, dass ihr euren Hund überall mithin nehmt oder würde euch das auch stören, wenn eure Freunde das machen würden?
Mein Hund steht natürlich an erster Stelle. Dennoch geht er nicht immer mit, wenn ich jemanden besuche oder etwas anderes unternehme. Zu einer sehr guten Freundin von mir kann ich ihn zum Beispiel nicht mitnehmen, weil sie zwei Katzen hat, die in der Vergangenheit schon auf einen anderen Hund, der zu Besuch war, losgegangen sind und an ihm herumgekratzt haben. Das würde also nicht funktionieren und so lasse ich den Hund zu seiner eigenen Sicherheit auch mal zu hause, wenn ich sie besuche oder wir treffen uns draußen irgendwo oder bei mir.
Wenn es um ein kurzes Treffen von wenigen Stunden geht, sollte der Hund auch mal zu hause bleiben können. Natürlich sollte man nicht ständig weg sein, das versteht sich von selbst, aber wenn es um eine Verabredung handelt, die vielleicht alle paar Wochen mal vorkommt, sollte das kein Problem sein.
Etwas kritischer würde ich es sehen, wenn der Hund noch nicht so gut alleine bleiben kann. Einen Hund, der das nicht schafft, aus welchen Gründen auch immer, den würde ich nicht einfach so alleine lassen. Wäre es bei einem solchen Hund nicht möglich, ihn mitzunehmen, würde ich die Verabredung im Zweifelsfall natürlich auch absagen. Ebenso würde ich verfahren, wenn der Hund krank wäre. Auch da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man dann bei dem Hund bleibt. Ansonsten sollte der Hund auch mal drei Stunden alleine zurechtkommen, sofern er das eben kennt und nicht direkt in Panik verfällt.
Pauschal gesagt bin ich Deiner Meinung, dass man sich auch mal allein und ohne Hund treffen kann, vor allem, wenn man vom Hund immer wieder gestört wird und er nicht leise ist, irgendwie auf der Suche nach Aufmerksamkeit ist. Aber die Frage ist eben auch, ob der Hund an sich überhaupt allein sein kann. Selbst, wenn Deine Freundin kaum Zeit hat, sich um den Hund zu kümmern, muss dies nicht bedeuten, dass der Hund allein ist, sondern in einer Hundepension oder sonst anderweitig betreut wird. Ich denke, es käme darauf an.
Da ich selbst auch sehr gern Tiere mag, sofern ich mit ihnen zurecht komme, hätte ich an sich auch kein Problem damit, wenn man die Tiere zu einem Treffen mitbringt. Manche Umstände aber führen dazu, dass es eher nicht angebracht ist, aber eine scheinbar beleidigte Reaktion habe ich selbst noch nicht erleben dürfen.
Grundsätzlich sollte man einen Hund natürlich auch mal zu Hause lassen können. In diesem speziellen Fall - du schilderst das Verhalten des Hundes ja selbst als nicht so ganz optimal - fragt sich dann aber natürlich, ob sie mit ihrer Einschätzung zu wenig Zeit für das Tier zu haben, nicht vielleicht ganz richtig liegt und sich das Fehlverhalten des Hundes nicht vielleicht tatsächlich daraus ergibt.
Wenn dem so ist, sollte sie sich natürlich ausreichend (nicht über Gebühr aber ausreichend) dem Hund widmen und ihn für ein paar Stunden zu Hause einzusperren hat dann wohl weder eine positive Wirkung auf den Hund, noch auf ihr Verhältnis mit den Nachbarn (wenn er dann so lange zu Hause jault).
Ob es dem Hund (respektive einem angemessenen Verhalten des Hundes) mehr bringt mit zu gehen und dann unzufrieden neben deiner Couch zu liegen und zu fiepen während ihr redet, fragt sich allerdings auch. Könntet ihr nicht gemeinsam spazieren gehen?
Ich schließe mich der Meinung meiner Vorredner an, weil ich auch der Meinung bin, dass ein Hund durchaus auch mal einige Stunden allein in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann, allerdings kenne ich Hunde, die eigentlich recht friedliebend sind und bei denen das Alleinlassen dennoch nicht funktioniert. So ist mir beispielsweise ein Hund bekannt, der das halbe Badezimmermobilar seiner Herrchen auseinandergenommen hat, als diese ihn einmal zwei Stunden allein zu Hause gelassen haben. Gedacht hätte das niemand von diesem Hund, weil er ansonsten nicht zu Aktionen dieser Art neigt und auch bisher keine Trotzreaktionen oder ähnliches gezeigt hatte. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass Deiner Freundin von ihrem Hund möglicherweise ähnliches bekannt sein könnte, allerdings muss es aber nicht sein, dass sie darüber sonderlich gerne spricht und möglicherweise weißt Du insofern auch keine Details. Vielleicht ist ihr Hund insofern aber bereits auffällig geworden und sie möchte deshalb ungern ihren Hund allein lassen.
Auch, wenn es also generell möglich sein dürfte, dass man seinen Hund mal alleine lässt, muss es also nicht gleichzeitig auch bedeuten, dass Deine Freundin das mit ihrem Hund machen kann. Ich denke, ich würde sie mal in Ruhe darauf ansprechen, was genau sie befürchtet, wenn sie ihren Hund für ein paar Stunden allein lässt, und vielleicht gibt es auch eine Kompromisslösung, auf die Ihr Euch einigen könnt. Vielleicht könntet Ihr Euch zunächst in einem Café treffen und anschließend zu ihr und somit auch zu dem Hund gehen oder sie kommt erst ohne Hund zu Dir nach Hause und zwei Stunden später setzt Ihr Euer Treffen bei ihr zu Hause fort. Nachfragen würde ich wohl auf jeden Fall mal bei dieser Freundin, was genau ihre Befürchtung ist und aus welchem Grund sie diese hat. Vielleicht erfährst Du dann auch Hintergründe, die Dich alles etwas besser verstehen lassen, und ich denke, wenn Du ihr eben das sagst, nämlich, dass Du die Gegebenheiten verstehen willst, dann sollte es auch möglich sein, dass Deine Freundin entsprechend argumentiert.
