Unsoziales Verhalten bei der Tafel

vom 28.10.2012, 16:59 Uhr

Mich beschäftigt etwas und ich brauche da mal Meinungen und Ansichten zu. Beziehungsweise ist heute ein Punkt erreicht gewesen, an dem ich stocksauer war. Allerdings bekomme ich seit einer knappen Woche kaum noch einen Ton raus, fühle mich dementsprechend und hatte deshalb keine Lust das nun direkt auszudiskutieren. Und ich war über die Situation auch generell eher nur sprachlos.

Wie einige ja eh wissen, beziehe ich einen Teil meiner Lebensmittel über die örtliche Tafel. Ich halte die Tafeln generell für eine gute Sache. Ich bin enorm dankbar, dass es diese Möglichkeit gibt. Ich gehe immer mit dem Wissen dort hin, dass es nur eine Unterstützung ist und eigentlich nicht dazu dienen sollte, den ganzen Bedarf abzudecken. Ich nehme bewusst auch nur das mit, was ich brauche. Beziehungsweise ich versuche es. Ich sage auch durchaus mal, dass es mir reicht, obwohl man mir noch was einpacken möchte. Klar frage ich auch mal nach bestimmten Sachen, was aber eher selten ist und habe auch kein Problem damit, wenn ich das eben nicht bekomme, weil man das für andere Personen benötigt. Zum Beispiel wird Milch oftmals nur an Familien mit Kindern ausgegeben.

Tafelausgabe ist dreimal in der Woche und man entscheidet sich bei der Anmeldung für einen der drei Tage. An den Tagen gibt es nochmal ein rotierendes System. Das ist in Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe kommt in der einen Woche um 13.30 Uhr dran, in der nächsten um 13 Uhr, in der nächsten um 12.30 Uhr und so weiter, bis 11 Uhr runter. Um 11 Uhr startet die erste Gruppe. Beziehungsweise zumindest die erste Gruppe ist pünktlich dran, die nächsten verschieben sich dann meistens. Was man aber mit der Zeit dann weiß. Somit wird an sich gewährleistet, dass jeder die Möglichkeit auch mal hat, zu den Zeiten dran zu kommen, zu denen die Auswahl am größten ist. Und halt auch mal zu Zeiten, zu denen die Auswahl geringer ist. Kann beim letzten Termin auch passieren, dass man kaum was bekommt. Auch das ist einem bald bekannt.

Ablauf sieht an sich so aus. Die Nummer die dran ist, wird angezeigt. Dann geht man hin, beziehungsweise steht man dort meistens in einer Schlange und dann legt man seinen Ausweis vor, zahlt die Gebühr (ein Euro pro Erwachsener und Woche) und dann darf man den Ausgaberaum betreten. Dort stellt man sich zuerst am Stand mit den Molkereiprodukten an. Dort gibt es auch Wurst, Nudeln und ähnliches und Süßwaren. Danach stellt man sich am Obst und Gemüsestand an. Danach geht es zum Brot und Backwaren. Das ist alles eher kreisförmig angeordnet und bevor man wieder zur Tür raus geht, steht meistens noch ein Tisch mit Kleidung, nicht essbaren Kleinkram und so weiter. Wobei die Sachen mittlerweile gegen einen kleinen Unkostenbeitrag abgegeben werden, weil sich viele die Taschen damit vollgestopft haben. Wenn man am ersten Stand ansteht, kann man schon mal grob auf den Tisch sehen. Es besteht aber die klare Ansage, der Tisch ist zuletzt dran. Was aber vielen schwer fällt, die eben ihre Tasche einfach in die Schlange stellen und dann erst mal dort stöbern gehen.
Nun gibt es eine Frau, die ein paar Nummern vor mir dran ist. Somit kennt man sich vom Sehen. Leider ist sie mir seit Anfang an unangenehm aufgefallen und heute war ich dann halt richtig sauer. Leider bin ich auch nicht die einzige, die sich an ihrem Verhalten stört. Und mir fällt es immer schwerer dort ruhig zu sein.

