Wie viel Aufwand ist ein Grab wert?
Das Grab meines Papa´s und meiner Oma ist mir eigentlich recht wichtig, warum kann ich selber nicht genau erklären. Außer mir gibt es keine Hinterbliebenen mehr und ich möchte nicht, dass es aussieht als wären sie nie geliebt worden. Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, dass wir morgen 2 Stunden Autofahrt auf uns nehmen, um das Grab zu besuchen, ein Gesteck zu Allerheiligen auf die Grabplatte stellen und dann direkt wieder 2 Stunden lang wieder zurück nach Hause fahren, da frage ich mich doch schon irgendwie, warum ich mir das überhaupt antue? Insgesamt 4 Stunden Autofahrt, viel Spritverbrauch, wir sehen und treffen eigentlich niemanden und für die Kinder ist es die Langeweile pur. Ist es mir das denn wirklich wert? Irgendwie ja, aber wenn ich jemandem anders so reden hören würde, würde ich doch denken, dass der anscheinend nix Besseres zu tun hätte oder so.
Würdet ihr das Alles auf euch nehmen, nur um ein Grab zu besuchen? Oder habt ihr mehr so die Einstellung, warum für „nix“ so einen langen Weg auf sich nehmen?
Über so etwas habe ich auch schon des öfteren nachgedacht. Jedoch ist es bei mir dann doch nicht so extrem. Das Grab meiner Oma, welches ich des öfteren besuche liegt auch so weit entfernt, dass eine Strecke gut eineinhalb bis zwei Stunden Fahrzeit in Anspruch nimmt. Jedoch gehört dies eben irgendwie dazu. Jedoch dürft es in meiner Situation dann doch etwas leichter sein, da ich eben nicht der letzte Hinterbliebene bin und mich dort auch mit anderen Verwandten treffe.
Naja, es geht ja hier nicht um das Grab selbst, denn wegen dem würde man ja sicherlich nicht extra diese weite Fahrt aufnehmen. Es geht um die Menschen, die in diesem Grab beigesetzt worden sind und die sind es einem eben wert, dass man zu ihnen fährt und zu ihren Ehren und zu ihrem Gedenken zum Beispiel einen Kranz auf das Grab zu legen oder auch ansonsten das Grab zu pflegen. Und ich finde, dass sollte einem ein naher Angehöriger schon wert sein, dass man ihm diese letzte Ehrerbietung bringt, so lange man selber noch am Leben ist.
Ich würde auch ganz sicherlich nicht denken, dass jemand der vor hat an einem Tag vier Stunden lang durch die Gegend zu fahren, um ein Grab zu besuchen, nichts besseres zu tun hat als dies zu tun. Ich finde einfach, dass dies eine schöne Geste ist, ob der Begrabene selber nun etwas davon mitbekommt oder nicht. Denn im Grunde genommen hat der Tote ja nichts von einem Kranz auf seinem Grab, es geht eher um eine symbolische Geste und ich finde doch, dass diese Gesten einen sehr großen Wert haben und dass sie nicht als "nix" abzutun sind. Denn dieses "nix" soll ja nichts heißen und wenn man es als eine Nichtigkeit ansieht die Toten zu ehren und ihrer zu gedenken dann finde ich dies ziemlich traurig.
Zu diesem Thema hat wohl jeder seine eigenen Ansichten. Ich bin eigentlich niemand, der unbedingt ein Grab besuchen muss, um einer verstorbenen Person zu Gedenken. Ich kann das auch auf andere Weise tun. Das Friedhof, auf dem meine Großeltern begraben sind, ist vielleicht 15 Gehminuten von mir entfernt, trotzdem gehe ich selten hin, aber ein schlechtes Gewissen habe ich deshalb ich nicht, da ich auch so oft an sie denke.
Auf vielen Gräbern werden regelmäßig frische Blumen gepflanzt, während andere komplett mit Steinplatten bedeckt sind. Man kann deshalb aber sicher nicht darauf schließen, dass denjenigen, die immer frische Blumen pflanzen, ihre Angehörigen wichtiger waren, als den anderen. Vielleicht wohnt einfach niemand von der Familie in unmittelbarer Nähe, der sich darum kümmern kann.
Ich habe nicht vor, den Rest meines Lebens hier in dieser Stadt zu wohnen und werde es, wenn es mal so weit sein sollte, dass wir weggezogen sind, mit den Grabbesuchen (irgendwann werden ja auch mal meine Eltern sterben) wohl so handhaben, dass ich die Gräber nur dann besuche, wenn ich sowieso hier bin, um alte Freunde zu besuchen oder so. Extra wegen der Gräber herfahren, würde ich wohl nicht. Ich kann es aber auch verstehen, wenn es jemanden so wichtig ist, dass er nur dafür die Fahrt auf sich nimmt.
Ich besuche regelmäßig das Grab meines Großvaters, die Person, die mir immer die nächste in meiner Familie war. Der Friedhof ist nur eine halbe Stunde von meiner Wohnung entfernt, daher ist das ein Zwei-Stunden-Unternehmen und ich schaffe es gut einmal die Woche vorbeizuschauen und das Grab ordentlich zu halten.
