Unterricht mit iPad und Co. in Deutschland undenkbar?
Gerade hielt Apple ihre Keynote (Vorstellung neuer Produkte), dort wurden unter anderem die Zahlen für die einzelnen Produkte genannt, Statistiken, Marktwerte und Ähnliche Dinge. Sie gaben an, dass in den Vereinigten Staaten in über 2500 Schulen ein iPad im Unterricht als Lernmethode oder als Hilfe genutzt wird. Rund 80% aller Schulbücher sind in den USA für das iPad vorhanden. In Deutschland hört man von so einem Fortschritt relativ wenig. Ich habe auch mal nach dem Angebot nach deutschen Schulbüchern geschaut, das Angebot ist nicht sehr groß.
Was denkt ihr, womit das zusammen hängen könnte? Warum ist das iPad beziehungsweise allgemein Tablets in den Vereinigten Staaten so beliebt? Was macht es so einzigartig für den Unterricht, außer der Bedienung? Was ist eure Meinung dazu? Ist so etwas in Deutschland unvorstellbar? Warum ist Deutschland in dieser Hinsicht so "weit" hinten dran? Mir fallen dafür wirklich keine richtigen Argumente ein, warum es in Deutschland so selten genutzt wird. Ist unser Land nicht so überzeugt von der "neuen" Technik?
In Amerika ist es möglich mit iPads und Macs in Schulen zu arbeiten, weil die Produkte dort noch einmal erheblich günstiger sind. Sie zahlen dort niedrigere Dollar-Preise, als wir Euro-Preise zahlen. Der neue Mac Mini beispielsweise kostet dort 799 US-Dollar (616 Euro), während er bei uns für 829 Euro verkauft wird. Darüber hinaus investiert Deutschland kaum Geld in das Bildungssystem, sondern lieber in Politiker und deren "wichtige" Bauten wie das Bundeskanzleramt, dass statt für 6 Millionen Euro saniert zu werden lieber für mehrere hundert Millionen Euro komplett neu gebaut wurde. In Amerika läuft das ein bisschen anders und die Schulen und Colleges werden von großen Unternehmen und Sponsoren unterstützt, ein System, dass hier in Deutschland einfach ganz anders stattfindet.
Davon abgesehen aber gibt es bereits Schulen, die mithilfe von iPads unterrichten, in vielen deutschen Städten wie Hamburg, Köln, Düsseldorf, Braunschweig, München, Berlin und vielen mehr. Der technische Fortschritt hängt hier also keineswegs hinterher, nur sind die betroffenen Schulen meist Privatschulen, die das Geld über andere Wege als über den Staat bekommen. Vom Staat kommt wenig und wird auch in Zukunft nicht mehr kommen, daher ist es logisch, dass sich nur subventionierte Schulen oder Privatschulen solche technische Ausrüstung leisten können. Da auch den Verlagen klar ist, dass die Schulen sich diese technischen Geräte nicht leisten können, macht es für sie auch wenig Sinn ihre Lernmaterialien zu digitalisieren oder interaktiv als App zu gestalten. Die Eltern würde ihren Kindern nie ein iPad kaufen, weil es einfach zu wenige Möglichkeiten gibt, es zu nutzen.
Es ist also eine lange, endlose Kette, warum das iPad in Amerika als bestem Beispiel wesentlich besser in das Lernsystem integriert ist, als in Deutschland. Auch nicht ansatzweise so gut wie in Amerika, aber immer besser als im Schulsystem, haben es die deutschen Universitäten umgesetzt und bieten inzwischen viele Vorlesungen, Apps und anderes für alle Mac User an. Da ich in Vorlesungsräumen anfangs immer das Gefühl hatte, ich bin im falschen Saal und es beginnt eigentlich gleich eine Keynote, weil zu 95 % Macbooks vertreten waren, was inzwischen weniger geworden ist, da auch iPads den Weg in die Vorlesung gefunden haben, ist es sehr sinnvoll und lohnt sich schon eher für Unternehmen, Kosten in diese Entwicklung zu stecken, als bei Schulen.
Ehrlich gesagt finde ich es schade, dass die Bildung in Deutschland so schlecht unterstützt wird. Die deutschen Politiker tragen bei europäischen Projekten immer mit Abstand das meiste Geld bei, das eigene Volk wird aber dermaßen vernachlässigt, dass es vorne und hinten fehlt und Jahr für Jahr die Steuern höher und höher steigen, obwohl es weiterhin kein Geld für nichts gibt. Wirklich schade, ich werde mein Kind später auf eine Privatschule und anschießend auf eine internationale Elite-Universität schicken, denn in Deutschland sehe ich momentan unter dem Aspekt Bildung keine Zukunft für die nächsten Generationen.
