Schlechtes Gewissen wenn man Schlachttransporter sieht?

Ich esse aus Überzeugung Fleisch und vertrete auch die Meinung, dass es etwas ganz Natürliches ist, wenn Tiere dafür geschlachtet werden müssen. Für mich ist das vergleichbar mit einer Katze, die eine Maus frisst, einem Geier, der eine Taube frisst oder einem Seehund, der einen Fisch frisst. Allerdings bekomme ich dann doch immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich zum Beispiel vor mir einen Schlachttransporter fahren sehe. Ist das nicht eigentlich widersprüchlich?

Vielleicht ist es einfach die Tatsache, dass ich im Gegensatz zu den Tieren, die sich darin befinden, weiß, wohin ihr Weg geht und das es wahrscheinlich auch ihr letzter sein wird. Besonders schlimm finde ich es, wenn beispielsweise die Schweine im Transporter anfangen zu schreien. Das trifft mich ehrlich gesagt dann immer mitten ins Herz, weil ich Tiere selbst sehr gerne habe und weil ich daran denken muss, wie sie eng aneinander gepfercht im Inneren des Transporters stehen und ihrem Ende entgegenlaufen müssen.

Geht es euch da ähnlich wie mir? Bekommt ihr auch ein schlechtes Gewissen, wenn ihr einen Schlachttransporter vor euch fahren seht? Oder lässt euch das Ganze kalt? Ich muss sagen, dass ich auf Fleisch nicht verzichten möchte. Genauso wenig will ich aber das Tier, aus dem meine Wurst oder mein Fleisch gemacht ist, vor seinem Tod sehen oder gar mit ansehen müssen wie es getötet wird. Wie ist das bei euch?

Ich esse auch liebend gerne Fleisch und sonstige Fleischprodukte. Und ich denke auch das es was ganz natürliches ist, das wir uns vom Fleisch der Tiere ernähren. Aber ich denke das du nicht der Einzige bist der so denkt und der so fühlt, obwohl er gerne Fleisch ist und sich von tierischen Produkten ernährt, das du dann trotzdem ein schlechtes Gewissen bekommst, wenn du siehst wie die Tiere auf die letzte Reise gehen. Ich fuhr auch schon einmal hinter so einem Schlachttransporter und dort waren wirklich Schweine drinnen. Es sah so kriminell aus wie die Schweine dort ganz eng zusammen in so einem Transporter saßen. Selbstverständlich wissen die Tiere nicht wohin die Reise geht und ich denke das wir so viel Mitleid urplötzlich mit ihnen haben ist, das wir wissen wohin die Reise führt und was denen dort bevor steht.

Ich könnte mir persönlich nicht vorstellen zu zu schauen, wie die Tiere getötet werden und ich möchte sicherlich auch nicht danach das Tier auf meinem Teller haben. So lange ich nicht genau weiß woher das Tier genau kommt und wie es aussah, denke ich bei dem Fleisch essen nicht darüber nach. Ich denke wenn ich beim Essen darüber nach denken würde, was ich oder wen ich da gerade zu mir nehme, würde ich auch kein Fleisch mehr essen wollen.

Ich esse auch Fleisch und sobald ich einen solchen Transporter sehe, werde ich sofort daran erinnert, wie es den Tieren gehen muss und was sie noch in naher Zukunft erwarten wird. Das trifft mich dann schon, aber ich habe trotzdem kein schlechtes Gewissen. Wie mein Vorredner sehe ich es auch als Kreislauf des Lebens, denn die Tiere werden ja extra dafür gehalten, um uns Menschen zu ernähren. Ein Schwein ist eben doch ein Nutztier.

Schön finde ich die Art und Weise, wie manche Tiere gehalten werden trotzdem nicht. Eine gerechtere Haltung wäre hier und da schon angebracht. Kalt lässt mich ein Tiertransporter nicht und zusehen muss ich auch nicht unbedingt. Aber deswegen verzichte ich nicht komplett auf Fleisch.

Ich esse auch gerne Fleisch, aber ich bekomme auch immer ein komisches Gefühl, wenn ich hinter einem solchen Tiertransporter her fahre, der die Tiere wahrscheinlich zum Schlachthof bringt. Es ist dann schon eine Art schlechtes Gewissen, was ich dann empfinde. Ich finde es auch nicht widersprüchlich, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt, weil es für mich eben doch etwas anderes ist, ob eine Katze eine Maus fängt, oder ob ich nun ein Schnitzel esse.

