Unglückliche Ehe- Partner und Kinder verlassen?

vom 08.11.2012, 19:52 Uhr

Ich habe vor kurzem einen Mann im Internet kennengelernt. Ich bin auf einer Internetseite einer Studentenzeitschrift angemeldet und neben Texten schreiben und veröffentlichen kann man halt auch mit anderen Mitgliedern kommunizieren.

Ich suche in dieser Community nichts außer Rückmeldungen auf meine eigenen Texte und finde es interessant, mich mit anderen Menschen auszutauschen. Manche Menschen haben aber ein sehr großes Mitteilungsbedürfnis, das mir immer wieder sehr auffällt.

Der Mann, er ist um die 40, hat mir erzählt, dass er schon lange nicht mehr glücklich in seiner Beziehung ist. Seine Ehe sei schon lange nicht mehr das, was sie mal war und dass er nur noch mit seiner Frau zusammen ist, um die Kinder nicht zu verletzen. Denn er liebt diese über alles. Auf seinen Wunsch haben sie sogar aufgehört miteinander zu schlafen. Er meint außerdem, dass er sich unter Beobachtung seiner Frau fühlt, dass sie ihn ständig kontrolliere, was er im Internet treibt.

Mir tut so etwas leid. Dass man so etwas nicht beenden kann, weil man sich nicht traut und niemanden verletzen will. Was macht man in einer solchen Situation? Würdet ihr ihm raten, seine Familie aufzugeben, um wieder glücklich zu sein? Kann man ihm das überhaupt glauben? Und darf man dulden, dass die eigene Frau ihrem Mann nicht mehr traut?

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde so eine Aussage lächerlich, weil Kinder es ja mitbekommen, wenn sich die Eltern nicht mehr verstehen oder sich auch nur misstrauen. Kinder bekommen viel mehr mit, als man so denkt und deswegen wäre das als Grund zwar nett gemeint, aber nicht der Wahrheit entsprechend.

An deiner Stelle würde ich erst mal dazu raten, dass er sich trennen sollte. Gerade auch, wenn ihr flirtet oder Treffen geplant sind. Ansonsten würde ich mich, wenn er es nicht macht zurückziehen, denn wer weiß schon, ob das alles so stimmt, was er da schreibt und vielleicht denkt seine Frau ja auch, dass er ein super Mann ist, und schläft trotzdem mit ihm. Ob er also lügt oder nicht, musst du selber entscheiden und auch herausfinden.

Ich finde es etwas befremdlich, wenn man sich nicht von jemanden trennen kann und als Grund dafür die Kinder vorschiebt. In Deutschland kann ein Vater in den meisten Fällen sein Kind nach einer Trennung weiterhin sehen und da klingt es schon nicht so ganz toll, dass das der Grund sein soll.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke auch, dass die Kinder es früher oder später mitbekommen werden, dass zwischen den Eltern etwas nicht stimmt. Die Kinder können da noch so klein sein, sie sind ja nicht dumm. Daher bin ich der Meinung, dass man sich dann lieber Trennen sollte, als weiter an einer nicht funktionierenden Ehe festzuhalten. Die Kinder sind sicherlich glücklicher, wenn die Stimmung nicht mehr so gedrückt ist und die Eltern sich dann durch eine Trennung vielleicht sogar besser verstehen.

