Aus Krankheitsgrund Termin kurzfristig absagen - Nur AB an

Mir ist etwas ganz blödes passiert. Heute Abend habe ich einen Termin in einer Arztpraxis. Heute morgen und die Tage zuvor ging es mir auch noch gut, aber dann habe ich nun plötzlich Magen Darm bekommen und weiß nicht, wie ich den Termin am Abend wahrnehmen soll.

Das Problem ist nun, dass es die Ärztin gar nicht gerne sieht, wenn man den Termin so kurzfristig absagt. Selbst wenn man ein paar Tage im Voraus absagt, ist ihr das noch kurzfristig. Sie sagt, dass sie immer sehr ausgebucht sei und das den anderen Patienten gegenüber unfair sei. Was ich ja auch verstehen kann. Bis auf dieses eine Mal habe ich dann auch nie wieder einen Termin abgesagt. Nun habe ich natürlich versucht, in der Praxis abzusagen und es läuft nur der AB. Ich habe dann drauf gesprochen, dass ich ganz plötzlich krank geworden bin und es ja höhere Gewalt ist und ich nicht weiß, ob ich nun kommen kann und das ich um Rückruf bitte. Nachmittags ist dann aber nur noch die Ärztin in der Praxis und ich weiß nicht, ob sie den Anrufbeantworter noch abhört. Ich habe ziemlich aufgeregtes Zeug auf das Band geredet, was mir nun natürlich auch peinlich ist.

Ich habe nun Angst, dass ich dadurch nun Konsequenzen zu erwarten habe. Bisher war es nie so, dass sie abgesagte Termine in Rechnung gestellt hat. Aber ich habe auch eher Angst, dass sie wieder so einen Aufstand macht und mich zukünftig nicht mehr behandeln möchte. Ich versuche natürlich heute Abend noch hin zu fahren, falls es irgendwie geht. Nur ist das doch eine recht weite Strecke und natürlich blöd, da es dort keinerlei Toilette gibt. Erst in der Arztpraxis wieder.

Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten? Ich habe unter dem Punkt aufs Band gesprochen, dass ich ein dringendes Anliegen habe, damit ich auch zurückgerufen werde. Man kann konnte auch unter 2 die Rubrik einen Termin absagen angeben. Aber das erschien mir in diesem Fall nicht richtig, weil dies sicherlich erst morgen abgehört wird. Ich bin doch gerade ziemlich durch den Wind und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.

Das ist für die Ärztin natürlich ärgerlich, aber ich denke du hast dich ganz richtig verhalten und wenn die Ärztin ihren Anrufbeantworter zu spät abhört, sollte es nicht dein Problem sein. Immerhin hast du etwas Ansteckendes und da kann man nicht unbedingt zum Arzt gehen, wenn es vielleicht nur eine normale Sache ist. Man kann vielleicht noch versuchen eine Mail zu schreiben, ansonsten würde ich versuchen das Ganze noch mal in Ruhe dem Anrufbeantworter zu sagen. Ich denke nicht, dass sie dir dein Nichtkommen in Rechnung stellen kann, da ja keine Leistung erfolgt ist und du mit einem guten Grund nicht gekommen bist, außerdem hast du es ja angekündigt.

Vorbeifahren würde ich nicht. Aus einem einfachen Grund, sie wird es dir dann nicht glauben. Gerade, wenn sie sehr streng ist, sagt sie dann sicher, dass du ja nichts so schlimmes hast und du kommen kannst. Vielleicht kannst du aber jemand hinschicken.

Ich dachte, dass ich eben guten Willen zeige, wenn ich doch irgendwie hin kann. Ich lasse natürlich nicht gern jemanden hängen, egal ob privat oder in dem Fall eben einen Arzt.

Bisher habe ich auch noch keinen Rückruf erhalten und dachte, dass ihr sonst am Telefon ja vielleicht sagen könnte, dass ich noch komme, falls es eben irgendwie geht.

Naja, wenn du einen vereinbarten Arzttermin nicht wahrnehmen kannst, dann ist dann zwar ärgerlich für die Ärztin, weil sie vielleicht einen anderen Patienten behandeln kann und ärgerlich für dich, weil deine Genesung so erst später gestartet wird - ich hoffe man hört den Sarkasmus schon heraus. Arzttermin sind keine Verpflichtungen, aber man sollte sie, sobald sie vereinbart sind, möglichst natürlich auch wahrnehmen.

Wenn das aber nicht möglich ist, weil sich ein wichtigerer Termin vorgeschoben hat oder irgendetwas anderes passiert ist, weshalb du diesen Arzttermin nicht wahrnehmen kannst, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als sie zu informieren, dass du ihn vermutlich nicht wahrnehmen kannst. Ich an deiner Stelle hätte vermutlich gesagt, dass ich nicht kann und komplett abgesagt, aber wenn du noch um Rückruf gebeten hast, dann denke ich, hast du alles richtig gemacht.

Da ein Arzttermin zur Sprechstunde nicht rechtlich bindend ist, bin ich der Meinung, dass man ihn auch nicht in Rechnung stellen kann. Meiner Meinung nach ist das nur möglich bei Terminen zu einer Therapie, die eine bestimmte Vorbereitung oder Zeiteinplanung notwendig macht, die aus diesem Grunde eine finanzielle Belastung für die Praxis darstellt. Du solltest also, wenn sie damit droht, dich erkundigen, ob sie das überhaupt machen darf. Ansonsten finde ich, hast du dich bestmöglich verhalten.

Meiner Meinung nach ist das nur möglich bei Terminen zu einer Therapie, die eine bestimmte Vorbereitung oder Zeiteinplanung notwendig macht, die aus diesem Grunde eine finanzielle Belastung für die Praxis darstellt.

