Mit Neugeborenem auf eine Hochzeit gehen?
Ich finde das eigentlich gar nicht so schlimm. Erstens weiß man nie, wann das Baby tatsächlich kommt. Es könnte sein, dass es früher kommt und dann schon alles in einigermaßen geordneten Bahnen ist. Wenn das Baby aber später kommt und ggf. länger in der Klinik bleiben muss, könnte es sein, dass jemand als Trauzeuge einspringen müsste. Insofern ist es auf jeden Fall sinnvoll, einen Ersatz zu haben.
Den Termin verschieben würde ich nicht vorschlagen. es ist ja derzeit alles ungewiss. Außerdem finde ich das dem Brautpaar gegenüber nicht fair. Sie haben sich diesen Tag ausgesucht und dann sollte er nicht wegen anderen verschoben werden.
Prinzipiell finde ich, dass es gerade mit Neugeborenem immer noch am wenigsten anstrengend ist. Sie schlafen noch recht viel, als Stillmutter muss man keine Nahrung mitnehmen und man kann sie notfalls im Tragetuch an der Mutter schlafen lassen und sind mit der Nähe Mutter gut zufrieden zu stellen. Wenn sie größer sind, haben sie deutlich mehr Bewegungsdrang und einen festeren Schlafrhythmus. Sie sind auch noch nicht so schnell überdreht. Ich würde das nicht unbedingt als so problematisch sehen, wenn es nicht gerade 1 Woche nach der Entbindung ist. Da sollte man sich als frische Mama auch entsprechend schonen und neigt bei solchen Veranstaltungen schnell dazu, sich zu übernehmen.
Letztlich muss man das aber selbst entscheiden. Ich würde da nicht unbedingt ein Problem sehen. Man muss ja auch nicht unbedingt die gesamte Zeit da sein. Aber ich würde da niemandem reinreden. Es kommt sicher auch auf die Erfahrungen mit den eigenen Kindern an. Meine Kinder waren am Anfang mit Mama Kuscheln und Stillen vollkommen zufrieden, egal wo wir waren. Sie hatten aber auch keine Bauchschmerzen und waren nicht quengelig. Manche Kinder haben mit Bauchweh arg zu kämpfen und sind mit Mama zu Hause vermutlich am besten aufgehoben.
Das kommt auf die Hochzeitsfeier an. Wenn es sich um eine Rauschende Party mit lauter Musik, hundert Gästen und verqualmter Luft handelt würde ich auch deutlich davon abraten. Außerdem kann das Brautpaar ja, wenn es unbedingt Mutter und Kind zu Gast haben möchte an die anderen Gäste appellieren und das Rauchen in den Innenräumen untersagen. Auf meiner Hochzeit waren auch reichlich Kinder anwesend und keinen der Gäste hat es gestört, den Kindern zu liebe im Freien zu rauchen. Wenn es eher die Hochzeit im kleinen Kreis ist, kann das schon gut gehen. Auch wenn die Großeltern selbst Gäste sind, können sie ja im gemütlichen Rahmen ja auch mal das Baby auf den Arm nehmen und die junge Mutter so unterstützen. Gerade wenn das Baby noch so frisch ist, macht das ja Großeltern in der Regel Spaß.
Trauzeugen sind heute auf dem Standesamt zumindest nicht mehr notwendig. Wenn es nicht klappen sollte und die frisch gebackene Mutter oder das Kind gesundheitlich noch nicht in der Lage ist teilzunehmen, ist das nicht weiter dramatisch, wenn auch bedauerlich. Wie ja schon andere gesagt haben, kann man einen Geburtstermin auch locker um knappe zwei Wochen übertragen. Womöglich liegt die junge Mutter dann zum Tage der Hochzeit sogar noch selbst im Krankenhaus. Man weiß ja auch nie vorher, wie die Geburt verlaufen wird, vor allem wenn das offensichtlich das erste Kind ist, wie es hier der Fall zu sein scheint. Es kann ja auch sein, dass aus medizinischen Gründen ein Kaiserschnitt notwendig wird und die Dame gar nicht in der Lage sein wird, mit den Schmerzen nach dem Eingriff an einer Feier teilzunehmen. Aber was kann man im Leben schon sicher vorausplanen?