Generell ist es so, dass sie auf nichts Rücksicht nimmt. Da kann die Schlange bis sonst wo stehen, sie stellt sich vorne hin, sobald nur ihre Nummer in die Nähe rückt. Ok nachvollziehbar. Aber das zum Teil auf eine Art- einfach dazwischen drängeln und weg stoßen gehört auch dazu. Wobei an sich alle um meine Nummer rum auf einander sehen und da Rücksicht nehmen. Komme ich zum Beispiel später, wird mir schon gewunken und die Leute machen mir von sich aus Platz und ich soll kommen und so weiter. Aber es kam auch schon vor, dass die Mitarbeiter dort schon recht spät dran waren, ich auch schon lange dort stand, dann eben ganz vorne war, weil kein anderer vor mir da war. Ich war schon am Bezahlen, redete noch mit dem Kassierer, der erst warten musste, dass sich die Schlange drinnen verkürzte. Da kommt sie von der Seite, stößt mich weg, knallt ihre Karte hin, sie sei vor mir dran. Da hat auch der Mitarbeiter dann mal aufgesehen und meinte nur, sie solle nicht so gierig sein, es kämen alle dran und ob sie nun einen Platz später dran kommt, sei ja egal.

Mit dem Kassierer gab es auch schon mit ihr Diskussionen, eben weil sie immer so drängelt. Scheinbar kommt sie noch an einem anderen Tag in der Woche, an dem sie angeblich für jemand anderen kommt. Den der Kassierer aber scheinbar noch nie gesehen hatte. Er sagte ihr auch mehrfach, dass die mal kommen müssten oder so. Verwies sie auch darauf, dass man sonst auch die Karten zusammenlegen könnte und sie halt an einem Tag für beide Personen die Sachen holen müsste. Was sie natürlich auf keinen Fall will, weil sie dann weniger Sachen bekommt. Wäre mir alles an sich egal, aber im Zusammenhang mit anderen Sachen, bringen mich so Sachen eben schon zum Grübeln.

Man bekommt durchaus mit, was andere so an Sachen haben wollen. Generell ist nicht groß mit Aussuchen und Sonderwünschen. Bestimmte Sachen gibt es nur für bestimmte Leute. Bei dem ersten Stand diskutiert sie immer endlos, sie will nur Naturjoghurt. Wenn da nur noch zwei stehen und noch 100 Leute hinter ihr stehen, muss sie die zwei haben. Keine Einsicht, dass da eben noch 100 andere stehen. Dann dürfen es nur fettreduzierte und Diätlebensmittel sein. Wehe sie bekommt was anderes. Sie lässt unmassen Sachen zurückgehen und fordert dann aber, dass sie nur fettfreie Sachen will und so weiter. Es wird jede Woche nach Luxusartikeln gefragt. An dem Stand gibt es zeitweise auch Hygieneartikel wie Duschzeug und so Sachen- auch hier limitiert, weil die Sachen halt für möglichst viele Leute reichen sollen. Da ist das Geschrei groß, wenn sie nicht ganz viel davon bekommt. Oftmals sagen die Tafelausgeber zu ihr, dass sie nun genügend Sachen hat. Trotzdem wird immer weiter verlangt und gefordert. Etwas was nicht nur mir aufgefallen ist.

Dann soll man die Stände eben in der obengenannten Reihenfolge abgehen. Da passiert es aber immer bei ihr, dass sie ihren Wagen in die Schlange beim Obst stellt und erst mal Brötchen holen geht. Es wird ganz selbstverständlich erwartet, dass man den Wagen dann weiter schiebt und sie sich dann vordrängelt. Oder es wird eben an dem Sondertisch ausgiebig gestöbert. Und wenn ihr Wagen, weil man eben angenervt ist, nicht weiter geschoben wird, wird sich gewaltsam an ihren Platz zurück gedrängelt.

An allen Ständen meistens dasselbe. Sie packt immens viel Zeug ein. Wenn ich das richtig weiß, holt sie samstags für drei Personen. Aber sie hat mehr als das Dreifache von dem was ich bekomme (ich bin Single) in ihrer Tasche. Wohlbemerkt von dem was man mir einpackt, ohne dass ich vorher Stopp gesagt habe.

Klar gibt es auch Tafelmitarbeiter, die besonders toll sind oder welche die man nicht mag. Wie in normalen Läden auch. Klar, gebe ich zu, gibt es auch Tafelmitarbeiter, bei denen man weiß, die sind nicht so sparsam und welche, bei denen man weiß, die geben nur sehr wenige Sachen raus. Wobei alles sich im Rahmen hält, es sei denn, man selbst fällt aus der Reihe. Allerdings steht man halt in der Schlange und rückt dann an den ersten freien Platz. Ähnlich wie das offiziell an Taxiplätzen läuft. Das man den Ausgeber ablehnt, ist an sich nicht drin. Kommt vor, sollte aber nicht auf Dauer vorkommen. Wobei es durchaus vorkommt, dass gerade am ersten Stand diverse Leute nur von bestimmten Ausgebern bedient werden. Zum Beispiel Leute mit einer schweren Allergie macht bevorzugt eine der Damen, weil die genau weiß (mittlerweile) was derjenige braucht.