Wenn ein Arzt, egal welcher Fachrichtung, aber nur nach Termin behandelt, stellt ein Patient, der seinen Termin nicht oder sehr kurzfristig absagt, doch einen Ausfall da. Denn die Zeit hätte der Arzt auch einem anderen Patienten widmen können. Strom und Lohnkosten laufen in der Zeit ja auch weiter.

Zum Thema generell. In meinen Augen muss eine Arztpraxis zu den Sprechzeiten auch besetzt sein und es sollte jemand auch das Telefon bedienen. Selbst wenn man auf einen Anrufbeantworter ausweicht, sollte sicher gestellt sein, dass der auch oft genug abgehört wird. Zumindest nach jedem Sprechstunden Zyklus. Also einmal nach der Vormittag Sprechstunden und einmal nach der Nachmittag Sprechstunde. Wahlweise auch noch direkt vor den Sprechzeiten, wenn der Anrufbeantworter dazwischen auch läuft.

Generell denke ich, es kann immer kurzfristig mal eine Erkrankung eintreten, die eben erst an dem Tag auftritt, an dem man den Termin hat. Da sollte man auch die Möglichkeit haben, den Termin abzusagen. Genau das hast du ja versucht. Ich hoffe zumindest, du hast bereits heute Vormittag versucht den Termin abzusagen. Somit hätte die Praxis rein theoretisch die Möglichkeit, einen anderen Patienten zu bestellen oder die Zeit bewusst für was anderes zu nutzen.

Ich würde an deiner Stelle aber eben bei einem bleiben. Entweder ich sage den Termin ab oder ich sage den Termin nicht ab. Dieses Wischiwaschi ich komme vielleicht oder vielleicht nicht, würde mich persönlich an Stelle des Arztes stören. Denn wenn du klar sagst, du kommst nicht, kann die Zeit anders verplant werden. Sagst du, du kommst eventuell oder kommst eventuell nicht, muss der Arzt erst mal eine ganze Zeit damit verbringen, abzuwarten, ob du nun kommst oder ob du nun doch nicht kommst.

Eine Krankheit ist nun mal höhere Gewalt und ich denke, das sollte die Ärztin selbst wissen, immerhin hat sie ja auch mal Medizin studiert. Vielleicht hatte ihre Äußerungen auch mit anderen Patienten zu tun gehabt, die immer mal einen Termin abgesagt oder verschoben haben, ohne sich rechtzeitig zu melden. Ich denke auch, entweder sagst Du den Termin komplett ab oder aber Du lässt den Termin stehen und lässt Dich von jemand anderen fahren, der Dir zur Verfügung steht. Es kommt auch immer ein wenig darauf an, was man hat und worum es an sich beim Termin geht.

Sicherlich kann ein Arzt durchaus den Termin in Rechnung stellen, bei meiner Hautärztin zum Beispiel steht dies auch definitiv mit dabei. Es gibt Ausnahmen, wenn man deren Nachweise bringt, muss man den Ausfall nicht bezahlen, da Termine anderweitig gelegt werden können. Aber bislang musste ich bei ihr zum Beispiel Termine verschieben oder einmal bin ich auch verspätet eingetroffen, aber da habe ich mich auch schnell telefonisch gemeldet. Mit Konsequenzen hatte ich nie zu rechnen gehabt, selbst, wenn es mir immer total unangenehm ist, weil ich einen Termin nicht wahrnehmen kann.

Ich denke durchaus, es kommt darauf an, ob es nun eine Kassenleistung ist oder eine sogenannte iGel-Leistung bei den gesetzlich Versicherten. Aber bei Krankheit sollte man die Kuh im Dorf lassen, man sucht es sich ja nicht aus, wenn man plötzlich nicht mehr so mobil ist. Allerdings hätte ich in dem Fall mich schon eher gemeldet, da Magen-Darm-Erkrankungen ja nicht von heute auf morgen verschwinden können und je eher eine Praxis Bescheid weiß, umso besser.

Im Übrigen musste ich auch mal einen Termin absagen beziehungsweise verschieben. Das habe ich jedoch erst am Freitag nach Praxisschluss erfahren und am Montag morgen war der Termin gewesen. Es handelte sich hierbei ebenfalls um einen Termin mit Selbstzahlung. Es lief nur der Anrufbeantworter, aber eine der PraxisinhaberInnen hat den Anrufbeantworter abgehört und Konsequenzen hatte ich auch nicht zu fürchten gehabt. Ich hatte aber sicherheitshalber noch am Montag angerufen und mich persönlich für die Absage entschuldigt.

Ich finde, dass du dich in diesem Fall sehr gut verhalten hast, auch wenn du aufgeregtes Zeug auf den Anrufbeantworter gesprochen hast. Irgendwie ist es ja schon sehr ironisch, dass du krank geworden bist und aus diesem Grund vielleicht nicht zum Arzt gehen kannst. Aber in deiner Situation ist es nun einmal das klügste, wenn du daheim bleiben würdest.

Deine Ärztin sollte Verständnis für deine Situation zeigen, auch wenn es für sie natürlich ungünstig ist, wenn ihr ein Patient so kurzfristig absagt. Aber wie gesagt, du kannst ja nun einmal dafür rein gar nichts und ich denke, dass gerade eine Ärztin das verstehen sollte. Dass sie dich nun wegen deiner Terminabsage nicht mehr behandeln möchte, davor würde ich keine Angst haben, denn das kann ich mir nur schwer vorstellen. Die Ärzte wollen ja auch ihr Geld verdienen und lassen deshalb ja nur ungern einen Patienten aus.