Ich persönlich hätte mich so kurz nach der Geburt nicht auf eine Feier begeben. Ich hätte mich wegen des Wochenflusses und er körperlichen Umstellung und der Erschöpfung nicht so strapazieren wollen. Gerade wenn man mit dem Stillen anfängt, kann so eine Aufregung oder so ein stressiger Tag zu einem Milchstau führen. Aber das kann jede Frau für sich entscheiden.
Ob auf einer Hochzeit wirklich Personen mit ernst zu nehmenden Krankheiten kommen, wage ich zu bezweifeln. Da bekommt das Baby wohl mehr Keime ab, wenn man es in einem öffentlichen Verkehrsmittel mit fahren lässt. Außerdem haben Babys gerade in den ersten Wochen einen erstaunlich guten Nestschutz, da sie noch die mütterlichen Antikörper aus der Zeit im Bauch im Blut haben. Wenn man neu geborene Babys keimfrei halten müsste, dann könnte ja keine Mutter mehr als ein Kind gleichzeitig groß ziehen. Wenn ich denke, was die kleineren meiner Kinder schon von früh an an Keimen von den großen Geschwistern aus dem Kindergarten und aus der Schule nach Hause gebracht bekamen, dann ist so eine Hochzeit noch vergleichsweise hygienisch.
Man sollte natürlich mit den Gästen klären, dass nur gesunde Personen das Baby anfassen und sich jeder vorher die Hände wäscht. Aber das sollte eigentlich für einen halbwegs gebildeten Bürger selbstverständlich sein. Und noch etwas: Ich weiß es nicht, wie es bei euch war, aber nach der Geburt kam bei mir direkt auch immer recht viel Besuch, weil Bekannte und Verwandte neugierig auf den neuen Menschen waren. Auch das ist für das Baby belastend und bringt Keime ins Haus. Trotzdem ist man heute dazu über gegangen, solche Besuche nicht mehr zu verteufeln.
Im Endeffekt muss die Mutter dann vor Ort sensibel reagieren. Wenn das Kind während der Hochzeit friedlich im Wagen schläft, ist gegen eine weitere Teilnahme nichts einzuwenden, so der Kinderarzt da nichts dagegen hat und das Kind fit und gesund ist. Wenn das Kind belastet wirkt und mehr schreit als sonst, keine Ruhe zum Schlafen findet oder sonst wie gestresst reagiert, dann sollte die Mutter unbedingt in den sauren Apfel beißen und nicht bis zum Schluss als Gast da bleiben. Da hat sicher jeder dafür Verständnis. Auch wenn es hart ist, mit Kindern muss man als Elternteil in den ersten Jahren eben leider manches Mal zurück stecken und mehr auf die Bedürfnisse des Kindes achten, als man vorher vielleicht gedacht hat.
Verbieten würde ich es der Freundin nicht, wenn der Kinderarzt grünes Licht gegeben hat. Aber da würde ich auf den Kinderarzt hören. Gerade die ersten Wochen nach der Geburt entscheiden stark darüber, ob eine Mutter in eine Wochenbettdepression verfällt oder nicht. Wenn man der Mutter ein normales Leben komplett verbietet, dann ist das ihrer seelischen Gesundheit nicht gerade förderlich.
Ich will und kann es meiner Freundin ja auch nicht verbieten. Das ist auch überhaupt nicht meine Absicht. Ich habe halt nur das Gefühl, dass sie nicht einschätzen kann, was da auf sie zukommt. Mein Sohn war eigentlich auch recht leicht zu händeln, aber so ist nun mal nicht jedes Kind. Wie gesagt ob es ein rauschendes fest wird weiß ich nicht genau, falls das überhaupt feststeht. Ich mache mir einfach nur Sorgen, sowohl um meine Freundin selber, dass sie sich übernimmt, wie auch um das Baby. Sie kann halt schlecht "nein" sagen und hat dann immer ein schlechtes Gewissen.
