Ist ein Fahrradführerschein nötig?

Mein Großneffe hat mir ganz stolz von seinem Fahrradführerschein erzählt. Nun frage ich mich, ob es dafür gesetzliche Regelungen gibt. Zum Auto oder Motorradfahren braucht man heute einen gültigen Führerschein. Aber wie ist das beim Fahrrad? Muss man da auch einen Nachweis haben? Wenn ja, wo kann man den Fahrradführerschein noch machen, außer im Schulunterricht, wie mein Großneffe? Mit welchen Kosten muss man rechnen?

In Österreich ist es soweit mir bekannt so, dass dieser Führerschein nur im Zusammenhang mit der Schule gemacht werden kann. Ich glaube der Fahrradführerschein kann in der letzten Klasse der Volksschule abgelegt werden. Nachdem diese Fahrradprüfung erfolgreich abgelegt wurde ist es so, dass die Kinder ab dem alten von 10 Jahren unbeaufsichtigt auf der Straße mit dem Fahrrad fahren dürfen.

Geprüft wird das ganze soweit mir bekannt praktisch und theoretisch. Kosten kommen dabei keine auf.

Es ist seit ein paar Jahren Mode, dass Polizisten in der Grundschule eine Art Verkehrsspiel aufbauen, mit Linien und Schildern und die Kinder dann dort ein wenig umherfahren mit den Fahrrädern. Diejenigen Kinder, die das halbwegs richtig machen, erhalten dann danach ihren Fahrradführerschein. Aber das ist kein offizielles Dokument, den braucht man nicht. Schließlich haben alle, die etwas älter sind und bei denen „damals“ keine Streife in der Grundschule war, auch keinen solchen Fahrradführerschein.

Es gab bei uns etwa auch einige Kinder, die den Führerschein deswegen nicht gemacht haben, weil sie an dem Tag krank waren und da hat niemand verlangt, dass die nochmal wiederkommen. Genauso wurde ich noch nie dazu aufgefordert, irgendwem meinen Fahrradführerschein zu zeigen. Das ginge auch schlecht, weil ich keine Ahnung habe, wo der liegt. Es handelt sich also eher um eine Maßnahme, die den Kindern zeigen soll, wie sie brav aufmerksam fahren sollen und keine rechtliche Angelegenheit.

Ich halte einen solchen Führerschein eigentlich für sinnvoll. Mein kleiner Bruder befindet sich gerade in der 4. Klasse und sie bereiten sich auch gerade auf diese Prüfung vor. Sie müssen einige Blätter dazu lernen, mit Verkehrsschildern und Verkehrsregeln und ähnlichen Dingen. Ich finde, dass so etwas als kleines Kind wichtig ist, auch wenn mein kleiner Bruder schon vor dieser Prüfung regelmäßig Rad fährt.

Es ist daher wichtig, da die Kinder sich auf den Verkehr vorbereiten sollten, sie sollten die Regeln für später kennen, damit ihnen nichts passiert. Mein kleiner Bruder lernt beispielsweise auch, wie man sich bei Unfällen zu verhalten hat. Sie werden das ganze in ein paar Wochen dann in der nächsten Stadt bei uns auf einem Übungsplatz machen, dort sind Linien und Kreuzungen aufgezeichnet (Natürlich in kleinerem Maßstab).

Ich hatte so eine Prüfung auch, vor mittlerweile bestimmt 7 Jahren. Damals fand ich das ganze recht interessant und es hat auch Spaß gemacht. Ich weiß aber nicht, wie sich das in Zukunft ändern könnte, man sieht ja beispielsweise auch immer mehr kleine Kinder die ohne Helm und ohne Beachtung der Verkehrsregeln umher fahren. Kleine Kinder sollten einfach ein bisschen Erfahrung durch eine solche Prüfung bekommen, das reicht ja schon völlig aus, davon abgesehen, dass der Führerschein keinen offiziellen Wert hat.

Schon als ich Kind war, hat man diesen komischen Führerschein machen müssen. Ich glaube in der 3. oder 4 Klasse war das damals üblich. Man hatte jede Woche einmal Training und abschließend wurde theoretisch und praktisch geprüft. Es stand wohl außer Frage, dass jedes Kind diesen Führerschein auch bestanden hat. Und ganz ehrlich: ich wurde mein gesamtes Leben lang nie wieder danach gefragt.

Ich finde es im großen und ganzen schon unnötig, aber bei manchen Radfahrern denke ich mir: die haben das sicherlich nicht gemacht. Da fahren erwachsene Menschen auf dem Fußweg halb die Fußgänger um oder nicht etwa am Rand rechts auf der Straße, sondern schön mitten in der Mitte, sodass man als Autofahrer keine Chace hat. Und von Regelungen innerhlab des Straßenverkehrs haben die scheinbar auch noch nichts gehört. Wobei da wieder der normale Autoführerschein greifen sollte. Was viele dann aber auch vergessen: nicht jeder hat den Autoführerschein und da ist es wohl auch nicht verkehrt, wenn man den Radführerschein gemacht hat und wenigstens so weiß, wann man fahren und wann man warten muss.

Ganz genau weiß ich es nun nicht mehr, aber ich glaube, es war in der 3. Klasse, dass wir diesen Fahrradführerschein gemacht haben. Ich finde es schon wichtig, dass man Kindern die Verkehrsregeln beibringt, bevor sie auf der Straße Fahrrad fahren. In einer "echten" Fahrschule, in der man am Ende einen richtigen Führerschein bekommt, funktioniert das vielleicht auch besser, als wenn die Eltern es alleine machen. Eine Voraussetzung, um Fahrrad fahren zu dürfen, ist dieses Stück Papier aber natürlich nicht. Ich denke, es dient eher dazu, die Kinder entsprechend zu motivieren und ihnen am Ende etwas zu geben, worauf sie stolz sein können.

Es stand wohl außer Frage, dass jedes Kind diesen Führerschein auch bestanden hat.

Hm...nein. In meiner Klasse gab es damals mindestens 2 oder 3, die so viele Fehler gemacht haben, dass sie den Führerschein am Ende tatsächlich nicht bekommen haben.