In vielen deutschen Schulen sind zwar Computer für die Schüler vorhanden, aber Tablet-PCs habe ich hier noch nie gesehen. Dafür fehlt den Schulen wohl meist das Geld und die Tablet-PCs dürften noch zu neu sein. Aber mit diesen Geräten könnten man den Unterricht doch viel interessanter gestalten. Aber es ist wohl so wie immer in Deutschland: Ehe man etwas in Bildung investiert, müssen die Diäten der hochbezahlten Politiker erst einmal erhöht werden, damit sie erst einmal über Bildung nachdenken können.
Wie schon gesagt wurde ist es einfach finanziell nicht machbar. Es müsste ja jeder Schüler ein iPad bekommen, allein die Anschaffungskosten dafür übersteigt das Budget einer jeden Schule. Darüber hinaus gibt es natürlich dann auch noch das Problem, dass viele Kinder gar nicht sorgfältig damit umgehen könnten. Wenn ich mir anschaue wie viele Schüler mit ihren Heften umgehen, dann möcte ich ihnen kein so teures Gerät in die Hand geben.
Mir persönlich würde es aber auch davor grauen. Die Fähigkeiten der Schüler von heute sind schon deutlich gesunken. Kopfrechnen? Das wird kaum noch gelernt. Wenn man die Schüler fragt: Wozu auch? In der 6. oder 7. Klasse kriegen wir ohnehin einen Taschenrechner. Auch wenn ich mir die Handschriften der Kinder von heute anschaue, bekomme ich das kalte Grausen. Wenn jetzt noch das iPad eingeführt wird, dann lernen sie in 20 Jahren direkt ab der 1. Klasse mit dem iPad. Handschrift? Wozu? Wir gehen mit iPad einkaufen oder lassen uns alles liefern.
Ich finde es traurig, dass die Fähigkeiten immer weiter eingeschrumpft werden. Auch der Lernstoff schrumpft ja immer weiter ein. Dennoch stöhnen alle Schüler wie schwer doch alles wäre. Manchmal kann ich dabei nur mit den Ohren schlackern.
Diese ganze Technifizierung im Klassenzimmer geht mir ohnehin schon zu weit! Wer braucht denn bitte ein iPad zum arbeiten in der Schule? Richtig, niemand! Damit können die Schülerinnen und Schüler zum einen viel zu viel Unsinn anstellen, zum anderen haben sie dann ein Problem, wenn ihr Gerät mal keinen Strom mehr hat oder wenn es ganz kaputt geht. Das ist doch unsinnig, denn mit einem Buch kann man schon seit hundertden von Jahren ganz hervorragend lernen. Und auch die neumodischen Wipe-Boards finde ich total überflüssig, denn die gute alte Tafel reicht auch vollkommen aus.
Ich weiß, dass viele Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Lehramts-Studenten und Pädagogen anderer Art genau so denken wie ich. Es ist einfach technischer Schnick-Schnack, der eine ganze menge an Geld kostet, aber nicht vom nutzen her in einem Maße überzeugt, dass man diese Investition nun sinnvoller Weise tätigen würde.
Eigentlich ist das iPad in keinster Hinsicht einzigartig für den Unterricht. Außer natürlich einzigartig Störquellen affin, denn man muss dafür sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler sich nicht mit einer App vergnügen oder in das Internet gehen um private Nachforschungen anzustellen, anstatt das zu tun, was man ihnen aufgegeben hat. Und von der Bedienung her ist es auch überhaupt nicht besser als ein Zettel und ein Stift, denn mitschreiben kann man in der Regel besser per Hand und zeichnen erst recht.
Also ich bin eigentlich schon der Meinung, dass man etwas mit der Zeit mitgehen sollte. Nur weil man aus Büchern hunderte Jahre lang super lernen konnte, heißt es nicht, dass es bei einem Tablet nicht möglich ist. Man sollte meiner Meinung nach allem eine Chance geben, bevor man etwas als technischen Schnick-Schnack bezeichnet.
Natürlich kann es passieren, dass das Gerät kaputt geht oder man vergisst den Akku aufzuladen, aber das wäre doch nichts anderes, als wenn man sein Buch oder Heft verliert oder zu Hause vergisst. So etwas passiert schließlich auch ohne dass die Welt davon untergeht. Ein Vorteil wäre natürlich, dass im Gegensatz zu einem verlorenen Heft nicht die ganzen Daten weg sein müssten. Wenn man Vorkehrungen trifft, hätte man einige Probleme weniger. Wenn man krank ist, könnte man zu Hause bleiben, ohne Angst haben zu müssen, etwas zu verpassen. Die Unterrichtsunterlagen könnten zur gleichen Zeit an den kranken Schüler verschickt werden und er müsste nicht tagelang seinen Mitschülern hinterherlaufen und um ihre Unterlagen bitten, um alles abzuschreiben. Noch besser wäre es natürlich, wenn man dann den Unterricht via Skype verfolgen könnte, aber das sind wahrscheinlich vorerst utopische Vorstellungen.