Ich würde auch nicht auf eine Hochzeitsfeier gehen, wenn ich ein Baby hätte, welches erst wenige Wochen alt ist. Ich finde, da muss man schon Prioritäten setzen. Wäre ich in der Situation deine Freundin, hätte ich abgesagt und schon im Vorfeld abgeklärt, dass man sich doch bitte nach einer anderen Trauzeugin umsehen sollte. Mir wäre das viel zu stressig als frischgebackene Mama und ich bin auch der Meinung, dass es nicht wirklich gut für das Neugeborene ist. Ich habe anfangs ja auch gestillt und so hätte ich meinen Kleinen gar nicht abgeben können. Ich hätte das auch gar nicht gewollt, wenn ich ehrlich bin, denn gerade in den ersten Wochen nach der Geburt möchte man doch auch seine Ruhe haben, sich erholen und Zeit mit dem Baby verbringen.
Gerade die Anfangszeit mit meinem Sohn war recht hart, da er sehr unregelmäßig geschlafen hat, alle 2 Stunden gestillt werden wollte und zudem auch noch unter den Dreimonatskoliken litt. Er hat fast den ganzen Tag nur geweint und gerade nachmittags/abends wurde es besonders schlimm. Natürlich kommt es auch immer darauf an, wie groß die Hochzeitsfeier ausfallen wird. Wenn man nur im kleinen Kreis feiert, dann ist es natürlich weniger stressig, als wenn man eine riesige Party schmeißt. Meistens geht es auf einer Hochzeit aber eher etwas lauter zu und daher würde ich schon alleine deswegen zuhause bleiben. Die Hochzeit der Freundin ist zwar auch wichtig, aber die wird das wohl verstehen, wenn man sich in der Situation entscheidet, der Hochzeit lieber fern zu bleiben. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, aber ich weiß eben, wie es mir in den ersten Wochen nach der Geburt ging und da wäre an eine Teilnahme an der Hochzeit nicht zu denken gewesen!
@ MeL.G: Vielen dank, du hast mir einen Stein vom Herzen genommen. Mal jemand der weiß was und wie ich es meine.
Ich weiß halt nicht genau was für eine Feier es ist. Wenn es wirklich im Kleinen Kreis sein sollte, was ich nicht glaube, kann sie ja eine Stunde oder so hingehen. Ich finde halt auch, dass die Trauzeugin schon eine wichtige Person ist bzw Rolle spielt und sie daher eine Weile anwesend sein sollte. Und das könnte sie mit dem Baby nicht. Sie hatte auch schon gesagt, wenn etwas wäre, würde sie halt nicht gehen aber das finde ich der Braut gegenüber unfair, wenn sie dann keine Trauzeugin hätte. Also es lieber direkt sagen.
Ich denke da ist nichts gegen einzuwenden. Ich war auch erst vor kurzem auf der Hochzeit meiner Schwester, da war mein Baby knapp 5 Wochen alt. Da es die Hochzeit meiner Schwester war hab ich auch nicht lange drüber nachgedacht ob ich gehe oder nicht. Standesamt Termin war um 11 Uhr gewesen. Ab dem Zeitpunkt war der kleine bei mir in der Manduca und hat geschlafen. Hinterher zu Feier war er auch immer bei mir in der Trage. So war er bei mir und fühlte sich wohl. Zum stillen bin ich immer in unser Auto gegangen damit der kleine Ruhe hat. Hat alles prima geklappt. So gegen 21 Uhr wurde er dann allerdings unruhig und wollte sich nicht mehr beruhigen lassen. Das war dann für uns der Zeitpunkt wo wir die Hochzeit leider verlassen mussten.
Ich würde demnach zur Hochzeit hingehen und schauen wie sich das Baby macht. Vielleicht auch mit einem Tragetuch. Und wenn das Baby zu unruhig ist kann man immer noch die Hochzeit wieder verlassen. Probieren würde ich es auf jedenfall.
Ganz ehrlich? Lass deine Freundin doch auf die Hochzeit gehen? Sie ist Trauzeugin dort und möchte scheinbar ja selbst sehr gerne dorthin gehen. Warum also wird nun versucht ihr ein schlechtes Gewissen einzureden? Wenn sie das körperlich schafft ist doch alles gut? Das Baby wird auch überleben wenn es mal eine halbe Stunde in den Armen einer anderen Person verbringen muss und das ganze Spektakel vermutlich ohnehin weitestgehend verschlafen.