In deinem Fall, weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ich das machen würde. Ich würde vermutlich ab und zu den Weg an einem Sonntag auf mich nehmen, aber vier Stunden sind eine ganz schöne Zeit, also denke ich, würde ich das eher nach Weihnachten machen, sowie an Geburts- und Sterbetag, um das ganze ein wenig im Griff zu behalten. Mir würde es das wert sein, auch wenn ich während der Fahrt wahrscheinlich ein wenig genervt wäre, aber der Besuch am Grab ist, wenn man ihn nicht nur als Grabpflege sieht, für mich immer ein angenehmes Ereignis, um mal richtig raus zu kommen.
Ich kann das Problem gut verstehen, aber ich würde schon sagen, dass es mir wert wäre, die Fahrt auf mich zu nehmen. Meine Großeltern liegen alle nicht in meiner Nähe begraben, so dass es immer eine Fahrt ist, um zum Friedhof zu kommen. Bei den Großeltern mütterlicherseits ist es ein Weg von über einer Stunde, bei den Großeltern väterlicherseits fast drei Stunden. Darum nehme ich gerade den langen Weg auch nicht wirklich oft auf mich und auch nur, wenn ich in der Gegend noch jemanden besuchen möchte.
Aber die eine Stunde Fahrt machen wir schon öfter, um uns um das Grab zu kümmern, neue Pflanzen zu setzen oder ein neues Gesteck hin zu stellen. Natürlich muss ich den Weg nicht auf mich nehmen, um an meine Großeltern zu denken, aber ich möchte auch, dass alles ordentlich aussieht und es nicht so aussieht, als ob an die verstorbenen Personen keiner mehr denken würde.
Wir haben nun das Grab unserer Mutter vor Ort und es ist also nicht wirklich aufwendig, dieses regelmäßig zu besuchen. Also zumindest sind die Kosten und die Zeit dafür minimaler. Für mich, ohne Auto, ist die Anreise schon ein klein wenig aufwendiger. Aber das lässt sich durchaus regeln.
Das Grab unserer Mutter liegt völlig im Freien. Also nicht beschützt von Bäumen oder ähnliches. Gerade im Hochsommer müssen da mindestens einmal täglich die Blumen gegossen werden. So fuhr mein Bruder lange Zeit eben täglich auf den Friedhof, nur um die Blumen zu gießen. Unser Vater besuchte das Grab, aber goss an sich die Blumen nie. Blumen brachte er an sich auch nur zu besonderen Tagen mit. Mein Bruder hat die Blumen regelmäßig ausgetauscht. Laut seiner Auskunft zum Teil mehrfach die Woche.
Als es darum ging, wie das Grab zugemacht werden soll, tendierten wir sofort zu einer Platte. Auch wenn es teurer ist, ein Grab komplett zu zumachen. Mein Bruder meinte aber, wenn er jede Woche mindestens zweimal Blumen kaufen muss und auch zeitweise täglich gießen muss, sind wir damit besser dran. Mit einer Platte wäre die Grabpflege nicht mehr ganz so aufwendig.
Auf dem Grab ist nun eine Platte und es stehen auch regelmäßig Gestecke drauf. Allerdings ist man hier nicht mehr ganz so gebunden. Wenn die nicht mehr hübsch sind, kann man sie entsorgen und es es muss nicht zwingend ein Ersatz her. Auch das Gießen hat sich damit minimiert. Und auch ohne Grabschalen sieht das Grab gepflegt aus.
Ich denke aber, wenn wir nicht vor Ort wohnen würden, würden wir uns Gedanken um eine professionelle Grabpflege machen. Damit das Grab gepflegt aussieht. Wobei hier wohl auch nach Aufwand bezahlt werden muss. Wird sicherlich auch günstiger werden, wenn nicht so viele Pflanzen gepflanzt sind. Darüber solltet ihr mal nachdenken. Dürfte von den Kosten her in etwa bei dem liegen, was ihr zurzeit ein Spritkosten rein steckt.
Mir selbst gibt das Grab meiner Mutter wenig. Das wusste ich aber vorher nicht. Da hatte ich vermutet, dass ich öfters mal auf dem Friedhof bin. Allerdings würde ich persönlich nun auch eher zu einer bezahlten Grabpflege neigen. Beziehungsweise das was drauf ist minimal halten.
Ganz ehrlich? Mir wäre es definitiv zu weit, wegen einem Gesteck 4 Stunden Fahrt auf mich zu nehmen. Und das soll nicht heißen, dass ich den Verstorbenen nicht gemocht habe oder ihm nicht gedenke, es ist einfach eine ziemlich weite Strecke, nur damit man ein Gesteck ablegt und ein wenig Zeit dort verbringt. Ich kann verstehen, dass es den Kindern dabei langweilig ist, denn ein Friedhof ist nun Mal kein Erlebnispark.
Fahrt ihr dann tatsächlich nur dahin, geht zum Friedhof und fahrt wieder? Unternehmt ihr nichts anderes in der Gegend, was sich dann verbinden ließe? Dafür wäre mir der Sprit und die Zeit wirklich zu schade.
