Mit Familie Ausflug machen - die sonst nie fragen?

vom 01.11.2012, 14:53 Uhr

Ich lebe einige Jahre mit meinem Freund zusammen und wir wohnen eher in der Nähe seiner Familie, statt meiner. Nun ist es so, dass sie auch öfter mal gemeinsame Aktivitäten unternehmen. Eben Märkte besuchen, bummeln gehen und ähnliches. Das letzte Mal war es wieder so, dass meine Schwiegermutter mit meiner Schwägerin zusammen auf einen Markt gegangen sind. Ich war doch traurig, dass sie nicht gefragt hatten , ob ich auch mitgehen möchte. Sie wussten, dass ich zu Hause sitze und wahrscheinlich nichts bei dem derzeitigen Umbau helfen konnte. Oftmals werden dann auch noch die Oma meiner Partners und seine Tante gefragt, ob sie mitkommen wollen. Aber ich eben meistens nicht.

Mich hat das schon so oft traurig gemacht und eigentlich habe ich mich mehr oder weniger damit abgefunden, dass dies so ist. Mir war es auch zu blöd, mal zu fragen, warum sie mich eigentlich nie fragen, ob ich mitfahren möchte. Sonst wird auch immer betont, dass ich zur Familie gehöre. Jedenfalls ist nun am Wochenende ein Markt, wo sich alle treffen und gemeinsam hinfahren wollen. Mein Schwiegervater sagte mir das und sagte mir auch, wann eben Treffen sei, falls ich mich da einklinken wollte. Ich war doch sehr überrascht und wusste nicht recht, was ich antworten sollte. Als sie das letzte Mal unterwegs waren, hatte ich sie einfach anschließend mal gefragt, wieso sie denn nicht auch mich gefragt hatten, ob ich mitgehen möchte. Darauf habe ich gar keine richtige Antwort bekommen, was dann immer der Fall ist, wenn ich mal gefragt habe. Mir wurde dann nur gesagt, dass ich froh sein sollte, dass ich nicht dort war, weil es so voll gewesen wäre.

Nun überlege ich, ob ich am Wochenende mit ihnen zusammen auf den Markt gehen soll oder eben nicht. Irgendwie finde ich es blöd, dass ich ja auch sonst nie gefragt werde und nun plötzlich doch? Ich würde sonst eine Freundin fragen, ob sie nicht Lust hat, mit mir mal über diesen Markt zu schlendern. Was meint ihr? Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es ist schwierig, dabei jetzt die richtige Antwort zu geben. Ich denke mal, dass dein Schwiegervater vielleicht aus genau dem Grund gefragt hast, weil du enttäuscht warst, beim letzten Mal nicht gefragt worden zu sein. Vielleicht hat die Familie ja nur vorher nie daran gedacht, dich zu fragen, oder sie haben gedacht, dass das für dich sowieso nichts ist. Dass jetzt doch die Frage kam, ist doch eigentlich ein gutes Zeichen, oder nicht? Von außen ist das schwer zu erkennen, weil ich ja von der Familie nichts weiß.

So würde ich aber einfach vermuten, dass es ihnen unangenehm war, dich vorher nicht gefragt zu haben, ob du an ihren Unternehmungen teilnimmst, so dass sie das nun nachholen möchten. Wenn doch sonst auch immer betont wird, dass du für sie zur Familie dazu gehörst, dann denke ich schon, dass sie das auch so meinen. Darum würde ich mich an deiner Stelle der Familie wohl bei dem Besuch des Marktes anschließen.

Da du den Markt ja scheinbar sowieso besuchen wolltest, ist es ja nicht so, dass der Ausflug nichts für dich wäre. Deshalb wäre es doch sicher schön, wenn du an dem Ausflug teilnehmen würdest. Wenn du nun nicht daran teilnimmst, kann es ja sein, dass hinterher gesagt wird, dass du ja doch nicht an ihren Aktivitäten teilnehmen möchtest. Dann wärst du wieder enttäuscht, wenn du weiterhin nicht gefragt wirst.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Manchmal strahlt man auch eine gewisse Unnahbarkeit aus, sodass man vielleicht erst gar nicht gefragt werden möchte und so bleibt die Frage eben danach aus. Gerade, wenn man vielleicht eher eine negative Ausstrahlung hat, wird die Wahrscheinlichkeit eher gering sein, gefragt zu werden, ob man etwas gemeinsames unternehmen möchte. Damit will ich Dir nichts unterstellen, aber es liegt doch manchmal an einem selbst, wenn man nicht gefragt wird. Es wäre auch machbar gewesen, dass Du vielleicht eine gemeinsame Aktivität vorgeschlagen hättest, oder? Es kann ja auch gut sein, dass die Frauen einfach auf etwas Initiative Deinerseits gehofft haben oder gar nicht so weit gedacht haben.