Bei einer Katze oder anderen Tieren ist es so, dass sie ihre Beute selber fangen und erlegen. Das wäre eine Sache, die ich nicht machen würde. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mal einen Schlachthof zu besuchen oder gar selber ein Tier zu schlachten. Genau das ist für mich der Unterschied zwischen jagenden Tieren und uns Menschen. Es ist eben ziemlich bequem, ein Schnitzel im Supermarkt zu kaufen und zuzubereiten. Darum denkt man eben auch nicht ständig daran, dass dieses Schnitzel mal Teil eines Tieres war.

Zumindest ergeht es mir so. Wenn ich dann einen Tiertransporter sehe, werde ich eben daran wieder erinnert. Dann bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen, dass es den Tieren in ihrem kurzen Leben doch recht schlecht ergangen ist, nur damit ich ein Schnitzel auf dem Teller habe. Aber bislang hat dieses Gefühl noch nicht gereicht, dass ich mich nun vegetarisch ernähren möchte, auch wenn ich in solchen Situationen schon mal darüber nachgedacht habe.

Ich habe eine Zeitlang kein Fleisch gegessen, esse es aber mittlerweile. Ich muss aber sagen, dass ich wenig Fleisch essen und eben in Maßen. Ich könnte auf Fleisch auch wieder verzichten, aber auf Gemüse dagegen nicht.

Ich kenne das schlechte Gefühl auch, wenn man so einen Transporter sieht. Vor allem weil ich einfach Mitleid mit den Tieren haben, die in dieses Schicksal gehen. Ich denke dann oft an die schlimmen Transporte, auf denen Tiere dann weite Strecken gefahren werden und eng zusammengepfercht sind und sich teils gegenseitig tot trampeln oder sich sehr schwer verletzten und dann auch kein Futter oder Wasser haben. Diesen Tieren sieht man die Panik in den Augen an und mich macht es unsagbar traurig, wie da mit ihnen verfahren wird. Da überlege ich dann jedes mal, ob ich wirklich weiter Fleisch essen kann.

Ich glaube, dass man doch schon sehr abgebrüht oder ein dickes Fell haben muss, wenn einem der Anblick eines Schlachttransporters nichts ausmacht. Vielleicht lassen sich die Meisten dann auch nichts anmerken. Ich bin eh ein sensibler Mensch und mir macht es eben etwas aus, wenn ich solche Transporter sehe und eben an das denke, was diesen Tieren bevor steht.

Ein schlechtes Gewissen habe ich nicht wenn ich einen Schlachttransporter sehe. Mir ist natürlich bewusst was den Tieren geschieht, aber es dient dem Zweck, der Nahrungsproduktion. Menschen essen eben Fleisch und dafür müssen halt Tiere sterben. Ein schlechtes Gewissen muss man dafür in meinen Augen nicht haben.

Ein schlechtes Gewissen habe ich eher, wenn ich günstige Eier kaufe und mir dann vorstelle wie eingepfercht die Hühner dahinvegetiert sind und was sie für ein ganz erbärmliches Leben führen.

Vielleicht suchst du nicht die Antwort eines Vegetariers, aber ich habe das Gefühl, es wäre auch wichtig die Meinung eines Nicht-Fleischessers einzuholen, denn du hörst ja nur die Meinung von denen, die aus Überzeugung Fleisch zu sich nehmen.

Ich ignoriere mal die Aussage, dass es etwas natürliches ist, dass wir Fleisch essen. Ich könnte darüber diskutieren und mich aufregen, aber das würde zu nichts führen. Ich persönlich finde es immer noch schlimm, wenn ich einen Fleischtransporter an mir vorbei fahren sehe, weil es mich daran erinnert, dass es noch viel mehr Menschen geben sollte, die die Schweinchen retten wollen und die nicht nur denken "die armen...". Und jetzt wundert es mich ehrlich gesagt, dass ihr alle, die hier antworten, das anders seht. Ihr schreibt alle, dass es euch nichts ausmacht und ihr es nicht schlimm findet wenn vor euch Tiere in den Tod fahren.

Ich finde es komisch und beeindruckend, wie manche Menschen Fleisch so lieben, dass sie vergessen, dass davor so viele Tiere sterben müssen, und sie dabei nicht ruhig einschlafen, sondern gewaltsam getötet werden.

Mir geht es auch immer so, dass es mir richtig schlecht geht, wenn ich einen Schlachttransporter sehe. Ich bekomme dann immer ein furchtbar schlechtes Gewissen und ich muss dann auch meistens den ganzen Tag darüber nachdenken. Leider ist es ja so, dass man genau weiß, was mit den Tieren passieren wird, die in dem Transporter sind. Am liebsten würde ich den Transporter dann irgendwie aufhalten, was ja aber auch nicht geht. So bleibt mir dann nichts anderes übrig, als innerlich mitzuleiden.

