Keinen Organspendeausweis haben - egoistisch?

vom 25.10.2012, 14:27 Uhr

cupcake03 hat geschrieben:Es ist doch jedem selbst überlassen, was mit seinen Organen nach dem Tod passiert.

Wie schon oben geschrieben, zeigt genau diese Einstellung, dass die meisten Leute überhaupt nicht wissen, wofür ein Organspendenausweis überhaupt da ist. Der Ausweis soll prinzipiell erst mal gar nicht anzeigen, dass man Organe spenden will, sondern nur schriftlich festlegen, wie mit den Organen nach dem Tod verfahren werden soll um die Entscheidung nicht in die Hände anderer abzugeben.

Wer nirgends schriftlich festlegt, dass er keine Organe spenden will, gilt auch ohne Ausweis erst mal prinzipiell als Spender, wenn er oder sie Hirntod ist, die Organe aber noch intakt sind. Und ohne Ausweis war es dann eben mit "selbst überlassen", sondern es werden andere Leute gefragt. Und ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, aber über Organspende redet man ja nun nicht jeden Tag mit seinen Angehörigen, wenn dann doch oftmals nur mit dem Lebenspartner, wenn überhaupt. Und wer sagt dir denn, dass der dann auch noch da ist um den behandelnden Ärzten zu sagen, was man eigentlich wollte oder eben nicht wollte.

Genau deswegen finde ich es auch sehr begrüßenswert, dass alle Versicherten jetzt gefragt werden sollen, ob sie spenden wollen oder nicht. Das mag zwar nicht wirklich dazu führen, dass mehr Menschen Organe spenden, und das ist auch ihr gutes Recht. Aber es sollte zumindest dazu führen, dass deutlich mehr Menschen als bisher tatsächlicher selber ihren Willen bekunden, was mit ihren Organen passieren sollen und eben nicht irgendwann mal die Angehörigen, die dann entscheiden müssen, nur weil man nirgends aufgeschrieben hat, was man eigentlich wollte.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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