Ich gehe mal davon aus, dass Deine Schwägerin die Schwester Deines Freundes ist und da ist es dann nochmal etwas anderes. Immerhin handelt es sich um die Tochter Deiner Schwiegermutter und somit kann es auch sein, dass mal etwas familiäres zu besprechen haben oder sie wollten eben gemeinsam Zeit verbringen. Die Gründe können dermaßen unterschiedlich sein, es muss nicht zwangsläufig etwas mit Dir zu tun haben. Immerhin hattest Du ja auch schon davon geschrieben, dass Deine Schwiegereltern zum Beispiel auch Euch mal besuchen oder Ihr andere Dinge gemeinsam unternehmt.

Freue Dich doch einfach, dass sie nun an Dich gedacht haben und Dich direkt gefragt haben, ob Du mitkommst. Wenn ich Deinen Text richtig deute, hast Du genau das gewollt und für Dich doch erwünscht. Ergo sage zu und freue Dich auf den Markt, und wenn es Dir nicht gefällt, war es eben einen Versuch Wert. Ich würde mich an Deiner Stelle gar nicht so darum sorgen und mich fragen, warum man mich nun fragt, sondern mich eben darüber freuen!

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich weiß ja nicht, wie dein Verhältnis zu deinen Verwandten sonst so aussieht. Ob du dich immer gut mit ihnen verstehst, oder ob es auch mal Differenzen gibt. Wenn bisher immer oder fast immer nur den Freund zu Unternehmungen eingeladen wurde, dann würde bei mir, wenn ich an deiner Stelle wäre, wahrscheinlich das Gefühl aufkommen, dass ich gar nicht erwünscht bin. Da kann sonst noch so oft geäußert werden, dass ich zur Familie gehöre, das kann auch nur so dahingesagt sein.

Hast du denn mit deinem Freund darüber gesprochen, dass du letztes Mal auch gerne dabeigewesen wärst? Vielleicht hat er ja auch seiner Familie gesagt, dass sie dich nächstes Mal auch einladen sollen. Ich weiß es natürlich nicht, aber es wäre möglich.

Ich würde wohl trotz allem mitgehen, aber wahrscheinlich schon ganz automatisch, ohne es wirklich zu wollen, darauf achten, ob es bei den Verwandten irgendwelche Anzeichen dafür gibt, dass sie mit meiner Anwesenheit irgendwie nicht ganz glücklich sind, z.B. ob sie sich irgendwie abweisend verhalten oder nicht auf Gespräche eingehen. Sollte das der Fall sein, wäre es dann wohl auch das letzte Mal, dass ich mitgegangen bin. Ich würde mich zwar immer um ein gutes Verhältnis mit der Verwandtschaft bemühen, aber wenn die Bemühungen eher einseitig sind, dann ist es ja nicht meine Schuld.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Nelchen, du musst dir überlegen, was du eigentlich willst. Du bist traurig, dass die Familie bisher immer ohne dich gefahren ist und dich nie gefragt hat. Du hast es ihnen sogar gesagt, dass du enttäuscht bist. Anscheinend hast du aber schon öfter anklingen lassen, dass du gerne mit möchtest.

Nun hat dich dein zukünftiger Schwiegervater angesprochen und gefragt, ob du mitkommen möchtest. Was machst du? Anstatt dich zu freuen und zu sagen, dass du mit kommst, überlegst du, ob du sollst oder nicht. Was stört dich denn jetzt daran, dass du so überlegst? Dann hättest du nicht sagen sollen, dass du gerne mitgefahren wärst. Überlege nicht zu lange.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Es ist schon so, dass sie wissen, dass ich auch gern auf solche Märkte gehe und mir es hat in der Vergangenheit eindeutig das Gefühl gegeben, dass sie mich eher nicht dabei haben möchten. Sie hätte sonst klar sagen können, dass sie nicht dran gedacht haben, mich zu fragen oder ähnliches. Normalerweise sind sie da nicht so und sagen schon, was sie dann meinen. Aber ich denke mir, dass ich eben irgendwann auch keine Lust mehr habe und nicht immer darauf warte, ob ich vielleicht auch gefragt werde und es ist schon komisch, wenn sich alle untereinander absprechen und ich dann ausgelassen werde. Ich würde da dann auch sicherlich nicht auf die Idee kommen, zu fragen, ob ich vielleicht mitgehen darf. Das wäre mir dann echt zu blöd.

