Sarkozy ernennt Fillon zum neuen Premierminister

vom 18.05.2007, 10:19 Uhr

Kaum an der Macht, leitet Sarkozy sie schon weiter. Jetzt hat er den ehemaligen Sozial- und Bildungsminister François Fillon mal zum Premierminister gemacht. Fillon hatte sich bereits in seinem früheren Amt (Sozialminister) durch die umstrittene Rentenreform sehr beliebt bei den Franzosen gemacht, seine Abitursreform wurde aufgrund der noch stärkeren Proteste von den französischen Abiturienten abgewatscht.

Für Sarkozys Zwecke ist Fillon als Premierminister jedoch die Ideallösung, da Sarkozy an einem Amtsinhaber interessiert ist, der "die Arbeit der Regierung koordiniert" und nicht versucht zu leiten, und somit Sarkozy durch eigene Ambitionen blockiert. Zudem ist Fillon als Gaullist bekannt, er stellte sich nach seiner Entlassung nach dem EU-Verfassungsdebakel offen gegen Chirac/de Villepin und hinter Sarkozy und war in den 90ern harter Gegner des Vertrages von Maastricht (Maastrichtkriterien sind den Deutschen ja sehr gut bekannt, ich sag nur: Defizitverfahren :wink:).

Das die französische Opposition die Wahl Fillons weder begrüßt noch erfreut, ist dahingehend absehbar. "François Fillon ist alles, nur kein neuer Mann" - so der Chef der Sozialisten, François Hollande.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Fillon hatte bereits verschiedene Ministerposten inne. Er ist in der Tat kein neuer Mann, aber ein harter Sanierer. Mittlerweile schwindet jedoch seine Glaubwürdigkeit, weil auch der Verdacht besteht: Veruntreuung öffentlicher Gelder. Er wurde bereits vernommen von Untersuchungsrichtern und ein Verfahren gegen ihn eröffnet. Es ist nicht der erste Vorteil, den er sich verschafft hatte. Bereits 2010 hatte Fillon eine Nilkreuzfahrt mit Flug und Unterkunft auf Kosten von Mubarak gemacht mit Familie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Präsident von Frankreich werden könnte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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