Nachbarin leiht sich ständig Dinge ohne sie zurückzugeben
Wir sind vor kurzer Zeit in eine neue Wohngemeinschaft gezogen. Wir haben eine Nachbarin, die eigentlich auch ganz freundlich ist und mit der wir oberflächlichen, aber netten Kontakt haben. Allerdings leiht sie sich nun schon eine ganze Weile Dinge von uns aus.
Anfangs war das gar kein Problem, hin und wieder mal ein Ei, weil sie gerade beim Backen war oder ein Päckchen Backpulver. Nun wird es aber allmählich richtig viel und das Problem ist, wir kriegen da nie etwas zurück. Wenn wir einem Nachbarn ein Ei geben, dann erwarten wir da natürlich nicht, dass man uns das zurückzahlt, aber mittlerweile kommt sie schon fast regelmäßig und will eine Packung Milch, Spülmittel, Kakaopulver und dergleichen. Letztens hat sie sich von meiner Mitbewohnerin 20 Euro geliehen - keine Ahnung, ob sie die jemals wiedersehen wird.
Ich weiß nicht, ob wir die Sache mal ansprechen sollten oder fortan einfach sagen sollten, wir haben nichts im Haus, wenn sie sich etwas leihen möchte. Sie macht auch keinen ärmlichen Eindruck, also so als könnte sie sich diese Dinge nicht selbst leisten. Meine Mitbewohnerin traut sich auch nicht wirklich, zu fragen wann sie das Geld wiederbekommt. Ich habe ihr geraten, sie könne ja auch einfach mal selbst rübergehen und sich 20 Euro zurückleihen.
Was denkt ihr, wäre die beste Lösung? Sollen wir die Nachbarin mal darauf ansprechen, dass sie sich ja mittlerweile recht viele Dinge von uns holt, ohne etwas zurückzugeben oder sollen wir fortan einfach nichts mehr an sie verleihen? Wir möchten kein schlechtes Verhältnis anzetteln.
Schwierig zu sagen, ob deine Nachbarin einfach nur so schusselig ist, dass sie vergisst, Sachen zurückzugeben, oder ob sie einfach nur unverschämt ist und versucht, möglichst günstig 'einzukaufen'.
Wenn sich jemand nur ab und an mal eine Kleinigkeit borgt, ist das bestimmt kein Problem. Ich habe auch schon mal vergessen, Eier zu kaufen oder hatte keine Kartoffeln mehr, bin dann zum Nachbarn und habe danach gefragt. Allerdings gebe ich das auch zurück oder bringe einfach mal ein Päckchen Zucker oder etwas anderes mit, das der Nachbar sicher brauchen kann.
Im Fall deiner Nachbarin würde ich, wenn das jemand mit mir machen würde, schon in Richtung Unverschämtheit tendieren, da wie du schreibst, das immer häufiger und immer umfangreicher wird, was sie sich borgt. Ich würde dann sicher reagieren und das nicht einfach so hinnehmen.
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, das Problem anzugehen. Ich persönlich bin eher der direkte Mensch und würde vermutlich freundlich aber bestimmt sagen, dass ich gern einmal aushelfe, aber das ich weder einen Supermarkt noch ein Vorratslager habe und dass ich diese verborgten Dinge auch selbst wieder kaufen muss. Eventuell würde ich ihr einen Einkaufszettel für den nächsten Einkauf gleich mit in die Hand drücken.
Du kannst sie ja auch einfach nett fragen, ob sie beim nächsten Einkaufen an dein Spülmittel, die Milch, den Kakao usw denken könnte, da du jetzt nichts mehr vorrätig hast. Oder sie bitten, sich doch beim nächsten Einkauf einen Einkaufszettel zu machen, damit sie auch alles einkauft inklusive der ausgeborgten Sachen.
Eine andere Möglichkeit wäre, mit ihr das Gleiche zu machen, also regelmäßig bei ihr aufzutauchen und etwas zu borgen. Selbst wenn sie das Gewünschte nicht im Haus hat, so fällt ihr dann doch vielleicht auf, wenn du das 10. Mal da warst und sie nervst, was sie da selbst gemacht hat.
Jedes Mal zu sagen, dass nichts im Haus ist, löst das Problem ja nicht, sie geht zum nächsten Nachbarn oder versucht es trotzdem immer wieder bei euch. Ob sie nun schusselig oder unverschämt ist, sie wird das Verhalten nicht abstellen.
