Geschirr abzählen - innerhalb der Familie! Was meint ihr?

vom 05.11.2012, 13:19 Uhr

Mein Neffe wurde gestern getauft. Meine Schwester hat bei meinen Eltern schon ein paar Tage vor der Taufe Geschirr abgeholt, da sie zu wenig hatte. Meine Eltern haben dann tatsächlich dieses Geschirr abgezählt und notiert wie viel Geschirr sie mitgegeben haben. Ich fand, dass doch etwas merkwürdig und käme auf eine solche Idee nicht. Zählt ihr alles ab, was ihr in der engsten Familie raus gebt, oder findet ihr es auch ungewöhnlich, dass die Mutter der Tochter nur abgezählte Sachen gibt? Dazu zu sagen gibt es, dass es noch keine Vorfälle gab, dass zum Beispiel irgend etwas nicht wieder zurück gelangte. Ich frage mich auch, was nun passiert wäre, wenn bei der Taufe eine Tasse oder ein Teller kaputt gegangen wäre.

Was meint ihr dazu? Wie handhabt ihr das und kennt ihr auch solche Leute, welche im engsten Familienkreis so pingelig sind?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja ich kenne das leider auch. Vor allem bei meiner Oma und deren Tochter, also meiner Mutter, ist es besonders schlimm. Sobald meine Oma meiner Mutter auch nur einen einzigen Teller ausleiht, um etwas darauf zu transportieren, fragt sie beim nächsten Mal direkt nach dem Teller. Meist gibt sie uns noch Reste vom Kuchen mit und macht diesen dann auf einen ihrer Teller. Für meine Mutter ist es selbstverständlich, dass sie den Teller einfach beim nächsten Mal wieder mitbringt, auch ohne Aufforderung. Meine Oma ist da echt pingelig.

Ich fände das gar nicht schlimm und mache mir darüber auch keine großen Gedanken. Sobald jemand etwas an Geschirr von mir benötigt, leihe ich es gerne aus. Ich vertraue dann auf die Person, dass sie es mir schon wieder bald möglichst zurück gibt. Wenn ich die Sachen dann doch mal dringend brauche, sage ich das anfangs einfach. Bis jetzt habe ich auch noch keine schlechten Erfahrungen machen müssen.

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» fairyland » Beiträge: 104 » Talkpoints: 60,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich käme gar nicht auf die Idee Geschirr oder Besteck abzuzählen, wenn ich etwas innerhalb der Familie oder auch guten Freunden ausleihen würde. Für mich wäre es da selbstverständlich, dass ich aushelfe und würde nichts abzählen, um genau zu wissen, wie viel ich eben verliehen habe. Vielleicht haben es deine Eltern auch nur gemacht, damit sie selbst wissen, wie viel zu eben verliehen haben. Aber mir käme es dann auf eine Gabel mehr oder weniger auch nicht so an. Es kann ja auch immer etwas vom Geschirr zu Bruch gehen.

Ich bin da nicht so pingelig und falls ich mir etwas innerhalb der Familie oder von Freunden leihen würde, würde ich selbst darauf achten, dass sie auch alles zusammen wieder zurück bekommen. Meistens sieht das Geschirr oder Besteck dann ja auch anders aus, so dass man es leicht erkennt und unterscheiden kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



@fairyland: Meine Mutter erinnert mich auch an Geschirr, was ich von ihr bekommen habe, weil ich zum Beispiel ein Stück Kuchen zu mir auf diesem Teller transportiert habe. Aber ich würde das immer nur als lieb gemeinte Erinnerung betrachten und mich nicht darüber ärgern oder es als Aufforderung sehen, den Teller möglichst schnell zurück zu geben.

Das trifft auch nicht unbedingt das Thema der Threaderstellerin, wie ich meine. Ein Teller kann immer mal abhanden kommen und wenn die Oma daran erinnert, finde ich das nicht schlimm, auch wenn der Teller sowieso irgendwann unaufgefordert wieder zurück gegeben wird. Ich denke es ging hier eher darum, dass die Stückzahl aufgeschrieben wurde, damit auch wirklich wieder alles Geschirr in den eigenen Haushalt zurück gelangt.

Gerade bei einer Taufe benötigt man ja doch vermutlich mehr als nur ein paar Teller, insofern kann ich die Eltern schon verstehen, dass sie aufschreiben, wie viel Geschirr sie der Tochter verleihen. Vielleicht hat diese ja sogar das gleiche Service, so dass es durchaus Sinn macht, sich Notizen zu machen. Mir ging es auch schon öfters so, dass ich mir etwas merken wollte und am Ende habe ich es dann doch vergessen. So könnte es auch beim Geschirr sein. Und eben um einem Vergessen entgegen zu wirken wird eben die genaue Stückzahl aufgeschrieben.

