"Wir sind ja schließlich nicht verheiratet!"
Im Moment schaue ich eine Sendung namens "Familien im Brennpunkt", sie läuft auf RTL und dürfte den meisten Leuten eigentlich bekannt sein. Mir ist bewusst, dass diese Shows nur gespielt sind und nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben, trotzdem denke ich seit fünf Minuten über eine Aussage nach.
Eine Frau fühlt sich von ihrem Partner eingeengt und zu stark kontrolliert, sie sagte in die Kamera, dass sie es überhaupt nicht akzeptabel findet, denn immerhin sind sie und ihr Partner nicht verheiratet.
Für mich klingt es merkwürdig, denn einengende Situationen mögen wahrscheinlich wenige Menschen und diese sollen plötzlich okay sein, aber nur wenn man verheiratet ist? Wie sehr verändert sich eine Beziehung nach der Hochzeit? Darf ein Ehemann etwas machen, was er als "Freund" nicht machen darf? Findet ihr diese Aussage genauso sinnlos wie ich oder könnt ihr sie verstehen? Da ich selbst nicht verheiratet bin, würden mich eure Antworten und Erfahrungen interessieren.
Diese Aussage finde ich völlig blödsinnig. Für mich hat mein Partner keine Erlaubnis für etwas, was mich so schon gestört hat, bloß weil man dann vielleicht verheiratet ist. Natürlich gibt es eheliche Pflichten, aber die sehen nun doch anders aus. Wenn mein Partner erst nach der Hochzeit eifersüchtig wäre, würde ich mir Gedanken machen, woher das nun plötzlich kommt und genauso würde ich mich auch nach einer Heirat nicht kontrollieren lassen und dies hinnehmen, weil man dann ja schließlich verheiratet ist.
Ich finde den Spruch eh blöd, dass man ja schließlich nicht verheiratet sei. Damit versucht man sich doch nur selbst ein gutes Gewissen zu beschaffen oder irgendwas zu rechtfertigen.
Ich finde diese Aussage auch merkwürdig und vor allem ein wenig unreif. Diese Aussage zollt von der Annahme, nach der Ehe wäre man plötzlich gefangen und würde jeden Abend gemeinsam auf der Couch verbringen, sowie dem plötzlich auftretenden Verbot andere Menschen zu sehen oder zumindest Menschen anderen Geschlechts. Wer sich so einer Aussage bedienen muss, der sollte wirklich mal überlegen, ob eine Beziehung ansich wirklich etwas für ihn ist, denn das klingt ganz und gar nicht danach.
In einer Beziehung gibt es keine Regeln, aber Dinge wie Treue, Ehrlichkeit und Respekt sollten von beiden Seiten eingehalten werden. Ob man verheiratet, verlobt oder erst seit wenigen Monaten fest zusammen spielt überhaupt gar keine Rolle - eine Beziehung ist eine Beziehung und verändert sich nicht durch zeremonielle Riten oder die Rechtskräftigkeit. Ich kenne einige Paare, die geheiratet haben und alle waren schon als unverheiratetes und unverlobtes Paar treu, ehrlich und respektvoll. Wenn man Dinge tut, die man mit der genannten Aussage begründen muss, dann weiß man oft selbst, dass man das eigentlich nicht macht, was die Sache nicht besser macht.
Untreue und Unehrlichkeit sind sowohl in Beziehung als auch in der Ehe nicht erlaubt und dürfen nicht begangen werden, auch nicht ein bisschen oder fast. Ich glaube, wenn man sich zu sehr eingeengt fühlt, dann stimmt etwas in der Beziehung nicht und man sollte sich überlegen, ob man schon dafür bereit ist, denn wenn man einander bedingungslos liebt und sich die Zukunft mit demjenigen wünscht, dann gibt es keine Situation, in der man sich dermaßen eingeengt fühlt.
Man braucht sich eigentlich nicht wundern, dass ein solcher Satz im "Assi- Tv" gesagt wird. Es ist alles gespielt und die Menschen werden sehr naiv und albern dargestellt, und ich kann mir die Sendung gar nicht angucken, weil ich mich entweder in einer Tour darüber aufrege, wie man so etwas niveauloses ausstrahlen kann, oder ich lache mich schlapp. Da könnte man genau so gut eine Kamera in meiner Familie installieren, aber selbst da würde noch was sinnvolleres gezeigt werden!
