Pflegekräfte in der Küche
Herr A. arbeitet als examinierter Pfleger in einer Betreuungseinrichtung für alte Menschen. Viele der Bewohner sind bettlägerig und bedürfen einer aufwendigen Pflege. Nun ist es aber so, dass der Arbeitgeber immer mehr versucht die Kosten zu senken. Neben den pflegerischen Tätigkeiten soll das Pflegepersonal nun auch kleine Mahlzeiten zubereiten. Nicht nur die Tabletts in die Zimmer bringen und wieder abräumen oder auch bei Bedarf die Patienten füttern. Es geht um das Spülen diverser Geschirrteile und auch dem zubereiten kleiner Mahlzeiten, wie mal eine Suppe, Brei oder auch Pommes.
Arbeitsgeräte und Zutaten sind vorhanden. Aber Herr A. ist der Meinung, dass so die eigentliche Pflege immer mehr zu kurz kommt, da er sehr viel Zeit in der Küche zubringen muss. Was haltet ihr davon? Was kann Herr A. unternehmen?
Dafür sollte es eigentlich die sogenannten Stationshilfen geben. Und wenn es die nicht gibt, sollte es Pflegehelfer geben, die auch mal in die Küche gehen können. Und wenn es die nicht gibt, sollte es Bundesfreiwilligendienstleistende oder FSJ'ler geben, die so etwas machen können. Ich muss A. da ganz klar Recht geben: im Vordergrund sollte eigentlich die Pflege stehen und wenn man mal Luft hat, dann sollte man sich mit den Bewohnern oder Patienten beschäftigen und nicht Pommes zubereiten müssen.
Sicherlich kommt das Essen den Bewohnern zu Gute,aber das kann wirklich auch jemand machen, der nicht examinierter Pfleger ist. In erster Instanz sollte man das im Team besprechen. Das stört doch sicherlich noch mehr aus dem Team und nicht nur A., oder? Und dann kann man das auch bei der Stationsleitung ansprechen, oder wie auch immer man das im Pflegeheim nennt. Die kann dann nämlich zur nächst höheren Instanz gehen: der Pflegedienstleitung oder auch dem Chef des Heimes. Und da kann man auch sachlich erläutern, was das Problem ist. Und ein FSJ'ler oder Bufdi verursacht dem Träger nicht hohe Kosten, bringt aber viel.
Das kann alles nicht wahr sein. Herr A. arbeitet also allein auf der Station oder wie? Natürlich ist das eine Aufgabe von einer Küchenhilfe oder einem Pflegehelfer. Bei einer Krankschreibung kann es aber mal vorkommen, dass es zu einer zusätzlichen Aufgabe kommt, aber der Normalfall sollte es nicht sein. Die Hauptaufgabe der examinierten Pflegefachkraft sollte in der medizinischen Versorgung und Pflege liegen. Ich kann ihn damit in seiner Aussage bekräftigen und zustimmen. Er sollte einer oberen Stelle die Ursache des Versorgungsmangels klarstellen. Sollte diese Einstellung dem Chef egal sein, kann er sich auch anonym beim MDK oder dem Institut für Pflege (habe den amtlichen Name vergessen) melden und dies melden. Dann muss überprüft werden, ob das Heim bestehen kann.
Herr A hat vollkommen recht. Es ist wirklich nicht seine Aufgabe, in der Küche auszuhelfen. Dadurch haben die Patienten, die er betreuen soll, keine Chance auf ausreichende Pflege. Soviel mir bekannt ist, werden Pflegeheime auch tournusmässig überprüft, ob die Insassen auch die richtige Pflege bekommen oder irgendwelche Missstände zu beheben sind. Wenn die Heimleitung keine zusätzlichen Hilfskräfte einstellt und A nicht mehr den Küchendienst mit erledigen muss, würde ich an seiner Stelle solche Zustände melden.
Leider kann Herr A. als Angestellter in dieser Situation wahrscheinlich relativ wenig ausrichten, denn schließlich ist es nun einmal die Entscheidung des Arbeitgebers für welche Aufgaben er seine Angestellten einsetzt. Natürlich kann der Arbeitnehmer auch verlangen, dass er für Aufgaben eingesetzt wird, wie sie in seinem Arbeitsvertrag festgehalten sind und er keine anderen Aufgabe verrichten muss, doch meiner Meinung nach ist es nicht wirklich klug sich auf diese Weise gegen seinen Arbeitgeber zu stellen.
