Leeres Gefühl, weil man nicht verliebt ist?

vom 08.11.2012, 19:03 Uhr

Kennt ihr das, wenn ihr als Single eigentlich glücklich seid und super allein klarkommt und auch gerade niemandem im Auge habt, an dem ihr Interesse habt? Fühlt ihr dann auch irgendwo eine gewisse Leere?

Ich bin jetzt seit fast zwei Jahren Single und habe mich nach anfänglichen Schwierigkeiten daran gewöhnt und komme super allein klar. Ich weiß es inzwischen sogar zu schätzen, dass ich frei bin und freue mich über Abende, die ich in Ruhe und allein verbringen kann, ohne das jemanden erklären zu müssen.

Aber manchmal, besonders Abends im Bett vor dem schlafen gehen, fühle ich mich irgendwie leer, weil da niemand ist, an dem ich momentan Interesse habe, niemandem an den ich Abends vorm einschlafen mit einem Kribbeln im Bauch denke.

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» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, das was Du fühlst, ist völlig normal. Ich bin zwar seit 16 Jahren vergeben und verheiratet, aber ich denke, dass Du zwar Deine Freiheit liebst, sie aber dennoch mit einem Menschen teilen willst. Auf deine Freiheit musst du nicht verzichten, auch wenn Du mit jemanden zusammen bist. Ich denke, Du bist bereit für etwas Neues und solltest es auf Dich zukommen lassen.

Niemand will gerne allein sein und das ist bei Dir auch so. Auch wenn Du scheinbar glücklich bist mit Deinem Single- Leben, sehnst Du Dich nach Nähe und Geborgenheit. Und die wirst Du auch finden, wenn Du dazu bereit bist. Der Mensch ist nicht geboren worden, um das Leben allein zu führen und das wird bei Dir nun langsam im Bewusstsein eindringen. Daher fühlst Du Dich oft leer, vor allem in den Abendstunden.

Du solltest das vielleicht ändern. Vielleicht hast Du Dein Single- Leben doch einfach satt und es wird Dir langsam bewusst, dass Du nun ein anderes Leben führen will und das nicht allein. Ein neues Abenteuer wartet vielleicht schon auf Dich ein, eine spannende Zeit, wo das Kribbeln im Bauch kommt und Du Dich nicht mehr leer fühlst.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kenne das Gefühl sehr gut und die Angst davor, dieses Gefühl zu haben, hat dafür gesorgt, dass meine vorangegangene Beziehung länger hielt, als sie es theoretisch gesollt hätte. Wir hatten uns total auseinander gelebt, aber in meinem Kopf war immer der Gedanke vom Allein sein und damit kam die Angst. Deshalb haben wir versucht, es doch noch zu retten, aber natürlich vergeblich, denn was nicht mehr geht, kann man nicht ändern.

Jetzt bin ich noch gar nicht lange allein und es fühlt sich an, als würde die Zeit nur sehr langsam vergehen. Ich sehe jetzt schon hoffend der Zeit entgegen, in der ich mein Single-Leben zu schätzen weiß und nicht permanent im Kopf habe, dass es mir mit einem Partner viel besser gehen würde. Damit belügt man sich eigentlich eh nur selbst und erzwingen kann man so etwas sowieso nicht.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dieses Gefühl ist glaube ich normal. Man vermisst etwas, auch wenn man mit der Situation eigentlich gut zurecht kommt. Es gibt so viele Singles, es trennen sich so viele Paare und von den meisten hört man erst mal "ich fühl mich so frei".

Das finde ich erschreckend, aber ich glaube und weiß, dass man sich dann doch abends jemanden wünscht, der einem eine zauberhafte Nacht wünscht, der an einen denkt, wenn man die Augen zu macht oder neben dem man am nächsten Morgen aufwachen darf. Das ist das, was wohl jeden Single beschäftigt und auch wenn er es sich nicht sofort eingestehen will- dieses Gefühl geliebt zu werden ist wundervoll und wenn es nicht da ist, dann fühlt man sich manchmal sehr leer.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kenne dieses leere Gefühl eigentlich nicht. Ich war nach meiner ersten Beziehung eine Zeit lang alleine, aber das hat mir auch sehr gut getan und ich brauchte das auch, um eben das Vergangene zu verarbeiten. Dann habe ich auch meinen jetzigen Partner kennengelernt. Vielleicht kenne ich diese Leere deswegen schon nicht.

Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass du dich im Unterbewusstsein vielleicht doch nach einem Partner sehnst und du einfach nun lange genug Single warst. Es kann ja sein, dass du dir ein schönes Leben alleine aufgebaut hast und dir immer sagst, dass du keinen Partner vermisst. Aber im Unterbewussten könnte das ja doch anders sein. Vielleicht solltest du mal versuchen, in dich hinein zu hören, ob dem so sein könnte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich kenne dieses Gefühl überhaupt nicht. Während mir eine Beziehung negativ auffallen kann, ruft eine nicht vorhandene Beziehung bei mir keinerlei negative Assoziationen hervor. Ich habe nicht das Gefühl, dass mir jemand fehlt, weil ich mich auch ohne Partner vollständig fühle. Einer der Gründe, aus denen ich mich von meiner letzten Freundin getrennt habe, war der Wunsch, einfach wieder Single zu sein, weil ich das schöner finde.

Würde jemand abends im Bett liegen, würde mich das wahnsinnig stören. Ich hasse es, mein Bett mit einem anderen Menschen teilen zu müssen und vermeide solche Situationen nach Möglichkeit auch in Beziehungen und sonstigen Geschichten. Hätte ich einen Partner, der bei sich zu hause ist, würde ich sicher hin und wieder trotzdem an ihn denken, gerade während der ersten großen Verliebtheitsphase. Aber mein Leben ist doch auf keinen Fall leerer, nur weil es gerade keine Person gibt, an die ich häufiger mal denke.

Ich schätze vor allem die Abend- und Nachtstunden sehr, weil da so viele Leute schlafen und ich das Gefühl habe, alleine zu sein. Es ist wunderschön, dann spazieren zu gehen und niemandem zu begegnen. Der Mensch ist an sich sicher ein Rudeltier, aber es gibt eben auch Ausnahmen und es gibt so viele schöne Dinge, an die ich manchmal denke. Die Zeit mit meinem Hund gehört dazu, aber auch Unternehmungen. Mir fehlt da kein Mensch in meinem Leben, so jemand würde mich aktuell eher sehr stören.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Dieses Gefühl ist mir gänzlich unbekannt. Ich empfinde es in keinster Weise als belastend, dass ich niemanden habe, der neben mit im Bett liegt oder der bei mir ist oder an den ich in voller Sehnsucht denken könnte. Das ruft auch keine Leere in mir auf, denn ich bin ansonsten auch mit allen Einzelheiten in meinem Leben zufrieden und deswegen mache ich mir auch nie Gedanken darüber, dass ich gerade an niemanden denken kann. Ich denke an einige verschiedene Dinge, Menschen und andere Lebewesen, wenn ich am Abend im Bett liege. Aber nicht, weil ich gerne an jemanden denken wollen würde und irgendwelche amourösen Gefühle hegen wollen würde.

Ich bin zufrieden mit meiner Situation und es würde mich schon eher belasten, wenn ich an jemanden denken müsste, den ich jetzt gerne bei mir hätte oder der merkwürdige Gefühle in mir erwecken würde. Das würde mich vielleicht schon eher mit einer Leere erfüllen, weil ich mich dafür schämen würde, dass ich ein Verlangen nach einer anderen Person hätte. Deswegen habe ich auch keine Probleme damit, dass ich an niemanden interessiert bin.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Doch, ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Ich bin ein Mensch, dem seine Freiheit sehr wichtig ist - das hat sich bisher auf Dauer nicht gut mit einer Beziehung vertragen, sodass sie also nie besonders lange gehalten hatten. Irgendwann habe ich mich dann meistens eingeengt gefühlt und es wurde mir zu viel. Insofern bin ich froh, dass ich single bin, weil einem grundsätzlich alle Möglichkeiten offen stehen.

Es gibt dann aber Situationen, wo ich mir durchaus wünsche, dass da jemand an meiner Seite wäre. Im Kino zum Beispiel war das öfter so - obwohl ich mit Freunden oder meiner Familie dort war und es Spaß macht, Zeit mit ihnen zu verbringen, wäre es doch ganz schön, noch jemanden neben sich sitzen zu haben, der bei einer dramatischen (spannenden oder schaurigen) Szene einfach so deine Hand nimmt oder ähnliches.

Die meiste Zeit bin ich jedoch wie gesagt glücklich darüber, in keiner Beziehung zu sein. Auf Feiern ergibt sich dann vielleicht ab und an eine Gelegenheit, und wenn nicht, dann kann ich trotzdem freier auf Menschen zugehen mit der Gewissheit, dass sich alles daraus entwickeln "dürfte".