Von daher, man kann diesen Satz gar nicht ernst nehmen, und wenn man es doch tut, dann ist es vollkommen blödsinnig, dass man in der Ehe quasi "gefangen" ist und eingeengt wird. Das sollte in keiner Ehe der Fall sein und wenn doch, dann würde ich es nicht länger mitmachen. Eine Ehe ist ein Versprechen an den Partner, sich zu binden und für ihn da zu sein, und zwar "bis der Tod uns scheidet", manche sehen es als Liebesbeweis, aber ich kenne auch Leute, die nicht heiraten wollen, da sie sich dann automatisch einfach eingeengt fühlen und in ihrer Freiheit beraubt.
Also für mich gelten in einer Ehe keine anderen Regeln, als in einer unehelichen Partnerschaft. Ständig vom Partner kontrolliert zu werden, fände ich demnach generell nicht akzeptabel und würde daraus auch meine Konsequenzen ziehen, egal ob verheiratet oder nicht.
Auch wenn es sich um eine erfundene Geschichte handelt, gibt es sicher nicht wenige Leute, die so denken und die Ehe für eine Art Gefängnis halten, die anderseits aber auch denken, so lange sie nicht verheiratet sind, könnten sie tun und lassen, was sie wollen. So funktioniert eine Beziehung sicherlich auch nicht lange und man muss sich nicht wundern, wenn es dann bald wieder vorbei ist.
In diesem Zusammenhang mit der scheinbaren Kontrollsucht des Partners finde ich diese Aussage auch reichlich blödsinnig, weil ich ebenfalls der Meinung bin, dass ein Ehegatte nicht mehr Recht hat, seine Frau zu kontrollieren als ein Unverheirateter seine Lebensgefährtin. Die Eheschließung berechtigt sicherlich niemanden, seinen Partner zu kontrollieren, da sind wir uns vermutlich alle einig. Allerdings gibt es dennoch Dinge, die sich rein rechtlich verändern, wenn man verheiratet ist, also gibt es auch fest vorgegebene Berechtigungen unter Ehegatten, die durch die Eheschließung aufkommen und insofern ist diese Aussage nicht ganz generell eine falsche, sondern der Zusammenhang, in dem sie genannt wurde, ist einfach unsinnig.
Besondere Berechtigungen, die sich durch eine Eheschließung ergeben und die auch einklagbar sind, beziehen sich vor allem auf die finanziellen Gegebenheiten und die gegenseitige Fürsorge, eben auch in finanzieller Hinsicht. Hier sind meines Wissens tatsächlich beide gegenseitig einander verpflichtet und die Pflicht des einen Partners, dass der andere ihn finanziell mitträgt und ihn versorgt, wird schon in solchen Situationen wie der einer Beantragung von Arbeitslosengeld 2 oder anderen Leistungen zur Grundsicherung erkennbar. Persönliche Charakterschwächen sind sicherlich nichts, was eine Ehe protegiert, sodass also solche Aussagen grundsätzlich wenig Sinn machen und eher einfältig wirken, obgleich sie doch irgendwie tief blicken lassen, oder? Vermutlich ist diese Frau, sofern es sich nicht um ein Fake handelt, tatsächlich selbst jemand, der seinen Ehemann kontrolliert, wer weiß?
Die besagte Sendung sagt mir nun nichts, aber der Titel und die Tatsache, dass es sich um eine Sendung auf einem privaten Fernsehsender handelt, zeigt doch schon, was davon zu halten ist. Ich würde das, was in solchen Sendungen gezeigt und gesagt wird, grundsätzlich nicht zu ernst nehmen, weil bei RTL und Konsorten doch ohnehin so viel Mist verzapft wird, der eigentlich im Normalfall nicht so viel mit der Realität zu tun haben sollte – auch wenn es sicher genug Menschen gibt, die sich im realen Leben ebenso verhalten wie das scheinbar bei den Laiendarstellern in solchen Sendungen der Fall ist.