Eventuell hat sie - trotzdem sie nicht ärmlich wirkt - wirklich Probleme, ihre Sachen selbst zu kaufen. Du könntest sie auch ansprechen, ob sie ein Problem hat, weil sie so oft zum Borgen kommt. Sollte das der Fall sein, lässt sich auch eine Lösung finden, wie sie das Geborgte wieder gut machen kann - mal die Treppenhausreinigung für dich übernehmen o.ä.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Ehrlichkeit am besten fährt. Man muss den anderen ja deswegen nicht gleich verletzen oder beleidigen. Wo ist das Problem damit ihr zu sagen, dass nachbarschaftliche Hilfe etwas Schönes ist, aber dass sie auch auf Gegenseitigkeit beruhen sollte?
Ich glaube nicht, dass Ehrlichkeit ein schlechtes Verhältnis provoziert. Eigentlich ist dieses schlechte Verhältnis doch schon da - du ärgerst dich über sie, sagst aber nichts, also steht da etwas zwischen euch. Sagst du ihr immer an der Tür, du hast das grad nicht da, wird das auch kein besseres Nachbarschaftsverhältnis ergeben, als wenn du mit ihr über das Problem redest - denke ich zumindest.
Ich habe das mal mit meiner früheren Nachbarin auch mitgemacht. Wir haben damals die Wohnungen direkt nebeneinander gehabt und sie kam dann auch dauernd, beinahe täglich und hat sich was geliehen. Allerdings bestand ihr Leihen auch daraus, dass sie sich etwas von mir geholt hat und ich es dann nie wieder gesehen habe. Ich sage auch nichts gegen etwas Zucker oder Mehr leihen oder sonst was, aber wenn es schon so große Mengen sind, finde ich schon, dass da auch was zurück kommen sollte.
Sie hat sich damals von Lebensmitteln, bis zu Klopapier und Geld, alles von mir geliehen. Das Geld habe ich wieder zurück bekommen, aber die Lebensmittel und anderen Sachen nicht. Ich kam mir damals auch schon richtig ausgenommen vor und es hat wirklich lange dauert, bis ich dem Einhalt geboten habe. Es ging dann sogar soweit, dass sich diese Nachbarin mein Auto leihen wollte. Ich habe dann irgendwann gesagt, dass mir das zu viel wird und ich auch mal etwas wieder zurück bekommen möchte. Sie war daraufhin sehr erschüttert und hat einen riesen Aufstand gemacht und wurde richtig böse. Bei dieser Nachbarin war es auch so, dass sie einfach dreist war und mit nichts einen Vertrag hatte. Es war ihr nicht etwa peinlich oder unangenehm. Ich habe dann danach auch gedacht, dass es mir nun reicht und ich mich nicht auch noch beschimpfen lassen muss. Daher habe ich den Kontakt dann auf grüßen beschränkt.
Ich würde an eurer Stelle die Nachbarin einfach mal darauf ansprechen und eben sagen, dass ich gerade etwas knapp bin und die 20 Euro zurück bräuchte. Ich würde ihr dann auch nett und freundlich sagen, dass ihr nichts dagegen habt, wenn sie sich mal etwas leiht, aber das es in der letzten Zeit ja doch schon recht viel war und es schön wäre, wenn ihr dann auch mal etwas wieder zurück bekommen würdet. Vielleicht hat die Nachbarin einfach nicht dran gedacht, euch etwas zurück zu bringen. Wenn das nichts bringt, dann würde ich ihr klar sagen, dass ihr in Zukunft dann nichts mehr leihen werdet. Ich habe damals aus der Erfahrung gelernt und würde mir nie wieder so viel gefallen lassen. Da wurde meine Gutmütigkeit klar ausgenutzt und das würde ich nicht mehr zulassen. Ich würde es daher einfach mal mit ein paar freundlichen Worten versuchen.
Ich empfinde Deine Situation zunächst gesagt als relativ schwierig, was wohl daran liegt, dass auch ich diese Situation kenne, denn ich war ebenfalls mal von einem solchen Verhalten einer Nachbarin betroffen. Was ich nie verstanden habe, war diese Dreistigkeit, mit der um etwas gebeten, aber je doch eher nach etwas gefordert wurde. Natürlich war meine eigene Gutmütigkeit ziemlich dumm, aber ich habe nun generell auch wirklich kein großes Problem damit, jemandem auszuhelfen und erwarte nicht grundsätzlich alles zurück, das ich herausgegeben habe. Eher im Gegenteil gehe ich sogar davon aus, dass es sich bei einer solchen Form von Nachbarschaftshilfe eben nicht um Leihgaben handelt, sondern wirklich um ein Aushelfen, das irgendwann sicherlich wieder gut gemacht werden soll – wenn nicht durch eine Leihgabe an mich, dann bringt die betroffene Person vielleicht mal ein paar Kekse in der Weihnachtszeit vorbei oder irgendetwas in dieser Art. Darüber freue ich mich, aber auch das erwarte ich nicht mal.