Ich hätte, wenn ich etwas verleihe, auch alles immer wieder gerne zurück. Eine Ausnahme würde ich da nur machen, wenn ich es der ausleihenden Person, in diesem Fall der Tochter, schenken würde.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Was ist daran denn besonders pingelig? Ich finde das eigentlich normal, dass man sich so etwas notiert oder eben gut merkt, wenn man Dinge verleiht. Gerade bei Geschirr würde ich mir das auch aufschreiben, weil es sich dabei um mehrere abgezählte Teile handelt. Ich finde es eigentlich sehr nett, dass deine Eltern das Geschirr überhaupt verliehen haben. Ich würde das nicht so gerne tun und würde gegebenenfalls auch ablehnen, wenn mich jemand darum bitten würde. Gerade bei Geschirr kann einfach viel kaputt gehen.

Normalerweise hat man eine bestimmte Zahl an Tellern, Tassen und sonstigen Geschirrteilen von einer bestimmten Sorte. Ich fände es entsetzlich, wenn dann zum Beispiel nur noch elf Tassen vorhanden wären, aber zwölf Teller, weil jemand die Tasse kaputtgemacht hat. Dann muss man das Geschirrteil wieder ersetzen, einfach weil es sonst nicht mehr vollzählig wäre. Wenn man Geschirr verleiht und sich nicht notiert, wie viele Dinge man herausgegeben hat, muss man hinterher anhand seines eigenen Bestandes schauen, ob auch alles wieder da ist. Falls man das selbst nicht weiß, was ich merkwürdig finde, dann merkt man es vielleicht gar nicht, wenn jemand nicht alles zurückgegeben hat.

Wie sollte man schon reagieren, wenn jemand nur einen Teil zurückbringt, weil ein Teil zerstört wurde? Auf die Frage gibt es doch eine ganz einfache Antwort. Ich würde eigentlich von demjenigen, der das Geschirr zurückbringt erwarten, dass er es von sich aus mitteilt, wenn etwas fehlt und den Schaden auch ersetzt. Das ist auch innerhalb der Familie doch wohl selbstverständlich, vor allem wenn es sich um hochwertiges Geschirr handelt. Wenn man sich etwas ausleiht und es nicht in dem Zustand zurückbringen kann, in dem man es sich ausgeliehen hat, dann muss man eben Ersatz leisten. Das sollte wohl kein Problem darstellen. Um sicherzustellen, dass da alles vernünftig läuft, kann man sich die Anzahl der ausgeliehenen Sachen und notieren. Ich würde auch anschließend einen Blick auf die Sachen werfen, um festzustellen, ob keine Beschädigungen vorliegen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde das nicht "pingelig", sondern nur ein Bemühen, Sachen zusammen zu halten bzw. zu wissen, wann für was Ersatz benötigt wird. Es gibt schließlich kaum was schlimmeres im Alltag, als das Verschwinden von Sachen, die einem gehören ohne das man es gleich bemerkt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es innerhalb der Familie ist oder aber im Rahmen des Bewohnens einer WG!

Was dann übertrieben oder pingelig wäre, wäre die Forderung nach Ersatz, wenn dann zu wenig Teller zurück gebracht werden. So was könnte ich nur dann innerhalb der Familie verstehen, wenn die Eltern wirklich jeden Pfennig mehrfach umdrehen müssen. Wenn also die Sorge um den finanziellen Ersatz Triebfeder für das Aufschreiben ist, dann kann man hier doch das "Pingelige" sehen.

Ich selbst würde das Geschirr auch abzählen und aufschreiben. Wenn dann "zu wenig" zurück kommt, dann wüsste ich sofort, dass ich eben bestimmte Dinge nachkaufen muss. Mehr passiert hier aber durch das Abzählen nicht.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich halte es auch für normal, Sachen die man verleiht zu zählen. Beziehungsweise muss man Geschirr ja schon zählen. Ich zumindest würde, wenn ich mir Geschirr leihen würde, schon sagen, ich brauche mindestens X Teller. Da greift man ja nicht einfach in den Schrank, sondern zählt ja schon nach, ob die gewünschte Anzahl erreicht ist.

