Menschen die mit dem Kopf durch die Wand wollen …
Kennt ihr Menschen, die sprichwörtlich gesehen mit dem Kopf durch die Wand wollen? Menschen, die nicht groß fragen wie sie was machen und auch nicht groß nachdenken, aber dennoch alles machen wollen, wie sie sich das vorstellen? Seid ihr selber so ein Mensch, der mit dem Kopf durch die Wand gehen will? Schafft ihr das dann auch, was ihr erreichen wolltet oder scheitert ihr dann eher, als wenn ihr eben nicht mit dem Kopf durch die Wand geht? Wie geht ihr mit Menschen aus eurer Umgebung um, die mit dem Kopf durch die Wand gehen ohne rechts und links zu schauen?
Ich kenne viele solcher Menschen, denn es gibt nicht wenige Patienten, die genau so drauf sind. Nach Operationen oder kleineren Eingriffen wollen diese so schnell wie möglich wieder normal laufen und sich normal bewegen und lassen sich dabei von niemandem etwas sagen. Egal, was man ihnen rät, sie hören nicht darauf, weder auf Pfleger, noch auf Physiotherapeut oder Arzt. Ich kann das nicht nachvollziehen, denn vielen wird gesagt, was alles passieren kann, wenn sie dies oder das machen und wenn man das nächste Mal in das Krankenzimmer kommt, tun sie schon wieder die kontraproduktiven, verbotenen Übungen, die nur in ihren Augen irgendetwas bringen.
Auch in meinem Freundeskreis habe ich solche Menschen, die immer ihren eigenen Willen durchsetzen wollen, nie auf andere hören und auch selten logisch an Dinge heran gehen. Leider landen sie oft sehr unsanft auf dem Boden, wenn, mal wieder, etwas nicht so geklappt hat wie sie wollten. Oft lassen sie sich danach auch nicht trösten oder beruhigen, weil sie sehr aggressiv werden, in erster Linie aus Wut auf sich selbst. Ich finde so ein Verhalten sehr schade, weil man ihnen keine gutgemeinten Ratschläge geben kann. Sie sehen nur ihr Ziel vor Augen und rennen blind darauf zu, ohne sich mal einen Kopf zu machen und mit seinen Freunden zu überlegen, wie das eventuell viel einfacher und besser angegangen werden kann.
Ich selbst bin ein Mensch, der sich sehr hohe Ziele steckt, aber gehe nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern überlege eher zu viel und will ein Problem immer so logisch wie möglich angehen. Als Physiotherapeut lernt man, dreimal um die Ecke zu denken und alles mit einzubeziehen, um den bestmöglichen Weg einzuschlagen - das bezieht man irgendwann automatisch auf jede Lebenssituation. Da ich ein Problem auch mal erkenne und Hilfe annehme, erreiche ich meine selbstgesteckten Ziele meistens genau so wie mir gegebene. Menschen, die nicht auf mich hören wollen, beratschlage ich seit einiger Zeit einfach nicht mehr, weil ich meine, mich nicht unter Wert verkaufen und für einen Ratschlag nicht noch blöd angemacht werden will.
Vermutlich gehöre ich selber z diesen Menschen, denn wenn ich mir etwas vornehme, und sei es noch so irrational, dann mache ich alles dafür, um es hinzubekommen. Und dabei kann es schon das eine oder andere Mal vorgekommen sein, dass ich auf dem Weg an mein Ziel mit dem Kopf durch die Wand gerannt bin und nicht nur sprichwörtlich mir verschlossene Türen geöffnet habe. Da kenne ich nichts, denn ich will an meine Ziele gelangen und dazu muss es ja einen Weg geben. Es ist allerdings nicht so, dass ich nicht nachdenke über das, was ich mache. Ich suche mir einen Weg und halte dann an diesem fest. Ich überlege mir also schon eine Strategie, aber häufig nehme ich leider einfach die erstbeste Strategie, die mir in den Sinn kommt und dann erst höre ich auf zu denken und lasse mich in den meisten Fällen auch nicht mehr davon überzeugen, dass es noch einen sinnvolleren Weg gibt, um meine Ziele zu erreichen.
Das ist für meine soziale Umwelt bestimmt nicht immer schön oder ganz einfach, aber es ist nun einmal so und ich kann wenig dagegen unternehmen, denn in einem solchen Moment bin ich irgendwie nicht mehr so recht Herr über meine Sinne. Und dass es nerven kann, wenn jemand so verbissen mit dem Kopf durch die Wand gehen will, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Anscheinend liegt das Gen für diese Veranlagung bei uns in der Familie, denn im Grunde sind wir da fast alle gleich und wir machen, was wir uns in den Kopf gesetzt haben. Und zwar ohne Kompromisse. Und ohne nach einem anderen Weg zu suchen. Mit dem Kopf durch die Wand eben.