Was bei Dir hier vorgefallen ist, geht natürlich deutlich zu weit und überschreitet die Grenzen dieser üblichen Nachbarschaftshilfe in meinen Augen bei Weitem. Ebenso lief es auch bei mir ab, denn meine Nachbarin hat sich von uns ebenfalls alles ausgeliehen, bis sie ebenfalls irgendwann Geld wollte. Dass Deine Mitbewohnerin dieser Nachbarin die erbetenen zwanzig Euro herausgegeben hat, sehe ich hier als den größten Fehler an, denn es wäre sicherlich nicht schwierig gewesen, der Nachbarin zu sagen, dass dieses Geld nicht zur Verfügung steht. Das muss nicht zwingend gelogen sein, denn selbst, wenn Deine Freundin dieses Geld in fünfmal so hoher Menge herumliegen hat, so steht es dennoch sicherlich nicht als Geschenk an die Nachbarin zur Verfügung, und ich gehe davon aus, dass in Eurer Wohngemeinschaft bereits bekannt ist, dass diese Nachbarin nichts zurückgibt, das sie sich so vielfach „ausleiht“. Insofern hätte Deine Mitbewohnerin vorgewarnt sein müssen, meine ich.
Was das schlechte Verhältnis anbelangt, das Ihr nicht riskieren wollt, so meine ich, dass Ihr nun so oder so Gefahr lauft, dass es dazu kommen wird. Egal, auf welche Weise Ihr dieses Problem löst, sofern die Lösung in einem Einstellen dieser Freigiebigkeit Eurerseits resultieren soll, diese Nachbarin kann sich immer beleidigt und verständnislos zeigen und solche dreisten Personen tun das in der Regel wohl auch, wie man auch den Geschichten meiner Vorredner entnehmen kann. Ich würde wohl an der Stelle Deiner Mitbewohnerin zu dieser Nachbarin gehen und sie bitten, mir die geliehenen zwanzig Euro zurückzugeben und dabei so einen ähnlichen Text verwenden wie das häufig in sehr freundlich formulierten Zahlungserinnerungen gemacht wird: „Sicherlich haben Sie in der Hektik des Alltags übersehen...“ Die Nachbarin hat dann noch die Chance, sich wirklich auf ein Vergessen herauszureden und sich zu entschuldigen sowie ihre Schulden zu begleichen, um nicht ihrerseits für Unfrieden zu sorgen. Zeigt sie sich allerdings verständnislos, so würde ich stark davon ausgehen, dass sich Euer Verhältnis zu ihr nicht wirklich positiv gestalten wird.
Ihr solltet aber versuchen, wenigstens das Geld zurückzuerhalten, denn ich meine, dass dieses Zugehen auf die Nachbarin mit einem entsprechenden Wortlaut möglicherweise stellvertretend für alle Leihgaben aus der Vergangenheit stehen könnte und die Nachbarin endlich einmal wachrüttelt, wenn es sich bei ihr nun doch nicht um eine dreiste, sondern einfach nur um eine chaotische Person handeln sollte. Diese Chance kann man ihr ja der guten Nachbarschaft zuliebe geben, aber zu mehr wäre ich dann wohl an Eurer Stelle auch nicht mehr bereit.
War auch schon einmal in einer solchen Situation und wusste auch nicht wirklich wie ich dem ein Ende setzen kann. Eigentlich habe ich dem bis heute kein wirkliches Ende gesetzt, aber eben die Sache stark eingegrenzt.
Zuerst hatte sich diese auch alles Mögliche "ausgeliehen" und dies auch nicht einmal in ganz so kleinen Mengen, außerdem handelte es sich dabei nicht nur um Lebensmittel, sondern um alles mögliche, wie beispielsweise auch CD-Rohlinge. Jedoch war diese besagte Nachbarin nie so dreist wie in deinem Fall, dass diese wirklich jeden Tag kam beziehungsweise noch immer kommt. Das kommt bei mir maximal bis zu zirka drei mal im Monat vor. Wenn man sich doch jeden Tag etwas beim Nachbarn ausleihen muss, dann muss man doch selbst auch mal bemerken, dass man im Haushalt doch irgendwie irgendwas falsch macht?!
