Mörder ermittelt, aber tot

vom 22.10.2012, 18:41 Uhr

Mehr als vierzig Jahre sind vergangen, seit ein Mensch bestialisch ermordet wurde. Zu den Akten gelegte ungeklärte Morde werden nach Jahren oft wieder hervorgeholt, da ja inzwischen auch neue Erkenntnisse durch die DNA möglich werden. So konnte im Juli 2012 der Mord durch das LKA in Hessen geklärt werden. Es ist der älteste Fall, der durch einen DNA-Abgleich weltweit aufgeklärt wurde.

Für den ermittelnden Polizisten, Uwe Stein, endete der Fall besonders tragisch. Als er nach vieler Kleinarbeit endlich eine Spur des Mörders gefunden hatte, war der Mörder bereits tot. Er starb Anfang 2012. Die Erbgutbestimmung war schon seit über zehn Jahren möglich. Schade, dass der Staatsanwalt die Akte nicht früher bearbeiten ließ. Aber das konnte niemand voraussehen. Wie findet ihr es, dass der Mörder nun nicht mehr für sein Verbrechen büßen muss?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Er wird doch sehr wahrscheinlich vielleicht ein Leben lang für seine Strafen gebüßt haben, wer weiß das schon? Außerdem sollte man auch über einen nun toten Mörder nichts mehr sagen müssen. Wenn es irgendwo Gerechtigkeit auf dieser Welt gibt, dann wird eine faire Strafe so oder so zu Teil kommen.

» Jay1_Oskara » Beiträge: 70 » Talkpoints: 19,35 »


Natürlich ist es schrecklich, dass er nicht mehr bestraft werden kann. Er hat aber sicherlich jeden Tag seines Lebens damit gerechnet, dass die Polizei an seiner Haustür klingelt und doch noch raus kommt, dass er gemordet hat. Es ist meiner Meinung nach eine höhere Strafe, im Gefängnis zu landen, als dass er jetzt tot ist.

Aber es ist nicht mehr zu ändern und man kann nur darauf hoffen, dass er sein Leben lang sich damit beschäftigt hat und nicht zur Ruhe kommen konnte.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Soll man jetzt dem damaligen Mörder noch einen Vorwurf machen, weil er vor der Aufklärung des Falles verstorben ist? Sorry, aber so ganz verstehe ich dein Anliegen nicht. Denn ein Täter kann auch schon einen Tag nach seinem Verbrechen einfach sterben. Auch dann kann er nicht mehr verurteilt werden.

Hier sollte man eher prüfen alle wie viel Jahre ungeklärte Fälle nochmal durchgesehen werden, ob man doch mit neueren Methoden einen Nachweis erbringen kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Natürlich ist es immer schade, wenn ein Straftäter nicht direkt ermittelt und bestraft werden kann. Der Mörder in dem von dir geschilderten Fall hatte einfach Glück und musste sich nicht mehr mit seiner Tat konfrontieren lassen. Solche Fälle gibt es einfach. Natürlich wäre es besser gewesen, wenn man ihn früher ermittelt hätte – auch für die Angehörigen. Aber immerhin lebt er nicht mehr und kann niemandem mehr schaden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, dass jeder zu seinen Taten stehen muss. Allerdings wurden früher viele Verbrecher nicht gefunden, weil die Technik nicht so weit war und meine stichhaltige Beweise für einen Täter hatte. Das ist sicherlich schade, allerdings ist es eben so und man kann sich als Täter ja auch immer selber stellen, aber wer macht das schon? Sagen wir mal so, der Täter hat hier Glück gehabt. Allerdings musste er so jeden Tag mit dem Gedanken leben doch noch erwischt zu werden und so hatte er sicherlich jeden Tag Angst. Ich denke nicht, dass das Gefühl dann so toll ist und eine kleine Strafe ist das dann auch schon.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das mag man als "ungerecht" empfinden oder auch nicht. Aber es ist nun mal so, dass nicht jede Straftat aufgeklärt wird bzw. die Täter eben nicht in jedem Fall vor Gericht kommen. Man denke nur an die unzähligen Karrieren im Nachkriegsdeutschland die es nie gegeben hätte, wenn man Kriegsverbrecher wirklich belangen wollte.

In dem Fall ist ja der große Vorteil der späten Aufklärung, dass letztlich der Fall geschlossen werden kann. Es ist vielleicht sogar späte Erleichterung für die noch lebenden Hinterbliebenen, wenn jetzt in der Frage nach dem Täter (evtl. so auch nach dem Motiv) Klarheit herrscht. Es mag eben schlimm sein, dass der Täter bis zum Ende seines Lebens unbescholten bliebt. Schlimmer ist es aber, wenn die Ungewissheit niemals aufhört und man nie einen Täter ermittelt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Es ist in Deutschland nun einmal so, dass die Staatsanwaltschaften , Richter , Ermittlungsbeamten so ausgelastet sind, dass sie sogar ältere Fälle nicht mehr überprüfen können und nur noch auf Hinweis der Betroffenen tätig werden.Natürlich gibt es Beamte die an ihren Fällen auch weiter dran bleiben und forschen.

Allerdings kann man den Beamten keinen Vorwurf machen, weil alleine die Überprüfung der DNA meist erst genehmigt werden muss und das wird garantiert nicht in jedem Fall getan. So kann es natürlich passieren das Täter, auch durch Überlastung der Staatsanwaltschaften nicht rechtzeitig geschnappt werden.

Natürlich finde ich es nicht gut, dass der Täter dann damit entkommt in seinen Tod, wenn man so will aber falls sich die ändern sollte,muss sich zuerst einmal der ganze Justizapparat ändern und viel effizienter gestaltet werden, wie es zum Beispiel in skandinavischen Ländern der Fall ist.

Aber das könnte dann wieder im großen Überwachungsstaat enden, weil alles miteinander vernetzt ist. Von daher müssen wir auch weiterhin darauf vertrauen das Ermittler der Polizei am Ende doch noch den wahren Täter schnappen.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich vermute stark, dass es in diesen Bereichen Fristen gibt, nach denen die Fälle den dann zuständigen Beamten vorgelegt werden. Dieser Umstand ist vollkommen normal. Dass es hier so knapp war, ist bedauerlich.

Beachten sollte man, dass die begangene Straftat unter den bekannten Umständen bereits verjährt gewesen wäre, sodass eine Bestrafung des Täters sowieso nicht in Betracht gekommen wäre.

» jigha » Beiträge: 97 » Talkpoints: 1,11 »


Vermutlich wird er ein Leben in Angst verbracht haben. Ich glaub ständig auf die Polizei zu warten ist schlimmer, als hinter Gittern sitzen zu müssen, es sei denn man ist ein kaltblütiger Serienkiller. Da ist das wohl egal und angst kennt man dann wohl auch nicht, bei Einzelfällen kann ich mir schon vorstellen, dass die Angst gefasst zu werden einen Wahnsinnig macht.

» Asgard » Beiträge: 12 » Talkpoints: 4,07 »


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