Der besagte Satz soll wohl zum Ausdruck bringen, dass diese Art der Kontrolle und Einengung durch den Partner in einer Ehe in Ordnung ist, ansonsten aber nichts in einer Liebesbeziehung zu suchen hat. Das ist schon eine recht abenteuerliche Sichtweise und ich frage mich, ob das der betreffenden Person selbst auch klar ist. Auf jeden Fall finde ich diese Einschätzung nicht in Ordnung, weil ich der Meinung bin, dass man sowohl als Single als auch in einer normalen Beziehung und selbst in einer Ehe die Freiheiten haben sollte, die man sich wünscht. Kontrolle hat in keiner Beziehung etwas verloren und ich würde mich von einem Partner, der versucht, mich zu kontrollieren, sofort trennen.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass es gar nicht so wenige Leute gibt, die mit einer Ehe tatsächlich verbinden, dass der Partner mit der Abgabe des Ja-Wortes stärker an sie gebunden ist und es damit auch okay ist, diesen einzuengen. Es gibt auch genug Menschen, die von Natur aus Kontrollfreaks sind und immer wissen wollen, wo der Partner hingeht, mit wem er sich trifft und die auch Handys und E-Mails kontrollieren. Ich könnte mir aber vorstellen, dass manche mit einer Eheschließung das Gefühl haben, dass diese Kontrolle innerhalb einer Ehe eine gewisse Legitimation hat – was ich nun absolut nicht so sehen würde.
Mir erschließt es sich auch nicht so wirklich, dass etwas anders sein soll, wenn man in einer ernsten Partnerschaft verheiratet oder unverheiratet ist. Für mich würde sich da kaum etwas ändern, ich nehme meine Beziehung jetzt genauso ernst, wie ich sie nach der Eheschließung nehmen würde. Eine Einengung in einer Beziehung geht für mich persönlich gar nicht, wenn man sich diese vorschreiben lässt. Etwas anderes wäre es, wenn man von sich aus eine "Einengung" schon möchte, aber auch da mache ich keinen Unterschied zwischen zwei Eheleuten und zwei Partner, die (noch) nicht verheiratet sind.
Irgendwie klingt es so, als sei eine Ehe ja eher ernst zu nehmen, als es bei einer Partnerschaft ohne Trauschein der Fall ist. Auch, als habe man in einer Partnerschaft ohne Trauschein einen Freifahrtschein und wesentlich mehr Freiheiten. Ich kann mir im Übrigen schon vorstellen, dass dieser Spruch auch in anderen Bereichen und nicht nur im Fernsehen bei bestimmten Sendungen gebracht wird. Manche Leute meinen ja auch noch, ehe sie sich vermählen, noch einmal die Hörner abstoßen zu müssen, denn nach der Ehe "dürfen" sie es ja nicht mehr. Aber auch hier kann ich keine Unterschiede machen.
Ich finde eine solche Aussage auch ein wenig merkwürdig, aber sie entspricht doch auch vielfach dann der Wahrheit, denn einige Leute glauben dann doch auch in der Ehe, dass man seinen Partner verändern oder mehr einengen kann als zuvor, wo man nur befreundet war. Das ist in der Tat so.
Die Aussage in dieser Sendung finde ich auch total blödsinnig. Für mich gibt es keinen großen Unterschied zwischen einer ernsten Partnerschaft und einer Ehe. In keinem der beiden Lebensformen hat ein Partner das Recht, den anderen einzuengen, zu kontrollieren oder irgendwelche Dinge vorzuschreiben. Die Ehe sollte doch auch kein Gefängnis sein. Wenn das so ist, hat man irgendetwas falsch verstanden. Man sollte seinem Partner nie etwas vorschreiben - da macht es doch gar keinen Unterschied, ob man nun verheiratet ist, oder eben nicht.
Ich bin auch verheiratet und an der Beziehung zu meinem Mann hat sich auch in der Ehe überhaupt nichts verändert. Also ich kann da echt keinerlei Unterschied zu vorher feststellen. Ich käme auch nie auf die Idee, meinem Mann plötzlich Vorschriften zu machen oder ihn anders zu behandeln, nur weil man verheiratet ist. Dieser Spruch passt aber gut in das Nachmittagsprogramm von RTL, da dort nur solcher Schund läuft. Das kann man einfach überhaupt nicht ernst nehmen, auch wenn es Leute geben wird, die das bestimmt genauso sehen und der Auffassung sind, in einer Ehe hätte man das Recht, den Partner zu bestimmen und zu kontrollieren.
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