Organisatorisches nach einer Geburt
Ein Kind auf die Welt zu bringen, ist wohl auch ohne eigene Erfahrungen etwas sehr Schönes. Aber leider ist es ja scheinbar mit der Geburt allein nicht getan, sodass ich mich frage, welche organisatorischen Aufgaben nach einer Geburt stattfinden müssen und wer sie erledigt. Ich weiß an sich auch nur, dass man das Kind quasi auf dem Standesamt anmelden muss, was in aller Regel der Vater oder ein Familienmitglied übernimmt, oder?
Was aber ist noch zu erledigen und wie viel Zeit hat man dafür? Wie funktioniert es mit dem Eltern- und dem Kindergeld? Welche Aufgaben fallen noch im Gesamten an?
Ich kann Dir schildern, wie es nach der Geburt meiner beiden Söhne abgelaufen ist. Bis auf ein paar Kleinigkeiten waren die ganzen Dinge identisch, beim ersten Sohn fiel lediglich der Antrag auf Elterngeld weg, das gab es zu der Zeit noch nicht.
Direkt nach der Geburt, beim ersten Sohn noch im Kreißsaal, beim zweiten an der Anmeldung im Krankenhaus, habe ich Formulare für die Anmeldung beim Standesamt ausfüllen müssen. Das Krankenhaus bzw. die Hebamme hat dann noch entsprechende Bescheinigungen beigefügt und das Ganze dann zum Standesamt gebracht. Dort konnte ich nach ein paar Tagen (ich glaube, es waren drei Werktage, beim ersten Sohn einer mehr, das variiert sicher von Stadt zu Stadt) dann die Geburtsurkunden abholen.
Bei den Geburtsurkunden waren dann auch gleich ein paar Kopien dabei, die für entsprechende Anträge gekennzeichnet waren. Zum einen gab es eine Kopie für die Beantragung des Kindergeldes. Den Antrag dazu habe ich gleich im Krankenhaus bekommen. Eine Frist gab es da meines Wissens nicht, aber ich habe das alles immer sofort erledigt.
Zur Beantragung des Elterngeldes gab es auch eine Kopie, den Antrag dazu habe ich bei der zuständigen Stelle im Rathaus bekommen, bei uns ist es das Jugendamt. Für die Beantragung des Elterngeldes benötigt man aber noch mehr Unterlagen, z.B. Einkommensnachweise, Nachweise über den Bezug von Mutterschaftsgeld, die bekommt man von der Krankenkasse, das dauert aber etwas.
Außerdem muss das Kind krankenversichert werden, es ist also eine Anmeldung bei der Krankenkasse nötig. Dafür ist auch eine Kopie der Geburtsurkunde vorgesehen gewesen. Die ersten Tage wird aber alles, was das Kind betrifft, über die Krankenversicherung der Mutter abgerechnet. zumindest war es bei uns so. Auch dies sollte man zeitnah erledigen.
Eine weitere Ausführung der Geburtsurkunde war für religiöse Zwecke vorgesehen, also zur eventuellen Taufe nötig. Die muss man ja aber nicht sofort durchführen lassen.
Je nachdem, ob und wenn ja, ab welchem Alter das Kind in eine Betreuungseinrichtung gegeben werden soll, sollte man sich auch darüber rechtzeitig Gedanken machen. Viele lachen darüber, wenn man sagt, man meldet das Kind gleich nach der Geburt im Kindergarten an, es kann einem aber unter Umständen viel Stress ersparen, dies doch schon recht früh in Angriff zu nehmen. Wir haben es durch einen Wohnortwechsel dann recht spät gemacht und mussten hoffen, überhaupt einen Platz zu bekommen. Beim zweiten Kind sind wir durch die Geschwisterklausel da etwas entspannter ans Werk gegangen.
Dann braucht man einen Kinderarzt für die Vorsorgeuntersuchungen, wenn man diese denn vornehmen lassen möchte. Auch diese Wahl kann man schon vor der Geburt tätigen, Termine müssen dann eventuell auch recht bald abgestimmt werden. Je nach Praxis dauert das manchmal recht unterschiedlich lange.
Falls es vom Arbeitgeber/Dienstherren Geburtsbeihilfen gibt, kann man diese dann auch gleich beantragen, wenn man einmal dabei ist, ist das schnell erledigt.
Also bei mir war es so, dass ich erst zum Standesamt gegangen bin, als ich mit dem Kleinen schon zuhause war. Im Krankenhaus musste ich das Kind aber auch anmelden. So genau weiß ich das gar nicht mehr, jedenfalls musste ich kurz vorm Verlassen des Krankenhauses ein entsprechendes Formular ausfüllen. Einige Tage später bin ich dann zum Standesamt gegangen - zusammen mit meinem Mann. Dort kann man dann natürlich auch gleich die Anerkennung der Vaterschaft machen, falls man nicht verheiratet ist und man dies nicht schon während der Schwangerschaft gemacht hat. Dort haben wir auch gleich die Geburtsurkunde und einige andere Kopien bekommen. Eine war auch für die Beantragung des Eltern-und des Kindergeldes gedacht.
Das Kindergeld habe ich noch am selben Tag beantragt. Den Antrag konnte man sich einfach herunterladen und ausdrucken. Das ging dann noch am selben Tag per Einschreiben an die Familienkasse und der Bescheid kam auch relativ schnell. Das Elterngeld habe ich eine Woche später beantragt. Da hatte ich noch ein wenig Zeit, da ich die ersten 8 Wochen nach der Geburt ohnehin Mutterschaftsgeld bekommen habe. Das hat die Krankenkasse bezahlt. Dort habe ich den Kleinen dann auch gleich versichert, aber da hat ein Anruf genügt. Den Kinderarzt hatten wir uns auch schon vor der Geburt gesucht. Das fand ich einfach praktischer, denn wenn das Kind erst mal da ist, hat man so viel um die Ohren, dass man froh ist, wenn man das nicht auch noch erledigen muss. Die dritte Vorsorgeuntersuchung steht in der 4. oder 5. Lebenswoche an, also hat man da auch noch ein bisschen Luft. Die meisten werdenden Eltern kümmern sich ja auch schon im Vorfeld darum.
Ansonsten mussten wir aber nicht mehr viel organisieren. Getauft wurde mein Sohn nicht, insofern waren die ersten beiden Wochen ein wenig hektisch, aber danach war alles ganz entspannt. Beim nächsten Kind würde ich auch alles wieder genauso machen - mit einem kleinen Unterschied: Ich würde meinen Sohn/meine Tochter sofort im Kindergarten anmelden. Das hatte ich wirklich total unterschätzt und als ich mich darum gekümmert habe, als mein Kleiner 18 Monate alt war, war es fast schon zu spät. Da mussten wir ganz schön zittern, dass er überhaupt noch einen Platz bekommen hat, obwohl noch über ein Jahr Zeit war. Im Prinzip kann man sich nach der Geburt so viel Zeit lassen, wie man möchte. Allerdings sollte man Kindergeld und Elterngeld recht zeitnah beantragen, denn die Bearbeitung dauert immer eine ganze Weile. Das sollte man auf jeden Fall mit einplanen, denn die meisten Familien sind auf das Geld ja auch angewiesen.
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