Ich gebe zu, gerade am ersten Stand ist öfters eine Dame, mit der man eher schwer zu Recht kommt. Ich kann das auch an nichts bestimmten mehr fest machen, da ich persönlich sie als sehr unterschiedlich empfinde. Ich selbst mag bestimmte Lebensmittel gar nicht. Die nehme ich auch gar nicht erst mit. Meistens sage ich das auch vorher. Bei ihr war es auch schon so, dass sie mich fragte, was ich nicht will, als ich es sagte, fauchte sie mich an. Warum fragt sie dann? (Die ganze Situation war generell sehr eigenartig- ich kann sie nicht wirklich beschreiben). Allerdings halte ich es so, wenn ich etwas ablehne, verlange ich nach nichts anderem. So nach dem Motto, wenn ich so mäklig bin, dann habe ich eben Pech gehabt und muss entweder das nehmen, was mir angeboten wird oder ich habe Pech gehabt.

Heute stand besagte Mitkundin eben vor mir an, zusammen mit einer jungen Frau, mit der sie sich in ihrer Muttersprache unterhielt. Wohlbemerkt kann sie sonst fließend Deutsch, mit einem Akzent. Nur wenn es um Kritik geht, die versteht sie dann (angeblich) nie. Die junge Frau war wohl das erste Mal dort und wurde von ihr ein wenig eingewiesen, was ich generell für gut halte. Die junge Frau war am ersten Stand dran. So weit so gut. Dort wurde gefragt, für wie viele Personen. Sie sagte Eine, dann Zwei. Warum die Ausgeberin keinen Ausweis sehen wollte, wunderte mich. Den muss man ab zwei Personen an sich vorlegen. Da steht die Personenzahl drauf. Die Kundin, um die es mir geht, stellte sich dann schnell zu ihr und redete auf beide ein. Nun wurde der nächste Platz frei und der wäre bei der Ausgeberin gewesen, die ein wenig schwierig ist. Sie schickte mich dahin. Ich meinte, sie sei doch dran! Nein sie wäre mit der jungen Frau da. Ich stutze, ging weiter. Ok erst mal nicht sonderlich glücklich, weil die dritte Ausgeberin an sich auch die ist, zu der ich am liebsten gehe. Einfach weil die persönliche Ebene stimmt, gebe ich zu. Ich drängle mich allerdings nie dort hin. Wenn es sich ergibt, geht die Sonne auf, ansonsten ist es auch ok. Und ehrlich gesagt, war die Ausgeberin heute sehr nett zu mir (wie gesagt, ich kann sie zeitweise schwer einschätzen, weil sie eben so unterschiedlich ist). Im Endeffekt war es mir auch egal, weil es mir gesundheitlich nicht so dolle geht und mir das meiste einfach egal war.

Dann bekomme ich mit, wie es am Platz der dritten Ausgeberin Gerangel gibt. Auf einmal steht die Dame, die mir vorher gesagt hat, sie ist mit der jungen Dame da, an dem Platz. Da war mir klar, dass es ihr nur darum gegangen ist, dass sie eben zu dieser Ausgeberin kommt. Was mich generell tierisch ankotzte. Einfach auch die Lügerei mir gegenüber. Denn die Aussage, die sie mir gegenüber gemacht hatte, stimmte ja auch nicht.
Ich kam dann ans Gemüse und die Dame die nach mir anstand sprach mich dann darauf an. Denn sie wäre die nächste am ersten Stand gewesen. Die hat sich, wie ich auch, tierisch geärgert. Am Obststand ist ebenfalls ein Herr, der immer total nett ist und zu dem eben viele gerne gehen. Die Dame hinter mir erzählte mir dann halt auch, dass die besagte Frau auch hier immer darauf achtet, zu dem Mann zu kommen. Wenn nicht geht, sie von dem Stand weg und drängelt sich dann wieder vor. Und sie hatte eben vorher quasi die Rangelei (nein nichts körperliches) am ersten Stand.Sie hat die besagte Dame dann auch angesprochen (allerdings nicht auf Deutsch) und auch mich gebeten was zu sagen. Ich war allerdings generell nur sprachlos über das Verhalten der Frau. Also generell so im Allgemeinen. Während wir da standen, reichte besagte Dame dann ihrer jüngeren Freundin eine große Tüten mit Sachen, die sie eben selbst bekommen hat. Tauschen oder so- kann man mal, wird nicht gerne gesehen. Aber hier hat sie offensichtlich bewusst zu den vielen Sachen die sie eh bekommt, noch mehr Sachen verlangt, die sie dann gleich für die junge Bekannte zusammen gepackt hat. Da die am Gemüsestand noch damit beschäftigt war, ihre Sachen zu verstauen, hatte ich mitbekommen, dass sie auch nicht gerade wenige Sachen bekommen hat.

