Ausgelacht werden weil man an etwas glaubt?
Ich bin nicht unbedingt sehr gläubig. Dennoch finde ich eben, dass man an etwas glauben sollte. Vor einigen Jahren ist mir eben aufgefallen, dass der Glauben an Gott überhaupt nicht negatives hat. Es steht jedem frei, ob und an was er glaubt. Ich persönlich gehe zwar nicht in die Kirche und lebe auch kein streng christliches Leben. Dennoch glaube ich eben und bete auch hin und wieder.
Vergangene Weihnachten habe ich mir ein Kreuz an einer Kette gewünscht, welches ich mir um den Hals hängen kann. Ich habe dieses auch bekommen und bin damit überglücklich. Im Sommer ist es zum ersten mal einigen meiner Kollegen und auch Klassenkameraden aufgefallen. Dort wurde ich dann eben gefragt, ob ich gläubig bin. Als ich dies eben bejahte wurde ich ausgelacht.
Mittlerweile ist es eigentlich so, dass die meisten Jugendlichen oder jungen Erwachsenen Atheisten sind. Es ist einfach "uncool" gläubig zu sein. Zumindest kommt es mir so vor. Religion wird immer wieder als unnötigstes Schulfach beschimpft, was ich persönlich nicht so finde. Wenn man dort gute Lehrer hat, kann man ebenfalls sehr viel lernen.
Wenn jemand aufgrund seines Glaubens diskriminiert wird, dann ist doch das eigentlich schon gegen die Menschenrechte oder? Ist es nicht so, dass man sich frei entfalten darf, was den Glauben angeht? Was haltet ihr denn davon, wenn jemand ausgelacht wird, nur weil er gläubig ist? Würde euch das ebenfalls so gehen, wenn ihr in eurer Klasse sagen würdet, dass ihr gläubig seid?
Sowas kann ich gar nicht nachvollziehen. Einer der mir so gegenüber kommt, hat mit mir ordentlich etwas zu tun. Das sowas von den Atheisten kommt, ist auch klar, da sie überhaupt nicht an Gott glauben. Ich bin muslimisch, aber nicht unbedingt streng religiös. Ich bete zwar nicht fünf mal am Tag, jedoch gehe ich soweit ich die Möglichkeit habe immer zum Freitagsgebet. Dennoch stehe ich zu meiner Religion. Und einer der gegenüber meiner Religion was Schlechtes zu sagen hat oder sich Lustig macht, der hat es dann wirklich mit mir zu tun. Ich habe sehr viele christliche Freunde und habe mich über die Religion nicht gestritten. Das macht man auch nicht.
Man sollte, egal an welche Religion man glaubt oder nicht glaubt, jeden respektieren.
Dass du da ausgelacht wirst, finde ich auch sehr unhöflich und wenig respektvoll. Schließlich ist es ja deine Angelegenheit, an wen oder was du glaubst. Aber wie du schon sagst, an Gott zu glauben, empfinden viele wohl als uncool. Trotzdem tut man so etwas nicht, denn Religion ist eine Sache, die jedem selbst überlassen bleibt, aber immer respektiert werden sollte.
Wobei ich mir gut vorstellen kann, dass diejenigen dann auch gläubig sind, zumindest eben ein bisschen! Denn wenn es zu einer heiklen Situation kommt, gibt es sicher wenige, die dann nicht kurz zu beten beginnen. Damit meine ich jetzt nicht, dass sie die Hände zum Gebet falten, sondern einfach in Gedanken einen Wunsch äußern, zum Beispiel: "Bitte lass ihr nichts passiert sein." Viele nehmen es dann gar nicht wahr, aber für irgendwem (also zum Beispiel für Gott) muss ja diese Bitte bestimmt sein. Dieser Glaube sitzt dann zwar versteckt tief in einem drinnen, aber in so mancher Situation kommt er dann aber doch zum Vorschein, ohne dass man es bewusst merkt.
Ich gehöre auch nicht zu den extrem Gläubigen und gehe kaum in die Kirche. Aber ich bete manchmal und bin mir sicher, dass es so etwas wie einen Gott gibt. Das gibt einem ja auch ein bisschen Sicherheit. Also ich könnte mir nicht vorstellen, dass ich an gar nichts glauben könnte.
Ich glaube eigentlich nicht, dass es "uncool" ist, wenn man an Gott, an die Religion glaubt, aber ich verstehe auch nicht, warum man dafür ausgelacht wird. Ob ein Mensch an Gott glaubt, ist natürlich dem Menschen selbst überlassen, die Gründe sind auch völlig irrelevant und sich dafür rechtfertigen muss sich meiner ganz persönlichen Ansicht nach auch niemand. Ich weiß ja nicht, wie alt Deine Kollegen und Klassenkameraden sind, aber vermutlich können sie selbst nichts mit dem Glauben anfangen und auch nicht damit, dass es eben nach wie vor Menschen gibt, die gläubig sind. Eigentlich ist so ein Verhalten schon recht pubertär.
