Impfpflicht und Impfempfehlungen für Hunde und Katzen

vom 30.10.2012, 22:32 Uhr

Nachbarn haben sich einen Hund und zwei Katzen angeschafft. Die Katzen sind bereits kastriert und sollen auch bald nach draußen, damit sie Freigänger werden. Sie sollen sich aber erst einmal mit dem Haus und den Leuten vertraut machen. Der Hund ist noch ein sehr kleiner Hund. Nun sollen die 3 Tiere ja auch gesund leben und meine Nachbarin fragte mich, ob ich wüsste, wogegen sie auf jeden Fall geimpft werden müssen. Sicher könnte sie zum Tierarzt gehen und fragen. Aber ehe sie dort hingeht, sollten die Tiere auch ein wenig Vertrauen zu ihr haben.

Gibt es eine Impfpflicht für Katzen und Hunde? Welche Impfempfehlung würdet ihr geben? Wogegen sollte man die Tiere auf jeden Fall impfen lassen und welche Impfung ist in euren Augen nur Geldmacherei und eigentlich nicht nötig?

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» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne mich mit Impfungen bei Katzen leider absolut nicht aus, habe aber einen Hund und mich deshalb mal ein wenig in das Thema Impfungen bei Hunden eingelesen.

Grundsätzlich würde ich deiner Nachbarin raten, dass sie sich zunächst beim Tierarzt beraten lässt. Für eine Impfung sollte das Tier fit und gesund sein, ansonsten sollte damit ohnehin gewartet werden. Und diese Auskunft kann ihr eben nur der Tierarzt erteilen, ein baldiger Besuch bei diesem wäre also auf jeden Fall ratsam.

Nun zu den Impfungen: gegen was genau deine Nachbarin impfen lassen möchte, dass muss sie letztlich selbst entscheiden. Da kann ich nur raten, dass sie sich ein wenig in die Materie einliest und auch berücksichtigt, welche Umstände in ihrem speziellen Fall vorliegen. Beispielsweise eine Borrelioseimpfung kann bei einem Jagdhund, der in einem Gebiet wohnt, in dem es extrem viele Zecken gibt, sehr wohl angebracht sein. Ein kleiner Chi, der in einem weniger gefährdeten Gebiet höchsten Mal im Stadtpark ausgeführt wird, der braucht diese Impfung sicherlich nicht. Ohne nähere Informationen denke ich, dass es nicht sehr sinnvoll ist, wenn hier Impfempfehlungen ausgesprochen werden, das ist doch recht einzelfallabhängig.

Generell kann man aber sagen, dass Tierärzte dazu neigen, dass sie generell zu viel impfen. Dies liegt wohl vor allem daran, dass die jährlichen Impfungen eine sichere und nicht zu kleine Einnahmequelle für sie darstellen. Allerdings haben Studien gezeigt, dass die meisten Impfstoffe viel länger nachzuweisen sind und eine jährliche Impfung somit sinnlos und nicht gut für den Hund ist. Denn man sollte auch immer Bedenken, dass es auch bei Tieren zu Impfschäden kommen kann. Einige Pharmakonzerne haben aber schon darauf reagiert und bieten inzwischen Impfstoffe mit einer Gültigkeit von drei bis vier Jahren an. An der Stelle deiner Nachbarin würde ich meinen Tierarzt, falls dieser diese länger gültigen Impfstoffe nicht von allein anbietet, darauf ansprechen und verlangen, dass mit diesen geimpft wird. So hat der Hund den Impfschutz, nicht aber jedes Jahr die körperliche Belastung durch erneute Impfungen.

Für Katzen gilt wahrscheinlich Ähnliches, da kenne ich mich aber leider nicht aus. Vielleicht melden sich ja noch Experten auf diesem Gebiet, die die dortigen Regelungen genauer erklären können, das würde mich auch sehr interessieren.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe einen Hund und Reise regelmäßig ins europäische Ausland. Deshalb hat mein Hund einen Hundepass und dieser muss immer eine aktuelle Tollwutimpfung ausweisen. Ich habe mich eigentlich nie mit diesem Thema beschäftigt, dafür ist eben mein Tierarzt zuständig. Soweit ich weiß ist diese Impfung eine Sammelimpfung für mehrere Sachen, nicht nur Tollwut. Ich bin generell dafür, Tiere wie auch uns Menschen impfen zulassen.

Zumal es ja nicht ums sich selber bzw. das Tier geht sondern andere zu schützen. Dafür sind die Impfungen da und man sollte immer an seinen Nächsten denken. Daher kann ich euch empfehlen euren Tierarzt zu fragen. Lieber zu viel impfen als garnicht, zumal man sich in einigen Fällen auch strafbar machen kann z.B. bei ausgelassener Tollwutimpfung. Und so kann ich immer beruhigt mit meinem Wauwi ins Ausland fahren und bekomme dort keine Probleme.

» youngman82 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 2,03 »



Dass ein Hund eine gültige Tollwutimpfung haben sollte ist völlig klar, es wird sich wohl auch kein Tierarzt finden, der nicht gegen Tollwut impfen wird. Allerdings sehe ich es nicht wie du, dass man allein den Tierarzt entscheiden lassen sollte, denn manche Tierärzte impfen eben nicht nur was nötig ist. Die von dir genannte Tollwutimpfung gibt es eben in der Variante, die nur ein Jahr gültig ist, es gibt aber auch Impfstoffe, die eine Zulassung für drei Jahre haben. Und warum sollte man den Hund denn dann jährlich impfen lassen, wenn er ebenso gut einen Schutz für drei Jahre haben kann? Dies wird dann auch im Impfpass so vermerkt und du kannst getrost mit deinem Hund auf Reisen gehen.

