Könnt ihr Handschriften erkennen?

Jeder Mensch lernt von klein auf schreiben und lesen. Beim schreiben bekommt man, abhängig von der Schule, den einen oder anderen Buchstaben häufig ein klein wenig anders beigebracht. Grade bei der Schreibschrift gibt es hier häufiger Unterschiede in der Handschrift, so auch bei mir. Bei uns in der Familie kann man die verschiedenen Handschriften sehr gut auseinander halte. Meine Schrift ist ziemlich unleserlich, genau wie die meines Vaters. Meine ist dazu noch etwas geschwungener als die meines Vaters. Die Schrift meiner Mutter hingegen ist sehr gut leserlich und meist schreibt diese auch immer in recht großen Buchstaben. Meine Schwester hingegen schreibt zwar auch leserlich, jedoch nie in Schreibschrift, sondern immer in großen Druckbuchstaben.

Auch bei uns auf der Arbeit erkenne ich inzwischen im Laufe der Zeit schon das eine oder andere Schriftstück, welches ich in der Hand halte, nur anhand der Handschrift. Automatisch weiß ich dann, an wen ich mich wenden muss, wenn ich eine Frage zu dem vorliegenden Dokument habe. Die Handschrift ist hier glaube ich etwas sehr individuelles, wie ein Fingerabdruck, woran man den Eigentümer eines Schriftstücks immer ausmachen kann. Könnt ihr allein anhand der Handschrift feststellen, wer der Eigentümer eines Schriftstücks ist? Kennt ihr die Handschriften eurer Familienmitglieder so gut, dass ihr diese daran festmachen könnt? Was sind die Charakteristika eurer Handschrift?

Ich habe lange Zeit in Krankenhäusern gearbeitet und kann daher aus dem Vollen Schöpfen, was Erfahrung mit Handschriften angeht. Ärzte haben bekannterweise keine Sauklaue, nein, ich finde, man kann es nicht als Schrift bezeichnen. Es ist eher etwas wie Morsezeichen oder EKG-artige Hieroglyphen. Nach einiger Zeit fand ich jedoch heraus, dass zwischen den Bögen und Zacken ab und zu Vokale auftauchten, an denen man nicht nur Wörter erkennen, sondern auch den Verfasser herausfinden konnte. Das hat zum Ende hin gut geklappt und ich habe wirklich nur anhand der Art der Vokale gesehen, welcher Arzt wo geschrieben und eingetragen hat.

Die Handschriften meiner Mitarbeiter und meiner Familie kenne ich ganz genau, aber sie unterscheiden sich auch so extrem voneinander, dass es nicht allzu schwer ist. Bei meinem Vater könnte man denken, er hätte eine Kalligraphie-Ausbildung absolviert, denn seine Schrift könnte man als Schönschrift vermutlich teuer verkaufen, so toll sieht das aus, wenn er sich Mühe gibt und schreibt. Meine Mutter schreibt auch schön, aber nicht so kursiv und eher "modern". Mein Bruder hat eine Sauklaue a la Arzt, logisch, er ist Rettungsassistent, nicht so fern liegend. Und meine Schwester besitzt eine typische Mädchenschrift, große runde Bögen, gut lesbar auch für Menschen, die halb blind sind und kaum noch sehen. Der andere Bruder schreibt ordentlich, aber man erkennt, dass es von einem Mann ist. Texte von allen nebeneinander könnte ich also innerhalb von Sekunden erkennen.

Auf der Arbeit ist es ein bisschen komplizierter, aber wirklich auch nur ein bisschen, denn die Schrift gleicht sich von der Größe und Ordentlichkeit. Keiner schreibt wirklich ordentlich, keiner schreibt wirklich schön. Aber es gibt in der Art und Weise Unterschiede - so schreibt eine Kollegin ihre kleinen A's so wie sie auf dem Computer geschrieben sind, mit diesem kleinen extra Bogen darüber. Der eine Kollege schreibt gewöhnliche T's, der andere Schreibschrift-T's mit den typischen schwungvollen Bögen. Man findet also über kurz oder lang ein paar Kniffe, mit denen man entschlüsseln kann, wer was geschrieben hat und, ja, mein Kalligraphie-Seminar namens Krankenhaus-Arbeit hat mir geholfen, viele Schriften zu erkennen und so genau zu entziffern, dass ich keine Probleme habe zu deuten, von wem der Text stammt.