Ich selber hatte auch mal einen Hund und ich kenne das Gefühl. Es ist der "beste" Freund und man will ihn überall dabei haben, es ist fast wie ein Mensch und die Beziehung zu dem Tier ist sehr stark.
Aber es kann auch ins Übertriebene geraten. Man sollte immernoch unterscheiden können, was wirklich stimmt und was nicht. Das der Hund zu wenig von einem haben kann, kann ich nicht nachvollziehen, wenn man selbst jeden Tag an dem Tier hängt. Ich finde so ein Verhalten ebenfalls kindisch und nicht reif, wenn man sich verabredet kann man sein Tier für einige Stunden auch zu Hause lassen.
Kindisch finde ich das nicht. Gut, ich nehme meinen Hund nicht überall mit hin, aber ganz ehrlich, wenn sich jemand mehr oder weniger über meinen Hund beschweren würde, und in der Bitte, den Hund zu hause zu lassen, schwebt ja nun einmal so eine Beschwerde mit, dann wäre ich natürlich einerseits beleidigt, und andererseits hätte ich dann auch so gar keine Lust mehr, ohne meinen Hund dort hin zu gehen. Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, dass ich meinen Hund bitte zu hause lassen sollte, wenn es keinen triftigen Grund dafür gibt.
Wird ein Grund angeführt, so kann ich das akzeptieren. Aber so klingt es für mich eher fadenscheinig und da hätte ich den Hund dann auch vorgezogen, bevor ich alleine irgendwo hin gehe. Vor allem, wenn er mir wichtig ist und nicht einfach so nebenbei läuft.
Ich nehme meinen Hund eigentlich auch überall mit hin, aber wenn mir jemand sagen würde, dass sie zu Hause bleiben müsste, würde ich trotzdem kommen. Klar, mein Hund ist mir sehr wichtig, aber wenn es eben nicht geht, dann geht es nicht und dann muss man es auch akzeptieren.
Ich verstehe nicht so ganz, warum ihr euch nur bei dir treffen könnt. Ihr könnt euch doch auch in einem Cafe treffen, da kann sie ihren Hund mitbringen und ihr habt keine Probleme bei euch zu Hause.
Übertrieben finde ich das Verhalten schon ein bisschen. Vor allem, wenn sie weiß, dass es dort bei dir nicht so gut mit dem Hund läuft. Da ist man doch bestrebt, dass man den Auslöser für den Stress zu Hause lässt.
Ich bin der Meinung, dass das einfach eine Frage der Erziehung ist. Einem Hund kann man sowohl beibringen, alleine zu sein, als auch, dass er sich ruhig verhält, wenn man sich gerade nicht mit ihm beschäftigt. Und wenn man den Hund gut erzogen hat, dann ist es auch kein Problem, ihn mitzunehmen, denn dann legt er sich einfach hin. Er holt sich vielleicht mal ein paar Streicheleinheiten ab, aber ansonsten ist er ruhig. Ich kenne die Umstände deiner Freundin nicht, aber selbst wenn sie morgens und vormittags auf der Arbeit ist, erleidet der Hund kein Trauma, wenn er auch am Abend noch zwei bis drei Stunden alleine zu Hause ist.
Wir nehmen unseren Hund nicht unbedingt überall mithin, wo es möglich ist. Beispielsweise sind wir jeden Sonntag beim unserem Heimatverein auf dem Sportplatz, da könnte der Hund problemlos mit. Dennoch lassen wir ihn lieber zu Hause, da er eher von der sensiblen Sorte ist und auf dem Sportplatz ja durchaus mal geschrien wird. In Restaurants nehmen wir ihn nur mit, wenn wir uns sicher sind, dass es an dem Abend nicht allzu voll wird. Denn meiner Meinung nach tut man dem Hund kein Gefallen, wenn man ihn mit wohin schleppt, wo große Menschenmengen sind. Zuhause fühlen sich Hunde sowieso am wohlsten.
Das Verhalten deiner Freundin finde ich demnach schon etwas übertrieben, aber vielleicht könntest du, wie bereits vorgeschlagen, ja einen Schritt auf sie zugehen und sie stattdessen woanders treffen.
Ich bin noch einmal einen Schritt auf sie zugegangen und der Abend wurde noch ganz gut. Da wir uns abends treffen wollten, war ein Café keine Alternative. Denn es gibt hier nur noch Gaststätten, die so spät geöffnet haben und da darf kein Hund mit hinein. Auch bei ihr zu Hause konnten wir uns nicht treffen, da sie zur Zeit einige Probleme dort hat und ihre "Mitbewohner" sofort Stress machen, wenn man sich nur normal unterhält, weil das schon zu laut für sie ist.
Das Problem ist ja nicht nur, dass der Hund eben einfach stört, weil er die ganze Zeit fiept. Sondern auch, dass sie dann eben mit ihm meckert und wenn dann ständig das Gespräch unterbrochen wird, damit sie mit ihrem Hund schimpfen kann, ist das auf Dauer schon anstrengend. Es ist ja nicht so, dass ich etwas gegen Hunde hätte, wir haben ja selbst einen. Aber vor allem, wenn die drei zusammen sind, ist es eben ziemlich anstrengend.
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