Festplatte eines defekten Notebooks in PC einbaubar?

vom 20.10.2012, 17:09 Uhr

Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, kann ich meinen Laptop seit über einer Woche nicht mehr hochfahren. Ich besitze ein Toshiba Satellite L550D-11N Notebook und immer wenn ich den Einschaltknopf drücke, leuchten zwar die Lichter am Gehäuse auf, es ertönt der Standardton, der schon immer beim Starten zu hören war und auch die Lüftung ist deutlich zu hören, aber es erscheint kein Bild auf dem Monitor und es kommt einem so vor als würde sich der Laptop plötzlich einfach aufhängen.

Ich habe den Laptop bereits bei einem Techniker in meiner Nähe zur Reparatur abgegeben, doch leider konnte dieser auch nicht viel machen. Zumindest meinen Verdacht, dass es an einer defekten Grafikkarte liegen könnte, konnte er widerlegen, nachdem er den Laptop an einen externen Monitor anschloss und trotzdem kein Bild bekam. Der Techniker vermutete, dass der/die/das RAM beschädigt ist. Da er sich aber auf die Reparatur von PCs spezialisiert hat und sich mit Laptops nicht so gut auskennt, soll ich das Notebook seiner Meinung nach lieber einschicken. Da das Gerät inzwischen fast drei Jahre auf dem Buckel hat, habe ich leider keine Garantie mehr darauf.

Da die Reparatur des eingeschickten Laptops aber sicherlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen wird und ich einige der Dateien, die ich auf dem Laptop abgespeichert habe gerade dringend benötige, möchte ich die Festplatte meines Laptops nun an den PC meines Vaters anschließen, um von dort darauf zugreifen zu können. Die Festplatte habe ich bereits aus meinem Laptop ausgebaut. Es handelt sich um eine HDD2H23 5400RPM 2.5“ SATA HD Festplatte mit 320 GB Speicherplatz. Der PC meines Vaters ist ein Medion Akoya P4385D, den er sich im letzten Jahr bei Aldi gekauft hat.

Da ich mich in der Materie nicht auskenne und noch nie eine Festplatte in einen anderen PC eingebaut habe, wollte ich nun hier um Rat fragen, bevor ich mich einfach so ans Werk mache. Wie muss ich denn genau vorgehen? Muss ich die Festplatte meines Vaters zunächst ausbauen, um anschließend meine einbauen zu können? Oder kann ich auch mehrere Festplatten auf einmal verbauen? Kann ich beim Einbau irgendetwas falsch machen beziehungsweise beschädigen? Sollte ich eurer Meinung nach lieber die Finger davon lassen?

Wie groß ist die Chance, dass der PC meines Vaters die Festplatte meines Toshiba Notebooks erkennt? Sowohl auf dem PC meines Vaters, als auch auf meinem Laptop ist Windows 7 64-Bit als Betriebssystem vorinstalliert. Hat schon mal jemand von euch die Festplatte eines defekten Notebooks in einen PC eingebaut und kann mir (möglichst in Laiensprache) erklären, wie ich Schritt für Schritt vorgehen muss?

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Um die Festplatte deines Laptops an den Rechner deines Vaters anzuschließen brauchst du zwei Kabel, die für wenig Geld zu bekommen sind. Wenn du die Kabel hast, musst du den Rechner deines Vaters aufschrauben und anschließend das Kabel für den Strom mit dem Netzteil und der Festplatte verbinden. Anschließend steckst du das S-ATA Kabel ans Mainboard, aber noch nicht an die Festplatte, damit der PC beim hochfahren keine Probleme wegen zwei Festplatten kriegen kann.

Dieses Problem kann auftreten, da die Festplatte deines Notebooks noch nicht im BIOS, dem Basic Input Output System, konfiguriert wurde. Anschließend fährst du den Rechner deines Vaters hoch. Bevor du den Rechner öffnest solltest du dich zum Beispiel an einer Heizung entladen, damit der Rechner deines Vaters keinen Schaden nehmen kann. Wenn der Rechner an ist, verbindest du das S-ATA Kabel mit dem S-ATA Anschluss der Festplatte. Normalerweise sollte die Festplatte erkannt werden und du kannst deine wichtigen Daten auf ein anderes Speichermedium kopieren.

Alternativ kannst du auch selber probieren, den RAM deines Notebooks auszutauschen. Da er eh keine Garantie mehr hat, kannst du diese auch nicht mehr verlieren. Dieser Arbeitsspeicher sollte für dein Notebook passen. Wenn du die Festplatte schon ausgebaut gekriegt hast, sollte das auch kein Problem werden. Anleitungen findest du im Internet.

» Techniklover » Beiträge: 394 » Talkpoints: 11,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Pointer hat geschrieben:Ich habe den Laptop bereits bei einem Techniker in meiner Nähe zur Reparatur abgegeben, doch leider konnte dieser auch nicht viel machen. Zumindest meinen Verdacht, dass es an einer defekten Grafikkarte liegen könnte, konnte er widerlegen, nachdem er den Laptop an einen externen Monitor anschloss und trotzdem kein Bild bekam.

Dem Satz verstehe ich nicht ganz, denn offenkundig ist es ein Problem mit der Grafikkarte, wenn auch über den externen Anschluss kein Bild zu bekommen ist. Ein Rechner der ohne RAM gestartet wird, würde sich im Zweifelsfall bemerkbar machen.