Die Tafel ist an sich eine soziale Einrichtung, die Menschen in Notlagen Hilfe anbietet. Sie dienen sicherlich nicht dazu, dass man eben für eine ganze Woche Lebensmittel bekommt. Es ist an sich auch klar, dass man halt auch mal Sachen bekommt, die man nicht so mag (was man gar nicht mag, kann man ja ablehnen), oder wenig bekommt, oder nicht so schöne Sachen bekommt (Beispiel Äpfel mit Druckstellen)und so weiter. Aber bei der Frau geht es extrem drum, dass nur sie will, nie Rücksicht nimmt und so weiter. Ich meine, wenn ich sehe, da stehen nur noch eine paar wenige Joghurts, kann man doch nicht alle verlangen? Wenn gesagt wird, mehr gibt es nicht, dann sollte es doch ausreichen, wenn man das einmal gesagt bekommt, aber doch nicht so oft, dass sich alle anderen an den anderen Ständen schon umdrehen, weil sie schon wieder diskutiert, weil sie statt 10 Joghurt nur 9 Joghurts bekommen hat. Oder weil sie unbedingt den Lachs noch will, obwohl sie schon x Packungen Wurst hat. Was dafür tauschen will sie dann nämlich auch nicht. Und ich habe auch schon Gespräche anderer mitbekommen, was die schon wieder alles haben will, man selbst würde nie so viel bekommen. Was durchaus auch stimmt. Oder sich auch sonst unsozial verhält. Vor uns ist gelegentlich noch eine Dame im Rollstuhl dran. Die kommt aber durch einen Seiteneingang rein, weil der Vordereingang Stufen hat. Da drängelt sie sich ebenfalls vor. Oder drängelt sich halt am ersten Stand vor, wenn klar ist, die Ausgeberin zu der sie möchte, sagte gerade klar, der Kunde soll zu ihr kommen, weil sie weiß was er braucht (aufgrund Allergie oder Behinderung). Kann man da nicht mal Rücksicht nehmen? Wird ihr dann auch erklärt, trotzdem mosert sie dann rum. Aber wehe sie bekommt keine Sonderbehandlung, die ihr eindeutig nicht zusteht, denn dann hätte sie einen Nachweis, den sie scheinbar nicht hat, weil die Tafelmitarbeiter sonst schon reagiert hätten.

Die Tafelmitarbeiter bekommen leider vieles davon nicht mit, weil die sich halt auf ihren Stand konzentrieren. Wenn sie mal was gesagt bekommt, dann halt mehrfach (ob nun am ersten Stand oder vorne beim Kassierer).

Mich verunsichert so ein Verhalten, gebe ich zu. Ich war heute auch erst mal wieder mal sprachlos. Hatte auch, mangels Stimme, keine wirkliche Lust, ihr nun zu erklären, wie unsozial ich ihr Verhalten finde. Ich denke, wenn jeder ein wenig Rücksicht nimmt, sind wirklich alle zufrieden zu stellen. Irgendwie weiß ich auch nicht, wie ich mich verhalten soll. Geredet wird irgendwie meistens über sie. Bekommt man so am Rande halt mit. Ich war nun auch am überlegen, ob ich den Herrn der kassiert mal anspreche, ob man ihr mal klar machen kann, dass das kein Wunschkonzert ist und man von dem bedient wird, bei dem man dran ist. Ich denke, jeder will was haben und jeder will fair behandelt werden. Kann man das nicht auch sozialer machen?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Über eine solche Person würde ich mich auch sehr aufregen, allerdings ist es sicher sehr schwer, mit ihr zu reden, um ihr das klar zu machen. Dazu ist sie mit ihrer Art zu lange so durchgekommen, ohne wirkliche Probleme damit zu bekommen. So schätze ich diese Frau zumindest ein. Ich wüsste nicht, wie ich auf eine solche Person reagieren würde, wahrscheinlich würde mich das Verhalten dieser Frau auch sprachlos machen. Aber genau das ist eigentlich nicht richtig, irgendwie müsste man ihr beibringen, sich ordentlich und rücksichtsvoll zu verhalten und sich, wie jeder andere auch, in die Reihe zu stellen und auch die einzelnen Abteilungen der Reihe nach zu durchlaufen.

