Arbeitsleben nicht wie vorgestellt - wie ändern?

vom 27.10.2012, 19:58 Uhr

X hat seit einigen Wochen nur mehr schlaflose Nächte. Der Grund dafür ist, dass er vor einiger Zeit sein Leben Revue passieren hat lassen und was er da so "gesehen" hat, hat ihm nicht so wirklich gefallen. Zwar ist er mittlerweile mit einem anspruchsvollen Studium fertig, nur das mit den Jobs und dem erhofften tollen Leben läuft nicht ganz so.

Zwar ist ein Job vorhanden, jedoch ist X der Meinung dass er für diesen nicht unbedingt hätte studieren müssen. Er ist darin nicht unbedingt komplett unzufrieden, aber was er sich vorgestellt hat ist es auch nicht so wirklich. Nun überlegt er was er tun soll: Sich mit der Realität des Lebens wie sie offensichtlich ist abfinden? Mehr Weiterbildung? Oder was?

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde, ein Job, der einen unterfordert, langweilt oder, noch schlimmer, nicht groß interessiert, kann man nicht auf lange Sicht ausüben. Ein Job muss eine gewisse Freude in einem verursachen, man muss sich ab und zu denken "Mensch, klasse, was du heute geschafft hast". Ich habe eine Ausbildung gemacht, studiert und Weiterbildungen gemacht und gehe in meinem Beruf auf. Daher bin ich mir auch sicher, dass ich diesen Job auf lange Sicht ausführen werden, auch wenn es noch viele andere Aspekte gibt, die ich in meiner Laufbahn angeschnitten habe, die ich gerne noch vertiefen würde, wie zu forschen, Bücher zu schreiben und mich noch einmal richtig wissenschaftlich mit Dingen zu befassen, sodass ich wirkliche Zusammenhänge in bestimmten Dinge erkenne, die ich weitergeben kann.

So übertrieben muss das nicht bei jedem sein, ich denke, ich habe Glück gehabt mit meiner Wahl und dass ich das gefunden habe, aber ich bin der Meinung, dass man zumindest das Gefühl haben muss, ab und an mit Freunde seinem Beruf nachzugehen. Als Studierter hat man natürlich einen gewissen Anspruch, weil man dadurch eine sehr gute Ausbildung genossen hat. Wird man anschließend in seinem Beruf nicht gefordert, ist das langweilig, man fühlt sich nicht wohl und fängt an, alles schwarz zu malen. Doch das bringt nichts. Auch Weiterbildungen bringen dann nichts, denn man würde ja nur noch besser werden, während das Niveau des Jobs immer weiter unter einem liegen würde. Ich würde mich daher eher nach Stellen oder Jobs umgucken, in denen man eventuell besser umsetzen kann, was man gelernt hat.

Es ist zwar schön einen festen Job zu haben und diesen auch ausüben zu können, doch man sollte immer die Motivation haben, nach seinem eigenen Wohl zu streben und wenn man in dem Beruf nicht glücklich ist, dann muss man sich überwinden und etwas finden, was einen mehr erfüllt, als die derzeitige Situation. Ich würde mich wahrscheinlich in dem Fall X auf die Suche machen nach einem Job, der Teile meines Wissens und Studiums benötigt, aber auch noch auf andere Dinge aufbaut, die ich während des Berufs in Form von Weiterbildungen noch dazu lernen könnte. Der Mensch hat nie ausgelernt und wenn er in einem Beruf steckt, in dem er nichts mehr zu lernen hat, wird er nicht mehr glücklich sein. Ich bin der festen Ansicht, dass einen keine Betätigung der Welt, sei es beruflich, privat oder hobbiemäßig, erfüllt, wenn man nichts mehr hat, was man lernen kann.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ob sich Weiterbildungen lohnen, dass kommt wohl auch darauf an, was X studiert hat und welchen Job er denn gerne hätte. Sieht der Arbeitsmarkt in diesem Bereich einfach sehr schlecht aus, dann bringen ihm Weiterbildungen eventuell überhaupt nichts. Vielleicht sollte er sich einfach überlegen, was denn sein Traumjob wäre und nicht aufgeben sich dann auf diesen zu bewerben. Zunächst etwas Berufserfahrung zu sammeln schadet ihm ja sicherlich nicht, er muss ja nicht in seinem momentanen Job stagnieren.

Ich würde jedenfalls den momentanen Job behalten und nebenher weitersuchen. Oft sieht das Berufsleben eben zunächst anders aus, als man es sich während des Studiums vorgestellt hat. Und das man mit einem Uniabschluss in der Tasche, dafür aber ohne Berufserfahrung sofort den Traumjob bekommt, das ist eben leider meist nicht die Realität.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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