Würdet ihr eure Haustiere präparieren?
Der Hund meiner Nachbarin ist 15 Jahre alt und man sieht und man merkt ihm sein Alter schon an. Neulich habe ich mich mit meiner Nachbarin unterhalten und sie fragte mich, ob ich wüsste, wo man ein Haustier hingeben könnte, wenn man es präparieren lassen möchte. Ich habe erst einmal geschluckt und konnte ihr auch keine Auskunft geben. Ich fragte mich dann nur, ob es vielleicht viele Menschen gibt, die ihr Haustier präparieren lassen.
Würdet ihr euer Haustier präparieren lassen? Denkt ihr, dass man dann jemals über den Tod des Tieres hinweg kommt, wenn beispielsweise der Hund oder die Katze einen immer noch ansehen, auch wenn es nur aus Glasaugen ist? ich stelle mir das wirklich schrecklich vor und ich könnte das niemals machen. Wie ist das bei euch?
Ich könnte das auch niemals machen. Ein Tier ist ja auch durch seine Bewegungen und seine Augen einzigartig. Das würde einem präparierten Tier fehlen. Die Glasaugen würden mich eher ängstigen. Da würde ich mir lieber Fotos von dem Tier anschauen, als es ausgestopft am Fußende meines Bettes liegen zu haben. Einen Fellmantel fände ich da weniger makaber.
Glaubt deine Nachbarin vielleicht daran, dass sie den ausgestopften Hund genauso lieben und verhätscheln kann, wie einst das Original? Ich finde das total makaber und kann mir nicht vorstellen, aus welchem Grunde sie das gut findet. Das Wesentliche ihres Hundes, die Bewegung, sein Bellen und Jaulen und auch sein bittender oder suchender Blick oder sein wedelnder Schwanz, das alles würde sie in einem ausgestopften Tier nicht finden und vergeblich suchen, wenn sie ihn denn ansieht. Nein, das ist wirklich eine falsch verstandene Tierliebe, die ihr nichts bringt, außer traurigen Stunden, wenn sie nachdenkt.
Ich liebe meinen Hund wirklich sehr. Und allein aus diesem Grund könnte ich mir schon nicht vorstellen, ihn einer geschmacklosen Präparation zu unterziehen, die nichts, aber wirklich auch gar nichts von seiner Natürlichkeit erhalten kann, die ihn zu Lebzeiten ausgemacht haben. Präparierte Tiere sehen kalt und unnatürlich aus. Selbst wenn der Präparator für seine Maßstäbe gute Arbeit geleistet hat, ist das Endergebnis immer ein trauriger Abklatsch von einem Lebewesen, eine wirklich groteske Figur.
Ich möchte meinen Hund als lebendiges Tier in Erinnerung behalten und auf keinen Fall sein präpariertes und ausgestopftes Fell irgendwo aufstellen. Abgesehen davon, dass ich finde, dass so eine Präparation dem Tier nicht gerecht wird, sind solche Präparate auch unglaublich hässlich und undekorativ. Ich würde mich echt schämen, wenn ich aus meinem Hund einen scheußlichen Staubfänger machen würde. Außerdem konserviert man durch solche Präparationen von Haustieren sicher auch seine Trauer und kann den Tod des Tieres dadurch noch schlechter verarbeiten. Es gibt wirklich nichts, das aus meiner Sicht für eine solche Präparation spricht.
Unser Hund wird im Dezember auch 15 Jahre alt, natürlich bleibt auch bei ihm das Alter nicht unbemerkt und natürlich macht man sich auch Gedanken, wie lange man noch Freude an dem Tier haben kann. Schließlich gibt es Tage, an denen es ihm für seine Verhältnisse gut geht, aber auch Tage, an denen man sich schon Sorgen macht, wenn der Kreislauf manchmal nicht so ganz in die Gänge kommen will und die Knochen einfach nur schmerzen.
Aber Präparieren? Niemals! Wir lieben unseren Hund unheimlich und darum hat er so etwas ganz gewiss nicht verdient. Macht man schließlich mit Menschen auch nicht, um sie später in die Ecke zu stellen und noch länger was vom Anblick zu haben. Unser Hund soll nach seinem Ableben in unseren Erinnerungen so lebendig weiterleben, wie er es aktuell noch tut. Unser Hund soll nicht als "Gegenstand" zur Dekoration dienen. Respektlos und abartig in meinen Augen!