Es ist natürlich auch die Frage, ob der Mann seine Frau liebt oder ob da an Gefühlen gar nichts mehr da ist. Als Frau würde ich mir aber auch Gedanken machen, wenn mein Mann mich darum bittet, nicht mehr miteinander zu schlafen. Das ist ja ein sehr großes Alarmsignal und sollte der Frau zu denken geben. Vielleicht weiß sie aber auch nicht so recht, was dahintersteckt und meint nun, dass ihr Mann sie vielleicht betrügt und kontrolliert ihn deswegen. Da ist dringender Redebedarf vorhanden. Kinder sind sicherlich ein guter Grund, sich eine Trennung genau zu überlegen, aber nur der Kinder wegen zusammen zu bleiben, kann einfach auf die Dauer nicht gut gehen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wie gesagt bin ich dort nicht angemeldet, um mir einen Flirt zu suchen, ich weiß nicht mal, warum manche Menschen so offen sind und wildfremden Leuten ihre Probleme erzählen. Aber ich will definitiv NICHTS.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist doch die klassische Geschichte um eine Affäre zu finden. Denn Kinder bekommen schon sehr früh mit, wenn es zwischen den Eltern nicht mehr stimmt. Zumal eben, laut dieser Geschichte, die Frau noch eine gewisse Kontrolle ausübt. Es mag Ehen geben, wo beide bis zu gewissen Grenzen ihre eigenen Wege gehen. Das ist dann aber eher eine gut funktionierende Wohngemeinschaft und man wird einen vernünftigen Umgang miteinander haben, was auch den Kindern gut tut.

Aber in den meisten Fällen schadet es den Kindern eher, wenn man die Familie wegen ihnen aufrecht erhält. Wobei das in meinen Augen eine billige Ausrede ist, wenn man die eigene Feigheit vertuschen will. Feige in dem Sinne endlich klare Verhältnisse zu schaffen und die Ehe beenden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich bin etwas erschrocken darüber, wie schnell hier von Trennung als bestes Mittel gesprochen wird, nur weil der Mann unglücklich ist. Meine Eltern haben sich getrennt. Für mich und meinen Bruder war das ein Schlag mitten in die Magengrube. Für jedes Kind gibt es nur einen Vater und eine Mutter. Und jedes Kind wünscht sich nichts sehnlicher, als dass diese beiden für immer zusammen sind. Wenn einer von beiden auszieht, ändert das den ganzen bisher geplanten Lebensverlauf. Die Beziehungen zueinander ändern sich, da man viel weniger Zeit zusammen verbringt. Vor allem, wenn einer der beiden Eltern einen neuen Partner hat.

Diese Patchwork Konstellation mag bei manchen funktionieren, aber die meisten Kinder bekommen ihren Schaden ab, wenn die Eltern nicht mehr zusammen sind. Hinzu kommt, wie die Trennung bewerkstelligt wird. Wenn sie in beiderseitigem Einverständnis erfolgt, weil beide nichts Liebenswertes mehr im Partner finden können und sich das schlecht auf die Kinder auswirkt, ok. Auch wenn der eine den anderen ständig betrügt ist es ok. Da ist jegliche Grundlage für eine Ehe verloren. Trotzdem, auch wenn hier die Trennung wirklich gerechtfertigt ist, werden die Kinder leiden. Ist es nur eine Midlifecrisis, dass der Mann sich mal wieder austoben will etc., wäre das ein Witz.

Für mich gilt, dass man immer um seine Beziehung kämpfen muss. Die meisten Paare reden viel zu wenig miteinander und sprechen nicht über ihre Bedürfnisse. Wenn man Kinder in die Welt setzt, muss man sich seiner Verpflichtung bewusst sein, d.h. sich um die Kinder zu kümmern und ihnen ein intaktes Familienleben mit Vater und Mutter zu bieten. Und in einer Ehe gibt es nunmal viele schöne Jahre und es kann genauso viele schreckliche Jahre geben. Aber man gibt sich nunmal ein Versprechen. Ich finde es komisch, dass das oftmals vergessen wird, sobald es nicht mehr rosig läuft.

Man muss wissen, dass es für Kinder nur 2 Personen gibt, die das Allerwichtigste sind: Papa und Mama. Geht einer davon fort, erschüttert das ein Grundvertrauen, das man nie wieder zurückerhält. So war es zumindest bei mir und meinem Bruder. Uns hat die Trennung als Menschen grundlegend verändert. Allerdings war es bei uns auch eine sehr schlimme Situation. Schließlich muss ich jedoch sagen, dass die Trennung bei uns tatsächlich die beste Lösung war. Unser Vater hat sich aber auch in keinster Weise wie ein verantwortungsbewusster Mensch verhalten und nur gelogen und betrogen. Trennung bleibt aus meiner Sicht dennoch die letzte Instanz.