Es gibt nur drei Menschen, bei denen ich die Handschrift einwandfrei erkennen kann, und das sind meine Mutter, die sehr schön, klein und verschnörkelt schreibt, meine beste Freundin, die ebenfalls klein, dafür aber mit großen Abständen zwischen den Wörtern schreibt, und die meines Vaters. Er schreibt nur Druckbuchstaben und ziemlich "hässlich". Seine Schrift kann ich auch fälschen, was bei den anderen beiden ziemlich schwierig wird .

Ich selbst schreibe nur dann schön, wenn ich mit Füller schreibe, Lust habe, etwas zu schreiben und zudem noch sehr viel Zeit habe. Dann ähnelt meine Handschrift der meiner Mutter, obwohl ich nicht so viele Schnörkel mache, weil mir das einfach viel zu aufwändig ist. Wenn ich allerdings wenig Zeit habe und nur schnell etwas aufschreibe, kritzle ich es einfach hin, egal, ob ich es danach noch lesen kann oder nicht. Diese "Kritzelschrift" unterscheidet sich so stark von meiner normalen Handschrift, dass mein Lehrer mir einmal nicht glauben wollte, dass das wirklich ich geschrieben habe .

Ich denke zwar, dass eine Handschrift ziemlich individuell ist, aber wenn man es darauf anlegt, kann man jede Handschrift fälschen (ich kann zum Beispiel genauso schreiben wie mein Vater und niemand erkennt den Unterschied). Außerdem muss man aufpassen bei Leuten, die eine sehr ähnliche Schrift haben. Ich persönlich finde es außerdem schwer, Handschriften auseinander zu halten. Ich gucke dann lieber, welcher Name unter der Nachricht steht und dann frage ich bei demjenigen nach. Wenn da kein Name untersteht, weiß ich entweder von der Wortwahl, wer das geschrieben hat, oder ich frage die anderen, die das irgendwie besser auseinanderhalten können als ich.

Ich kann auch bei vielen meiner Freunde und bei allen Familienmitgliedern erkennen, wer was geschrieben hat. Ich finde es sehr leicht die Merkmale einer Handschrift zu erkennen.

Es dauert vielleicht eine Weile bis man das beherrscht, bis man eine Person so gut kennt aber dann fällt es mir sehr leicht zu erkennen, wessen Handschrift auf dem Papier steht.

In unserem Französischkurs sind wir nur 10 Schüler und wenn wir schriftliche Ausarbeitung abgeben, schreibt mittlerweile keiner mehr seinen Namen darauf, da unser Lehrer mittlerweile all unsere Handschriften erkennen kann. Nur bei ein oder zwei Schriften hat er noch seine Probleme, aber da erkennt er den Verfasser spätestens am Schreibstil.

Mit der Erkennung meiner Schrift hat er absolut keine Probleme da sie ziemlich unordentlich ist und ich immer viel durchstreiche, im Gegensatz zu den anderen Mädchen. Normalerweise haben die meisten Mädchen schöne Handschriften, so ist zumindest mein Eindruck, ich gehöre da wohl zu einer Minderheit, kann aber wenigstens einen erhöhten Wiedererkennungswert verbuchen.

Bei uns in der Familie hat jeder eine komplett andere Handschrift. So kann ich problemlos auf den ersten Blick erkennen, ob etwas von meiner Mutter oder meinem Vater geschrieben wurde. Während meine Mutter in schnörkeliger Schreibschrift schreibt, schreibt mein Vater immer in kleinen Druckbuchstaben.

Ich selbst schreibe meistens relativ groß und mit Druckbuchstaben, die aber auch miteinander verbunden sein können, damit es schneller geht. Je mehr ich mich beim Schreiben beeilen muss, desto größer fällt auch meine Schrift aus. Wenn ich hingegen nicht in Zeitdruck stehe und gerade Lust aufs Schreiben habe, ist meine Schrift auch deutlich kleiner als normalerweise und ich schreibe dann auch schöner.

In der Schule war es immer so, dass alle Klassenkameraden immer wussten, wie die Schrift der anderen ist. Das war immer normal bei uns, dass man Texte den jeweiligen Personen zuordnen konnte. Die Lehrer wussten ebenfalls immer, um welchen Text es sich handelte, wenn jemand etwas abgab, ohne seinen Namen auf das Blatt zu schreiben. Das finde ich aber schon sehr bemerkenswert, da Lehrer ja in der Regel sehr viele Schüler haben und eben nicht nur eine Klasse.

