Sammlerobjekt - wie viel seid ihr bereit auszugeben?

vom 26.10.2012, 10:37 Uhr

Viele Menschen haben ja eine gewisse Leidenschaft die mit Sammeln verbunden ist. Ich kenne erwachsene Star Wars Fans, die sich regelmäßig die limitierten Auflagen von Lego holen, die seltene Raumschiffe aus den Filmen darstellen und die echt teuer sind. Andere kaufen sich gerne besondere Collector's Editions von Videospielen. Und manch andere sind auf seltene Kleidung, Schmuckstücke oder andere Objekte.

Auf ebay kann man da ja manchmal beobachten, wie viel Geld manche Leute bereit sind, für ein seltenes Objekt auszugeben, dass zu ihren Hobbys oder Leidenschaften gehört. Habt ihr euch auch schon mal so ein teures Sammlerobjekt zugelegt? Oder gibt es solche Objekte, die ihr gerne hättet und bei Verfügbarkeit auch bereit wärt, für diese hohe Summen zu bezahlen? Was sind das für Objekte und wie viel Geld würdet ihr dafür ausgeben?

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin ehrlich gesagt überhaupt kein Sammler, obwohl mir manche Dinge wirklich gut gefallen, von denen ich weiß, dass sie als Sammlerobjekte gelten und so einige davon hätte ich auch schon ganz gern gehabt. Was mich aber eben immer abgeschreckt hat, war der hohe Preis, der allein aufgrund der Seltenheit oder der schweren Erhältlichkeit dafür zu zahlen gewesen wäre. Ich glaube, hier verbietet es mir vor allem mein Verstand, zuzuschlagen, denn ich sehe es einfach nicht ein, für etwas, das ich schön oder sogar toll finde, viel Geld auszugeben, nur, um es zu besitzen.

Wenn ich es nicht besitzen kann, weil es meine finanziellen Möglichkeiten überschreitet oder ich auch nur der Meinung bin, dass es zu teuer für mich ist und ein Kauf wirklich reichlich unklug wäre, dann lasse ich die Finger davon und gebe mich damit zufrieden, es mir anzusehen, sofern das möglich ist. Und außerdem habe ich gelernt, dass ich nicht ewig an irgendetwas interessiert bin, jedenfalls eben nicht für immer. Bisher gab es noch keinen einzigen Fall, in dem ich irgendetwas gesehen habe, das ich wirklich gern gehabt hätte, von dessen Kauf ich aber entsprechenden Abstand genommen habe und dem ich dann jahrelang hinterhertrauern musste.

Irgendwann ist mein unbedingtes Wollen ohnehin ganz von selbst verflogen und in so mancher Hinsicht hätte ich heute vermutlich auch überhaupt kein Verständnis mehr für meine eigene Sammelleidenschaft und würde mich ärgern, wenn ich wirklich viel Geld für etwas ausgegeben hätte, das ich Jahre oder Jahrzehnte später gar nicht mehr hätte haben wollen, aber möglicherweise auch nicht hätte weitergeben können, weil es nicht mehr als Sammelobjekt gilt.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich halte nicht viel vom Sammeln und kann auch Menschen nicht nachvollziehen, die sich irgendwelche Originalrequisiten, Drehbücher oder sonstige Materialien ohne Wert für mehrere tausend Euro ersteigern, nur um sagen zu können: "Guck mal, das ist der Original-Absatz von dem Schuh, den Prinzessin Leya in Star Wars Episode 5 am Ende getragen hat." Wenn etwas wirklich wertvoll wäre, dann würde ich es verstehen, wie zum Beispiel eine Edelsteinsammlung und ähnliches, die einen tatsächlichen materiellen Wert hat. Bei diesen ganzen Sammlergeschichten die auf Filmen oder einer anderen Fanbasis aufgebaut sind, kann ich nur den Kopf schütteln.

Das einzige was ich sammle sind Absolut Vodka Flaschen. Ich habe eine kleine Minibar von etwa 30 verschiedenen Spirituosen, die sich jedoch kaum leeren, weil es wenige Anlässe gibt, zu denen mal etwas daraus getrunken wird, aber und zu ein Glas Whisky ist schon dabei, aber der Rest ist relativ unversehrt. Genauso wie die diversen Absolut Sorten, die ich mir inzwischen dazu gekauft habe. Angefangen hat es damit, dass ich für eine Party, die aus privaten Gründen nicht stattfinden konnte, abgesagt wurde und ich daher auf fünf verschiedenen Flaschen Absolut saß, die für Cocktails vergesehen waren. Von Flughäfen, aus anderen Ländern und auch bestimmte Special-Flaschen wurden mir dann mit der Zeit geschenkt und mitgebracht, sodass die "Sammlung" mittlerweile auf 27 verschiedene Flaschen angestiegen ist.

