Versiegelung bei Milchzähnen sinnvoll?

vom 24.10.2012, 10:35 Uhr

Ich komme gerade mit meinem dreieinhalbjährigen Sohn von der Kinderzahnärztin. Er hat so tiefe Fissuren und einen so weichen Zahnschmelz, dass er bereits ein kleines Loch im letzten Backenzahn hatte, obwohl wir regelmäßig morgens und abends gemeinsam Zähne putzen und mein Sohn nach dem Mittagessen im Kindergarten zusätzlich auch noch einmal seine Zähne putzt. Die Zahnärztin war super, hat alles genau erklärt und mein Sohn war super lieb und hat alles ohne Murren und Schreien über sich ergehen lassen und sich das Loch zu machen lassen.

Damit der Zahn nicht wieder Karies bekommt, hat die Zahnärztin den behandelten Backenzahn auch noch gleich weiter versiegelt, so dass nun die komplette Fissur versiegelt ist und mein Sohn kein Problem mehr mit diesem Milchzahn haben sollte bis dieser dann irgendwann heraus fällt. Sie hat mir auch gleich noch erklärt, dass ich es mir überlegen kann, ob wir die anderen drei Backenzähne meines Sohnes auch noch versiegeln lassen wollen. Normalerweise macht man das wohl erst bei den bleibenden Zähnen, wo es dann üblich und eben Standard ist und wo es auch eine Kassenleistung ist, so dass man da nichts weiter zuzahlen muss.

Wenn wir uns für das Versiegeln der Milchbackenzähne entscheiden, wäre das eine Privatleistung, so dass wir etwas zahlen müssten. Sie wusste den Betrag auch nicht auswendig, meinte aber es müsste so um die 20 Euro herum liegen. Das wäre ja eigentlich nicht die Welt und wenn man so meinem Sohn weitere Löcher und gegebenenfalls Schmerzen ersparen kann, lohnt es sich ja eigentlich schon, die Milchzähne versiegeln zu lassen.

Mich würde nun von euch interessieren, ob ihr bei euren Kindern die Milchzähne versiegeln habt lassen oder nicht. Stand das überhaupt zur Debatte oder hat man euch gleich gesagt, dass ein Versiegeln nur bei bleibenden Zähnen gemacht wird? Wie zufrieden seid ihr mit der Versiegelung gewesen? Würdet ihr es wieder tun, um eurem Kind weitere Löcher zu ersparen oder hatte es wenig Sinn und die Kinder haben trotz der Versiegelung mit Karies zu kämpfen gehabt? Was habt ihr dafür in etwa bezahlen müssen oder habt ihr einen Zuschuss von eurer Krankenkasse bekommen?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke nicht, dass eine Versieglung der Milchzähne besonders viel bringt. Allein aus pädagogischen Gründen erscheint es mir wenig sinnvoll. Ich hatte beispielsweise nie eine solche Versiegelung aber auch keine Loch im Zahn. Mein jüngerer Bruder hat eine solche Versiegelung bekommen und er hatte dennoch ganze drei Löcher in seinen Milchzähnen.

Ich finde, dass Kinder daraus auch lernen können. Löcher in den Zähnen tun weh und es ist ein unangenehmer Termin beim Zahnarzt notwendig. Das merken sich viele Kinder auch und fühlen sich dadurch mitunter motiviert dazu, die Zähne besser zu pflegen. Und so sollte das meiner Meinung nach auch sein. Man sollte die Kinder nicht von klein auf vor jedem Wehwehchen schützen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die Neigung zu Karies scheint manchen Kindern oder auch Erwachsenen in gewisser Weise angeboren zu sein, da hilft dann auch gute Mundpflege nur noch bedingt und tiefe Fissuren erhöhen das Risiko natürlich zusätzlich. Das betreffende Kind war erst 3 Jahre alt, als dieser Thread erstellt wurde und in diesem Alter macht eine Versiegelung bei entsprechender Veranlagung schon irgendwo Sinn, immerhin kann es da noch bis zu 10 Jahren dauern, bis die hinteren Milch-Backenzähne ausfallen.

