Ausländischer Wohnsitz - zurück und Hartz 4?
X hat vor zwei Jahren im Ausland (EU) geheiratet und zwar stolze 800 km weit weg. Nun die Ehe hat leider nicht gehalten, aber X scheint dort "gestrandet". Das Problem ist dass sie ganz fürchterliches Heimweh hat. Nun mag man ihr vielleicht raten wieder zurückzuziehen.
Ganz so einfach ist das nur leider auch nicht. Sie hatte zwar wohl hier und dort Jobs gehabt, meist befristet aber sie hat Angst dass sie bis sie einen Job in ihrer Heimat gefunden hat, dort mit Hartz 4 Vorlieb nehmen muss und das will sie nicht, allerdings wird ihr Heimweh von Tag zu Tag größer, sie fühlt sich gar nicht mehr wohl in der neuen Stadt, in ihrer Wohnung, hat gar keinen richtigen Elan mehr für diesen Ort. Was würdet ihr tun?
Bei diesem Beitrag stelle ich mir erst einmal eine dumme Frage: Wie will X denn einen Job in Deutschland finden? Wie man immer hört, ist es ja etwa immer recht positiv, wenn man die Bewerbung persönlich beim Arbeitgeber vorbei bringt. Und auch für ein Vorstellungsgespräch müsste sie ja recht kurzfristig in Deutschland verfügbar sein. Wie will sie dies aus dem Ausland schaffen? Und auch das Verschicken von Bewerbungsunterlagen aus dem Ausland dürfte doch mit Problemen verbunden sein.
Ich halte es für sehr löblich, dass sie dem Staat nicht auf der Tasche liegen will. Aber in diesem Fall sehe ich keine andere Chance, als erst einmal aus dem Ausland her zu kommen und sich dann von Deutschland aus zu bewerben. Ich weiß auch nicht, wie es zukünftigen Arbeitgebern gefällt, wenn der Bewerber nicht sofort verfügbar ist, sondern erst einmal wieder her ziehen müsste und sich vielleicht erst mal wieder hier einleben muss.
Wie man immer hört, ist es ja etwa immer recht positiv, wenn man die Bewerbung persönlich beim Arbeitgeber vorbei bringt.
Was aber auch nur bei kleineren Betrieben gemacht wird. Bei großen Firmen lohnt das in der Regel nicht wirklich. Ob man die Bewerbung nun beim Pförtner abgibt oder mit der Post schickt, ist da absolut egal. Deshalb ist das für mich absolut kein Argument, warum man sich nicht aus dem Ausland bewerben sollte.
Und auch für ein Vorstellungsgespräch müsste sie ja recht kurzfristig in Deutschland verfügbar sein. Wie will sie dies aus dem Ausland schaffen?
Das ist etwas, was viele andere Menschen auch schaffen. Klar braucht man dazu ein wenig Planung, aber möglich ist es. Termine für Vorstellungsgespräche kann man absprechen und auch verlegen und so weiter. Der potentielle Arbeitgeber sieht ja bereits anhand der Bewerbung, dass der Bewerber nicht vor Ort lebt. Da wird er nicht einfach mal schnell anrufen und sagen, man kann in einer Stunde zum Gespräch vorbei kommen.
Auch bei Bewerbung die man bundesweit macht, kann man die Termine vereinbaren und muss sie sich nicht auf diktieren lassen. In der Regel fahren nur wenige Menschen wegen einem einzigen Vorstellungsgespräch durch halb Deutschland. Zumindest nicht für Jobs, die nicht gerade hoch dotiert sind. Da versucht man ja auch, mehrere Gespräche auf einen festen Zeitraum zu legen.
Und auch das Verschicken von Bewerbungsunterlagen aus dem Ausland dürfte doch mit Problemen verbunden sein.
Warum ist das Schreiben, in einem Umschlag packen, frankieren und in einen Briefkasten werfen im Ausland ein größeres Problem als in Deutschland? Die Schritte sind die selben, nur die Kosten werden variieren.
Davon mal abgesehen, wir leben im Zeitalter von Internet. Es ist heute bei vielen Firmen kein Problem sich online zu bewerben. Da ist es dann egal, ob man in der selben Stadt lebt, in einem anderen Land oder gar auf einem anderen Kontinent.
Generell bewerben sich auch Deutsche im Ausland. Genauso wie es auch Arbeitnehmer gibt, die vor ihrer jetzigen beruflichen Tätigkeit nicht in Deutschland gelebt haben. Und ob man nun vom nördlichsten Zipfel Deutschlands in den südlichsten Zipfel Deutschlands zieht oder ob man aus dem europäischem Ausland nach Deutschland zieht- die Entfernung (im Eröffnungspost wurden 800 Kilometer genannt) ist da nicht wirklich geringer.
Generell kann man wohl nur raten, sich einfach zu bewerben. Das ist durchaus auch aus dem Ausland möglich. Vorstellungsgespräche müsste man dann halt passend legen. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, möglichst viele Termine in eine Woche zu legen und dann eine Woche Urlaub in Deutschland zu machen. So hat man zumindest die Fahrtkosten nur einmal. Eventuell kann man ja bei Verwandten unter kommen.
Und auch bei Angestellten, die sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis um eine neue Anstellung bemühen, ist es nicht immer möglich, sofort bei einem neuen Arbeitgeber anzufangen. Das ist erst Recht kein Hinderungsgrund!
Es mag ja sein, dass eine örtliche Suche sinnvoller ist, wenn man vor Ort ist, aber im Zeitalter des Internets lässt sich doch problemlos eine Bewerbung per Mail übersenden. Natürlich muss der potentielle Arbeitgeber es auch wollen, manche Arbeitgeber finden es besser, wenn sie die Unterlagen direkt in der Hand haben. Aber auch das ist kein Problem mehr, es sei denn, die Kosten sind zu hoch.