Ich habe auch schon überlegt, ob ich eben sage, dass ich nicht mitgehe, weil ich ja sonst auch nicht gefragt wurde. Auch zu den Kaffee trinken, die öfter statt finden, sollte ich sonst immer kommen und es wurde direkt gefragt, wenn ich eben mal nicht gekommen bin. Nun ist es so, dass ich entweder nur ganz knapp vorher Bescheid bekomme oder eben sogar vergessen werde. Und ich bin nicht etwa zickig oder ein besonders schwieriger Mensch. Ich unterhalte mich dann wie alle anderen auch. Daher verstehe ich es einfach nicht. Und überlege nun, was ich machen soll.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ehrlich gesagt finde ich die Situation nun ein bisschen kurios. Auf der einen Seite möchtest du gefragt werden, nun fragt dich jemand und jetzt ist es auch nicht richtig. Ich weiß, dass das überspitzt formuliert ist und dass du dich vor allem daran störst, dass sonst niemand fragt und ausgerechnet jetzt, wo du beim letzten Mal vielleicht hast anklingen lassen, dass du gerne mitgegangen wärst, grade gefragt wird. Da könnte man natürlich auf die Idee kommen, dass aus reiner Höflichkeit gefragt wird, nur weil du eben etwas gesagt hast. Bevor man sich in solchen Überlegungen verstrickt, sollte man sich aber einfach überlegen, was man wirklich will. Möchtest du gerne mitgehen oder gehst du lieber alleine, beziehungsweise gar nicht? Allein davon würde ich die Entscheidung abhängig machen.

Es kann natürlich sein, dass die Leute dich nicht so gerne dabei haben möchten. Ich gehe mal davon aus, dass diese Leute sich untereinander sehr lange kennen und schon seit langer Zeit etwas miteinander unternehmen. Du bist praktisch neu hinzugekommen und auch wenn du schon seit mehreren Jahren mit deinem Freund zusammen bist, bleibst du doch diejenige, die hinzugekommen ist, während die anderen praktisch immer schon da waren. Das kann durchaus einen Unterschied machen, gerade wenn solche familiären Strukturen sehr fest sind. Als Außenstehender ist es da schwierig, sich zu integrieren, weil dies von den anderen oftmals gar nicht gewünscht wird. Manchmal merken die Leute das selbst gar nicht.

Ich bin ja eigentlich auch der Meinung, dass man selbst auch mal sagen kann, dass man mitgehen möchte, wenn Leute etwas unternehmen. Vielleicht haben diese Leute auch erwartet, dass du von dir aus mal etwas sagst. Vielleicht handelt es sich einfach um ein Missverständnis. Ich denke einfach, dass man grundsätzlich nicht erwarten kann, dass andere Leute daran denken, einem ebenfalls Bescheid zu geben, wenn sie etwas unternehmen. Wenn man eigentlich einen guten Draht zueinander hat, sollte es eigentlich auch nicht notwendig sein, dass die eine Seite immer explizit nachfragt, ob man sich anschließen möchte. Ich finde, dass du da auch ruhig einfach mal sagen kannst, dass du gerne mitgehen möchtest.

An deiner Stelle würde ich diese Brücke, die der Schwiegervater da gebaut hat, einfach nutzen und mitgehen. Scheinbar hast du ja viel übrig für diese Veranstaltung und daher würde ich dann auch nicht zu hause bleiben. Falls du das Gefühl haben solltest, dass du nur aus reiner Höflichkeit gefragt wurdest und eigentlich nicht erwünscht bist, wirst du das sicher merken und kannst dann beim nächsten Mal alleine gehen oder einen Freund fragen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich sehe in deinen Worten ebenfalls einen Widerspruch. Du beklagst dich, dass du nie gefragt wirst, ob du mit auf Märkte kommen willst und jetzt wirst du gefragt- und du weißt nicht, ob du überhaupt Lust darauf hast.

Du solltest dir wirklich erst mal überlegen, was du eigentlich möchtest, ob du dich vielleicht gar nicht wohl fühlst in dem Kreis der Schwiegereltern, du dir das aber nicht eingestehen kannst. Ich finde es ja verständlich, wenn man enttäuscht ist, wenn man immer ausgeschlossen wird. Aber die Gelegenheit ist jetzt doch da, dass sich das ändert!

Die Schwiegereltern haben sich vermutlich jetzt erst zu herzen genommen, dass du integriert werden möchtest und geben dir die Chance, mit zu kommen. Wenn du jetzt absagst, werden sie dich ganz bestimmt erst mal nicht mehr fragen.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Kann es sein, Nelchen, dass es zwischen diesen Menschen und dir mal ein Missverständnis gegeben hat? Dass man deswegen Abstand davon nimmt, dich normalerweise zu fragen, ob du mit möchtest? Wenn nichts derartiges passiert ist, solltest du mal mit deinem Freund sprechen, da es seine Familie ist. Eventuell kann er klären, was da falsch läuft. Er könnte ja diplomatisch mal nachfragen, warum du scheinbar immer noch nicht zur Familie gehörst.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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