Habe in meinem Fall die Nachbarin nie darauf angesprochen oder irgendetwas gesagt, da ich eigentlich nicht weiß, wie diese darauf reagieren würde und ich auf keinen Fall möchte, dass die Situation in der Nachbarschaft irgendwie eskaliert und so weiter. Habe aus diesem Grund einfach Selbstinitiative ergriffen und habe einfach leider nie etwas zu Hause. Wenn diese besagte Nachbarin nun kommt um ein Ei zu holen, so gebe ich es ihr, wenn ich es zu Hause habe, jedoch wenn sie beispielsweise nach einer Packung Zucker oder Milch fragt, so sagte ich dieser beinhart, dass ich derzeit leider nichts im Haus habe. Natürlich kann das mit den ganz kleinen Kleinigkeiten auch eskalieren, jedoch ist es doch so, dass ich mir auch schon das ein oder andere Mal etwas ausleihen musste und es auch bekommen habe, dies kommt bei mir aber wirklich nur sehr sehr selten vor.
Natürlich ist es auch nicht die feine Art einen ins Gesicht zu Lügen und zu sagen man hat leider nichts zu Hause. Aber wie ich finde, dürfte es wohl die einfachste Art sein, um nicht eventuell irgendwie einen Konflikt auslösen zu müssen...
Schneeblume hat geschrieben:Was denkt ihr, wäre die beste Lösung?
Es ist ja offensichtlich ein Problem, welches dich beschäftigt - um nicht zu sagen belastet - und daher verstehe ich die Frage nicht. Was sollte dagegen sprechen, hier bei der nächsten Gelegenheit diesen Umstand klar anzusprechen. Das muss und soll dann nicht als Vorwurf formuliert werden. Ebenso nicht als Abrechnung oder gar als Forderung. Aber man kann durchaus erwähnen, dass es auffällig oft so ist, dass mit Dingen ausgeholfen wird. Damit wird kein "schlechtes Verhältnis angezettelt". Und ich würde mal sagen, dass das Verhältnis sowieso schlecht ist, wenn hier unter euch das Thema brodelt und ihr euch "hinter dem Rücken" der Nachbarin darüber unterhaltet oder auslasst, wie sehr euch das Verhalten ärgert.
Schneeblume hat geschrieben:Ich habe ihr geraten, sie könne ja auch einfach mal selbst rüber gehen und sich 20 Euro zurückleihen.
Das wäre mindestens mal kindisch. Und außerdem ist es so, dass die Nachbarin u.U. ehrlich keine 20 Euro bei der Hand haben könnte. In dem Fall würde deine Freundin nichts bekommen und die Nachbarin wäre nicht zwangsläufig an die von ihr geliehenen 20 Euro erinnert. Besser wäre es einfach, sie bei einer Gelegenheit unverbindlich darauf anzusprechen.
Es ist für das Verhältnis immer besser, wenn man nicht so viel "implizit" sagen würde und darauf setzt, dass das Gegenüber die Hinweise schon verstehen müsste. Besser sind klare Ansagen! Kann sein, dass dann die Nachbarin zu Beginn verwirrt reagiert und sich vielleicht zurückzieht. Sofern sie aber erkennt, dass keine böse Absicht dahinter steckt, sondern legitimes Interesse, ist der Weg für ein wirklich gutes und gleichberechtigtes Miteinander geebnet.
Wenn es zu viel wird, sollte man dem einfach mal einen Riegel vorschieben und eben nichts mehr leihen oder abgeben, solange man keinen Ausgleich gesehen hat. Mir tut ein Ei oder Backpulver beispielsweise nicht weh, aber bei zwanzig Euro wäre meine Schmerzgrenze schon erreicht. Die kann ich selbst besser gebrauchen und ich denke, Deine Mitbewohnerin ist in dem Fall leider selbst Schuld, dass sie doch eine recht hohe Summe an eine ihr nahezu unbekannte Frau geliehen hat. Spätestens dann hätte ich dem schon nicht zugestimmt, aber ich vermute eben leider auch, dass Deine Mitbewohnerin das Geld nicht mehr wiedersehen wird.
Ich denke, ich würde erst einmal abwarten, und schauen, ob sich die Nachbarin nochmal den Weg zu Euch wagt. Glatt würde ich aufgrund der doch recht hohen Geldsumme vermuten, dass sie es nicht mehr machen würde. Auf sie selbst zugehen würde ich ehrlich gesagt auch nicht, da ich der Ansicht bin, man soll selbst seine Leihgaben zurückgeben und bringen oder sich auch anderweitig revanchieren. Ich würde da jetzt sofort einen Riegel vorschieben, und eben auch für eine klare Ansage sorgen, einfach, weil man sich so ja auch ausgenutzt fühlt, vor allem, wenn man nichts zurückbekommt.