Ich bin froh, dass ich keine Gräber zu pflegen habe. Die Gräber meiner Großeltern sind eh 600km entfernt, wobei da eine Grabstätte mittlerweile eingeebnet wurde. Die andere pflegen meine Eltern und früher bin ich da auch hingegangen zum Blumen gießen, als ich noch dort gewohnt habe. Aber nicht wirklich, um den Toten dort zu gedenken - das kann man auch auf andere Art und Weise tun.
Mein Schwiegervater wurde in einem anonymen Urnengrab beigesetzt, weil er es so in seinem Testament festgelegt hatte und ich finde es auch sehr gut. Man weiß doch nie, was die übrige Familie mal im Leben vorhat und mit einem Grab bindet man sie quasi an einen Ort. Auch ich möchte mal anonym beerdigt werden, so habe ich es mit meinem Mann besprochen. Zumal ich ihm die Grabpflege nicht aufhalsen will und Kinder haben wir keine. Wer also soll sich dann um ein Grab kümmern? Wenn ich zu Lebzeiten schon ein Pflegefall gewesen bin möchte ich doch im Tod nicht noch jemandem zur Last fallen, indem ich mich "normal" beisetzen lasse.
Dies mag für einige sehr unethisch klingen, aber das ist nun Mal meine Meinung. Und ich weiß, dass da jeder anderer Ansicht ist und nicht mir zustimmen kann. Doch ich sehe das eben praktisch und vielleicht auch ein wenig egoistisch. Aber eine Fahrt von 4 Stunden wäre mir einfach zu viel und ich würde wohl nicht dahin fahren.
Ich verstehe dein Problem recht gut, denn meine Verwandten liegen auch ca. 200 km entfernt von mir auf einem Friedhof bzw. auf mehreren Friedhöfen. Da mein Opa gerade erst in diesem Jahr verstorben ist, mache ich mir auch Gedanken darüber, wann ich sein Grab noch einmal besuchen kann. Allerdings ist es so, dass meine Familie und Verwandten dort vor Ort wohnen und sich eben um die Grabpflege kümmern, besonders meine Oma. Sie fährt teilweise täglich zum Grab meines Opa und schaut nach dem Rechten und besucht ihn einfach.
Ich werde wohl an Weihnachten das Grab meines Opa besuchen und ihm eine Blume dort lassen. Ich verbinde es dann mit Besuch bei meinen Eltern und meiner Oma. Weihnachten hatte auch mein Opa immer Geburtstag und ich würde einfach trotzdem gerne dorthin fahren.
An deiner Stelle fände ich es auch ein wenig bedenklich, dass man so viel Aufwand und auch Kosten hat, um nur ein Gesteck zu platzieren und vielleicht ein paar Hälmchen Unkraut zu zupfen. Natürlich erweist man den Toten damit nochmal wieder Ehre und eben auch, dass man an sie denkt. Aber ich denke auch so noch oft genug an meinen Opa und brauche dafür das Grab an sich nicht. Beim Grab hat man dann nur meist das Gefühl, dem Verstorbenen nochmal etwas näher zu sein. Ich würde den Besuch auf dem Friedhof noch mit einer anderen Unternehmung in der Gegend verbinden. Oder ich würde wirklich darüber nachdenken, vielleicht einen Grabpfleger zu beauftragen, dass ich nicht immer zu solchen Tagen extra dorthin fahren muss.
Mein Partner sieht es übrigens ähnlich wie P-P. Er sagte auch mal, dass sich um sein Grab mal niemand kümmern müssen sollte. Er meinte damals, eine Platte drauf und damit sei es dann gut. Was ich doch irgendwie nicht so toll fand. Aber wenn das sein Wunsch sein wird, wenn es mal soweit ist, müsste ich das ja akzeptieren. Wobei ich auch eine Platte wählen würde, wenn ich wüsste, dass sich anschließend niemand um die Grabpflege kümmern würde. Ich fände es dann auch schlimm, wenn es irgendwann zugewachsen und überwuchert wäre. Da wäre mir dann vielleicht sogar lieber, dass das Grab nach Ablauf der Zeit eingeebnet würde.
Nelchen, ich meinte mit Anonym bestatten dann schon in einem Urnengrab, denn alles andere macht ja doch wieder Arbeit und man bekommt glaube ich kein anonymes Grab mit nur einer Platte drauf. So was kenne ich dann nur als normales Grab mit Grabstein und dann eben diese Platten oder Steine, damit man keine Blumen pflegen muss.
Ich möchte dann aber schon ein anonymes Urnengrab, denn alles andere wird mir sicher kein Pfarrer zugestehen, da ich auch nicht in der Kirche bin. So geht es meinem Mann auch, denn auch er ist aus der Kirche ausgetreten und wird somit nicht mehr "regulär" bestattet werden. Und auch mein Mann möchte anonym bestattet werden, eben weil es einfacher für die Hinterbliebenen ist. Meist ist man ja doch recht betagt und da wollte ich meinem Mann nicht noch die Arbeit der Grabpflege aufhalsen wollen.
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