Trennung öffentlich machen

vom 28.10.2012, 21:32 Uhr

Ich habe heute das Video eines "Beautygurus" gesehen, wo sie öffentlich über ihre Trennung spricht, die vor kurzem stattfand. Viele Leute haben immer wieder nachgefragt und wollten unbedingt wissen, wie das nun aussieht. Sie sind der Meinung, dass diese Frau es ihnen schuldig war, da sie ja auch sonst immer Videos dreht und die Fans somit ein Stück in ihr Privatleben mit einbezieht und sie dann eben ein Recht darauf haben, die Wahrheit zu kennen.

Ich fand das eigentlich sehr traurig, weil ich denke, dass es die Leute nichts angeht, auch wenn sie natürlich etwas bekannter ist. Auch bei richtigen Stars finde ich das sehr nervig, wenn die Leute immer alles wissen wollen, weil es ja doch auch irgendwie privat ist und man doch eigene Probleme hat und sich dann erst einmal darum kümmern muss, die ganze Geschichte für sich selbst zu verarbeiten.

Bei mir ist es auch so, dass ich oftmals noch eine Weile die Beziehung "laufen" lasse, also noch niemandem von der Trennung erzähle, weil ich erst einmal selbst damit klar kommen muss. Als Privatperson ist das natürlich einfacher, als wenn man irgendwo im Rampenlicht steht, aber auch da finde ich, dass diese Leute ein Recht darauf hätten ihre Privatsphäre zu genießen, obwohl manche das sicherlich anders sehen.

Angeregt durch dieses Video würde mich also mal interessieren, wie ihr damit umgeht. Posaunt ihr eine Trennung gleich hinaus oder erzählt ihr erst einmal niemandem oder nur wenigen davon? Warum habt ihr euch für diese Art entschieden? Worin seht ihr die Vor- und Nachteile?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe erst eine Trennung gehabt und damals haben es eigentlich so gut wie alle fast direkt mitbekommen. Wir sind in die selbe Klasse gegangen und da es natürlich klar, dass man das nicht verheimlichen konnte. Vor allem meine Freundinnen haben es eben mitbekommen, weil ich da auch jemand brauchte, mit dem ich etwas darüber reden konnte. Es war damals natürlich schwer und es haben auch alle mitbekommen warum Schluss war. Damals hatte es dann mein Ex nicht leicht, weil die meisten meinten, dass sie etwas dazu sagen mussten bzw. sich dann auf meine Seite geschlagen haben.

Aber generell bin ich der Meinung, dass man niemandem eine Erklärung schuldig ist, warum eine Beziehung in die Brüche ging. Es liegt immer an einem selbst, wem man eben wie viel davon preisgibt und was man darüber erzählen möchte. Ich denke, dass ich auch wirklich nur sehr engen Freunden oder meiner Familie wirklich sagen, wieso es dazu kam oder eben eventuell auch Details. Alle anderen würden eine einfache Antwort geben und damit müsste es dann gut sein. Wenn weiter nachgefragt würde, dann würde ich eben sagen, dass ich darüber nicht sprechen möchte. Bei Stars finde ich auch, dass man als Fan oder Zuschauer, eben keine Details wissen muss. Wir sind eben auch alles nur Menschen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


In den letzten Jahren musste ich glücklicherweise keine Trennung durchmachen, früher habe ich es aber nur meinen engsten Freunden und der Familie erzählt. Ich erzählte es ihnen aber eher, weil ich das Bedürfnis hatte zu reden und nicht weil ich dachte, dass ich mich erklären oder rechtfertigen müsste. Alle anderen haben es irgendwann eher beiläufig mitbekommen, ich hatte nie das Gefühl, dass ich es ihnen irgendwie erzählen müsste. Meist kam es im Gespräch eher zufällig dazu, dass sie es erfahren haben, beispielsweise wenn sie nach etwas im Leben meines ehemaligen Partners gefragt haben und ich ihnen dann sagte, dass ich das nicht wisse. Begründet warum und wie es zur Trennung kam habe ich es vor diesen Leuten auch nie, ich finde, dass das einfach niemanden etwas angeht.