Diese Diskussionen an den einzelnen Ständen würde sie sicher nicht führen, wenn es ihr nichts bringen würde. Deswegen sehe ich hier auch die Menschen hinter dem Stand in der Pflicht, bei den Bitten der Frau hart zu bleiben und ihr wirklich nur das zuzuteilen, was ihr eben auch zusteht. Das scheint ja auch so nicht zu funktionieren. Es ist eben leider manchmal wirklich so, dass Dreistigkeit siegt, das sieht man in diesem Beispiel wieder ganz deutlich. Und genau das finde ich schade und so sollte es bei einer Tafel wirklich nicht zugehen.

Die einzige wirkliche Lösung, die mir einfiele, wäre, dass du dich mit anderen Personen, die mit dieser Frau und ihrem Verhalten nicht klar kommen, mal zusammen schließt und ihr gemeinsam mal mit der Frau redet und ihr klar macht, dass ihr das Verhalten von ihr nicht in Ordnung findet und sie sich mal an die Regeln halten sollte. Ansonsten würde ich den Kassierer mal wirklich darauf hinweisen, wenn er sozusagen die Aufsicht hat. Vielleicht sieht er ja eine Lösung, diese Frau etwas in die Schranken zu weisen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde Deine Geschichte leider ein wenig wirr, LittleSister, und ich hoffe, ich habe alles richtig verstanden. Grundsätzlich ist das Verhalten dieser Kundin auch meiner Meinung nach sicherlich nicht akzeptabel und natürlich sollte man ihr das auch sagen, was wohl so auch schon passiert ist, von dieser aber angeblich nicht verstanden wird. Dennoch finde ich es ehrlich gesagt nicht weiter verwunderlich, dass es bei den Tafeln dermaßen zugeht und übrigens kenne ich ganz ähnliche Geschichten auch von jemandem, von dem ich weiß, dass er ebenfalls die Tafel besucht hat. Ich weiß nun nicht, ob es sich dabei um die gleiche handelt, die Du besuchst, aber dabei würde es sich nun um einen sehr großen Zufall handeln, daher schließe ich das nun einfach mal aus. Ich kenne aber solche Geschichten über Drängeleien und Mauscheleien bestimmter Teilnehmer.

Nun habe ich persönlich leider weder die entsprechende Erfahrung mit einer Tafel und ihrem genauen Ablauf noch kenne ich so viel Hintergrund, dass ich sagen könnte, wie man ein Problem dieser Art lösen könnte, denn es wird sicherlich in der Tat häufiger vorkommen, dass einige der Kunden, die die Tafeln besuchen, für sich das Meiste und natürlich auch das Beste wollen, ich denke, dass das, auch, wenn es nicht in Ordnung geht, wohl in gewisser Weise sogar normal ist – aber eben nicht sonderlich sozial, gar keine Frage. Vielleicht kann man sich mal an die Organisatoren der jeweiligen Tafeln wenden und ihnen das Problem schildern, damit dort nach Lösungen gesucht wird? Vielleicht fällt Dir als Kunde sogar eine konkrete Lösung ein, die Du mit Deiner Ansprache formulieren könntest und über die dann an den verantwortlichen Stellen nachgedacht wird? Versuchen würde ich das sicherlich mal, denn etwas unternehmen würde ich als betroffener Kunde sicherlich wollen.

