Wahlen in den USA - Wieso so viel Aufmerksamkeit?

Im Moment sind die Präsidentschaftswahlen in den Staaten ja im vollen Gange und eigentlich hört man täglich in den Nachrichten irgendetwas von neuen Wahlkampagnen, Debatten, TV-Duellen, etc. In den letzten Tagen verging glaube ich kein Tag, wo man nichts hierüber gehört hat. Wenn die Welle der Informationsflut schon bei uns in Europa so enorm groß ist, frage ich mich natürlich, wie viel Aufmerksamkeit dieser ganze Wahlkampf erst in den USA bekommen wird.

Die drei TV-Duelle der Präsidentschaftskandidaten wurde ja landesweit im Fernsehen übertragen und sogar in Kneipen und Pubs ausgestrahlt, wo Menschen sich diese gemeinsam ansahen und dies sogar in gewisser Weise „feierten“. Einige Jugendliche haben aus den Debatten sogar ein Trinkspiel gemacht, wo jeder bei einem bestimmten Wort etwas trinken musste. Daher frage ich mich zum Teil auch, wie ernst die Amerikaner das ganze nehmen.

Auch hier in Deutschland gibt es vor den Wahlen bestimmte TV-Duelle, wobei ich diese ehrlich gesagt nicht wirklich aktiv verfolge. Auch bekommt das ganze in Deutschland gar nicht so viel Aufmerksamkeit, verglichen mit den USA kann man wohl schon sagen, dass die Wahlen in Deutschland im Vergleich völlig bedeutungslos wirken.

Habe ich hier vielleicht einfach einen falschen Eindruck durch die Medien bekommen? Wird die Präsidentschaftswahl in den USA wirklich so sehr gepusht? Ist die Informationsflut nur hier bei uns in Europa so enorm? Wie viele Bürger in den USA verfolgen die Wahlen wirklich so aktiv? Wieso bekommen die Präsidenten so viel Aufmerksamkeit wie ein Popstar?

Naja ich vermute es hängt mit dem Patriotismus und dem allgemeinen "Mediengeilen" zwei-Parteien-Wahlkampf zusammen. Dort gibt es halt zwei Parteien die sich öffentlich teilweise regelrecht eine Schlammschlacht liefern und dann sind dort ja so ziemlich alle Medien in den Wahlkampf involviert, da fast alle Sender eine der beiden Seiten unterstützen. So wird dort das ganze Thema enorm gepusht, da die meisten Medien Ihre Favoriten unterstützen wollen.

Ich denke würden in Deutschland die großen Privaten Sender auch so daran arbeiten die Kandidaten in Szene zu setzen und die ganzen Interessanten Wahlkampfthemen Medienwirksam aufarbeiten wären die Deutschen auch am Wahlkampf interessierter. Vor allem wenn es hierzulande auch so dynamisch und rhetorisch gewandte Kandidaten auf der Bühne geben würde.

Dass die Deutschen sich für den US-Wahlkampf interessieren liegt wohl auch daran, dass es nunmal eine Weltmacht ist, der Deutschland doch recht verbunden ist.

Die Wahlen von Amerika sind ja nicht vergleichbar mit den Wahlen in Deutschland oder so. Dort gibt es einen viel größeren Hype um die Wahlen. Es wird viel mehr Geld investiert und wenn die Wahlen vorbei sind, feiern die Anhänger beziehungsweise Wähler des neuen Präsidenten als wäre es Neujahr. Bei uns sieht das ein wenig ruhiger aus.

Abgesehen davon sind die vereinigten Staaten von Amerika ja kein Land. Es ist eher vergleichbar mit einem Kontinent, zumindest was die Größe betrifft. Wie das genau politisch aussieht, weiß ich um ehrlich zu sein nicht einmal selbst. Allerdings gibt es eben dort so viele Einwohner, die man von sich überzeugen muss. Wenn man einmal der Präsident der vereinigten Staaten ist, hat man mit Sicherheit auch sehr viel Macht.

Gerade die Wahlen in Amerika haben weltweit sehr viel Einfluss. Dies sollte man zugeben. Dabei geht die Hälfte der Amerikaner überhaupt nicht wählen und nimmt diese Wahlen nicht so bierernst wie wir hier mit einer Wahlbeteiligung von 70 Prozent.

Grundsätzlich hinken wir hier in Deutschland den USA 10 Jahre hinterher, bevor ein Trend bei uns richtig ankommt und gerade die Union nimmt sich mit ihrem Wahlkampf ein Beispiel an dem amerikanischen Wahlkampf.

Die Berichterstattung in den Medien empfinde ich nicht als übermäßig, aber ich habe auch mit umschalten kein Problem.