Ich würde dem Herren empfehlen, die Zeit, die er investiert, um mit fremden Leuten über sein seiner Meinung nach unglückliches Leben zu diskutieren, darin zu investieren, mit seiner Frau eine Lösung zu finden und sich um seine Kinder zu kümmern. Diese lieben ihn nämlich abgöttisch und seine Frau ebenso, sonst würde sie ihn nicht kontrollieren. Sie ist unsicher und hat Angst, dass er sich anderweitig umsieht. Er sollte doch froh sein, dass da drei Menschen sind, die ihn einfach lieben.

» Lunarcry2 » Beiträge: 48 » Talkpoints: 29,47 »


Ich würde hier auch vermuten, dass der Mann vielleicht auf eine Affäre aus ist und dann die Geschichte von der nicht mehr intakten Beziehung erzählt. Eine Freundin von mir steckt auch in so einer Geschichte und dieser Mann erzählt ihr nun schon seit langer Zeit, dass er seine Partnerin ja eigentlich verlassen möchte, dies aber wegen der Kinder nicht kann, weil die armen Kleinen darunter bestimmt so sehr leiden würden. Dass die Kinder aber mit Sicherheit viel stärker darunter leiden, wenn zu hause ständig diese Missstimmung herrscht, wird dabei gerne vergessen.

Das Internet ist ein guter Ort, um seine Probleme mit der Öffentlichkeit zu teilen und vielleicht auch Hilfestellungen zu erhalten. Wenn das in irgendwelchen Foren geschieht, finde ich das auch in Ordnung. Mich würde es aber schon ein bisschen nerven, wenn mich ein völlig fremder Mensch mit seinen Beziehungsproblemen überfrachten und dann vielleicht auch noch einen Ratschlag erwarten würde. Ich fände das in der Tat nicht angemessen und mir sind solche mitteilsamen Menschen auch ein bisschen suspekt.

Ist der Mann dir denn sympathisch und möchtest du ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, auch wenn du ihn praktisch nicht kennst? Oder hast du eigentlich keine Lust darauf, dir diese Geschichten anzuhören? Davon würde ich das weitere Vorgehen abhängig machen. Falls du nichts mit diesen fremden Beziehungsproblemen zu tun haben möchtest, würde ich ihm freundlich, aber doch bestimmt sagen, dass du als außenstehende Person kaum der richtige Ansprechpartner für solche Probleme bist und ihm da auch keinen Ratschlag geben kannst.

Falls du ihm helfen willst, wobei der Begriff der Hilfe eigentlich schon ein bisschen hoch angesetzt ist, kannst du ihm eigentlich nur sagen, dass er entscheiden muss, was er möchte. Ich finde es nicht richtig, eine Beziehung aufrechtzuerhalten, wenn diese doch eigentlich kaputt ist. Es klingt für mich auch immer so pathetisch, wenn Menschen davon reden, dass man eine Beziehung retten sollte. Das ist in der Realität meistens nicht umsetzbar ist. Wenn die Liebe erloschen ist, wenn der Alltag nur noch aus Problemen besteht und die Beziehung eigentlich nur noch von den gemeinsamen Kindern und einer gemeinsamen Immobilie zusammengehalten wird, dann läuft etwas falsch.

