Ab welchem Alter lohnt sich keine private Vorsorge mehr
Hier habe ich ja schon gefragt Ab welchem Alter beginnen privat vorzusorgen? Nun würde mich mal interessieren, wann sich eine private Vorsorge nicht mehr lohnt? Würde es noch was nützen, wenn eine 50 jährige Person oder eine ältere Person noch eine private Vorsorge macht oder bringt das nichts mehr? Ab welchem Alter sollte man oder kann man es getrost sein lassen, weil man davon dann sowieso nichts hat, weil man zu wenig eingezahlt hat?
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Selbstverständlich lohnt es sich mit 50 Jahren nicht, noch 30 Jahre lang in eine private Lebensversicherung einzuzahlen, die man nach 40 Jahren ausgezahlt bekommt. Aber wenn man einen größerem Betrag übrig hat, lohnt es sich durchaus, auch mit 80 Jahren noch, eine private Versicherung mit Einmalbeitrag und sofortiger Auszahlung abzuschließen, wenn man noch fit ist und davon ausgeht, 95 Jahre alt zu werden. Da gibt es doch keine Altersgrenze.
Ich denke schon, dass man mit 50 Jahren noch in eine Zusatzversicherung einzahlen kann. Aus heutiger Sicht wird man ja kaum vor 67 Jahren in Rente gehen und das wären immerhin noch 17 Jahren, in denen man sich etwas ansparen kann. Wieviel dabei herauskommt, kommt immer darauf an, für welche Lösung man sich entscheidet.
Ich habe mich jetzt für einen Riestervertrag entschieden und mit eigenen Kindern kommt man recht viele Zulagen vom Staat, so dass sich auch ein Start mit 50 Jahren noch lohnen würde.
Ich würde auch kein pauschales Alter benennen können, ab dem es sich nicht mehr lohnt, für die Rente etwas anzusparen. Je später man anfängt, desto weniger bekommt man natürlich später raus, wenn man den gleichen Betrag zugrunde legt. Aber ich denke schon, dass einem später, wenn die Rente nicht so üppig ausfällt, jeder angesparte Euro irgendwie helfen könnte. Darum würde ich auch schon sagen, dass man mit 50 Jahren noch anfangen kann, für die Rente zu sparen, aber je früher man anfängt, umso besser ist es.
Was bedeutet denn in deiner Sprache dieses "lohnt"? Wenn man, so wie scheinbar alle in Deutschland, darauf getrimmt wird, dass nur die private Vorsorge sinnvoll ist und alle Formen eines Generationenvertrags die "Last" nicht mehr tragen können soll, dann "lohnt" es sich doch bis zum letzten Atemzug. Ansonsten hat man ja nichts! Daher erübrigt sich die Frage gänzlich. Private Vorsorge heißt ja nichts anderes, als selbst Geld beiseite zu legen um "später" davon leben zu können. Die Altersvorsorge, die man sich vorstellt, ist: werde reich! Und im Idealfall hilft man auch der Versicherungswirtschaft mit Milliardenprogrammen, indem man sich "staatlich geförderte" Modelle einfallen lässt, die auf der Privatwirtschaft fußen. Blöd nur, wenn hier die Privatwirtschaft sich "verspekuliert" doch wieder der Staat im Sinne der Armutsbekämpfung und Überlebenssicherung einspringen muss. Auf der anderen Seite streicht die "Privatwirtschaft" ungeniert die massiven Gewinne in den "guten Zeiten" ein. Der "Kleinstanleger" bekommt aus den Überschüssen nur die Krumen - wieder mit der Begründung, dass das Unternehmen ja das Risiko trage.
Nachdem, man muss die Fakten nun mal berücksichtigen, aber die Welt und die Gesellschaft so ist, wie sie sich gibt, bleibt einem ja kaum was anderes übrig, als zu sparen. Egal, ab welchem Alter man beginnt. Das Gute in dem Fall, dass man eben kurz vor Ende seiner Berufslaufbahn damit beginnt, ist, dass klar erkennbar wird, dass solche "Anlageformen" kein Heilmittel sind und sich die Klassiker (Aktien oder eben Fonds) tatsächlich nicht rechnen (deren Reiz liegt ja im Hochloben über die Jahrzehnte). Besser ist es hier, dass das Geld einfach auf gewöhnlichem Sparwegen gehalten wird. Man erhält dann zwar nichts von einer hohen Rendite. Aber nachdem die sowieso in aller Regel eher dann anfällt, wenn das Geld über Jahre angelegt bleibt, ist das kein echter Verlust.
Als Rentner brauchst du dir sicherlich keine großen Gedanken mehr machen weil es dann zu spät ist. Ich denke es lohnt sich immer auch schon in jungen Jahren über eine gewisse Altersvorsorge nachzudenken. Jeder der noch klar denken kann muss einfach zu dem Schluss kommen dass in etlichen Jahren die Rente nicht mehr so gezahlt werden kann wie wir sie jetzt kennen. Dann kommt auf einen Beitragszahler fast nur ein Rentner und damit funktioniert das Solidarprinzip einfach nicht mehr.
Leider macht es der Staat und die gegenwärtige Finanzkrise derzeitig es nicht gerade einfach eine vernünftige Lösung für das Problem zu finden. Die Zinsen sind im Keller, die Renditen für die gängigen Vorsorgeversicherungen ebenfalls, Riester lohnt sich nicht, die Inflation ist hoch, Wertpapiere werden immer unkalkulierbarer und die Abschlagsteuer sowie die kommende Transaktionssteuer vernichtet jede noch so kleine Rendite. Trotzdem, und da schließe ich meinen Vorrednern an, sollte immer ein kleiner Betrag zur Seite gelegt werden um die Zukunft etwas rosiger erscheinen zu lassen. Der alte Spruch „Kleinvieh macht auch Mist“ stimmt hier denn durch den Zinseszinseffekt bei langen Laufzeiten können doch ein paar Euro zusätzlich auf das Konto wandern. Das Verrückte ist ja dass man in jungen Jahren kaum Geld übrig hat um etwas auf die Seite zu legen und dass später, wenn man gut verdient und sich vielleicht eine gesicherte Existenz aufgebaut hat die Zeit einfach zu knapp ist um noch nennenswerte Beträge aufzubauen.