Von Vor- und Nachteilen würde ich in diesem Zusammenhang eher nicht sprechen, es ist einfach meine Art mit solchen Situationen umzugehen. Manchen Menschen hilft es vielleicht mit einem Kapitel abzuschließen, wenn sie es möglichst vielen anderen erzählen, das finde ich dann auch ok, möchte es nur für mich selbst nicht so.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Üblicherweise belastet mich eine Trennung, weil dieser eine schwierige und vor allem eine recht lange Zeit vorangegangen ist, in der es Probleme gab, die erörtert wurden, in der man versucht hat, wieder aufeinander zu zugehen, die Probleme zu lösen und am Ende dann festzustellen, dass man es nicht schaffen kann – aus irgendwelchen Gründen. Wenn die Trennung dann erfolgt, ist das für mich grundsätzlich etwas sehr Belastendes, das ich jemandem mitteilen muss, der mich gut kennt und der weiß, dass ich vor allem einen Zuhörer brauche, der mich eben versteht und der mich bestenfalls auffangen kann. Das sind vor allem Familienmitglieder und meine beste Freundin, die in solchen Momenten in Frage kommen und an die ich mich Hilfesuchend wende, wenn ich eine Trennung zu verarbeiten habe. Diese Menschen sind mir nah genug, um mich nicht nur auffangen zu können, sondern das auch zu wollen und das hilft mir in solchen Zeiten, die für mich grundsätzlich schwierig sind, mitunter wirklich sehr.

Wie vielen Menschen ich von meiner Trennung erzähle und ob es sich dabei jeweils immer direkt um die gleichen Menschen handelt wie bei der vorangegangenen Trennung auch, hängt allerdings vom jeweiligen Einzelfall ab. Im Endeffekt erfahren dann doch immer die gleichen Menschen aus meinem persönlichen Umfeld zeitnah von meiner Trennung, aber die ersten, die davon erfahren, sind nicht immer die gleichen, sondern hier ist die Reihenfolge wohl immer unterschiedlich. Jedenfalls meine auch ich, dass wohl kein Menschen ernsthaft für sich einfordern kann, dass er von der Trennung eines Menschen, für den er sich – aus welchen Gründen auch immer – interessiert, unmittelbar in Kenntnis gesetzt wird. Gerade im Fall von Fans würde ich sogar meinen, dass diese das Privatleben ihrer Idole genügend wertschätzen sollten, um solche Forderungen eben nicht zu stellen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Sicherlich ist der Status einer Person nicht ganz unwichtig, wenn es darum geht, eine Beziehung zu bestätigen oder auch deren Aus zu bestätigen. Aber ich sehe es an sich auch so, dass man die Privatsphäre wahren sollte und wenn jemand etwas dazu sagen möchte, soll er es tun. Dieses Drumherum jedoch finde ich immer recht anstrengend und nervig, ich weiß noch, als es diese Gerüchte um Heidi Klum und Seal gegeben hat. Man ist nicht darum gekommen, es wurde nahezu in allen Medien thematisiert, obwohl ich selbst weder die Klum noch den Seal mochte. So etwas muss doch wirklich nicht sein, aber ich glaube, da redet man mitunter auch gegen eine Wand.

Ich frage mich, was man selbst davon hat, wenn man weiß, dass sich dieser Beautyguru oder ein Star von seinem Partner/ seiner Partnerin getrennt hat. Irgendwie geht es mir nicht in den Sinn, wozu es dienlich sein sollte und warum überhaupt ein solches Interesse entstehen kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie ich damit umgehe und dass ich es ganz bestimmt nicht gewollt hätte, wenn man mich immer wieder darauf anspricht oder man Gerüchte über ein mögliches Beziehungsende streut. Vielleicht kann ich mich da auch nur deshalb nicht hinein versetzen, weil ich nichts von öffentlichen Beziehungen und das Drumherum halte.

