Abschaffung der Studiengebühren nun auch in Bayern
Nachdem es die Studiengebühren in vielen anderen deutschen Bundesländern schon seit Längerem nicht mehr gibt, denkt nun auch der Freistaat Bayern darüber nach, die Studiengebühren abzuschaffen. Da die CSU eine Niederlage bei der nächsten Landtagswahl befürchtet, soll es nun wahrscheinlich nicht einmal zu einem allgemeinen Volksentscheid kommen, sondern die Studiengebühren sollen einfach sofort abgeschafft werden.
Für viele bayerische Studenten sicherlich eine erfreuliche Nachricht. Auch ich besuche gerade die 12. Klasse an einem bayerischen Gymnasium und denke darüber nach anschließend zu studieren. Natürlich kommt es einem da entgegen, wenn man von seinem sowieso schon begrenzten Studentenbudget keine Abgaben für Studiengebühren mehr leisten muss. Die Studiengebühren betrugen bisher bis zu 500 Euro pro Semester, nur sozial schwachen Studenten wurde die Gebühr erlassen.
Ich denke, dass die Abschaffung der Studiengebühren viele Vorteile mit sich bringen wird. Viele in meiner Umgebung studieren zum Beispiel in anderen Bundesländern, einfach weil dort keine Studiengebühren auf sie zukommen. Und gerade dem Bundesland, das sonst so viel Wert auf Bildung legt, gehen aus diesen Gründen viele qualifizierte Fachkräfte verloren. Einige Universitäten und Fachhochschulen befürchten nun aber auch, dass sie bald nicht mehr genug finanzielle Mittel zur Verfügung haben, um ihre Dozenten und Professoren bezahlen oder Umbauten an den Hörsälen und am Campus vornehmen zu können. Aber in anderen Bundesländern, die die Studiengebühren schon vor ein paar Jahren abgeschafft haben, klappt es doch auch.
Was haltet ihr von der Abschaffung der Studiengebühren in Bayern? War es längst an der Zeit die Gebühren endlich auch in Bayern abzuschaffen? Oder sollte es eurer Meinung nach weiterhin Studiengebühren, auch in anderen Bundesländern, geben, um die Hochschulen besser unterstützen zu können? Sollte das Ganze nicht lieber auf Bundesebene einheitlich gestaltet werden, sprich Studiengebühren in ganz Deutschland oder nirgendwo? Immerhin wären dann keine Studenten des jeweiligen Bundeslandes benachteiligt.
Es ist ganz klar: Die Hochschulen brauchen sehr viel Geld, um sich selbst finanzieren zu können. Das betrifft nicht nur das Lehrpersonal, sondern auch die Ausrüstung und Infrastruktur. Woher das Geld kommt, ist letztendlich egal. Der Vorteil an den Studiengebühren war, dass sie im Prinzip zweckgebunden der Verbesserung der Lehre zukommen sollten (obwohl das sicherlich nicht in allen Fällen so gehandhabt wird).
Wenn diese Geldquelle nun fehlt, müssen also die Mittel anderweitig beschafft werden. Entweder muss der Staat die Bildungsausgaben aus Steuergeldern erhöhen oder die Hochschulen finanzieren sich stärker aus Drittmitteln, also zum Beispiel durch Forschung in Auftrag von Firmen.
Letzteres ist natürlich begrenzt, da die Unternehmen nicht unbegrenzt Aufträge vergeben, in vielen Fachbereichen gibt es da schlichtweg keinen Bedarf. Außerdem ist das übermäßige Inanspruchnehmen von Drittmitteln insofern kritisch, dass unter Umständen die Lehre zu stark leidet, wenn Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter nur noch mit Fremdaufträgen beschäftigt sind und sich nicht mehr um ihre Studenten kümmern. Es gibt heute schon Institute, die ganze Heerscharen von Doktoranten nur mit Firmenaufträgen beschäftigen.
Also muss der Staat aushelfen, wenn die Qualität der Lehre nicht gefährdet wird. Und ob der das in ausreichenden Maße tun wird, ist eher fraglich. Von daher würde ich die Abschaffung der Studiengebühren als sehr kritisch erachten, falls nicht für angemessenen Ausgleich gesorgt wird. Es ist natürlich schön, wenn die Studenten etwas entlastet werden können, aber die Qualität der Lehre sollte trotzdem nicht leiden.
Zwar komme ich selber nicht au Bayern, aber ich finde es auf jeden Fall ganz toll, wenn dort nun die Studiengebühren abgeschafft werden sollen! Vielleicht habe ich ja Glück und in den zwei Jahren, in denen ich noch studieren muss, überlegt sich auch das Land Niedersachsen noch einmal, die Studiengebühren abzuschaffen. Aber da glaube ich leider nicht so recht dran.