Dass man Bewerbungen direkt vorbeibringt, ist inzwischen eher selten und kommt auch auf die Branche oder den Arbeitgeber an. Meist ist sowieso ein erster telefonischer Kontakt erwünscht, wenn man persönlich die Unterlagen abgeben will und da kann eben darauf hinweisen, dass man im Ausland wohnt und es so schnell nicht machbar ist, die Unterlagen vorbeizubringen.
Ein Vorstellungsgespräch findet ja selten von heute auf morgen statt, sondern man hat in aller Regel ein paar Tage Zeit und wenn man eben wieder zurück möchte oder in eine andere Gegend ziehen möchte, dort eine Arbeit sucht, ist es generell mit mehr Aufwand verbunden. Ob Frau X nun eher nach Hause zieht oder ob sie sich vom Ausland aus bewirbt, ist irgendwie egal. Eventuell wird die Chance besser sein, wenn Frau X erst umzieht und gegebenenfalls staatliche Unterstützung beantragt, aber diese Entscheidung muss Frau X selbst treffen.
Ich frage mich gerade, von was X aktuell denn eigentlich lebt. Scheinbar hat sich X von ihrem Ehepartner getrennt und lebt alleine. Trifft das zu? Hat X einen Job im Ausland, von dem sie einigermaßen gut leben kann oder kommt sie damit so gerade eben zurecht? Falls es möglich ist, dass X wenigstens eine kleine Summe Geld jeden Monat zurücklegt, sollte sie damit so früh wie möglich beginnen, damit sie ein wenig Geld für den Neuanfang in Deutschland und auch für notwendige Reisen hat.
Natürlich ist es ideal, wenn sich X schon frühzeitig eine neue Arbeitsstelle sucht. Die 800 Kilometer müssen da eigentlich nicht zum Problem werden. Auch innerhalb von Deutschland ziehen Leute über mehrere hundert Kilometer um und schaffen es dennoch, vor ihrem Umzug eine neue Arbeitsstelle zu finden. Ich finde, dass man innerhalb von Europa nicht in so starren Ländergrenzen denken sollte. Für die Jobsuche in Deutschland ist es nicht so entscheidend, ob man im Ausland oder in Deutschland lebt. X sollte die Idee, sich schon vor dem Umzug nach einer neuen Stelle umzusehen, also nicht komplett ignorieren.
Die Bewerbung an sich stellt doch kein Problem dar. Dafür muss X nur ihre Unterlagen zusammenstellen und diese dann an den Arbeitgeber schicken. Die Suche nach einem Job gestaltet sich heute über das Internet relativ einfach. Ein Problem ist natürlich ein eventuelles Vorstellungsgespräch. Ich denke aber da auch, dass auch in Deutschland manche Arbeitnehmer weite Strecken bei der Suche nach einem Arbeitsplatz zurücklegen, zum Beispiel weil sie in einer weiter entfernten Stadt leben möchten oder nur dort eine gute Stelle finden. X könnte schauen, ob ein günstiger Flug angeboten wird und zum Vorstellungsgespräch fliegen. Bei 800 Kilometern ist die Distanz wirklich noch überschaubar.
Hat X Freunde und Verwandte in Deutschland? Vielleicht ist es möglich, dass sie während der Zeit der Bewerbungsgespräche und vielleicht auch in der Anfangszeit ihres Neustarts bei Bekannten und Familienmitgliedern unterkommt. Dann muss sie keine teuren Hotelkosten tragen und kann zugleich ihr fürchterliches Heimweh kompensieren.
Auf jeden Fall sollte X sich nicht mit ihrer Situation abfinden. Ich denke, dass es immer eine Möglichkeit gibt, zurück in sein Heimatland zu gehen. Wenn X sich schon nach so wenigen Jahren so unwohl in ihrer neuen Umgebung fühlt, kann man ihr nur raten, dass sie alles daran setzt, nicht mehr Zeit als nötig in diesem Land zu verbringen. Es kann sein, dass X nicht sofort einen guten Job in Deutschland findet. Sie sollte dann auch bereit sein, einen weniger schönen Job anzunehmen, der aber erst einmal Geld einbringt. Zur Not müsste sie für eine Zeit auf Kosten des Staates leben. Das ist nicht schön und ich denke, dass es auch anders gehen kann, aber zur Not müsste sie auch das in Kauf nehmen, sofern sie wirklich zurück möchte.
Er soll seinen Pass wegwerfen, sich als Syrer ausgeben und um Asyl bitten. Dann kann er gleich ein neues Leben anfangen. Grundsätzlich sollte jeder Deutsche hier Hartz IV bekommen. Ich wünschte mir übrigens, dass man sich bei Flüchtlingen vor deren Aufnahme so tolle Gedanken über die Arbeit machen würde.
Juri1877 hat geschrieben:Er soll seinen Pass wegwerfen, sich als Syrer ausgeben und um Asyl bitten.
Er ist in Wirklichkeit eine Sie. Ich kann mir vorstellen, dass einem mal vor Wut und Hass die Tränen in die Augen steigen. So geschah das hier wohl auch oder wie soll ich die Antwort deuten? Wieso sollte sich denn eine deutsche Frau hier in Deutschland als syrischer Mann ausgeben und noch dazu ihren Pass wegwerfen? Ich selbst habe nicht mal einen Pass. Und vielleicht hat sie den auch nicht, wenn sie in der EU lebte.
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