Wüsstest Du denn spontan, wie man dieses Problem der Drängler und Nörgler lösen könnte, die alles und vor allem das Beste nur für sich wollen und dabei so selektiv und unsozial vorgehen?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich fand deinen Text auch ein bisschen langwierig und hoffe, dass ich alles verstanden habe. Ich finde es auch sehr unsozial, wie sich diese Dame verhält. Es scheint ja wirklich so zu sein, dass sie nur daran denkt, dass sie eben möglichst viel und möglichst die guten Sachen bekommt. Das wirklich dreist und eben auch nicht richtig. Ich finde auch, dass die Mitarbeiter der Tafel darüber informiert werden sollten, um eben mehr darauf zu achten, dass diese Dame eher in die Schranken gewiesen wird. Anscheinend gibt ja jeder Mitarbeiter an jedem Stand dem Geschimpfe der Frau nach und packt ihr dann mehr ein als normal, was dann auf den gesamten Einkauf der Frau, schon große Auswirkungen kann. Anders wäre es ja, wenn sie mal einen Joghurt oder ein Stück Obst mehr bekommen würde.

Ich finde schon, dass die Mitarbeiter der Tafel also darüber informiert werden sollten. Sie bekommen das sicherlich nicht so mit, wie du ja selbst schon sagst, weil sie eben mit ihrem Stand beschäftigt sind und nicht mitbekommen, mit vielen Sachen die Frau am Ende nach Hause geht. Ich denke, dass du da ruhig den Kassierer oder jemand anderen ansprechen solltest. Ansonsten musst du warten, dass man ein anderer Tafelbesucher etwas sagt, aber das kann ja eben unter Umständen dauern.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es war wirklich sehr viel zu lesen, aber ich denke, es zeigt eben auch auf, worum es Dir geht. Dennoch bin ich absolut der Meinung, dass man ruhig mal gerade bei einer solchen Sache den Mund gegenüber den Mitarbeitern öffnen sollte. Wenn keiner etwas sagt, wird sich auch nichts ändern. Gegebenenfalls steht zwar auch als jemand da, der unzufrieden ist, da ich denke, den Mitarbeitern wird das Verhalten schon auffallen. Ist man jedoch selbst bedürftig, ist es noch eine ganz andere Situation und jeder Bedürftige, der das Verhalten mitbekommt, sollte da auch von sich aus den Mund aufmachen. Denn je mehr Menschen da etwas sagen, umso eher wird vermutlich gehandelt.

Die Tafel ist nun mal kein Wunschkonzert, wo man ganz gewöhnlich einkaufen gehen kann und wo man eben durchaus Rücksicht nehmen muss. Es kann ja nicht sein, dass Kundin A immer sich das beste Produkt herauspickt, während alle anderen Kunden dann zusehen müssen, wo sie bleiben und was sie bekommen. Die Tafel ist eine soziale und auch in meinen Augen eine sinnvolle Einrichtung, sofern sich jeder an die Spielregeln hält, sich entsprechend benimmt.

Verstehen kann ich es schon, dass Personen mit Kindern oder auch erkrankte Personen da gewisse Vorzüge erhalten, so habe ich es jedenfalls verstanden. Man weiß aber scheinbar nicht, ob diese Frau, von der hier die Rede war, auch ein Kind hat oder irgendwie erkrankt ist, oder? Die zweite Person, von der hier die Rede war, wurde wohl noch nie gesehen und so kann man da auch nur Mutmaßungen anstellen. In dem Zusammenhang würde es mich interessieren, ob es auch Sinn macht, Konsequenzen zu verhängen, wenn diese Person immer nur scheinbar allein die Waren erhält.

Ich würde einfach mal schauen, ob es nicht einen Ansprechpartner gibt, der quasi die gesamte Tafel organisiert oder so, mit dem Du zurechtkommst und dort das Thema einfach mal ansprechen. An den einzelnen Ständen etwas sagen, würde ich auch unterlassen, besser ist es, an eine Stelle heranzutreten und es mal zu erwähnen, dass man dieses Verhalten in einer sozialen Einrichtung eben unsozial findet. Vielleicht fehlt es eben nur mal, dass es ein anderer Bedürftiger anspricht, ich würde es eben versuchen, was sie daraus machen, ist dann deren Angelegenheit.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Entschuldigt, dass der Text so sehr lang war. Ich wollte nur genau erklären, wie alles abläuft, damit man versteht, an welchen Stellen sie sich eben anders verhält.