Es hat so lange gut ohne die Studiengebühren funktioniert, die Universitäten aufrecht zu erhalten, dass ich mich von Anfang an gefragt habe, warum man eine Studiengebühr erhebt. Denn auch ohne die Studiengebühr muss man schon Gebühren an die Universität bezahlen und das an einigen Universitäten auch nicht zu knapp. Ich muss hart arbeiten und sehr diszipliniert sparen, damit ich mir mein Studium finanzieren kann, ohne eines meiner Pferde verkaufen zu müssen. Denn ich habe ja nicht nur die Aufgabe, die Studiengebühren und die Verwaltungsgebühren zusammen zu bekommen, ich muss auch sämtliche anfallenden Kosten für meine Haustiere selber übernehmen, damit ich weiterhin bei meinen Eltern leben kann. Klar, sie unterstützen mich schon, wenn ich wirklich nicht auskomme, aber man erwartet schon von mir, dass ich selber Verantwortung übernehme und so gut es geht alles selber finanziere.
Deswegen habe ich schon überlegt, ob ich nicht besser in einem anderen Bundesland studieren könnte, in dem es keine Studiengebühren gibt. Dann hätte ich aber noch weitere Lebenshaltungskosten und im Endeffekt hätte ich es nicht viel besser als jetzt. Viele andere Studenten hingegen müssen nicht mehrere Hundert Euro im Monat für ihre Tiere einplanen und für die ist es dann schon ein Anreiz, in einem Bundesland ohne Studiengebühren zu studieren. Wenn also nun viele Bundesländer die Studiengebühren abschaffen, dann bekommen die Universitäten dort mehr Zulauf, während die anderen Universitäten weniger stark frequentiert werden und dann überlegt man sich vielleicht dort auch, die Studiengebühren abzuschaffen. Vielleicht ist es in Bayern ja auch ein wenig so gewesen. Auf jeden Fall finde ich, dass es ein guter Schritt ist - und im Grunde ist es ja auch ein schritt zurück!
Ich hoffe wirklich, dass sie auch abgeschafft werden, aber ich denke es auch. Falls es nicht schon vorher passieren sollte, werde ich nächstes Jahr auch ganz sicher das Begehren unterschreiben. Meine Familie hat nicht so viel Geld, aber wir sind auch nicht "so" sozial schwach, dass wir sie nicht zahlen müssten. Wenn man sich mit Nebenjob und ohne Unterstützung der Eltern selbst versorgen muss, dann sind 1000€ im Jahr sehr viel Geld. Ich war auch schon am überlegen, ob ich deswegen nicht im Bayern studieren soll, aber die Fahrkosten machen das wahrscheinlich wieder wett.
Dass fehlende Geld in den Hochschulkassen ist dann natürlich ein Problem. Allerdings habe ich schon oft von Freunden gehört, dass man gar nichts von dem Geld merkt. An der Ausstattung soll nicht sonderlich viel dazu gekommen sein. Ich studiere noch nicht, deswegen kann ich das noch nicht selber beurteilen und muss einfach mal auf das vertrauen, was ich so mitkriege. Wenn das Geld wirklich dort ankommt, wo es ankommen soll und für sinnvolle Sachen verwendet wird, dann wäre ich eher geneigt die Gebühren zu bezahlen. Als wenn Studiengebühren, dann sollte auch eine transparente und zeitnahe Verwendung gegeben sein.
Trotzdem ist es ja immer noch so, dass selbst das Studium mit Gebühren im Vergleich zu anderen Ländern spottbillig ist. Ich bin aber grundsätzlich dafür, dass Bildung kostenlos sein sollte, um sie für jeden zugänglich zu machen. Ich finde es zum Beispiel auch ein Unding, dass man in der Oberstufe den Schulbus selber bezahlen muss. Zwar nur bis zu einem bestimmten Betrag, aber das macht auch um die 400€ Selbstbeteiligung im Jahr. Einerseits ist immer von Fachkräftemangel die Rede, aber dann wird auch nicht wirklich etwas dagegen unternommen.
Was soll ich dazu sagen? Ich studiere in Bayern, und bis ich mit meinem Studium fertig bin, werden auch die Studiengebühren abgeschafft. Das heißt, ich bin genau in diese Generation mit reingerutscht, die ihn ganzes (Bachelor-) Studentenleben solche Gebühren bezahlen musste. Ich finde es toll, dass die Studiengebühren abgeschafft werden, ganz ehrlich, aber es bringt mir halt nichts mehr.