Gerade wenn man mehreren Leuten was leiht, möchte man doch auch einen Überblick haben, was und wie viel man verliehen hat. Da sehe ich kein Problem drin. Das ist weder besonders genau noch übertrieben. Und ich gehe an sich davon aus, dass es sich hier nicht um zusammen gewürfeltes Alltagsgeschirr handelt, sondern eher um das gute Porzellan. Und ich persönlich würde es ärgerlich finden, wenn ich für die nächste Feier den Tisch decke und dabei feststelle, dass mir Geschirrteile fehlen. Und dann anfangen zu überlegen, wem man wann was gegeben hat- wäre mir zu stressig. Wenn man das alles aufschreibt und dann eben abzählt wenn man es verleiht und wieder zählt, wenn man es zurück bekommt, dann weiß man doch, dass alles da ist.

Meine Mutter und ich hatten ein ähnliches Geschirr. Allerdings Alltagsgeschirr. Das Design war dasselbe, aber die Teller sind unterschiedlich dick. Meine Mutter wusste, wen welches ist, an hand der Dicke der Teller. Ich weiß es bis heute nicht. Leider. Denn da gingen auch mal Teller hin und her. Mal nahm ich was mit, mal brachte sie was mit und so weiter. Sprich wir hatten an sich immer irgendwie Geschirr, was nicht unseres war. Was uns auch nicht störte. Nun ist meine Mutter irgendwann gestorben. Ich habe nur noch wenig Geschirr, weil das meiste wohl bei meinem Vater im Schrank steht. Der kein Stück raus rückt, weil ja sein Geschirr. Da wäre ich froh gewesen, wenn meine Mutter und ich Listen geführt hätten.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Wenn ich etwas aus meinem Haushalt an einen engen Familienmitglied ausleihe, dann notiere ich mir das definitiv nirgendwo. Entweder merke ich mir, wenn ich wie viel gegeben habe oder ich lasse es ganz und gar bleiben. Natürlich gibt es Situation, wo man denkt, den Leuten möchte man am liebsten nichts ausleihen, auch wenn sie aus dem engsten Familienkreis kommen, aber es ist ja Familie. Da bekommt man das doch sicherlich wieder. Da man in einer Familie ist sieht man sich ja auch öfters, wieso sollte das geliehene Stück denn nicht wieder ordnungsgemäß die Rückkehr zum Besitzer finden.

Ich finde es auch ein bisschen übertrieben, das die Mutter der Tochter etwas ausleiht und es sich dann notiert. Oder ist sie schon etwas älter und hat in der Zeit so viel verliehen, das sie sich nicht alles merken kann, an wen sie was verliehen hat?

» Sowieso12 » Beiträge: 193 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Abzählen wird man die Sachen doch automatisch. Wenn jemand zu mir kommt und etwas ausleihen will dann sagt der mir doch, wie viel er davon braucht und ich greife dann ja nicht einfach in den Schrank und drücke der Person einen Stapel Teller in die Hand, in der Hoffnung, dass das schon genügend sein werden.

Aufschreiben finde ich allerdings tatsächlich albern. Ich gehe davon aus, dass die Personen, denen ich etwas ausleihe, mir auch alles wieder zurück bringen und wenn etwas fehlt dann doch wahrscheinlich deshalb, weil sie es nicht auftreiben konnten. Da bringt es mir dann auch nichts, wenn ich mit meiner Liste ankomme und darauf hinweise, dass noch ein Teller fehlt. Natürlich ist so etwas ärgerlich, aber soll ich dann wirklich den Aufstand proben, weil ich jetzt einen Teller weniger habe? Derjenige, der die Teller ausgeliehen hat, kann wahrscheinlich nichts dafür, dass der Teller fehlt und mein Aufstand würde ihn auch nicht herzaubern.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Also wenn ich Teile meines Geschirrs verleihe, was ich sowieso niemals tun würde, dann würde ich mir auch notieren, was ich denn alles verliehen habe. Ich hätte auch kein Problem damit, bei meiner Verwandtschaft Ersatz zu fordern, wenn etwas abhanden kommt oder kaputt geht. Ich habe eine edlere Kollektion von Villeroy & Boch, in die ich Geld investiert habe und ich fände es schade, wenn etwas davon durch Unvorsichtigkeit kaputt ginge.

Auch habe ich mir mein Geschirr wirklich mühevoll erspart und selbst wenn es sich hierbei nur um Porzellan handelt, steckt ein Teil von mir mit drin. Da ich kein 0815-Geschirr kaufe, sondern wirklich nur diese eine Kollektion, wird man bei mir auch kaum günstiges Geschirr finden. Wenn ich etwas verleihe, möchte ich es vollständig wiederbekommen und ich probe durchaus auch wegen einem Teller den Aufstand. Das wissen die Familienmitglieder aber auch alle und sie wissen auch, dass ich bei Verlust durchaus Ersatz verlange. Mir ist aber auch keiner darum böse, weil sie wissen, dass ich wirklich an dem Geschirr hänge, weil es mich an meine Mutter erinnert.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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