Kindern schon Pfefferspray mit auf den Schulweg geben?

vom 07.11.2012, 14:19 Uhr

Heute im Bus traute ich meinen Ohren und auch Augen nicht. 2 Jungens, vielleicht 12 oder 13 Jahre, vielleicht auch jünger haben sich unterhalten und der eine meinte, dass er eine Flasche Pfefferspray in der Tasche hat. Er zeigte dieses kleine Flasche auch seinem Kumpel. Er meinte, dass sein Vater ihm die Flasche gegeben hat, weil er wohl in der Schule von einem größeren Jungen geärgert wird und er sich wehren soll.

Der Junge, dem er das Pfefferspray gezeigt hat meinte, dass seine Schwester, die nun in der 5. Klasse ist, auch so ein Spray hat, weil eben auch so viel passiert. Ich muss sagen, dass ich das sehr unverantwortlich finde und frage mich, wie weit es kommen soll, wenn Kinder mit 11, 12 oder 13 Jahren so ein Spray in der Tasche haben.

Sollte man Kindern wirklich schon Pfefferspray mitgeben? Ist das überhaupt erlaubt? Ich meine, dass auf der Flasche steht, dass man es nicht gegenüber Menschen anwenden darf. Aber was haben solche Flaschen in Kinderhänden zu suchen? Welche Waffen sind denn dann mit 14, 15, 16 Jahren dran?

Benutzeravatar

» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin auch gerade ein bisschen schockiert mit was kleine Kinder in der Schule heutzutage herum laufen. Früher war es definitiv nicht normal mit irgendwelchen Sprays oder andere gefährlichen Sachen in die Schule zu gehen.

Ich finde das Pfefferspray definitiv nicht in eine Kinderhand gehört, auch wenn sie, wie in deinem Thread beschrieben, 12 oder 13 Jahre alt sind. Pfefferspray kann sehr gefährlich werden und Kinder in dem Alter können die Gefahr überhaupt noch gar nicht einschätzen. Sie wissen auch nicht, wann eine Notsituation ist, wann man solch ein Spray einsetzen darf. Zu mal jedes anwenden von solchen Sprays eine Anzeige wegen Körperverletzung mit sich bringen kann und da meist die Kinder noch unter 14 Jahren sind, haften die Eltern.

Aber was denken die Eltern sich dabei, ihren kleinen Kindern solch eine gefährliche Waffe mit in die Schule zu geben, nur damit die Kinder sich gegen größere Kinder wehren können. Für solche Fälle gibt es Selbstverteidigungskurse, wo man das Kind anmelden kann. Zu Mal man sich als Eltern auch stark macht und sich mit dem größerem Kind unterhält und ihn darum bittet aufzuhören oder sich mit den Eltern des Kindes zusammen setzt und die Situation bespricht. Dafür braucht das kleine Kind kein Pfefferspray.

Wenn es heutzutage schon so gut anfängt, was haben die Kinder denn in der Tasche, wenn sie 16 Jahre alt sind oder 18 Jahre alt sind?

» Sowieso12 » Beiträge: 193 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Pfefferspray dürfen nur an Personen gegeben werden, die über 18 Jahre alt sind. Die Eltern machen sich also strafbar, wenn das Kind unter 18 Jahre ist. Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, warum Kinder so etwas mit in die Schule bringen sollen. Wir haben uns früher mit ärgern und schubsen gewehrt, aber sicher nicht mit Pfefferspray. Wo soll das denn bitte noch hinführen?

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ihr fragt wo das hinführen soll? Es fragt niemand, warum die Eltern so handeln. Mit Sicherheit nicht aus purem Übermut, sondern weil es scheinbar zu gewalttätigen Übergriffen gekommen sein muss. Und leider musste ich nun erst erleben, dass nicht jeder Schulleiter die Probleme ernst nehmen, welche ihnen berichtet werden.

Also sehen sich die Eltern gezwungen zu handeln und das eben auch mit Mitteln, welche zweifelhaft und eben nicht erlaubt sind. Man sollte diese Eltern nicht verurteilen, sondern ihnen Wege aufzeigen, wie sie ihren Kindern helfen können ohne sich dabei strafbar zu machen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Generell darf ein Pfefferspray erst mit 18Jahren erworben werden. Zudem ist der Einsatz von Pfefferspray am Menschen verboten und dient nur der Abwehr von Tieren. Darüber hinaus halte ich es von den Eltern für unverantwortlich Kindern ein solches Pfefferspray mit in die Schule zu geben, egal was vorgefallen ist und egal, wovor sich die Kinder auch immer schützen möchten.

Gerade Kinder erkennen sicherlich noch nicht die Gefährlichkeit eines Pfeffersprays. So klingt der Name doch recht harmlos und ausprobiert ist es schnell, wenn man meint sich verteidigen zu müssen. Wenn es nun nicht wirklich eine Gefahr für Leib und Leben ist, ist der Einsatz komplett überzogen und gefährlich, zudem eben auch Gesetzeswidrig, so dass man sich strafbar macht.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich selbst finde es ebenfalls einfach enorm unverantwortlich, seinen Kindern so ein Spray mit in die Schule zu geben und frage mich, was das wohl für Eltern sind. Ich kann nicht begreifen, wie manche Eltern auf solche komischen Ideen kommen können. Ihnen müsste doch wohl klar sein, dass das noch Kinder sind, die noch nicht verantwortlich mit solchen Waffen umgehen können. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Kind in dem Alter eine solche Situation abschätzen kann, wann es das Spray benutzen kann oder sollte. In so einem Alter wird wohl kein Kind wissen, wann es angebracht ist, das Spray zu benutzen und wann nicht. So ein Spray ist ja doch eine Waffe und kann oder darf nicht einfach nach Lust und Laune benutzt werden. Ganz abgesehen davon, ist es gar nicht erlaubt, dass Kinder ein solches Spray benutzen.

