Wenn Kinder zu Trophäen werden

vom 29.10.2012, 21:31 Uhr

Ich kenne auch solche Eltern. Unsere ehemaligen Nachbarn zum Beispiel. Die haben ihrer Tochter schon vor der ersten Klasse lesen, schreiben etc. beigebracht. Und wie sie damit herumgeprahlt haben, wie schlau doch ihr Töchterchen ist. In der Schule hat sie sich dann Maßlos gelangweilt, da sie ja alles schon konnte. Es ist doch keine Leistung seinen Kindern sowas alles ein zu trichtern. Das Mädchen hat man nie draußen gesehen, sie war nicht im Kindergarten und hatte keine Freunde mit denen sie spielen konnte.

Mir würden jetzt noch viele weitere Beispiele einfallen. Das finde ich sehr schlimm. Meine Eltern haben mich nie so zu irgendetwas gedrängt oder mit mir herumgeprahlt. Ich war zwar auch nicht im Kindergarten, hatte aber Freunde mit denen ich spielen konnte. Und trotzdem mach ich jetzt Abitur. Man sollte Kinder einfach Kinder sein lassen, diese Zeit ist eh schon so begrenzt.

» snake70 » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich persönlich kenne aus meinem Umfeld eigentlich keine Eltern, die ihr Kind tatsächlich als Trophäe sehen und mit dem Kind angeben wollen. Allerdings habe ich schon sehr oft im Fernsehen davon gehört und auch schon oft davon gelesen. Dabei kommt es wohl relativ häufig vor, dass die Eltern ihr Kind als Trophäe ansehen. Sie wollen, dass ihr Kind möglichst erfolgreich in etwas ist und etwas möglichst gut kann. Sie wollen, dass ihr Kind einen gewissen Ruhm hat, da sie dann natürlich auch selbst etwas vom Ruhm abbekommen. Sie denken sich dann immer, dass das Kind alles ohne ihre Unterstützung nicht geschafft hätte und von daher sind sie in gewisser Weise auch stolz auf sich selbst und fühlen sich auch selbst gut.

Sehr viele Eltern konzentrieren sich auch viel zu sehr auf ihr Kind, statt auf das eigene Leben. Gerade dann, wenn die Eltern keine eigenen Hobbys haben oder in Hobbys gescheitert sind, versteifen sie sich dann völlig auf das Kind. Sie wollen, dass das Kind das erreicht, was sie selbst nie geschafft haben. Viele Eltern wollen ja auch ihre eigenen Wünsche durch das Kind erfüllen, indem das Kind das Hobby ausübt, was die Eltern gerne gemacht hätten. In so einem Fall sind ihnen dann ihre eigenen Interessen auch wichtiger, als die des Kindes. So ist es ja oftmals so, dass viele Mütter beispielsweise sehr gerne selbst Ballett getanzt hätten, wobei sie jedoch nie die Möglichkeit hatten. In so einem Fall versuchen sie dann, das durch ihr Kind nachzuholen. Auf diese Weise bekommen sie dann natürlich auch einiges vom Hobby mit und das macht sie dann auch glücklich.

Ich finde es wirklich schade, wenn manche Eltern dann gar nicht mehr darauf achten, was ihren Kindern wirklich Spaß macht und was die Kinder wirklich interessiert, weil sie nur auf sich selbst bedacht sind. Immerhin ist es doch wichtig, dass die Kinder das tun, was ihnen Spaß macht. Es ist in so einem Fall dann wirklich schön, wenn die Kinder dann auch Unterstützung von den Eltern bekommen können, wobei die Eltern ihre Kinder zu nichts zwingen sollten. Das ist nämlich absoluter Schwachsinn. Ein Hobby sollte in erster Linie Spaß machen und einen Ausgleich zur Schule bieten und wenn die Kinder sich damit nur quälen, dann sollte man als Eltern einsehen, dass es keinen Sinn macht, wenn sie damit weiter machen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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