Ich finde, dass man sich trennen sollte, wenn man erkannt hat, dass der Mensch, mit dem man sein Leben teilt, nicht der Mensch ist, mit dem man sich in dem Moment auch die weitere Zukunft vorstellen kann. Wenn die Beziehung nur aus Stress und Kontrollen durch den Partner besteht (auch das verfolge ich in der Affäre der guten Freundin am Rande mit), dann ist diese Beziehung doch nicht erhaltenswert! Für Kinder muss es kein Drama sein, wenn die Eltern nicht mehr zusammen sind. Zunächst ist das nicht leicht, für keinen der Beteiligten, aber es gibt irgendwann auch keine Alternative mehr und dann sollte man sich trennen anstatt stumpf aneinander vorbei zu leben. Damit wird nämlich niemand glücklich.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



@Lunarcry2, ich will gar nicht so schnell von einer Trennung sprechen, aber ich halte es für absolut falsch, nur aufgrund der Kinder zusammen zu bleiben, Sollte man Kindern gegenüber nicht ehrlich und authentisch sein? Das kann man aber nicht sein, wenn man nur aufgrund der Kinder zusammen bleibt. Natürlich sind Kinder ohne Zweifel wichtig, aber ich persönlich halte es für den falschen Weg, seine Wünsche komplett nach hinten zu stellen. Zudem hast Du selbst auch geschrieben, dass Eure Eltern sich auch aufgrund von Betrug und Lügen getrennt haben und dass es so besser gewesen sei. Weiter oben widersprichst Du Dir aber selbst, indem Du schreibst, es sei für Dich und Deinen Bruder schrecklich gewesen, dass die Eltern sich getrennt hätten.

Im ersten Moment ist es sicherlich schrecklich, das wage ich gar nicht selbst einmal abzustreiten, aber wie wäre Euer Leben verlaufen, wäre es nicht so weit gekommen? Dass eine Trennung prägt, klar, aber auch eine unschöne Partnerschaft kann ein Kind negativ prägen. Es gibt Punkte, an denen man als Elternteil auch einen Schlussstrich ziehen muss. Wenn geschlagen wird, als Beispiel, kann man darüber nicht reden. Schläge sollten in jeder Beziehung tabu sein, insbesondere, wenn Kinder diese mitbekommen oder sogar selbst geschlagen werden. Jedenfalls kann ich Deiner Argumentation nicht so ganz folgen, auch, wenn die Trennung für Euch beide scheinbar ein traumatisches Erlebnis war.

Dass eine Trennung nicht schön ist, natürlich, aber auch Kinder können diese akzeptieren und damit umgehen, wenn man ihnen die Zeit gibt, sich an die neue Situation zu gewöhnen und vor allem, wenn man ihnen weder die Schuld für die Trennung gibt noch Streitereien und andere Modalitäten auf den Rücken der Kinder austrägt! Des weiteren kann eine psychologische Begleitung noch helfen, wenn die Kinder familiär nicht aufgefangen werden können, sie den Halt verlieren, da muss man sich kümmern und sich mit den Kindern beschäftigen, ihnen auch das Gefühl vermitteln, sie werden weiterhin von beiden Seiten geliebt und so akzeptiert, wie sie sind, auch, wenn die Eltern nicht mehr zusammenleben.

Zum Thread selbst muss ich sagen, vieles im Internet kann auch schlichtweg nur erlogen und erfunden sein, um eine gewisse Aufmerksamkeit zu erreichen. Wenn der Mann sich nicht traut, die Beziehung zu beenden, um die Kinder nicht zu verletzen, kann die Beziehung so schlecht nicht sein. Wenn, dann sollte er mit seiner vermeintlichen Ehefrau und gegebenenfalls in einer professionellen Beratung darüber sprechen. Ob dieser Mann nun darauf auf ist, Mitleid zu erhaschen, um dann eine Affäre zu starten oder einzugehen, bleibt man dahin gestellt.

Würde es sich um einen losen Kontakt handeln, würde ich da gar nichts mehr dazu sagen, weil dieser das Leben selbst in die Hand nehmen muss. Bei Bekannten, Freunden und Verwandten sieht es ähnlich aus, würde mich aber schon mehr beschäftigen, sodass ich auch eine konkrete Hilfe anbieten oder vorschlagen würde. Aber auch da würde ich mir nicht mehr den Mund fusslig reden, sondern mir das Thema verbitten, wenn nur gejammert, nichts aber unternommen wird.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Das ist doch die klassische Geschichte um eine Affäre zu finden.