Fotos und Erinnerungen sind das, was von unserem Hund bleibt, wenn er nicht mehr auf der Erde weilen sollte. Er bekommt ein schönes Grab, aber sicher niemals eine Präparation. Das hat er nicht verdient. Wir haben und hatten dann eine lange und wunderschöne Zeit mit ihm. Und in unseren Erinnerungen wird er ewig leben. Dafür brauchen wir kein ausgestopftes Andenken. So was gehört meiner Meinung nach sowieso verboten.
Ein großes Bild an der Wand ist mir viel, viel lieber, als ein lebloser, steifer Hund im Wohnzimmer, der die Trauer der ersten Zeit nur jedes Mal beim Anblick noch mehr verstärkt, bzw. dazu verleitet, sich an das Tier zu binden, um nur nicht loslassen zu müssen. Um die Augen vor der Realität zu verschließen, wo eine Geburt genauso zum Leben dazugehört, wie das Sterben. Sind solche Menschen der Meinung, dass es schön ist, das Tier weiterhin streicheln zu können? Oder glauben diese Menschen, das Tier würde die Streicheleinheiten auch über den Tod hinaus weiter genießen?
Woher nehmen sich Menschen das Recht, allein darüber nachzudenken, die Innereien zu entfernen und das Tier wie ein Kuscheltier respektlos auszustopfen? Widerlich. Wer sein Tier liebt, tut ihm sowas nicht an.
Ich persönlich finde das unwürdig. Ein Haustier sollte auch das Recht auf "Frieden" haben und das hat es nicht, wenn es ausgestopft wird. Es hat, genau wie wir, seine Zeit hier auf der Welt und wenn es gestorben ist, sollte es anständig beerdigt werden. Man hat doch eines, was einem niemand nehmen kann: Erinnerungen an das Tier. Und dafür muss ich es nicht ausstopfen lassen und in die Ecke stellen. Und wenn man Angst hat, dass die Erinnerungen verblassen hat man immer noch Fotos.
Ich würde niemals auch nur in Betracht ziehen, mein Tier präparieren zu lassen. Und ich würde auch jedem davon abraten. Und man sollte sich auch mal ausmalen, was da eigentlich passiert: im Grunde wird das Tier komplett ausgenommen, denn sonst würde es ja verwesen und das würde zum einen stinken und zum anderen alles zersetzen. Will man wirklich, dass das Haustier ausgenommen wird? Ich würde das nicht wollen.
Mein Hund ist leider vor zwei Jahren verstorben. Er war 14 Jahre alt und ich hätte es einfach niemals übers Herz gebracht, ihn präparieren zu lassen. Natürlich habe ich schon davon gehört und ich habe auch schon einige Beispiele im Fernsehen gesehen, aber für mich hat das ehrlich gesagt nicht mehr viel mit Tierliebe zu tun. Das Tier wird ausgestopft und bekommt Glasaugen. Für mich hat das dann auch nicht mehr viel mit dem treuen Begleiter zu tun, mit dem man viele Jahre gemeinsam verbracht hat. Ich finde sogar, dass die ausgestopften Tiere oft sehr Furchteinflößend aussehen. Da jagt es mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken.
Ich hatte eine tolle Zeit mit meinem Hund und habe ihn auch sehr geliebt. Glücklicherweise durften wir ihn im Garten meiner Mutter begraben. Hier hat er seine Ruhe und ich finde, die sollte man auch jedem geliebten Haustier ermöglichen. Was mir bleibt, sind die unzähligen Erinnerungen, die schönen Fotos und der Ganz zum Grab. Ich werde ihn niemals vergessen und er wird auch immer einen festen Platz in meinem Herzen haben. Dazu muss man sein Tier aber nicht ausstopfen, um es trotzdem jeden Tag sehen zu können. Das ist fast schon ein wenig makaber in meinen Augen. Wenn man sein Tier wirklich geliebt hat bzw. immer noch liebt, dann kommt man auch gar nicht erst auf die Idee, es ausstopfen zu lassen. Ich kann da echt nur noch den Kopf schütteln. Manche Menschen schrecken aber echt vor gar nichts zurück. Für mich wäre das niemals in Frage gekommen.