Meiner Meinung nach, sollten die Eltern das Kind lieber in einen Kurs für Selbstverteidigung anmelden. So könnte es lernen, sich zu verteidigen, ohne dafür auf irgendwelche Sprays zurückgreifen zu müssen, die in seinem Alter noch überhaupt nicht erlaubt sind. Die Eltern könnten aber auch einfach mit dem Klassenlehrer der Schüler reden. Vielleicht könnte so gemeinsam eine Lösung besprochen werden.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Sicherlich ist es sinnvoller, wenn die Kinder einen entsprechenden Kurs besuchen. Doch die Ergebnisse, welche den Kindern wirklich einen Nutzen bringen, sind eben erst nach einiger Zeit vorhanden. Da soll das Pfefferspray dann sicherlich eine kurzfristige Übergangslösung sein.

Wie gesagt, man sollte die Eltern dabei nicht vorzeitig verurteilen. Gerade sind auch wieder viele Berichte zu finden, wo Kinder auf dem Schulweg von fremden Männern angesprochen werden. Wenn man dann mitbekommt, dass es manche Schulleiter nicht mal ernst nehmen, dass es solche Vorfälle im Umfeld gibt, dann muss man sich eben nicht wundern, wenn Eltern so reagieren.

Denn auch die Polizei versucht immer wieder solche Dinge zu verharmlosen. Kein Witz, sondern bei uns so gewesen und in einer anderen Stadt hier in der Nähe sehen sich die Eltern von dieser Seite eher milde belächelt. Und nun überlegt euch mal, ob ihr nicht auch zu solchen öder ähnlichen Mitteln greifen würdet, wenn ihr merkt, dass eure Kinder eine dauerhaften Bedrohung ausgesetzt sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde es total verantwortungslos, wenn Eltern ihren kleinen Kindern Pfefferspray mit auf den Weg geben. Würde ich so etwas mitbekommen, würde ich mir überlegen, ob ich dagegen etwas unternehme. Wenn man so etwas zum Beispiel in der Nachbarschaft mitbekommt, weiß man ja auch, um wen es sich handelt. Ich finde es wirklich gefährlich, wenn Kinder mit solchen Dingen herumlaufen.

Natürlich sind manche Kinder einem gewissen Risiko ausgesetzt, wenn sie draußen alleine unterwegs sind. Ich denke aber, dass das Risiko für die übrige Bevölkerung in diesem Fall größer ist als die Gefahr, die für das Kind besteht. Das Pfefferspray wird ja nicht umsonst nur an volljährige Personen verkauft und selbst da ist es oft genug in falschen Händen. Kindern von 12 oder 13 Jahren traue ich in keinem Fall zu, dass sie wirklich verantwortungsvoll mit dem Pfefferspray umgehen können. Ich frage mich vor allem, was das für Eltern sind, die ihren Kindern Pfefferspray mitgeben.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich selbst habe mir damals mein erstes Pfefferspray gekauft, als ich 19 Jahre alt war. Wegen der Uni bin ich da abends auch mal spät nach Hause gekommen und hatte da kein wirklich gutes Gefühl, so dass ich immer eins dabei hatte, um mich im Ernstfall schützen zu können. Ich habe bisher aber noch nie gehört, dass solche Sprays anscheinend schon kleinen Kindern mitgegeben werden. Ich persönlich finde das auch total verantwortungslos von den Eltern und kann deren Verhalten auch nicht wirklich nachvollziehen. In meinen Augen gehört eine solche Waffe (und das ist Pfefferspray nun mal!) nicht in Kinderhände. Die können doch noch gar nicht angemessen damit umgehen.

Ich kann schon verstehen, dass Eltern sich sorgen machen, wenn die Kinder alleine unterwegs sind. Da kann ja auch so einiges passieren, aber dann gibt man den Kindern doch kein Pfefferspray mit zur Schule. Da gibt es meiner Meinung nach andere, weitaus bessere Möglichkeiten, die Kinder für eventuelle Gefahren zu sensibilisieren. Die meisten Kinder in dem Alter würden das Spray wohl einfach wahllos benutzen, wenn ein Fremder sie anspricht und das kann es ja wohl nicht sein. Den Kindern kann man da natürlich auch keinen Vorwurf machen, denn sie sind einfach noch nicht in der Lage, solche Gefahren richtig einschätzen zu können. Dass man den Kleinen solche Sprays in die Hand drückt, damit sie sich gegen größere Mitschüler wehren können, ist ja wohl die absolute Höhe. Das geht einfach nicht und ich finde, dass der Schulleiter bzw. die Lehrer in dem Fall auch reagieren müssen.

Benutzeravatar

» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Sicherlich machen sich die Eltern hier Sorgen, aber ich halte es nicht für richtig, wenn man seinem Kind ein Pfefferspray mitgibt. Das Problem dabei ist, dass das Kind dadurch ein höheres Selbstbewusstsein in schlimmen Situationen bekommt. Das ist aber nur bedingt gut, denn das Kind wird in einer Notsitation nicht gleich an das Spray heran kommen und dann kann es schon zu spät sein.

Das Problem an den Pfeffersprays ist außerdem, dass man auch leicht selber in der Wolke steht und dann dieselben Probleme wie ein Angreifer hat. Das beste ist immer noch seinem Kind zu erklären, dass es wegrennen soll oder nach Hilfe rufen soll. Ein Pfefferspray ist ähnlich wie ein Selbstverteidigungstraining eher unbrauchbar. Die Kinder bekommen so eine Sicherheit, die sie nie wirklich haben und auch nicht anwenden können.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^