Natürlich hast stimmt es, dass man die Verantwortung dafür trägt, dass der eigene Hund keine Krankheiten überträgt. Sich aber ein wenig zu informieren und nicht alles hinzunehmen halte ich nicht für die schlechteste Methode.

Meine neue Tierärztin impft übrigens nur mit dem für drei Jahre zugelassenen Impfstoff, weil sie selbst nichts davon hält, dass man mehr als nötig zu impft. Meine alte Tierärztin hingegen wollte unbedingt auf eine jährliche Impfung bestehen, es gibt also auch unter den Tierärzten durchaus unterschiedliche Meinungen und welcher man zustimmt kann man nur entscheiden, wenn man sich zumindest ein wenig mit der Materie auseinandersetzt.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe gerade mal in das Impfbuch bzw. den Heimtierausweis meines Hundes geschaut. Er hat bei der letzten Impfung im September auch die Dreijahres Impfung bekommen. Vorher war diese nur für ein Jahr gültig.

Da scheint sich meine Tierärztin wohl umentschieden zu haben. Ich kenne das von den wechselnden Wurmkuren, mal nur eine Tablette mal drei eben immer wechseln um eine bessere Wirkung zu erzielen. Ich bin eben nur einmal im Jahr beim Tierarzt und habe einen Glück einen sehr gesunden 5 Jährigen Rüden. Ich hoffe das bleibt auch noch lange so.

» youngman82 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 2,03 »


Das finde ich super von deiner Tierärztin! Das zeigt, dass ihr die Tiere wichtiger sind als ihr Verdienst, das finde ich klasse.

Bei den Wurmkuren kenne ich das so, dass man immer unterschiedliche bekommt weil dies wirkungsvoller ist. Ich glaube, da hat die Konzentration des Wirkstoffes nichts mit der Anzahl der Tabletten zu tun, ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Wir gehen auch jährlich zur Vorsorgeuntersuchung beim Tierarzt, auch wenn wir nur noch im Rhythmus von drei Jahren impfen lassen. Sparen möchte ich an meinem Hund nicht, ich möchte nur die für ihn schonendste, aber dennoch wirkungsvolle, Behandlung.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Der Hund kann sich ja auch nicht unbedingt mit allem mitteilen. Deshalb gehört die "Jahreshauptuntersuchung" einfach dazu.

» youngman82 » Beiträge: 4 » Talkpoints: 2,03 »



Impfempfehlungen der Pharmakonzerne für Katzen weichen teilweise eklatant von dem ab, was man wirklich empfehlen kann. Jede Impfung birgt auch immer Risiken, da muss man als Halter abwägen, welchen Weg man beschreitet. Ich weiß, dass jährliche Impfungen bei Katzen von Pharmakonzernen und Tierärzten empfohlen wird. Die Tierärzte empfehlen diese Impfintervalle aber nur aufgrund der Herstellerinfos und aufgrund der Haftungsfrage. Amerikanische Studien haben aber gezeigt, dass eine jährliche Impfung viel zu häufig ist. Bei Wohnungskatzen etwa soll die Grundimmunisierung vollkommen ausreichen. Bei Freigängern sollte alle 3 Jahre aufgefrischt werden.

Ich sehe es so: Auch Impfstoffe sind Medikamente, die ich nur dann einsetzen möchte, wenn es notwendig ist und nicht öfter. Die Impfstoffe wirken länger als der offiziell angegebene Zeitraum von einem Jahr. Sie wirken teilweise ein Leben lang ohne aufgefrischt zu werden. Da mute ich meinen Katzen nicht mehr zu, als unbedingt nötig ist. Zumal es ja eben auch bei Totimpfstoffen immer mal wieder Nebenwirkungen gibt, die sogar bis zur Tumorbildung an der Impfstelle gehen (Impfsarkom). Freigänger sind natürlich einen stärkeren Infektionsdruck ausgesetzt als Wohnungskatzen. Da würde ich vermutlich auch auffrischen, aber nicht öfter als alle 3 Jahre. Tollwut beispielsweise sollte nur in gefährdeten Gebieten geimpft werden. Wichtig ist dabei zu wissen (das erzählen die meisten Tierärzte nämlich nicht), dass eine Impfung gegen Katzenschnupfen keine Garantie dafür ist, dass die geimpfte Katze nicht erkrankt. Lediglich die Ausprägung der Krankheit kann abgeschwächt sein.

Jeder muss selbst wissen, wie er mit dem Risiko von Krankheiten umgeht und ob er seine Katzen überhaupt impfen lassen möchte. Meiner Meinung nach wird leider viel zu viel geimpft und auch entwurmt. Es geht hierbei scheinbar nicht mehr um Notwendigkeit, es ist einfach zum unüberlegten "Ritual" geworden, seine Katze einmal im Jahr mit (zum großen Teil) unnützen Medikamenten vollpumpen zu lassen. Die Tierärzte werden kaum zu etwas Anderem raten, als die Tiere jährlich impfen zu lassen, auch, wenn sie es eigentlich besser wissen. Tierärzte können zu einem gewissen Grad für die falsche Handhabung von Medikamenten und der damit verbundenen Unwirksamkeit haftbar gemacht werden, dementsprechend werden sie sich wohl daran halten, was die Pharmaindustrie vorschreibt.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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