Wenn ich die Leute gut kenne und schon öfters gesehen habe, wie sie schreiben, dann kann ich das sehr gut erkennen. Meine Handschrift ist glaube ich sehr einfach zu erkennen. Ich schreibe relativ groß, eine Mischung aus Schreib und Druckschrift. Das typische dabei ist allerdings, dass ich das kleine "m" genauso schreibe wie das große "M", nur eben im Mini Format. Auch wechsle ich zwischen einem gedruckten a, also diesem "a" und einem anderen "a" ab, welches man eben mit diesem Kreis und dem Schwänzchen macht.

Meine Schwester und ich schreiben sehr ähnlich und diese beiden Angewohnheiten sind eigentlich die einzigen Punkte, an denen man unsere Schriften auseinander halten kann.

Ich habe manchmal Probleme damit, meine eigene Handschrift und die Handschrift meines Vaters zu unterscheiden, aber ansonsten kann ich eine ganze Menge von Bekannten, Freunden und Verwandten an ihrer Handschrift erkennen. Das ist ja auch eigentlich ganz normal, denn jeder von uns hat nun einmal eine etwas andere Handschrift und wenn wir regelmäßig mit der Handschrift von anderen Leuten konfrontiert werden, dann verknüpfen wir die Handschrift, welche wir sehen, natürlich auch immer mit der Person, die diese Handschrift eben besitzt. So einfach ist das Ganze.

Natürlich kann ich nicht die Handschriften von allen meinen Familienmitgliedern erkennen. Das liegt aber schon alleine daran, dass ich nicht von jedem die Handschrift schon gesehen habe beziehungsweise eben noch nicht ausreichend häufig gesehen habe. Ansonsten denke ich schon, dass es möglich wäre, alle Familienmitglieder nur an ihrer Handschrift zu erkennen. Schließlich schreiben wir eben die Buchstaben alle ein wenig anders.

Meine Charakteristik ist, dass ich das kleine "a", wenn es mehrmals in einem Wort vorkomme, beim ersten Mal sehr ordentlich und gerade schreibe und auch recht klein, aber ab dem zweiten mal wird es unordentlicher, größer und es liegt leicht schief. Ich habe schon versucht, diese Angewohnheit zu ändern, aber es wird immer wieder nichts, das zweite "a" bleibt anders als das erste, und zwar sehr deutlich anders. Macht mir aber auch nichts, zwar sieht das im Schriftbild nicht so schön aus, aber die Hauptsache ist doch, dass man alles lesen kann. Und an dieser Eigenschaft kann man immer erkennen, was ich geschrieben habe und was jemand anderes geschrieben hat.

Von meinen Kollegen erkenne ich mittlerweile die Handschrift und kann sie danach auseinander halten. In der alten Firma war das auch schon so, dass ich mir das recht schnell eingeprägt hatte, wer welche Handschrift hat. Auch die von meinem Mann, meinem Papa oder meiner Schwester kann ich unterscheiden.

Allerdings bekomme ich sehr oft mit, dass das eben nicht alle Menschen können. So kommt ein Kollege sehr oft zu mir und fragt mich, an wen er sich wenden soll, da er weder die Unterschrift zuordnen kann noch die Handschrift kennt. Da muss ich dann immer aushelfen, was für mich jedoch kein Problem ist.

Ich kann mittlerweile einige Handschriften auseinander halten. Die Handschriften meiner Eltern kenne ich sehr gut und diese kann ich auch problemlos erkennen. Bei meinen Kollegen ist es mittlerweile auch so, dass ich die Handschriften ganz gut erkennen kann. Das finde ich auch ganz praktisch, wenn man eine Frage zu dem Geschriebenen hat. Dann weiß man sofort, wen man danach fragen muss. Schwieriger wird es für mich, wenn meine Kollegen nur Zahlen, wie z.B. die Telefonnummer eines Kunden oder eine Abholnummer aufgeschrieben haben. Damit habe ich manchmal doch Schwierigkeiten, zu erkennen, wer dies geschrieben hat.

Meine eigene Handschrift zeichnet sich dadurch aus, dass ich eine Mischung aus Druckschrift und Schreibschrift schreibe, je nachdem, was eben bei den einzelnen Buchstaben schneller geht. Dadurch ist meine Handschrift auch für meine Familie und meine Kollegen relativ leicht zu erkennen.