Lieber Abfrage oder Mitarbeitsnote?
Hier bei uns an der Schule handhabt es jeder Lehrer in jedem Fach etwas anders. Während sich der eine zu Stundenbeginn immer einen Schüler aus der Klasse herauspickt und anschließend abfragt, fragt der andere überhaupt nicht ab, sondern beobachtet die Schüler nur im Unterricht und bildet sich daraus eine Note wie oft ein Schüler qualitative Beiträge zum Unterrichtsgeschehen beiträgt.
Natürlich ist das Ganze auch immer etwas abhängig vom jeweiligen Schulfach. So kann man einen Schüler in Mathematik ja an sich schlecht abfragen, höchstens ein paar mathematische Formeln, was den Schülern allerdings auch nicht viel bringt, wenn sie diese einfach nur auswendig lernen, um sie eine Stunde darauf aufsagen zu können. Hier wird man dann sicherlich wieder eher die Unterrichtsbeiträge eines Schülers bewerten, eben ob er sich häufig meldet, Vorschläge macht wie man eine Aufgabe lösen kann und dem Lehrer zum Beispiel einen möglichen Rechenweg nennt. In Nebenfächern wie Erdkunde, Biologie oder Geschichte, die man oftmals ja auch als Auswendig-Lern-Fächer abstempelt, wird ein Lehrer wahrscheinlich wieder eher auf eine Abfrage zurückgreifen.
Der Vorteil für den Lehrer bei einer Mitarbeitsnote ist, dass er zu Stundenbeginn nicht erst wertvolle Minuten verschenkt, um einen Schüler abzufragen, in denen er schon mit dem Unterricht hätte weitermachen können. Zudem strengen sich dann alle Schüler das ganze Jahr über an, weil die Mitarbeitsnoten, zumindest bei uns, heimlich gemacht werden und der Lehrer nicht sagt, in welchem Zeitraum er wen beobachtet. Somit müssen sich alle Schüler ran halten und diejenigen, die bereits abgefragt wurden, können sich nicht mehr zurücklehnen und sich gar nicht mehr auf den Unterricht vorbereiten.
Nun ist natürlich jeder Schüler verschieden. Dem einen fällt vielleicht das Lernen schwer, dafür hat er eine unglaublich gute Allgemeinbildung und kann daher in allen Fächern gute Beiträge abgeben, dem anderen fällt im Unterricht dagegen auf die Schnelle nichts ein und häufig macht es bei ihm erst Klick, wenn er sich zuhause noch mal hinhockt und den im Unterricht behandelten Stoff durcharbeitet.
Gibt es bei euch auch diese beiden Methoden der Benotung? Welche der beiden Wege, zu einer mündlichen Note zu kommen findet ihr persönlich am besten? Werdet ihr lieber abgefragt oder bevorzugt ihr die Unterrichtsbeitragsnote?
Bei uns gab es auch beide Lehrertypen, wobei ich gar nicht mal sagen kann, was mir lieber war. Ich war ziemlich schüchtern und habe mich im Unterricht nur dann gemeldet, wenn ich mir bei meiner Antwort zu 100% sicher war. Deswegen war mein Beitrag am Unterricht nie so groß und das musste ich immer mit schriftlichen Arbeiten kompensieren. Die Abfrage des Lehrers fand ich aber auch nicht so angenehm, weil in dem Moment die ganze Klasse noch mehr auf mich achtete, als wenn ich mich gemeldet hätte.
Allgemein muss ich also schon sagen, dass ich es angenehmer fand, wenn der Lehrer niemanden zum Beginn des Unterrichts abgefragt hat, sondern einfach auf die Mitarbeit geachtet hat. Aber für manche Lehrer ist es vielleicht einfacher, wenn sie sich einen Schüler heraus picken und diesen abfragen. Zwar hat er dann die ersten Minuten keinen wirklichen Unterricht, aber es ist wahrscheinlich einfacher, für einen bestimmten Schüler eine Zensur zu erfassen, als immer genau auf die Mitarbeit zu achten.