Ich bin schließlich diejenige, der am Schluss ca. 3500€ fehlen und das ist für mich sehr viel Geld. Von daher finde ich das irgendwie nicht gerecht. Heutzutage müssen die Eltern nicht einmal sehr viel verdienen, damit ihr Kind keinen Anspruch auf BAföG hat und da muss man als Student wirklich gucken, wo man bleibt. Alle reden immer von der Unterstützung der Eltern, aber welcher erwachsener Mensch will noch auf das Geld seiner Eltern angewiesen sein? Oder welche "normal verdienenden" Eltern können es sich leisten, ihrem Kind mal eben die Studiengebühren, das Semesterticket, ggf. die Wohnung, Bücher und Lebensunterhalt zu finanzieren? Von daher waren für mich und meine Eltern die Studiengebühren noch einmal eine große Belastung.
Bei uns an der Hochschule war es teilweise so, dass sie nicht einmal wussten, wohin mit dem ganzen Geld. Vor ca. 4 Semestern war es dann so weit, dass Gebühren bei uns auf 400€ pro Semester gesenkt wurden. Natürlich kommen da noch Verwaltungsgebühren und Ähnliches hinzu. Von den Studiengebühren habe ich persönlich nichts gesehen. Dieses Semester wurde explizit für meinen Studiengang ein neues Labor eingerichtet und es wurden neue Geräte gekauft, die vorher nicht vorhanden waren, aber hier gilt wieder das gleiche - ich habe nichts mehr davon. Höchstens die Jahrgänge, die nach mir kommen, dürfen sich daran erfreuen. Und das werden diejenigen sein, die keine Studiengebühren mehr zahlen müssen. Wie solidarisch!
Auch habe ich irgendwann einmal gehört, dass man keine Dozenten und Professoren von dem Geld bezahlen darf. Auch soll das Geld eigentlich nicht für Neubauten verwendet werden.
Ich finde es richtig, dass die Studiengebühr abgeschafft wird. Immerhin kann man hier nicht von einem Studenten verlangen, dass er selber für seine Bildung aufkommen muss. Man pocht darauf, dass man mehr Menschen mit höhren Abschlüssen in der Wirtschaft und in Deutschland braucht, stellt aber auf der anderen Seite so einen Stein in den Weg.
Wenn man mal bedenkt, dass es gerade mal 2 Bundesländer mit Studiengebühren gibt, finde ich es eine Frechheit, dass man hier noch weiter zahlen soll. Eine Abschaffung kann nur die logische Konseqenz sein, außer man misst in Deutschland immer noch mit zweierlei Maß und das wäre unfair.
Sicherlich wollen auch die Universitäten finanziert sein, aber ein Staat muss Geld in seine Bildung stecken und von 2 Bundesländern kann man auch nicht alle Universitäten und auch nicht die Universitäten in den Bundesländern finanzieren. Wenn Deutschland auf Bildung pocht, sollte es auch bereit sein zu finanzieren.
Es wurde bislang davon ausgegangen, dass ein Student sich seine Studiengebühren ja immer selber finanzieren kann, aber denkt man auch mal an die Studenten? Nein. Es kommt sicherlich auf den Studiengang an, aber manche Studenten haben nur die Semesterferien zum Arbeiten, weil sie sonst immer in der Universität sind. In der Zeit müssen sie lernen und ihr Studium irgendwie schaffen. In ihren Semsterfreien Zeit, können sie sich nicht ausruhen, sondern müssen arbeiten. Das ist ja nicht weiter schlimm, aber rechnet man jetzt mal wie lange der Student damit hin kommt, wird einem klar, studieren ist in manchen Bereichen nur mit der Hilfe der Eltern möglich. Bafög ist ja auch eine tolle Sache, aber das muss man auch wieder zurückzahlen und auch hier muss man erst mal studiert haben um es zu bekommen. Die Kosten übersteigen also das leistbare mit der Studiengebühr.
Mit einer Abschaffung nimmt man den Studenten also einiges an Druck, weil man so eben nebenbei verdient man keine mehrere hundert Euro. Ich denke, dass auch bislang viele einfach in ein anderes Bundesland gegangen sind um sich diese Gebühr zu sparen und das sollte man doch nicht machen müssen. Das kann nicht das Ziel sein. Das heißt dann, dass nur Reiche oder Menschen mit einem leichten Studium in den 2 Bundesländern studieren können? Man schafft hier 2 Klassen, wenn man das mit der Studiengebühr beibehält und das hatten wir ja schon mal.
Ich bin für eine Abschaffung. Ich lebe in Bayern und kann es nicht verstehen, warum sich eine FDP hier querstellt und den Studenten unbedingt das Geld aus den Taschen ziehen will. Studenten haben das nicht mal so locker und das eigentliche Ziel ist ja lernen und der Abschluss, dass darf mal nicht in den Hintergrund rücken. Man sollte für seine Studienbildung nicht mehr zahlen müssen!
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