Im Internet habe ich gesehen, dass es noch weitere Flaschen gibt, die teilweise im vierstelligen Bereich liegen - da hört es für mich auf. Ich habe einmal für eine besondere, limitierte Auflage 29,90 Euro bezahlt, also den fast dreifachen Preis, viel höher wäre ich dabei aber nicht gegangen. Die Premiummarke von Absolut, Level, kostet an die 40 Euro, aber das ist schließlich auch ein anderer Vodka. So weit, dass ich allein schon 100 Euro für eine Flasche ausgeben würde, so weit würde es nicht kommen.

In gewisser Weise wegen der künstlerischen Gestaltung vergleichbar, sind in meinen Augen Faberge-Eier, die viele tausend bis millionen Euro kosten, diese aber auch wert sind, da sie einen sehr hohen materiellen Wert haben und dazu einen unschätzbaren künstlerischen Wert. Ich würde diese Eier nicht kaufen, aber dass ich ein Kunstliebhaber viele tausende Euro dafür ausgibt, kann ich eher verstehen als ein Star Wars Fan, der eine Amaturattrappe eines Sternenschiffs aus dem ersten Star Wars Film für den selben Preis ersteht.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es gibt so viele schöne Dinge auf dem Sammlermarkt für die man seine Ersparnisse schon ausgeben könnte. Ich habe mir neulich einen sehr prächtigen Säbel gekauft, ein wundervolles Eigentumsstück in allerbester Erhaltung, mit sehr schönen Ätzungen und von ungefähr 1820. Bezahlt habe ich dafür 500 Euro, eigentlich mehr als ich ursprünglich ausgeben wollte. Allerdings war ich unheimlich scharf darauf und ich weiß dass es diese Art von Säbeln bei Auktionen locker auf 1000 Euro bringt und sie in den Antiquitätengeschäften noch deutlich höher gehandelt werden.

Ich habe mein Limit auch unter dem Aspekt der sinnvollen Geldanlage überschritten. Meine Gedanken gingen dahin dass Antiquitäten in bester Erhaltung nie an Wert verlieren und eher noch steigen werden. Außerdem wird sich mein Auge für die nächsten Jahrzehnte daran erfreuen was auch nicht von der Hand zu weisen ist. Ich kaufe nun nicht ständig solche Sachen, aber ein bis zwei Mal im Jahr leiste ich mir so etwas und dann darf es auch ruhig etwas kosten. Die Säbel finanziere ich mir durch Talkteria so dass sie mich erst einmal nichts kosten, von der Schreibarbeit mal abgesehen.

Bei meinem anderen großen Hobby den Zinnfiguren habe ich mir ein monatliches Limit gesetzt und mir vorgenommen dass ich nicht mehr ausgebe als ich durch Verkäufe eingenommen habe. Das hat bisher immer ganz gut funktioniert. Dabei ist es mir erst einmal egal ob ich mir zehn Figuren für insgesamt einhundert Euro kaufe oder ein richtig teures Stück für Einhundert. Allerdings müssen da schon die Relationen betrachtet werden, also die Käufe müssen schon einen gewissen Wert darstellen und dürfen nicht Phantasiepreisen entspringen. Bei den Zinnfiguren handelt es sich um reine Handarbeit und die ist nun einmal teuer, manche sind erstklassig bemalt, auch das kostet.

Auch die Bausätze für einzelne Figuren kosten locker an die einhundert Euro, aber wenn ich damit monatelang beschäftigt bin dann relativiert sich das auch wieder. Absolutes Limit ist aber bei mir 150 Euro, mehr gebe ich nicht für einen Bausatz aus, auch wenn ich ihn noch so toll finde. Es bleibt ja immer die Hoffnung auch teure Bausätze preiswert und deutlich unter Wert einzukaufen, man muss nur geduldig sein. Außerdem macht so ein Einkauf auch viel mehr Spaß als wenn man sich alles sofort kauft was einem gefällt und was aber teuer ist.

In dem einschlägigen Forum wo ich unterwegs bin hat sich neulich einer eine komplette Ritterburg mit dazugehörigen Figuren gekauft. Der unmontierte und nicht bemalte Bausatz kostet 5000 Euro. Das sind Summen die ich nicht ausgeben möchte und auch nicht kann, ich hätte einfach keinen Spaß daran. Außerdem muss man nicht alles haben was der Markt hergibt und alles kommt noch einmal preiswerter wieder, mit dieser Einstellung kann man eigentlich vernünftig agieren.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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