Man muss wie schon gesagt auch einfach selbst mit der Beziehung zurechtkommen und diese verarbeiten. Direkt nach dem Aus informiere ich meist schon einen mir nahestehenden Menschen, weil ich irgendwo damit hin muss. Wenn ich nicht darüber reden möchte, muss ich es auch nicht tun, da brauche ich nicht noch ständiges Nachfragen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Da ich mit meinem zweiten Freund noch zusammen bin, habe ich auch erst eine Trennung hinter mir. Als Schluss war, habe ich zunächst niemandem davon erzählt und erstmal etwa eine Woche abgewartet, bis es für mich endgültig war. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, es gleich jemandem zu erzählen, da ich es eben selbst noch nicht begreifen konnte, dass Schluss war. Ich wollte auch am Anfang gar nicht darüber reden, da es mich in Tränen versetzt hätte und ich selbst noch ziemlich durcheinander war. Erst nach einiger Zeit konnte ich offen darüber reden.

Das du so ein Video gefunden hast, finde ich aber nicht schlimm. Jeder Mensch geht anders mit einer Trennung um und vielleicht hat es der Person eben nichts ausgemacht. Ich muss sagen, dass ich selbst leidenschaftlich gerne Videos von Beautygurus anschaue oder mir verschiedene Blogs durchlese. Die Personen sind mir nach einiger Zeit schon sehr ans Herz gewachsen und ich interessiere mich auch sehr für ihr Privatleben. Von daher fände ich es durchaus sehr interessant, dass jemand, den ich im Internet verfolge, so ein Video machen würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich denke, es ist in Ordnung, wenn man sich Zeit lässt, um es Freunden und Verwandten zu sagen, allerdings sollte dies auch nicht zu lange dauern. Bei mir war es so, dass ich mich getrennt habe und deswegen auch gleich allen mitgeteilt habe. Für mich gar es da nichts zu verarbeiten und deswegen war es auch kein Problem, es gleich zu sagen. Meinen Vater habe ich es wenige Minuten danach gesagt und meiner Mutter dann auch. Meine Mutter hat es dann an die Verwandtschaft weitergetragen, wobei ich das aber auch so wollte, weil ich nicht jeden einzeln informieren wollte. Meine Freunde wussten es schon vorher.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe glücklicherweise noch keine Trennung hinter mir. Aber natürlich habe ich mir auch schon mal meine Gedanken darum gemacht, vor allem wenn ich das Gefühl hatte, dass mein Freund und ich aus einer Krise beziehungsweise einem Tief nicht mehr herauskommen und wirklich das Ende unserer Beziehung naht.

Ich stelle mir das alles furchtbar kompliziert vor. Der erste Schritt wäre wohl, es meiner Mutter zu sagen. Die bekommt es sowieso mit, weil ich wahrscheinlich erst einmal heulen würde und da wir im selben Haus leben, wird ihr das nicht entgehen. Durch meine Mutter würde es dann wohl auch meine Schwester, meine Großeltern und mein Vater nach und nach erfahren. Viel mehr Leute sollten es am Anfang meiner Meinung aber auch nicht wissen. Ich finde es schon schlimm genug, wenn meine Familie mich in Situationen, in denen ich traurig bin, nicht in Ruhe lässt, sondern versucht, mich irgendwie aufzuheitern. Meistens möchte ich einfach meine Ruhe haben, falls ich Ablenkung mache, dann würde ich mich schon melden, aber das akzeptieren sie nur selten.

Als nächstes wäre dann wohl Facebook an der Reihe. Hier habe ich meine Beziehung nämlich eingetragen. Ich würde aber sehr penibel darauf achten, dass nicht auf jeder Startseite meiner Freunde sofort steht "XY hat ihren Beziehungsstatus zu Single geändert" oder ähnliches. Es gibt ja auch die Möglichkeit, den Beziehungsstatus nur für einen selber bekannt zu machen. Das würde ich erst einmal einstellen und dann eben den Beziehungsstatus löschen. Somit würde es keiner mitbekommen und "Single" möchte ich sowieso nicht in meinem Profil stehen haben. Das schreit ja gerade zu danach, dass ich einen neuen Freund haben möchte.

Nach und nach würde ich es dann meinen Freunden berichten, aber eben erst, wenn ich einigermaßen darüber hinweg bin und auch bereit, darüber zu reden. Wobei ich auch nicht allzu lange damit warten würde, denn es kann auch sehr schmerzhaft sein, wenn sich dann jemand nach meinem Freund erkundigt und ich erst einmal erklären muss, dass er nicht mehr mein Freund ist. Ich denke jeder muss für sich selber entscheiden, wann und wie er es wem erzählen möchte.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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