Das sehe ich ähnlich. Vielleicht stimmt die Geschichte des Mannes auch überhaupt nicht und er erhofft sich von dir, dass du (so wie du es ja schon hast) Mitleid mit ihm hast. Irgendwann ist dann der Schritt zu einer Affäre sicherlich nicht mehr weit. Ich würde sein Gerede an deiner Stelle einfach ignorieren und entweder gar nicht mehr mit ihm chatten oder ihn auf andere Themen bringen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Dass die Frau in dieser Schilderung ihrem Mann nicht mehr traut, finde ich gar nicht sonderlich abwegig, denn es deutet schließlich alles nicht nur darauf hin, dass er diese Beziehung nicht mehr führen möchte, sondern er hat ihr das wohl auch deutlich gesagt, jedenfalls behauptet er das. Wenn ein Mann seiner Frau mitteilt, dass er mit ihr keinen Geschlechtsverkehr mehr haben möchte und auch ansonsten deutlich wird, dass er die Ehe nur noch aufrechterhält, um den Kindern die angeblich heile Welt zu bewahren, dann ist doch wohl jedes Wort in Bezug auf Treue und Liebe gesprochen. Insofern ist auch klar auf der Hand liegend, dass dieser Mann sich neu orientieren wollen wird, wenn er das nicht bereits tut. Dass seine Frau ihn also „beobachtet“ bzw. „kontrolliert“, wie er das empfindet, finde ich nicht verwunderlich. Möglicherweise war er ihr gegenüber auch nicht so deutlich wie er es Deiner Freundin gegenüber angegeben hat und seine Frau wundert sich eher über seine Verweigerungshaltung und sucht nach Gründen hierfür – eben auf diese Weise, die ihn so stört, die aber nicht ganz unnachvollziehbar ist, wie ich meine.

Was man einem solchen Menschen raten soll? Vielleicht wäre es klug, ihm mitzuteilen, dass er solche Geschichten nicht unbedingt vollkommen fremden Menschen erzählen sollte, die ihm ohnehin nichts anderes sagen können als eben, dass er seine Frau verlassen und wegen der Kinder eine vernünftige Regelung mit ihr finden soll. Ich denke, dass sich kaum ein Fremder ernsthaft mehr Mühe mit einer entsprechenden Antwort geben wird, zumal er keinen der an dieser Geschichte Beteiligten kennen dürfte und es schon insofern schwer fällt, über den Wahrheitsgehalt irgendwelche Aussagen zu treffen. Der Wahrheitsgehalt bestimmter Aussagen eines Beteiligten ist für einen sinnvollen Ratschlag aber meiner Meinung nach von elementarer Bedeutung. Schließlich kann ich einem Menschen noch so vieles raten – es wird nichts bringen, wenn er diese Ratschläge nicht beherzigen kann, weil er insgeheim doch weiß, dass die Version seiner Geschichte, die er mir erzählt hat, nicht ganz den Tatsachen entspricht.

Wäre ich nun an der Stelle Deiner Freundin, so würde ich vermutlich Abstand von diesem Menschen nehmen und sicherlich nicht mehr versuchen als ihn dazu zu motivieren, reinen Tisch zu machen, weil ein solches Rumgeeiere im Endeffekt sicherlich niemandem hilft. Natürlich ist das nicht immer ganz leicht und das behauptet auch sicherlich keiner, aber im Endeffekt wird sich jeder Mensch, der in einer solchen Situation lebt und versucht, sich aus ihr zu befreien, irgendwann feststellen, dass nichts anderes einen wirklichen dauerhaften Wert hat als das Machen von Nägeln mit Köpfen. Auf diese Erkenntnis sollte der junge Mann aus Deiner Geschichte also kommen und ich denke, dass er diesen Gedanken vielleicht auch schon gehabt hat. Falls nicht, wird es Zeit dafür, aber es wird wohl nichts bringen, ihn zu trösten und auf diese Weise zu versuchen, ihm zu helfen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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