Bei meinem Sohn hat der Zahnarzt das Thema nie angesprochen, aber seine Fissuren scheinen mir auch nicht sonderlich tief zu sein und Karies hatte er noch nie.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Generell ist es nicht sinnvoll, wenn man die Milchzähne eines Kindes versiegeln lässt. Es ist ja eben so, dass die Milchzähne früher oder später ausfallen. Aber man muss eben dabei bedenken, wie alt das Kind ist, dessen Milchzähne versiegelt werden sollen. Zu dem kommt natürlich, ob die Zähne eben schnell Löcher bilden, so wie es hier der Fall ist und, um welche Zähne es sich handelt.

So, wie es bei deinem Sohn der Fall zu sein scheint, würde ich es schon in Erwägung ziehen, die letzten drei Backenzähne versiegeln zu lassen. Die Backenzähne sind die Zähne, die erst später ausfallen. Und somit müssen die Backenzähne länger erhalten bleiben, wie zum Beispiel die vorderen Zähne, die meist schon mit sechs oder sieben Jahren ausfallen.

Wir waren auch vor ein paar Monaten bei einer Zahnärztin mit meinen Kindern. Meine Kinder sind sieben, fünf und zwei Jahre alt und alle drei haben den Zahnarztbesuch klasse mitgemacht. Bei meiner sieben Jahren alten Tochter musste nicht viel gemacht werden, genauso wie bei meinem zwei Jahre alten Sohn.

Ich habe meiner Tochter nur die Backenzähne versiegeln lassen, weil es schon die neuen Backenzähne sind, die wohl bleiben, obwohl sie noch keine Backenzähne verloren hat. Den Sinn habe ich auch beim Zahnarzt nicht ganz verstanden, aber die Versiegelung hat mich nichts gekostet, weshalb wir es gemacht haben.

Bei meinem mittleren Sohn musste leider etwas mehr getan werden, da er auch sehr anfällige Zähne hat und einen weichen Zahnschmelz oder desgleichen. Da er leider so nicht mitgespielt hat bei der Zahnärztin, mussten wir mit ihm eine Operation machen, die im Nachhinein nicht so schlimm war.

Wir haben aber auch bei meinem Sohn die Backenzähne versiegeln lassen. Und natürlich mussten wir das bezahlen, aber die Zahnärztin hat uns eben erklärt, dass die Backenzähne am längsten bleiben und es deshalb sinnvoll wäre.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn Milchzähne Karies haben, kann das die bleibenden Zähne durchaus infizieren. Von daher halte ich Maßnahmen, die Milchzähne gesund zu erhalten schon für sinnvoll. Wenn die Kasse nicht zahlt, würde ich eher überlegen, ob man eine sinnvolle Zahnzusatzversicherung abschließen kann. Oft haben die dann Maßnahmen im Angebot, die sich gut ergänzen.

Was ich auch in jedem Fall machen würde, ist engmaschige Kontrolle beim Zahnarzt. Also vielleicht sogar einmal pro Vierteljahr und nicht nur zweimal im Jahr. Zudem würde ich vielleicht auch noch eine zweite Meinung von einem anderen Zahnarzt einholen. Vielleicht hat der ja noch eine andere Idee.

Zumal das Versiegeln so angenehm ja auch nicht ist, weil vorher die Zähne auch bearbeitet werden müssen, damit die Masse in den Fissuren überhaupt hält. Da fragt sich schon, ob oberflächliches Bohren wirklich schlimmer ist. Immer voraus gesetzt, man geht halt so rechtzeitig zum Arzt, dass man nicht tief bohren muss. Ein oberflächliches Loch macht ja auch noch keine Zahnschmerzen.

Zudem würde ich auch andere Maßnahmen testen. Beispielsweise, dass man Süßigkeiten nicht über den Tag verteilt ist, sondern die ganze Tagesportion auf einen Haps uns danach Zähne putzen. Das ist wesentlich Zahnschonender als mehrmaliges Naschen pro Tag.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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