Techniklover hat geschrieben:Alternativ kannst du auch selber probieren, den RAM deines Notebooks auszutauschen. Da er eh keine Garantie mehr hat, kannst du diese auch nicht mehr verlieren. Dieser Arbeitsspeicher sollte für dein Notebook passen. Wenn du die Festplatte schon ausgebaut gekriegt hast, sollte das auch kein Problem werden. Anleitungen findest du im Internet.

Nein, der RAM wird nur schwerlich passen, da das Gerät mit DDR2-RAM arbeitet. Es wäre also nur mit Gewalt möglich den Riegel einzusetzen, von funktionieren kann man danach natürlich immer noch nicht sprechen. DDR2-RAM sollte doch lieber direkt eingekauft werden, auch wenn es aus meiner Sicht absolut unnötig ist.

Jedes halbwegs moderne Gerät kommt mit Serviceklappen für die Festplatte und den Arbeitsspeicher daher. Oftmals müssen dann einfach nur Kleine Schrauben geöffnet werden und die Zugänge liegen frei. SATA-Festplatten lassen sich dabei problemlos in andere Rechner einbauen, auch ein späteres Anstecken ist absolut fehl am Platz, Hot-Swapping wird nicht von allen Systemen unterstützt.

Dank Windows 7, sollte es sogar möglich sein, die Festplatte aus dem Notebook als alleiniges Laufwerk im fremden Rechner zu betreiben, Windows 7 bleibt auch, ganz im Gegensatz zu seinen Vorgängern, auf völlig anderen Chipsatz lauffähig und muss oftmals nur wenige Treiber für den vollen Leistungsumfang nachinstallieren.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe mich nun dazu entschieden, doch lieber die Finger davon zu lassen. Da es sich wie gesagt sowohl bei der Festplatte im PC, als auch bei der Festplatte im Notebook um SATA Festplatten handelt, kam mir zunächst die Idee die Festplatte im PC einfach auszubauen, meine anzuschließen, den PC hochzufahren und die wichtigsten Dateien anschließend auf meine externe Festplatte zu ziehen.

Zwar haben beide Festplatten die gleichen Anschlüsse und ich könnte meine Festplatte problemlos mit den Kabeln der Festplatte meines Vaters verbinden, allerdings werden auf die Festplatte im PC 12 Volt übertragen und meine Festplatte verträgt lediglich 5 Volt. Würde ich meine Festplatte anschließen und den PC hochfahren, würde sie höchstwahrscheinlich kaputt gehen. Und Adapterkabel möchte ich mir auch nicht extra kaufen, da diese bis zu 15 Euro kosten, was sich für meine Zwecke einfach nicht lohnen würde.

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe nun doch eine Lösung gefunden wie ich den PC meines Vaters auch ohne zusätzliche Kabel mit der Festplatte aus dem Notebook hochfahren kann und so Zugriff auf die auf der Festplatte gespeicherten Dateien bekommen kann, nachdem ich mich noch mal genau in einem Fachforum erkundigt habe. Es ist eigentlich ganz einfach.

Zunächst lädt man sich das kostenlose Betriebssystem Ubuntu von Linux herunter und brennt es anschließend auf CD. Anschließend fährt man den PC ordnungsgemäß herunter, legt die zuvor gebrannte CD in das Laufwerk ein, löst die beiden Kabel von der Festplatte aus dem PC und verbindet damit die Festplatte aus dem Notebook, was trotz der unterschiedlichen Spannungen anscheinend doch kein Problem ist, da sich die Festplatte dann automatisch nur so viel Strom einholt, wie sie auch benötigt, und bootet den PC.

Kurz nach dem Start öffnet man das Boot Menü, was bei vielen Modellen durch Drücken der Taste F12, bei mir jedoch durch Drücken der Taste F8, möglich ist und startet das Betriebssystem auf der im Laufwerk eingelegten CD. Normalerweise würde sich der PC einfach am auf der Festplatte installierten Betriebssystem bedienen, so erreicht man eben, dass der PC nicht mit Windows, sondern mit Ubuntu betrieben wird. Im Anschluss folgen ein paar Grundeinstellungen wie die Sprachwahl und ein Menü, wo man auswählen kann, ob man Ubuntu installieren oder zunächst nur ausprobieren will. In diesem Fall wählt man die Option Ausprobieren.

Nun sollte Ubuntu auch schon beginnen ordnungsgemäß hochzufahren und kurz darauf müsste dann der Startbildschirm erscheinen. Von dort hat man dann Zugriff auf alle Partitionen, die auf der Festplatte installiert sind. Ich habe mir also alle persönlichen Dateien wie Bilder und Videos herausgesucht, meine externe Festplatte an den PC angeschlossen und alle für mich wichtigen Dateien darauf verschoben. Nachdem ich die Dateien auf den beiden Partitionen gelöscht habe, habe ich noch den Ordner Trash, was bei Ubuntu anscheinend so was wie der Papierkorb bei Windows ist, komplett geleert.

Zuletzt fährt man seinen PC ganz normal herunter. Das Laufwerk sollte sich dann automatisch öffnen und man kann die CD entnehmen. Nun war es auch wieder an der Zeit die Festplatte aus dem Notebook abzustöpseln und wieder die Festplatte des PCs in den Tower einzubauen. Und schon kann man den PC wieder ganz normal mit Windows starten, hat seine Festplatte geleert, auf alle wichtigen Daten dank der externen Festplatte Zugriff, und hat dazu im Gegensatz zu extra Verbindungskabeln und Adapter nicht einen Cent ausgegeben.

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