Man spart sich einen Haufen Gewicht, das man jeden Tag mit sich rumschleppen muss. Zu meiner Zeit haben viele Kinderärzte und Lehrer gesagt, dass es schädlich ist, wenn man so viele Bücher jeden Tag mit sich herumträgt. In letzter Zeit sieht man bei uns immer mehr Schulkinder, die deswegen mit "Trollis" in die Schule gehen. Ein Tablet wäre natürlich eine enorme Entlastung. Es gibt einfach so viele Gründe, die dafür sprechen würde, dass man sie nicht alle aufzählen kann.
Übrigens denke ich nicht, dass es unbedingt ein Ipad sein müsste. Andere Tablet sind mittlerweile auch sehr gut und es würden sich bestimmt Hersteller finden lassen, die für ein solches Projekt mit dem Preis gewaltig runtergehen würden. Schließlich sind es meistens nicht nur 10 Schüler, die sich dann ein Tablet holen würden, sondern Hunderte bis Tausende.
Ich denke zudem auch nicht, dass der Staat dafür zuständig sein sollte, jedem Kind ein Tablets zu kaufen. Das wäre in meinen Augen die Aufgabe der Schule, wenn nicht sogar der Eltern. Wenn man sich überlegt, wie viel Geld man in eine 13-jährigen Schulausbildung für das Kopieren, Bücher, Hefte und Co. ausgibt, dann kommt mir ein Tablet nicht sehr teuer vor. Auch werden sie ja immer günstiger und ich denke einmal in X Jahren ist das schon verkraftbar.
Ich würde auch vermuten, dass es vor allem ein Kostenfaktor ist, aufgrund dessen es in Deutschland so bald nicht möglich sein wird, den Unterricht mit Tablet- PC´s zu gestalten. Es können weder die Schulen für alle Schüler finanzieren, noch können sich alle Eltern die Geräte für ihre Kinder leisten. Außerdem sollten es dann ja auch einheitliche Geräte sein, damit die Möglichkeiten für alle Schüler gleich sind. Ich weiß nicht, wie es in den USA gemacht wird, aber ich würde den Schülern ungern die Geräte mit nach Hause geben, wenn sie der Schule gehören.
Aber ohne die Geräte können sie ja daheim nicht so wirklich arbeiten. Außerdem finde ich eigentlich auch, dass es reicht, wenn die Schule PC´s zur Verfügung stellt, mit denen die Schüler hin und wieder mal arbeiten. Die Tablet-PC´s sind weniger robust und darum finde ich sie gerade für jüngere Schüler auch nicht so gut geeignet.
Ich finde das ganz und gar nicht unvorstellbar, wobei ich mich jetzt nicht auf iPads beschränken würde. Man muss den gesamten Fortschritt der Technik an Schulen in den letzten Jahren betrachten und dann ist Deutschland gar nicht so weit hinterher. Zwar sind unsere Schulbücher noch richtige Bücher, aber wenn man sich in einem durchschnittlichen Klassenzimmer in unserer Schule umschaut, dann hat sich schon einiges geändert. Beispielsweise haben wir keinen Tageslichtprojektor mehr, sondern ein Gerät namens „Elmo“, das praktisch eine Kamera ist, das die Blätter ablichtet und dann auf den Beamer überträgt.
An den „Elmo“ kann man auch einen Laptop anschließen, was auch unbedingt notwendig ist, denn nahezu jede Präsentation der Schüler heutzutage mit PowerPoint gemacht wird. Als ich in die fünfte Klasse auf die Realschule gekommen bin, da habe ich gelernt, dass zu einer anständigen Präsentation ein Plakat gehört und eventuell noch eine Folie für den Tageslichtprojektor. PowerPoint-Präsentationen waren für uns damals praktisch tabu, heute ist es das normalste auf der Welt, dass man digitale Medien bei einer Präsentation nutzt und nichts mehr auf Papier ausdruckt oder aufschreibt.
Ich glaube nicht, dass umsetzbar wäre, dass jeder Schüler ein iPad bekommt, auf dem dann die Schulbücher gespeichert sind. Die Gründe hierfür wurden ja schon genannt, ich denke vor allem der finanzielle Aspekt spielt da eine richtige Rolle. Aber dass es bald Schulen gibt, bei denen in die Tische Monitore eingebaut sind, auf denen speziell Programme erscheinen und zwar nur welche, die man für die Schule braucht, finde ich nicht besonders unrealistisch. Ich denke da an meine theoretische Fahrprüfung, die auch nicht auf Papier gemacht wurde, sondern digital. Der Prüfer hat dann sobald man auf den „Fertig“-Button geklickt hat, gesehen, ob man bestanden hat oder nicht. So etwas ist für Klausuren in der Schule auch denkbar.
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