Ich selbst liebe Tiere einfach und finde besonders Schweine auch sehr süß und denke, dass das tolle Tiere sind. Auch andere Tiere wie Hühner oder auch Rinder liegen mir trotzdem sehr am Herzen, obwohl ich sie nicht unbedingt als süß bezeichnen würde. Aufgrund meiner Tierliebe war ich dann auch sechs Jahre Vegetarier. Ich konnte es für mich selbst nicht vereinbaren, dass Tiere, die ich so toll finde, wegen mir sterben müssen. Ich wollte einfach nicht für den Tod der Tiere mitverantwortlich sein. Deshalb habe ich mich schließlich zu einer vegetarischen Ernährung entschlossen.

Ich muss dass ich nun seit einigen Jahren wieder Fleisch esse. Trotzdem fühle ich mich einfach nicht wohl dabei. Ich konnte es für mich nie richtig vereinbaren, Fleisch zu essen. Wann immer ich Fleisch esse, denke ich daran, dass ich etwas schlechtes tue. Auch wenn ich wirklich sehr wenig und auch selten Fleisch esse, überkommt mich da immer ein schlechtes Gewissen und ich kann ein Stück Fleisch daher auch überhaupt nicht richtig genießen. Wenn dann auch noch so ein Tiertransporter vorbeifährt, fühle ich mich dann erst recht schlecht und nehme mir dann immer fest vor, wieder Vegetarier zu werden. Leider hat es bisher nicht geklappt.

Glücklicherweise war es bis jetzt immer so, dass ich solche Transporter immer nur dann gesehen habe, wenn ich gerade nicht am essen war. Ich denke, wenn ich gerade eine Currywurst oder ein anderes Lebensmittel in dieser Art essen würde und dann so ein Transporter an mir vorbeifahren würde, würde mir mit Sicherheit sofort der Appetit vergehen und ich könnte unter diesen Umständen einfach nicht mehr weiteressen.

Ich denke auch so wie MissCuriosity. Ich bin sehr traurig, dass sogar gesagt wird, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss. Da hat Zalus ein schlechtes Gewissen beim Eierkauf, wenn er an dahin vegetierende, eingepferchte Hühner denkt. Sämtliches Federvieh wird so gemästet und gehalten. Sie haben ein ganz jämmerliches Leben. Gänse werden gestopft und die männlichen Küken werden lebendig in den Häcksler gesteckt.

Aber den Schweinen, Rindern geht es nicht besser. Den Kühen wurden so große Euter angezüchtet, dass sie nicht mehr auf ihren Beinen stehen können.

Ich esse weder Fleisch noch Wurst. Der Vergleich mit der Katze und der Maus hinkt ganz gewaltig. Die Katze hält die Mäuse nicht zusammengepfercht und mästet sie. Die Mäuse haben ein ganz normales Leben, was die Tiere, die zum Schlachthof gefahren werden, nicht hatten. Auf dem Weg in den Tod sehen die Schweine das erste Mal in ihrem Leben die Sonne, beziehungsweise Tageslicht. Auch wenn das Schwein ein Nutztier ist – wie hier zu lesen ist – kann man es doch unter vernünftigen Bedingungen halten. Darum solltet ihr euch mal kümmern.

So ganz kann selbst ich als Fleischesserin nicht die Gedanken der Fleischesser nachvollziehen. Mir ist es etwas zu einfach gedacht, und ich finde, dass man durchaus auch als FleischesserIn nicht zwangsläufig Fleisch aus Massentierhaltung zu sich nehmen muss. Insbesondere, wenn man weiß, dass es einen doch trifft, wenn ein Schwein im Tiertransporter schreit oder es dort eingepfercht ist. In solchen Momenten denke ich auch selbst sehr oft darüber nach, es anders zu machen und eben noch bewusster mein Fleisch zu kaufen und es zu essen. Denn selbst, wenn es halbwegs natürlich wäre/ ist, Fleisch zu essen, ist in den meisten Fällen die Haltung und auch der Umgang mit den Tieren nicht natürlich.

Es muss ja nicht auch immer gleich Biofleisch sein, aber man kann dennoch die Wege der Tiere anderweitig nachvollziehen. Gerade, wenn man die Möglichkeit hat, den Weg der Tiere nachzuvollziehen, ist es doch sinnvoller, eher deren Fleisch zu essen, als dass es anonym in die Läden gekommen ist. Selbst als FleischesserIn kann man sich durchaus bewusst für Fleisch entscheiden, welches von einem Tier stammt, das dennoch als Nutztier ein einigermaßen artgerechtes Leben hatte. Natürlich ist es eine Kostenfrage, ohne Zweifel, aber man hat so viele Möglichkeiten, nicht unbedingt auf Massentierhaltungsfleisch zurückzugreifen, sodass ich spätestens solche Transporter-Szenen, die einen ja scheinbar deutlich berühren, eingreifen würde.