Ich bin einfach nicht der Meinung, dass man sich mit einem Baby quasi vollkommen abschotten muss. Im Gegenteil, was der Mama gut tut, wird auch dem Baby gut tun. Und das Argument mit den Krankheitserregern lasse ich auch nicht gelten. Verlässt bei euch allen Ernstes niemand das Haus? Wie überlebt man ohne einzukaufen? Spätestens mit Geschwisterkindern im Haus wäre der Spass ohnehin vorbei, die schleppen aus dem Kindergarten oder der Schule nämlich jede denkbare "Seuche" an. Verbannt man die zum Schutz des Neugeborenen dann etwa auch erstmal für einige Wochen?
Meiner Meinung nach solltest du deine Freundin eher unterstützen anstatt ihr quasi ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen. Gönne ihr doch einfach die paar Stunden Spass.
Also ich glaube, sie kann schon auf die Hochzeit gehen, mal angenommen die Geburt verläuft weitgehend normal und sie hat keine besonderen Komplikationen.
Allerdings sollte sie halt einen bestimmten Zeitrahmen eingrenzen, ich denke, länger als 2 bis 3 Stunden sind für eine frischgebackene Mutter auch sehr anstrengend.
Wenn deine Freundin Glück hat, schläft das Baby ja auch die ganze Zeit über, dass Säuglinge auch mal tagsüber einige Stunden schlafen ist ja nun nicht so ungewöhnlich. Dennoch finde ich, sollte man sich so kurz nach der Geburt schonen und die Hochzeit da in vollem Umfange mitzumachen, fände ich für Mutter und Kind nicht gut. Aber so einen Kompromiss, dass man da vorbeischaut für ein Weilchen, finde ich schon okay.
Meine beiden hatten Dreimonatskoliken, aber man kann das Baby ja auch in einer Trage mitnehmen und getragen werden hilft dagegen sehr gut, unterwegs haben meine beiden fast nie geschrieen, eher zu Hause im Liegen, weil sie immer getragen werden wollten. Nur muss man ja auch noch stillen bzw. füttern und will sich als Mama ja auch selbst soweit möglich erholen, was man ja schlecht kann, wenn man unter anderen Erwachsenen auf einer Feier ist, und deshalb finde ich, länger als 3 Stunden müssen nicht sein.
Ist es das erste Kind? Beim ersten Kind war ich noch sehr mit mir selbst beschäftigt, alles war anstrengend und neu. Niemals hätte ich da auf eine Hochzeit gehen können. Beim Zweiten sah das schon ganz anders aus. Es war viel eingespielter und entspannter. Da hätte ich mir das zugetraut.
Wobei das natürlich auch auf das Kind ankommt. Meine zweite Tochter ist ein wahrer Sonnenschein, die hat die ersten acht Wochen nur geschlafen. Meine Große war ein Schreikind, da hätte das nie funktioniert. Nun weiß man aber auch nicht, wann das Kind zur Welt kommt. bis zu 2 Wochen früher oder später ist ja durchaus möglich. Ich würde auch zumindest vorwarnen, dass man vielleicht ausfällt.
@milknhoney: Es geht mir nicht darum meiner Freundin ein schlechtes Gewissen zu machen und das möchte ich auch nicht. Mir geht es überwiegend darum, dass sie zugesagt hat als Trauzeugin und die braut dann evt. nachher ohne eine Trauzeugin da steht, wenn sie doch nicht hin gehen kann. Sie hat ehrlich gesagt keine Vorstellung was ein Kind bedeutet und dass es auch sehr anstrengend sein kann. Vor allem in der ersten zeit wenn das Kind nachts nicht schläft und evt. sogar Bauchschmerzen und Blähungen hat und dadurch viel weint.
@netti78: Klar, gegen einen Kompromiss ist nichts einzuwenden. Ich finde es halt der braut gegenüber nur unfair wenn sie nicht sagt, dass sie evt. doch nicht kommen kann. Dann steht diese nachher ohne Trauzeugin da.
@ Anjwin: Ja, es ist ihr erstes Kind und sie hat mit Kindern, vor allem mit Säuglingen so gut wie keine Erfahrung. Sie ist zwar die Patentante meines Sohnes, hat ihn bis jetzt aber nur einige wenige Male auf dem Arm gehabt und ihn auch nur erlebt wenn er gut gelaunt war. Daher weiß sie nicht, wie es sein kann, wenn ein Kind auch schreit und einfach nicht aufhört, man selber aber nicht genau weiß, warum schreit mein Kind.
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