So weit ich das mitbekommen habe, bekommt sie auch nicht mehr, wenn sie noch was verlangt. Aber sie fragt halt mehrfach, auch nach mehreren Neins. Bekommt endlos oft erklärt, dass sie nicht mehr bekommt. Ich meine, irgendwann muss das doch auch mal ankommen oder? Ok ich persönlich bin ein Mensch, dem es peinlich wäre, wenn man mich da ein zweites Mal drauf hinweisen müsste. Aber meine Einstellung zur Tafel ist halt auch generell eine andere. Ich erlebe es selten, dass die Leute sagen, reicht und es sind noch mehr da. Wobei es wirklich extreme Fälle, die immer mehr wollen, natürlich auch gibt. Aber nicht in dem Ausmaß. Oder nicht mit so viel Erfolg? Ich kann das gerade schwer beschreiben.

Klar will man für sich immer das Beste und so weiter. Aber man kann eben auch nicht alles haben, denke ich. Klar bin ich auch frustriert, wenn ich da mit einem Päckchen Wurst und ein paar Brötchen raus gehe und sehe, wie andere da schwer beladen raus gehen. Oder ich war es. Denn mittlerweile sehe ich halt ein Päckchen Wurst und ein paar Brötchen als besser als Nichts an. Oder sage mir in so Situationen halt auch, dass ich ja nicht weiß, wie viele Menschen bei den Leuten, die mit vollen Taschen da raus gehen, mit am Tisch sitzen. Oder ich zum Beispiel auch weiß, ich mag absolut keine braunen Bananen. Wenn da nur braune Bananen liegen, frage ich da gar nicht erst nach.

Die Mitarbeiter möchte ich generell ungerne ansprechen. Einmal weil sie halt an sich in der Nähe ist und ich dabei ein schlechte Gefühl hätte. Und ich tu mir da ein wenig schwer, mit der Einstellung mancher Mitarbeiter dort, gegenüber ausländischen Mitbürgern. Manche Reaktionen kann ich verstehen- gut finde ich sie trotzdem nicht. Aber generell wäre das noch mal ein anderes Thema.

Sie selbst direkt ansprechen fällt mir schwer, da sie halt gerne in die Richtung rudert, dass sie nicht versteht, was man von ihr will. Allerdings kann sie wirklich ziemlich gut deutsch, so empfinde ich es zumindest. Zumindest kann sie sehr klar formulieren, was sie haben möchte. Was nicht alle Tafelkunden können. Der Kontakt zu anderen Tafelbesuchern ist nicht wirklich eng genug, da jemand um Hilfe zu bitten. Ich möchte auch nicht, dass sich eventuell Leute einmischen, die generell immer in Kontrastellung zu allem stehen. Es gibt einige, die an sich immer in irgendeiner Form darüber stänkern, dass ausländische Tafelkunden ja viel mehr bekommen. Nur ist denen halt auch wahrscheinlich nicht bewusst, dass da durchaus auch mehr Leute am Tisch sitzen. Zumindest kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, die größten Stänkerer sind Singles.

Ich gehe, wie gesagt, nur an dem einen Tag dort hin. Denn man kann halt auch nur einen Tag aussuchen. Deshalb weiß ich nicht, wie viel sie am zweiten Tag erhält oder ob die Karten mittlerweile zusammen gelegt wurden. So wie sie aber die Sachen Samstags immer noch verlangt, kann das nur für ihren Haushalt sein. Wäre schon ein komischer Zufall, wenn sie besondere Sachen für zwei Haushalte braucht.

Mir geht es noch nicht mal um die Mengen, die sie bekommt. So lange die Sachen da sind, von mir aus. Mir geht es um die Art, in der sie sich Vorteile verschafft. Und das eben auf Kosten anderer. Wenn das einmal vorkommt, kann man darüber hinweg sehen. Wenn es aber mehreren Leuten auffällt, dass das bei jedem Tafelbesuch so läuft, dann läuft da scheinbar einiges schief.

Ich hatte ja von der einen Tafelmitarbeiterin geschrieben, mit der ich besonders gut zurecht komme. Die begrüßt mich durchaus auch vor der Tür und nimmt mich zur Begrüßung in den Arm. Ich gebe zu, mir tut das gut. Wenn sie mich bedient, freue ich mich- ich denke, dass ist eine normale menschliche Regung. Aber ich hab auch schon mitbekommen, dass es deswegen Ärger mit der Chefin gab. Was mich persönlich halt irgendwie ärgert, weil mir kein wirklicher Vorteil entsteht. Beziehungsweise der könnte mir entstehen und ich will das aber nicht. Ich sage an sich, auch bei anderen Ausgebern, immer, dass es reicht oder so. Ich werde oftmals von den Ausgebern komisch angeschaut, weil sie mir noch Sachen geben würden, aber ich sage, nein das reicht, da sind noch andere.