Wenn dieser versucht die Kosten zu senken wird dies in der Regel einen Grund haben. Natürlich kann es auch sein, dass er einfach nur auf mehr Profit aus ist, doch die Pflegekosten steigen bekanntlich auch immer weiter und wenn nicht gerade billigere Arbeitskräfte eingestellt werden, die das gut ausgebildete Personal ersetzen scheint es für mich so, als wäre der Arbeitgeber einfach gezwungen seine Ausgaben zu reduzieren.
In solch einer Situation wäre es dann auch äußerst unpassend, sich über die Arbeitssituation zu beschweren. Wenn Herr A jedoch dermaßen unzufrieden mit der Situation ist bleibt ihm keine Wahl und er muss mit dem Vorgesetzten sprechen oder auch gegebenenfalls seinen Arbeitsplatz wechseln. Es ist zwar traurig, dass die Versorgung darunter leidet aber man sollte nicht vergessen, dass solch eine Einrichtung auch wirtschaftlich sein muss.
Wenn sie keine Gewinne abwerfen würde, würde es auch nicht mehr viele Personen reizen, solch eine Einrichtung zu betreiben. Aus Gründen der Nächstenliebe machen dies schließlich die wenigsten. Zwar gibt es mit Sicherheit auch dort Ausnahmen, doch warum sollte man für seine Hilfe und seinen Aufwand nicht gerecht entlohnt werden.
Um das zu erreichen gibt es jedoch nur zwei Möglichkeiten, entweder erhöht man die Preise für Plätze in der Residenz oder man versucht halt an verschiedenen Ecken zu sparen, und dies kann eben auch das Personal betreffen.
Leider kann Herr A. als Angestellter in dieser Situation wahrscheinlich relativ wenig ausrichten, denn schließlich ist es nun einmal die Entscheidung des Arbeitgebers für welche Aufgaben er seine Angestellten einsetzt.
Das bedeutet also, dass sich Herr A alles auf seine Kosten gefallen lassen soll. Ein Mehraufwand wird hier nicht bezahlt und Herr A könnte dadurch gestresst sein. Dies führt in der Psyche zu einer Erkrankung und schon ist es auch Herr A`s Problem. Er kann die Entscheidungen des Arbeitgebers nicht verhindern, aber er kann ihn sehr wohl dazu aufmerksam machen, dass diese Art der Arbeit sowohl für die Kollegen als auch die Patienten nicht zu tragen ist.
Entweder merkt der Arbeitgeber nun, dass dieser Schritt nicht gut ist, oder er kündigt Herr A. Herr A könnte aber über eine Kündigung noch froh sein, denn wenn er diese Situation schon seit geraumer Zeit durchlebt, wird er schon selbst an einen Wechsel des Arbeitgebers gedacht haben.
Wenn dieser versucht die Kosten zu senken wird dies in der Regel einen Grund haben. Natürlich kann es auch sein, dass er einfach nur auf mehr Profit aus ist, doch die Pflegekosten steigen bekanntlich auch immer weiter und wenn nicht gerade billigere Arbeitskräfte eingestellt werden, die das gut ausgebildete Personal ersetzen scheint es für mich so, als wäre der Arbeitgeber einfach gezwungen seine Ausgaben zu reduzieren.
Ein Arbeitgeber in der Pflege kann gerne sparsam sein, dann aber bitte an anderen Stellen. Dass nicht genügend Personal in der Pflege ist (meist 2 Pflegekräfte auf 30 Bewohner), ist man ja schon lange gewohnt, aber es muss halt auch wenigstens eine Kraft in der Küche eingestellt sein.
Vielleicht kann Herr A sich mit seinen Kollegen im Rahmen einer Teamberatung zusammen setzen und dieses Problem ansprechen. Es kann dann in einen Protokoll ins Detail alles an Problemen benannt werden. Damit kann er sich dann endgültig zum Chef wenden. Vielleicht können aber auch die Angehörigen mit ins Boot geholt werden, denn wenn diese sich aufregen, dann wird der Chef schon handeln müssen, denn wenn Angehörige sich beschweren, kann das MDK eingeholt werden und ein Versorgungsdefizit festgestellt werden, das Heim womöglich geschlossen werden, bis sich die Umstände geändert haben, die Bewohner in anderen Heimen versorgt werden und das Profit des Arbeitgebers ist gen null.
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