Was bedeutet für euch - "Etwas gutes tun"?
Viele von euch kennen sicher Sprichworte wie - "Jeden Tag eine gute Tat" oder dergleichen. Ich kenne sogar eine Person, die versucht wirklich danach zu leben und versucht, jeden Tag etwas gutes zu tun. Diese Person erhofft sich dadurch keine Belohnung oder dergleichen, sie tut dies einfach weil sie es kann und möchte. Nun ist das wiederum aber auch so eine Sache, wie man eine gute Tat denn jetzt überhaupt definiert. Ich selbst würde so weit gehen und von mir selbst eigentlich behaupten, dass ich ein sozial eingestellter Mensch bin, der nie ein Problem damit hat, anderen zu helfen, wenn diese wirklich Hilfe benötigen.
Aber ab wann kann man eurer Meinung nach stolz zuhause Berichten: "Heute habe ich eine gute Tat begangen"? Hat man schon eine gute Tat begangen, wenn man jemandem weiterhilft, der einen zufällig auf der Straße angesprochen hat und nach dem Weg gefragt hat? Hat man eine gute Tat begangen, wenn man die fünf Cent Wechselgeld bei McDonalds in die Spendendose statt in die Geldbörse hat wandern lassen? Ab wann tut man der Gesellschaft etwas gutes?
Meiner Meinung nach tut man etwas gutes und kann dieses auch reinen Gewissens behaupten, wenn man eine gute Tat von sich aus ausgeübt hat. Jeder brauch mal Hilfe, das ist klar, aber für mich ist es wichtig, auch zu erkennen, wann jemand Hilfe benötigt - Und dieser Person dann auch Hilfe zu leisten, ohne das sie extra fragen muss. Eine gute Tat hat man für mich dann verrichtet, wenn sie von einem selbst aus kommt, ohne das man dazu erst gefragt, ermutigt oder bezahlt werden muss. Wie seht ihr das? Ab wann ist eine gute Tat eine gute Tat?
Ich würde das nicht davon abhängig machen, ob ich gefragt worden bin oder nicht. Der "Wert" einer Tat schmälert sich ja nicht, nur weil sie auf Anfrage "begangen" wurde. Ich denke, dass jeder Mensch diesen Begriff "gute Tat" anders auslegt. Für den Einen mag es selbstverständlich sein, wenn er der langsamen Omi beim Überqueren der Straße hilft, für den Anderen wäre das etwas Besonderes, eben eine "gute Tat". Meiner Meinung nach kommt es aber eher auf den Uneigennutz einer Tat an, ob ich sie als "gut" oder "normal" bewerte.
Wenn ich jemandem helfe und dabei selbst noch einen Vorteil habe, dann empfinde ich das nicht als gute Tat. Wenn ich aber Jemandem helfe, einfach um der Hilfe oder der Freude willen, dann ist das denke ich, eine gute Tat. Wenn ich Jemandem helfe und sehe, dass er sich über meine Hilfe oder eine Erleichterung freut, ist das für mich meist schon eine Belohnung, Etwas, das mich auch selbst glücklich macht und was ich persönlich zu "guten Taten" zählen würde.
Eine vermeintlich gute Tat sollte man nicht der Anerkennung oder Belohnung wegen tun, sondern einfach um selbstlos zu helfen, wenn jemand Hilfe benötigt. Ob es eine Kleinigkeit ist oder eine größere Sache, spielt dabei keine Rolle. War das nicht der Wahlspruch der Pfadfinder: Jeden Tag eine gute Tat?
Warum sollte man stolz zu Hause von einer guten Tat berichten? Eine gute Tat sollte im Stillen geschehen, aber nicht so, dass man sich damit brüstet. Wenn mich jemand nach dem Weg fragt und ich zeige ihm den Weg, dann war ich höflich oder freundlich, aber habe keine gute Tat begangen. Ebenso sehe ich es, wenn ich 5 Cent in eine Spendendose stecke, die mir nicht wehtun, das ist alles andere, aber keine gute Tat.
Ich denke nicht morgens darüber nach, welche gute Tat ich heute tun kann. Wenn ich etwas sehe oder fühle, was durch mich, durch meine Hilfe verbessert werden kann, egal ob es sich um eine Verletzung eines Menschen oder eines Tieres handelt, dann bin ich zur Stelle.Wenn ich also etwas sehe, packe ich an, aber ohne eine Belohnung zu erwarten.
Für mich ist eine gute Tat immer, wenn ich jemand anderem uneigennützig helfe. Also wenn ich einer alten Omi in den Bus helfe (was ich öfters mal mache), dann ist das für mich schon eine gute Tat, auch wenn es für mich ja nicht viel Arbeit bedeutet. Ich denke nicht, dass man das so streng definieren muss und immer zwanghaft versuchen muss eine gute Tat zu machen.
Ich berichte auch nicht stolz von einer guten Tat, denn ich mache so etwas, weil ich eben anderen etwas gutes tun will. Wenn man nur etwas gutes macht, um danach darüber zu berichten, dann ist das für mich keine gute Tat mehr. Denn ich denke, dass es dann eben nicht mehr uneigennützig ist.
Ich dann etwas Gutes, wenn ich mir selbst bei einer Sache treu bleiben kann und gleichzeitig einen Nutzen für die Welt offenbare. 5 Cent in eine Büchse zu werfen ist immer löblich, aber das ist mehr der Tropfen auf dem heißen Stein. Nachhaltig Gutes tun hingegen, damit kann ich mich auch eher identifizieren.
Die Redewendung "eine gute Tat" kann man recht weit dehnen. Eine gut Tat kann man schon mit ganz kleinen banalen Dingen begehen. Wie bereits erwähnt kann man eine Geldgabe an Leute, die sie auch wirklich benötigen, eine gute Tat darstellen. Auch ein einzelner Euro ist für viele Bedürftige sehr viel Geld wert und dieser jemand freut sich dann auch entsprechend darüber. Hier kann man also wirklich von einer guten Tat sprechen. Eine gute Tat kann auch eine andere plötzlich auftretende Situation sein. Nehmen wir mal das heutige Wetter als Beispiel: Jemand bleibt im Schnee stecken und braucht jemanden, der ihn ein wenig anschiebt. Hilft man hier demjenigen aus der Klemme hat man ebenfalls eine gute Tat vollbracht.
Wann ist eine gute Tat eine gute Tat? Das lässt sich eigentlich relativ einfach beantworten, zumindest aus meiner Sicht. Als eine solche Tat kann man eigentlich alles bezeichnen, dass anderen Menschen zu gute kommt oder ihnen einfach nur Freude bereitet. Man kann jemanden mal ein wenig Trost spenden und ihn an die Hand nehmen und etwas ablenken, wenn ihm gerade etwas beschäftigt oder er sich in einer schwierigen Lage befindet. Bringt man ihm auf andere Gedanken oder zaubert man ihm ein Lächeln ins Gesicht ist dies doch eine gute Tat, oder nicht?
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