Hast Du die Leute mal gefragt, was sie daran so lustig finden, wenn sie über den Glauben anderer lachen? Die Gründe hätte ich gern mal gewusst, einfach, weil ich persönlich meistens so etwas wie eine Unsicherheit dahinter sehe, die mit solchem Verhalten überspielt werden sollte. Aber es ist ja völlig egal, der Glauben ist eine persönliche Angelegenheit, die man zu akzeptieren hat, selbst, wenn man es nicht verstehen kann, dass jemand gläubig ist.
Deine Klassenkameraden, die gelacht haben, wo es nichts zu lachen gibt, sind respektlos und ignorant. Es zeugt nicht von Einfühlungsvermögen zu lachen, wenn ein Klassenkamerad anders denkt als sie selbst. Diejenigen, die da gelacht haben, sind meistens die, die nicht zugeben, dass sie auch an etwas glauben. Nur weil das Glauben an etwas zur Zeit nicht cool ist, tun sie so, als wären sie Atheisten. Lass sie lachen, irgendwann sehen sie ein, dass sie falsch gehandelt haben.
Es hängt immer von der Art des Glaubens ab. Bei religiösem Glauben würde ich es schon als Mobbing ansehen, wenn jemand dafür schikaniert wird, an einen anderen Gott zu glauben oder eine andere Art hat, seinem Gott zu huldigen. Ich finde, das ist etwas, was in keiner Gesellschaft gerechtfertigt ist, auch wenn es in vielen Kulturen normal ist, dass andere Glaubensrichtungen verboten oder als falsch hingestellt werden, sodass Menschen dieser Religion diskriminiert werden und niemand etwas darunter unternimmt. Tritt das jedoch in Deutschland auf, dann kann man das in meinen Augen als Mobbing zur Anzeige bringen.
Wenn nicht explizit der religiöse Glaube gemeint ist, dann kenne ich das Gefühl, aufgezogen und diskriminiert zu werden, weil man an eine Sache glaubt, die nicht bewiesen ist oder von anderen als nicht richtig erachtet wird. Ich bin sehr von der fernöstlichen Ansicht des Körpers angetan und glaube vieles, was in Japan gelehrt wird, wie zum Beispiel, dass es eine Art des Energieflusses neben den Kreisläufen der westlichen Schulmedizin gibt. Diese Energien lassen sich zwar nicht wissenschaftlich messen, aber durch bestimmte Techniken und Therapien lassen sie sich verändern, behandeln und heilen. Für diese Ansichten wurde ich sehr lange belächelt, auch wenn der Großteil der Menschen, die ich mit dieser Ansicht behandelte große Fortschritte machte und teilweise auch Fortschritte machte, wo in den Augen der Wissenschaft eigentlich keine Verbesserung zu erwarten gewesen wäre.
Dieses Bild hat sich durch die Zuwendung und das Einlassen des Systems auf zum Beispiel Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), sowie Akupunktur und andere Dinge ein wenig geändert, aber oftmals wird man immer belächelt und teilweise stark verbal diskriminiert und attackiert. Ich finde es nicht richtig jemanden kaputt zu machen, woran man glaubt, egal wie absurd es ist. Ich bin kein Christ, aber auch kein Atheist. Dennoch würde ich nie zu irgendeinem Menschen gehen und ihm seinen Gott streitig machen oder andere Lebensinhalte, die ihn erfüllen und an die er festhält.
Ich bin in Berlin in einem guten Umfeld aufgewachsen, in dem es uns aber immer vorgelebt wurde offen zu sein und die Integration zu fördern, auch mal zu akzeptieren. In Zuge dessen habe ich schon als Kind gelernt, dass es verschiedene Ansichten gibt und für Menschen unterschiedlicher Herkunft auch unterschiedliche Ansichten wichtig sind, von daher habe ich in meinem Umfeld nicht mitbekommen, weder in Schule, Ausbildung und Studium, dass so etwas, wie du es beschreibst, stattgefunden hat.
Also in meiner Klasse waren alle relativ tolerant, was die Religion anging und da wäre wohl niemand ernsthaft für ausgelacht worden. Das wäre aber dann natürlich auf die Person angekommen, denn wenn man sowieso schon in der Klasse auf der Abschussliste steht, dann kann es auch vorkommen, dass man wegen so etwas einen dummen Spruch kassiert. Aber allgemein wäre so etwas wohl nicht vorgekommen.
Ich mag es auch nicht, wenn man jemanden wegen seiner Religion verurteilt. Vor allem, weil eben jemand gläubig ist, so etwas finde ich nicht in Ordnung. Wenn das sehr extrem ist, dann sollte man wohl auch dann auch rechtliche Schritte einleiten, denn in Deutschland herrscht Meinungsfreiheit und darunter zählt für mich auch die Religion und das sollte man respektieren.
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