Ich rechne so mit mindestens 200 000 Euro die man schon haben sollte um locker in die Zukunft schauen zu können. Da niemand weiß was das Geld in zwanzig oder dreißig Jahren wert sein wird und wie die persönliche Situation dann sein wird ist das alles natürlich ziemlich vage. Das Vermögen muss ja nicht unbedingt cash vorhanden sein, für mich sind Vermögenswerte auch das Betongeld, Grundstücke, Gold oder auch Antiquitäten. Allerdings sehe ich absolut keinen Sinn darin größere Summen so anzulegen dass sie noch nicht einmal die Inflationsrate übersteigen. Hier kommt man einfach nicht an Wertpapieren mit allen Unwägbarkeiten vorbei, eine andere Möglichkeit gibt es einfach nicht.
Möglich ist natürlich immer alles zu verprassen und für später auf Vater Staat zu hoffen. Denkbar auch dass einmal die Familie wieder eine größere Rolle spielt so wie es uns einige südlichen Staaten vormachen. Die Kinder sind dort die Altersvorsorge weil sie sich um ihre betagten Eltern kümmern und sie auch pflegen. Hier in Deutschland besteht immer noch die Möglichkeit einmal ein ordentliches Erbe anzutreten. Wenn die Eltern über Vermögen verfügen oder vielleicht auch ein Haus besitzen so ist doch später einmal bei deren Ableben mit einem gewissen Grundstock für die eigene Altersvorsorge zu rechnen.
Es liegt an der Art der Vorsorge, ab welchem Alter sie keinen Sinn mehr macht. Ich habe einen Großteil meiner Altersvorsorge in flexiblen Lebensversicherungen angelegt. Diese sind meines Erachtens relativ sicher und man hat Ausstiegssummen, an die man quasi immer heran kommt. Nach so und so viel Dekaden kommt man an dieses Geld ohnehin und noch dazu einen mächtigen Bonus ausgezahlt, der sich bis zu diesem Tag als Zinseszins angesammelt hat.
Ich habe diese Versicherungen auf über 30 Jahre angelegt, sodass ich vor dem Rentenalter ausgezahlt werde und noch einiges mit dem Geld anfangen kann, aber nicht mehr so viel Zeit vergeht, dass ich es auf de Kopf hauen könnte. Doch, ich denke, für einen 60 Jährigen lohnt es sich nicht mehr Geld auf 20 Jahre anzulegen, um im Alter von 80 Jahren einen kleinen Bonus zu erhalten. Ich werde meine vermutlich letzte langjährige Anlage spätestens mit 40 anlegen, sodass ich mit 70 noch einmal einen Zuschuss erhalte und ausgesorgt habe.
In einem Alter über 40 oder 50 ist eine Altersvorsorge in meinen Augen schon fast ein wenig zu spät - in diesem Alter sollte man sich nach anderen flexibleren Alternativen umsehen, wie zum Beispiel in Fonds zu investieren oder auch in Aktien, die seit Jahren stabil sind. Auch Metalle und Edelmetalle sind eine beliebte Anlagequelle, da sie immer seltener und wertvoller werden. Ab diesem Alter würde ich dann auf solche Anlagen umsteigen, um flexibel zu sein und mich nicht auf viele Jahre verpflichten zu müssen, weiter zu zahlen und nie an den Bonus heran zu kommen.
Ich würde nun auch nicht die Riesterrente nach dem 50 Jahren unter Ausschluss lassen. Klar gibt es auch andere Versicherungsarten, aber das ist wieder gekoppelt an das persönliche Verhältnis des Versicherungsunternehmers. Er muss entscheiden, was für ihn das Optimale ist. Damit kann sich durchaus eine Riesterrente lohnen. Man kann ja schließlich bis zu 2100 Euro pro Jahr einzahlen. Würde man dieses Geld für die letzten versäumten Jahre einzahlen, kann man doch das Defizit minimieren. Es wäre wohl besser gewesen, wenn man früher angefangen hat, aber so ist es eben mal.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass eine Arbeitnehmerin sich erst mit 50 Jahren entschlossen hat, eine solche Riesterrente abzuschließen. Sie verdient pro Monat brutto 1800 Euro. Sie müsste somit ab sofort etwa 60 Euro einzahlen, denn sie muss ja 4 % des Bruttoverdienstes des Vorjahres einzahlen. Sie kommt auf 864 Euro, die jedes Jahr eingezahlt werden müssen. Sie erhält für sich noch eine staatliche Förderung von 154 Euro und somit braucht sie eben nur 60 Euro einzahlen. Hätte sie nun begonnen mit 25 Jahren bei gleichen Verdienst einzuzahlen, sind bis zum 50 Lebensjahr 17750 Euro eingezahlt wurden. Wenn sie nun also bis um 67 Lebensjahr die höchste Summe einzahlt, würde sie nicht leer ausgegangen sein. Sie müsste nur 15 Jahre diese hohe Summe einzahlen, damit sie den Rest ausgleichen würde. An diesem Beispiel merkt man ja doch sehr schnell, dass es sich durchaus lohnen kann, dass man noch mit 50 Jahren eine solche Riesterrente abschließt.
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