Ich habe einen Hund und zwei Katzen und hatte davor auch immer Jahre lang Meerschweinchen. Ich käme aber auch nicht auf den Gedanken, eines meiner Tiere präparieren zu lassen. Ich fände es schrecklich, wenn das verstorbene und geliebte Haustier mich dann ständig vom Schrank aus anstarren würde. Natürlich gibt es auch Tierpräparatoren, die ihr Handwerk wirklich gut verstehen und die Tiere dann anschließend auch wirklich schön aussehen. Aber es wäre doch nicht mehr das selbe und würde mich nur traurig machen.
So weiß ich, dass meine Katzen und mein Hund mal ein Grab in unserem Garten bekommen. Ich finde es viel schöner, sich an das Tier zu erinnern, wie es eben zu Lebzeiten war, als die ausgestopfte Hülle aus dem Kaminsims zu sehen. Natürlich ist der Gedanke traurig, dass man sein Tier dann nie wieder sehen und anfassen kann, aber nur eine Hülle würde ich nicht zurückbehalten wollen und es wäre dann auch nicht mehr mein Haustier. Ich fände das auch schon irgendwie geschmacklos und makaber. Natürlich muss das jeder Tierbesitzer für sich entscheiden, aber ich würde es auf keinen Fall machen lassen und mir dann mein ausgestopftes Haustier irgendwohin stellen.
Ich würde meine Tiere nicht präparieren lassen. Ich finde das absolut unwürdig. Es geht ja nicht nur darum, ob man dann über den Tot des Tieres hinweg kommt oder nicht. Ich bin der Meinung, jeder egal ob Mensch oder Tier, hat ein Recht auf Ruhe und Frieden nach seinem Tod. Niemand hat es verdient danach in gewisser Weise ausgestellt zu werden.
Ich habe darüber mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo jemand gezeigt wurde der das gemacht hat mit seiner Katze. Ich finde es schrecklich.
In einer meiner Lieblingsserien "Scrubs" besitzen zwei der Hauptprotagonisten einen ausgestopften Golgen Retriever. In dieser Serie ist es ganz komisch, wie sie ihn behandeln und auf ihn aufpassen, mit ihm Streiche spielen und er wie ein Haustier, das keinen Dreck macht, einfach dazu gehört. Auch ich lache darüber und finde es lustig, doch ich würde dennoch nicht im Traum dann denken, meine eigenen Haustiere, nachdem sie gestorben sind, ausstopfen zu lassen und mir irgendwo ins Zimmer zu stellen.
Für mich gehören meine drei Wellensittiche absolut zur Familie - sie spenden mir Trost, wenn es mir nicht gut geht, sie bringen mich zum Lachen, wenn sie irgendeinen Unfug anstellen und sie nerven mich ab und zu, wenn sie sich im Wohnzimmer aufhalten und ich eigentlich einen Film sehen möchte, mit dessen Lautstärke sie versuchen wettzueifern und gucken, wer am lautesten schreien kann. Kurzum, sie sind wie Mitbewohner für mich, wie Familie. Daher werde ich sie, und ich hoffe nicht zu bald, nach deren Ableben beerdigen und ihnen ein kleines, schönes Grab herrichten, an dem ich mich an sie erinnern werde, wenn ich davor stehe.
Es ist doch sehr makaber ein über viele Jahre geliebtes Wesen auszuhöhlen und auszustopfen, sich mit nach Hause zu nehmen und irgendwo hinzustellen wie eine Trophäe. Ich würde vermutlich nicht traurig werden und es würde mich auch nicht daran hindern über das Ableben hinwegzukommen, aber ich fänd es sehr befremdlich ein so lebhaftes, liebes Wesen wie einen Pokal irgendwo stehen zu haben. Wenn man dann noch in Dimensionen wie Katzen oder Hunden denkt, dann finde ich es schon sehr bedenklich wer so etwas tut.
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