Bei uns gab es nur die Unterrichtsbeitragsnote. Bei uns gab es das nicht, das jemand unangekündigt nach Vorne geholt wurde und abgefragt wurde. Meist wurde das viele Melden und am Unterrichtgeschehen aufmerksam Teilnehmen benotet. Na Klar kam es auch mal vor das der Lehrer eine Frage stellte, man sich nicht gemeldet hat und man unverhofft ran genommen wurde. Meist lag es aber auch daran, das der Lehrer sah, das man sich nicht traute die Antwort mitzuteilen oder das man nicht aufgepasst hat und somit einen kleinen Schock verpasst bekommt.
Bei uns machen es die Lehrer auch verschieden. Manche fragen bestimmte Schüler vor der Stunde ab und da muss man dann das Wissen wiedergeben, andere machen die mündliche Note über schriftliche Arbeiten, die man dann wahlweise abgeben kann für die mündliche Note oder eben die Bewertung durch das, was man im Unterricht gesagt hat und wie oft man sich gemeldet hat. Ich melde mich eher selten, weil ich es einfach nicht mag, aber meistens weiß ich auch die Lösung und so finde ich die Abfrage und auch die Abgabe von einer Arbeit besser.
In meiner Schulzeit hat man die mündliche Note nie durch eine Abfrage bekommen, denn die wäre ja auch überhaupt nicht repräsentativ gewesen! Wir haben immer alle drei Monate unsere mündliche Note verkündet bekommen und auch mit unseren Lehrern besprechen können. Sie wurde anhand der qualitativen und quantitativen Beteiligung im Unterricht gebildet. Ein Schüler, der zwar immer sehr gute Antworten gibt, sich aber nur ein oder zwei Mal in der Woche in den Unterricht einbringt, wurde meistens schlechter bewertet als ein Schüler, der sich sehr häufig und regelmäßig am Unterricht beteiligt, aber nicht ganz so qualitativ hochwertige Aussagen gibt. Da hatte aber auch jeder Lehrer einen etwas anderen Bewertungsmaßstab.
Ich finde dieses System sehr gut, weil es die Mitarbeit über eine lange Zeitdauer wiederspiegelt und weil man so auch wirklich die Möglichkeit hat, seine Note beständig zu verbessern, weil man sich sofort mehr in den Unterricht einbringen kann, wenn man seine neue mündliche Note bekommen hat und dies einem nicht zusagt. Das geht natürlich nicht, wenn die Note anhand einer einzigen Abfrage im Unterricht festgelegt wird, das ist ja total unfair für die Schülerinnen und Schüler, denn jeder kann einmal einen schlechten Tag erwischen und wenn man dann genau an diesem Tag eine Abfrage hat, dann hat man seine ganze Note verrissen. In meinen Augen ist das eine sehr überholte und veraltete Methode, die man als Lehrkraft nicht anwenden sollte.
Bei uns gibt es da auch ganz verschiedene Methoden der Lehrer. Unser Deutschlehrer ist am extremsten. Er gibt jedes Halbjahr zwei Mitarbeitsnoten und schreibt in jeder Stunde bei jedem die Mitarbeit auf. Das ist schon wieder übertrieben, weil man jede Stunde voll da sein muss und man hat ja nicht jeden Tag die selbe laune und manchmal fühlt man sich ja nicht gut. Unser Biolehrer hingegen nimmt den Durchschnitt aller schriftlichen Noten und geht bis zu 3 Punkten hoch oder runter (je nach Mitarbeit). Das ist für mich persönlich schonwieder besser, da ich so mit schriftlicher Arbeit bessere Punkte sammeln kann.
Ich finde man sollte sich gar nicht so auf die Mitarbeitsnote konzentrieren. Nur weil ich mich nicht melde heißt das ja nicht, dass ich nicht aufpasse und nix mitbekomme. Und das Resultat sieht man ja dann bei den schriftlichen Arbeiten. Ich persönlich melde mich in den meisten Fächern kaum bis gar nicht und wenn dann nur bei voller Sicherheit über die Richtigkeit meiner Antwort.
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