Eine gewisse Zielstrebigkeit, die man wohl besitzen sollte und die ich als gute Charaktereigenschaft sehe, ist hier sicherlich nicht gemeint, sondern eher eine hartnäckige Form von Beratungsresistenz und Besserwisserei, vor allem in eigenen Belangen, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Ich denke, dass ich wohl generell nicht zu den Menschen gehöre, die insofern mit dem Kopf durch die Wand wollen, sondern ich lasse mir schon sagen, was nicht geht, vor allem, wenn es vernünftig begründet wird und nicht nur in einem „Nein“ besteht. Allerdings setze aber auch ich mir Ziele, die ich hartnäckig verfolge und denen ich mit dem gebotenen Ernst nachgehe. Nicht alle Ziele erreiche ich und manche musste auch ich schon vernachlässigen, weil auf dem Weg etwas dazwischengekommen ist, was mir diesen Weg verbaut hat. Möglicherweise habe ich mir mein Ziel auch auf dem Weg dorthin noch einmal genauer angesehen und im Laufe der Zeit, die ich diesen Weg beschritten habe, festgestellt, dass das doch nicht mein Fall ist. Aber das kommt eher selten vor und in der Regel erreiche ich die Ziele, die ich mir setze, wohl schon.
Das, was Du hier als Menschen beschreibst, die mit dem Kopf durch die Wand wollen, sind für mich eher Scheuklappenmenschen, die nicht nach links oder rechts schauen und auch wirklich resistent gegen alles sind, was von außen an sie herangetragen sind – Sturköpfe, die nicht nachdenken, sondern einfach voranstürmen, egal, was da auch kommen mag und vor allem meistens ohne ausgereiften Plan. Meiner Meinung nach sind das nicht selten auch dieselben Menschen, die enttäuscht sind, wenn sie ihr Ziel dann wirklich erreicht haben, was aber wohl nicht häufig vorkommt. Ich kenne solche Menschen außerdem vor allem als solche Typen, die vollkommen falsche und vor allem äußerst unrealistische Vorstellungen von ihrem Ziel haben, und möglicherweise resultiert genau daraus auch die Enttäuschung, wenn sie ihr Ziel dann eben doch mal erreichen, was eher die Ausnahme darstellt. Vor allem aber erlebe ich solche Menschen als jene, die doch irgendwann aufgeben, weil sie nicht genügend Atem haben, oder weil ein neues Ziel lockt, das sie mehr in seinen Bann zieht.
Ich kenne solche Menschen schon auch und ich finde es wirklich schwierig, mit ihnen umzugehen. Sicherlich kann ich auch sehr von etwas überzeugt sein, wenn ich mir einen Plan gesteckt und ein Ziel in den Kopf gesetzt habe und ich denke, dass ich da auch durchaus einen starken Willen aufweise. Aber ich argumentiere, wenn ich darauf angesprochen habe, wohl vor allem sachlich in Bezug auf mein Ziel und lasse mich auch durchaus beraten, was den Weg dorthin angeht. Wenn es allerdings vorkommt, dass ich merke, dass derjenige, der mich beraten will, keine wirkliche Ahnung von meinem Ziel hat, dann ignoriere ich seine Ansagen auch irgendwann. Das betrifft vor allem die Ratschläge meines Vaters, die häufig einfach daneben gehen und gar nichts mit der eigentlichen Fragestellung zu tun haben, sondern einfach angebracht werden, damit etwas gesagt wurde und insofern auch häufig eigentlich hinderlich sind.
Menschen aus meinem Umfeld, die solche Scheuklappenmenschen sind, lasse ich in der Regel ihr Ding machen, allerdings mache ich sie darauf aufmerksam, wenn ich eine Falle oder einen Abgrund sehe, weil ich es nicht in Ordnung finden würde, sie ins offene Messer laufen zu lassen, ohne sie auf dieses Messer zuvor aufmerksam gemacht zu haben. Helfen tut das nichts, weil diese Menschen einfach weiterstürmen, aber meine moralische Verpflichtung habe ich immerhin erfüllt und ich habe außerdem die Hoffnung, dass das alles doch vielleicht irgendwann fruchten könnte und sich die Scheuklappen irgendwann von selbst etwas lockern.
Ich kenne viele Menschen, die sich so benehmen. Gerade die sind dann im Umgang nicht so leicht, und man muss immer aufpassen das man mit ihnen keinen Ärger hat.
Um ehrlich zu sein, bin ich aber auch ein bisschen so. Ich bin sehr ungeduldig, und kann es nie abwarten etwas zu tun, ich habe viele Ideen, und versuche die immer umzusetzen, auch wenn andere damit nicht ganz einverstanden sind. Ich weiß natürlich das das kein gutes Verhalten ist, aber ich habe einfach immer einen solchen Drang dazu. Ich bin jetzt auch nicht so schlimm. Viel Ärger hatte ich eigentlich noch nicht deswegen, nur einmal hatte ich Streit, weil jemand mit meiner Idee nicht einverstanden, war und einfach was dagegen gemacht hat, ohne mich zu fragen. Ich finde das war dann aber auch völlig begründet, und im nachhinein vertrage ich mich auch immer wieder mit der Person.
Einige Freunde von mir sind auch so, aber mit denen komme ich eigentlich ganz gut klar. Aber natürlich ist es richtig, dass man mit dem Kopf nicht durch die Wand kann, man sollte sich die Sache lieber genau ansehen, und dann ruhig und überlegt handeln, aber wer kann das schon in jeder Situation?
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