Tod durch Überarbeitung in Japan immer häufiger
In Japan geht eine Krankheit um, die dort von Jahr zu Jahr schlimmer wird, und bei uns noch wenig "Anhänger" hat: Es handelt sich um das Phänomen der "Überarbeitung", in Japan auch nur noch schlicht Karoshi genannt.
Zwischen März 2006 und März 2007 sind über 355 berufstätige Japaner an "Karoshi" schwer erkrankt oder haben das Leben lassen müssen - dies entspricht laut japanischem Gesundheitsministerium einer Steigerung um 7,5 %. Über 147 Betroffene seien an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt gestorben, 176 Menschen haben, aufgrund des extremen Drucks und Stresses der in Japan auf die Arbeitnehmer, wirkt Selbstmord begangen oder einen Selbstmordversuch unternommen, weitere 817 seien aufgrund von "Karoshi" psychisch erkrankt oder psychisch schwer erkrankt. Japan ist trotz vieler Änderungen in den 90ern immernoch eines der Länder mit einer der höchsten Selbstmordraten der Welt.
Um ein weiteres Ansteigen der Überarbeitung der Arbeitnehmer zu bekämpfen, wirbt die Regierung Japans neuerdings offen und aggressiv für Telearbeit und hält werdende Familienväter oder betreuungswillige Familienangehörige (im Falle der Heimversorgung älterer Angehöriger) dazu an, mehr Urlaub zu nehmen. Jedoch wird Kritik laut, dass nur die wenigsten Arbeitnehmer überhaupt den Mut haben, sich zu wehren oder gegen traditionell etablierte Konventionen zu verstoßen.
Ich glaub ich hab auch Karoshi
du auch ?
ich fühl mich auch gerade so
war japan nicht das land in dem man nur 1 woche urlaub hatte ?
ich kann das schon verstehen, haben damals das ganze in der schule durchgenommen.
da ist es wohl so das nur 1 woche urlaub im jahr, dann kommt dazu das wohl jeden abend noch nach der arbeit weg gegangen wird und so weiter.
das das irgendwann schädlich ist, das ist klar.
ich glaub mit 1 woche urlaub würde ich auch schon auf allen vieren grabbeln
liebe grüße von der
laufmasche
Hallo,
ich habe auch schon mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, dass die Japaner so viel arbeiten und das die meisten Japaner eigentlich für die Arbeit leben! Die hatten dort sogar Betten in der Fabrik stehen, mitten zwischen den Maschinen, dort konnten die Arbeiter dann mal für 3 Stunden schlafen und dann wieder weiterarbeiten! Zeit zum nach Hause gehen hatten die gar nicht! Kein Wunder wenn dann so viele Japaner krank werden, bzw. sogar sterben!
Ich finde das echt krass!
Für mich ist die Arbeit eigentlich nur da, damit man leben kann und auch ein bischen was leisten kann, aber die Arbeit steht in meinem Leben dann doch nicht auf Platz 1! Und wenn die Arbeit dann auf die Gesundheit geht, ist es schon an der Zeit die Bremsen rein zuhauen!
LG angel777
Hallo!
Also die Japaner sind ja wirklich extrem drauf. Das beginnt bei denen ja schon in jungen Jahren, da müssen die schon fast den ganzen Tag, bis am Abend in der Schule verbringen, die werden da ja so richtig gedrillt. Das zieht sich dann im Berufsleben weiter, alles schneller, besser,... einfach hektisch. Japan ist einfach ein hightech Land, echt Wahnsinn.
Ich finde das nicht schlecht, wenn auch ein wenig übertrieben... aber wenigstens haben sie dann in Japan eine bessere Einstellung zur Arbeit, als hier.... wenn ich hier die Leute jammern höre und motzen und sich weigern... da muss ich mich immer ärgern. Auch Sprüche wie "wieso sollt ich mich anstrengen, die Firma gehört mir ja nicht, ich verdien ja nicht dran" hört man in Japan bestimmt seltener als in Deutschland....
Bienchen29-Gebe dir vollkommen recht. Die haben eine andere Einstellung zur Arbeit, wie man sieht teilweise sehr übertrieben, aber die arbeiten noch wirklich. In Deutschland wird ja oft gestreikt im Vergleich zu anderen Ländern. Finde das nicht ok. ich arbeite gerne, egal ob mir die Firma gehört oder nicht. Das ist einfach eine Selbstbestätigung die Arbeit erfolgreich zu machen.
Ich arbeite auch gerne, aber nicht so gerne unter massivem Druck, wie es in Japan eben für die Arbeitnehmer fast schon normal ist - klar, dass man da irgendwann tot zusammenbricht, dass gab es in Westeuropa auch - aber in den Fabriken des 19. Jahrhunderts, wo 80 Stunden Wochen noch die Regel waren und Urlaub sowie Arbeitnehmerrechte schon fast ein Verbrechen.
Ich glaube, die Zeiten will niemand zurück.
Außerdem habe ich gelesen, dass man das auch in Japan wenig betörend findet, nicht nur weil das Ministerium warnt, sondern weil die jetzige Generation japanischer Männer eben nicht mehr dieses Bild erfüllen möchte, und mehr Zeit für ihre Frauen und ihre Familien aufwenden will. So übernehmen Männer mehr und mehr ehemals "verpönte" Aufgaben wie die Hausarbeit, das Einkaufen oder die Kinderbetreuung.
Bei den "alten" Japanern hat auch das schon einen eigenen Namen - da sind die Japaner ja immer schnell bei der Sache - und zwar Choiwaru (oyaji), heißt soviel wie "ein wenig jung bleiben" - bei uns sagt man wohl einfach nur "Midlife-Crisis", das kommt dem Verhalten der Japaner in dem Punkt wohl noch am nächsten.
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