Mich ärgert es dann halt, dass da so ein Geschiß gemacht wird und die Chefin mich gar nicht kennt, aber es eben für andere möglich ist, sich jedes mal auszusuchen, wer ausgibt. Ich durchaus auch auf meine Art versuche was zurück zu geben. So habe ich im Sommer Schultüten gebastelt, auf meine Kosten, die dort verschenkt wurden. Spende Kuchen für Basare. Beim letzten Basar fand kein Kuchenverkauf statt und die Damen meinten zu mir, sie würden sich freuen. Habe ich halt Kuchen gebacken und das wirklich gerne.

Ich kann bei besagter Dame ausschließen, dass sie aufgrund gesundheitlicher Probleme spezielle Nahrung braucht. Denn es ist an sich kein Problem, das entweder zu sagen und sie weißt da nie drauf hin oder eben ein Attest oder ähnliches zu bringen. Beziehungsweise war es lange so, dass man mit einem Behindertenausweis früher rein konnte und die Extraregelung hatte sie nicht. Und sie gehört zu den Leuten, die alles getan hätten, um diesen Sonderstatus zu bekommen. Ach ja diese Regelung wurde abgeschafft, weil die Situation nicht mehr tragbar war, weil sie zu sehr ausgenutzt wurde.

Wüsstest Du denn spontan, wie man dieses Problem der Drängler und Nörgler lösen könnte, die alles und vor allem das Beste nur für sich wollen und dabei so selektiv und unsozial vorgehen?

Ich denke, mir steht es nicht zu, da generell Verbesserungsvorschläge zu bringen. Wird wohl auch nicht gerne gesehen. Generell wäre eine Lösung sicherlich, eben feste Päckchen zu richten. Wie ich es mitbekommen habe, ist es an einem der anderen Tafeltermine so, dass die Ausgeber Körbe richten, je nach Haushaltsgröße. Man geht dann hin, wenn man dran ist, nimmt aus dem Korb was man will, beziehungsweise lässt halt drin, was man nicht will und geht weiter. Mein Fall wäre das nicht, gebe ich zu. Mit so Vorschlägen würde ich mir selbst einen Nachteil schaffen, gebe ich zu. Beziehungsweise lassen sich wohl auch die Tafelmitarbeiter die Samstags dort sind, auf die Lösung nicht ein.

Generell empfinde ich die Ausgabe Samstags, sowie ich sie bisher erlebt habe, als sehr großzügig. Man hat relativ freie Wahl und so weiter. Und dafür kann man auch einfach mal dankbar sein. Und irgendwie klingt das gerade total doof, aber ich weiß nicht wie ich da meine Gefühle und Gedanken zu anders benennen soll.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich kann deinen Ärger sehr gut verstehen und mir würde es da denke ich mehr oder weniger genauso gehen. Ich finde es vor allem sehr schade, dass Leute so reagieren und dadurch meiner Meinung nach das System auch einfach ein wenig ausnutzen oder es zumindest versuchen es zu machen. Es ist einfach ein egoistisches Denken und das finde ich schade.


Einen konkreten Lösungsvorschlag habe ich nun leider auch nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass einige durchaus die Mitarbeiter darauf ansprechen würden, aber mir würde es da so wie dir gehen, weil das wäre auch nicht mein Fall. Im Endeffekt bezweifle ich auch, dass das dann großartig was bringen würde. Den Lösungsvorschlag mit den bereits vorher abgepackten Körben finde ich auf den ersten Blick durchaus passend, zumindest eben in der Theorie, weil du ja selber schon geschrieben hast, dass die Mitarbeiter darauf nicht eingehen würden. Aber auf den zweiten Blick finde ich diese Lösung auch gar nicht so optimal, ganz einfach weil man hier bei bereits vorher abgepackten Körben weniger auf individuelle Wünsche eingehen kann. Ich würde es schon gut finden, dass man eben um Tendenzen bitten kann. Sehr toll finde ich vor allem, wenn dann jemand so wie du zumindest gelegentlich sagt, dass er dies oder jenes dann gar nicht braucht. Ich glaube nicht, dass es viele gibt, die das machen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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