» Lior » Beiträge: 117 » Talkpoints: 13,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann verstehen wie du dich fühlst. Ich bin gerade vergeben, aber vor einiger Zeit hatten mein Freund und ich einen heftigen Streit und da dachte ich für einen Abend lang wirklich, dass es jetzt vorbei ist und ich wieder alleine sein werde. Dass niemand mehr da ist, der mir täglich eine gute Nacht und einen guten Morgen wünscht, dass ich niemanden mehr habe, neben dem ich einschlafen kann und wieder aufwachen. Das Gefühl war wirklich schrecklich.

Aber du schreibst ja selbst, dass du mit dem Single-Dasein sehr gut zurecht kommst und daran solltest du immer denken. Irgendwann kommt die Zeit, wo du dich wieder verlieben wirst und dieses Kribbeln im Bauch haben wirst, aber bis dahin genieße die Zeit doch einfach. Konzentriere dich nicht zu sehr darauf, dass du niemanden hast, an den du ständig denken kannst, sondern darauf, dass du frei und unabhängig bist und tun und lassen kannst was du willst. Denke immer an das positive der Situation.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Vermutlich ist es wirklich normal, dass man solche Gedanken hin und wieder mal hat, wenn man keinen Partner hat, obwohl man sich eigentlich auch nicht zwingend einen wünscht. Einen Menschen an seiner Seite zu haben, muss allerdings aber eben nicht zwingend etwas mit Zwang und Einschränkung zu tun haben, wie ich das hier nun schon gelesen habe, sondern es gibt auch Beziehungen, die tatsächlich bereichernd sind – manchmal sogar so sehr, dass man irgendwann das Gefühl bekommt, man sei vor lauter Freiheit eigentlich doch Single. Es würde jetzt zu weit führen, das zu erklären. Aber ich denke, dass Du Dir hin und wieder einfach einen Menschen wünschst, dem Du nah sein kannst, auf jeden Fall geistig und emotional. Solche Menschen hast Du sicherlich in Deinem persönlichen Umfeld, nämlich möglicherweise Familienmitglieder, aber auf jeden Fall wohl Freunde. Dennoch ist ein Partner da sicherlich noch eine andere Form von „naher Person“.

Als ich noch deutlich jünger war, hatte ich viele Jahre auch niemanden an meiner Seite und ich war häufig mit einem befreundeten Pärchen von mir unterwegs. Die beiden haben sich beinahe pausenlos gestritten, aber irgendwie war doch klar, dass sie einfach nur temperamentvoll sind. Er war jedenfalls Italiener, sie war nicht auf den Mund gefallen und so knallte es dann doch immer wieder zwischen beiden. Es war teilweise nervig, aber ich fand sie liebenswert und war gerne mit ihnen zusammen unterwegs. Als mich dann eines Tages mein Cousin besuchte und ich ihn mit zu einem dieser Treffen mit dem befreundeten Pärchen nahm, wurde mir immer wieder klar, wie es wäre, wenn ich dort mit meinem Freund wäre, sofern ich denn einen hätte. Dieses ganze Treffen verlief deutlich anders als bisher, weil ich eben nicht alleine da war. Auch wurde ich von allen möglichen anderen Menschen, mit denen wir an diesem Abend in Kontakt gekommen sind, wohl ganz anders wahrgenommen, weil ich jemanden dabei hatte. Die anderen wussten ja alle nicht, dass es sich dabei lediglich um meinen Cousin handelte.

Jedenfalls habe ich mir zu dieser Zeit auch häufiger gedacht, dass es schön wäre, jemanden zu haben, dem man geben, von dem man aber eben auch nehmen kann. Es geht gar nicht zwingend nur um den geistigen Austausch und um das Zusammensein, sondern es geht meiner Meinung nach dabei auch in nicht unerheblicher Weise um diese geistig-emotionale Nähe zu einer Person, mit der man auch mal stundenlang einfach nur schweigen kann, es geht um Vertrauen und um das Anlehnen, aber eben auch manchmal um das Aufreiben, das Auseinandersetzen und das weniger Schöne. All das, was eine zwischenmenschliche Beziehung eben ausmacht, wünscht man sich, wenn man unbelastet ist und niemanden an seiner Seite hat – wenn auch nicht permanent, dann doch wenigstens in einigen Situationen deutlich. Glücklich ist, wer einen Menschen findet, mit dem er all das teilen kann und den er nicht abstößt, weil er die Nähe nicht aushalten kann. Und vielleicht ist es genau das, was man sich manchmal so sehr wünscht.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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