Ein schlechtes Verhältnis zettelt Ihr ja nicht an, weil Ihr "Nein" sagt oder eben ehrlich seid. Man muss auch Nachbarn Grenzen aufzeigen und nichts anderes wäre es, wenn Ihr klare Worte findet oder eben eine gewisse Gegenleistung erwartet. Die Nachbarin hat ja im Grunde von sich aus ein schlechtes Verhältnis in Kauf genommen, indem sie ihre bisherigen Leihgaben nicht zu revanchieren würde. Von daher vergiss das schlechte Gewissen mal ganz schnell, dieses ist in Eurer Situation definitiv nicht angebracht!
Es ist wirklich schwierig, in dieser Situation richtig zu reagieren. Erst mal würde ich hier unterscheiden zwischen den Lebensmitteln, die die Nachbarin sich bei euch geliehen hat und den 20 Euro, das ist für mich schon wieder eine ganz andere Sache. Bei den Lebensmitteln wüsste ich nicht, wie ich reagieren würde. Auf jeden Fall würde ich dabei auch versuchen, es etwas einzuschränken, wenn es schon so überhand nimmt und von der Nachbarin auch keine Gegenleistung kommt. Man kann ja versuchen, es freundlich anklingen zu lassen, dass man im Notfall ja gerne bereit ist, mal etwas, wie ein wenig Mehl, ein Ei oder ähnliches zu verleihen, dass es aber keine Dauerlösung sein kann.
Ich verstehe ja, dass ihr versuchen möchtet, ein gutes Verhältnis zu der Nachbarin beizubehalten, aber wenn das nur so möglich ist, indem man ständig Sachen und Geld verleiht und nichts zurück bekommt, dann ist es das nicht wert, finde ich. Bei den 20 Euro würde ich aber hart bleiben und diese auch zurück fordern. Vielleicht kann deine Mitbewohnerin ja mal etwas in dieser Richtung erwähnen, wenn sie die Nachbarin im Treppenhaus trifft. Wenn sie es nur vergessen hat, zurück zu zahlen, wird sie sich dann vielleicht daran erinnern und ihr das Geld geben, ohne dass sie groß danach fragen muss.
Wenn sie aber nicht von selber darauf kommt, würde ich nach Geld auch immer fragen, wann ich es denn zurück erhalte. Das würde ich auch möglichst zeitnah machen, damit die Nachbarin nicht irgendwann sagt, dass sie sich nicht mehr daran erinnern kann. Wenn ich das Geld nicht zurück erhalten würde, dann würde ich dieser Person auch keine Lebensmittel mehr leihen.
Es gibt leider Leute, die das richtig ausnutzen, wenn sie merken, dass es gutmütige Leute sind, die sich das gefallen lassen. Deshalb schnellstmöglichst die Handbremse ziehen. Einfach sagen, dass man nichts mehr verleiht und fertig. Dann hört das schnell auf. Geld würde ich so oder so nie verleihen, außer es handelt sich dabei um ein Familienmitglied oder ähnliches.
Das ist wirklich keine einfache Situation, finde ich. Ich denke aber trotzdem, dass man in so einer Situation mal mit der Nachbarin sprechen sollte, wenn sie einmal wieder kommt um sich etwas auszuleihen. Dann sollte man ihr einfach mal sagen, dass sie sich andauernd irgendetwas ausleiht und man das alles nicht wiederbekommt und dies so ja einfach nicht geht, denn man kann ja nicht ihren halben Hausstand mitfinanzieren, indem man ihr andauernd etwa leiht. Geld und Gegenstände würde ich so jemanden bestimmt nicht leihen und wenn sie da mal nach etwas fragt, dann würde ich ihr dies auch ganz deutlich so sagen, denn das ist ja nicht schlimm.
Es ist ja nur verständlich, dass ihr eure gute Nachbarschaft nicht gefährden möchtet, aber so kann das eigentlich nicht weiter gehen und deswegen gehört dieses Thema einfach auf den Tisch. Am besten fände ich es, wenn ihr euch mit eurer Wohngemeinschaft zusammen tut, sodass nicht nur einen den schwarzen Peter zugeschoben bekommt, und gemeinsam mit eurer Nachbarin über diese Situation reden würdet und ihr auch sagt, dass ihr irgendwann auch mal etwas von euren Sachen wiederhaben wollt, wenn ihr ihr schon andauernd mit etwas aushelft.
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