Welchen Weg würdet ihr nehmen?

vom 16.10.2012, 16:34 Uhr

Ihr macht Urlaub und habt beschlossen, die Gegend zu erkunden. Weit und breit ist kein Haus zu sehen, nur Wiesen mit unzähligen blühenden Obstbäumen. Ihr kommt an eine Wegkreuzung. Auf der linken Seite geht ein etwas breiterer Trampelpfad ab, auf dem einige Fußabdrücke sich in den Boden gedrückt haben.

Ihr bleibt stehen und überlegt, welchen Weg ihr weiter nehmt. Wie entscheidet ihr euch? Welche Überlegung stellt ihr an. Würdet ihr euch dafür entscheiden, den bisherigen Weg weiterzugehen oder den Weg wieder zurückzugehen, auf dem ihr gekommen seid? Oder wärt ihr neugierig und würdet den Trampelpfad benutzen und sehen, wohin er euch führt?

Ihr habt also die Wahl, aber ihr könnt nicht auf Vertrautes hoffen. Ihr könnt nur Überlegungen anstellen und eine Entscheidung treffen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Zurück gehen macht keinen Sinn, wenn ich die Gegend erkunden will. Ich würde erst mal meinen Weg weiter gehen und auf dem Rückweg noch mal bei dem Trampelpfad vorbeisehen, wenn ich noch Lust habe, etwas zu entdecken. Ansonsten würde ich den Trampelpfad am nächsten Tag entdecken.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Na ja, die Trampelpfade, die es hier in der Gegend so gibt, führen meistens nicht zu irgendwelchen super spannenden Orten. Meistens kommt man einfach irgendwann wieder auf einen Hauptweg oder an eine Straße zurück. Deshalb würde ich an einem fremden Ort nun auch nicht unbedingt erwarten, etwas ganz tolles zu finden, wenn ich dem Trampelpfad folge.

Zurückgehen würde ich selbstverständlich dann, wenn es schon spät wäre, damit ich wieder in mein Hotel, Ferienhaus was auch immer komme, bevor es dunkel wird. Solange es noch früh genug ist, würde ich meinen Erkundungstrip fortsetzen. Vermutlich würde dann doch erst mal auf dem Weg bleiben. Für den Trampelpfad habe ich eventuell später oder an einem anderen Tag noch Zeit.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also links von der Weggabelung ist dieser komische Trampelpfad, aber was soll denn rechts sein? Geht der Weg, den man bisher gegangen ist, einfach genau so weiter wie bisher oder verändert sich da irgendetwas? Das muss man ja schon wissen, um eine solche Entscheidung zu treffen.

Ich denke, ich würde nicht in der Fremde einfach so einen mir vollkommen unbekannten Trampelpfad einschlagen, bei dem ich nicht einmal abschätzen kann, auf was ich stoßen würde. Nachher lande ich auch noch in einer Sackgasse oder ich muss noch viel öfter eine Entscheidung treffen, welche Richtung ich einschlagen soll. Und am Ende des Tages habe ich mich dann vielleicht komplett verlaufen. Nein, das würde ich nicht riskieren, da würde ich lieber einfach den Weg weiter gehen, auf dem mich vermutlich keine großen neuen Veränderungen in der Landschaft erwarten.

Trampelpfade sind meistens gar nicht so wirklich interessant. Oft handelt es sich einfach nur um eine Abkürzung, um irgendwo hin zu kommen, und man muss sich die Hälfte der Strecke durch Unterholz und Gestrüpp kämpfen. Darauf hätte ich keine Lust und ich würde dieses Wagnis dementsprechend auch nicht eingehen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Was soll denn der Quatsch? Ich habe ein Smartphone und das weiß alles. Da habe ich doch jede Art von Karte zur Verfügung und dazu noch GPS. Sogar zu welchem Zeitpunkt ich an welchem Platz die schönsten Fotos machen kann, sagt mir das Ding. Ich kann sogar gucken, ob ich auf dem Trampelpfad links optimale Sicht auf die ISS in der Dämmerung am Abend habe.

Klingt komisch, ist aber so. Mit dem Ding findet man heute auch in der Wüste jeden noch so kleinen Stein, wenn man die Koordinaten hat. Und vor allem durch die Fotografiererei und die dadurch verbreiteten Informationen ist so viel mehr in viel kürzerer Zeit möglich geworden. Ein wenig hat damit die Welt ihren Reiz verloren, aber andererseits gewinnt man dadurch auch, weil man mehr sieht.

Und wenn das alles mal ausfällt, dann habe ich einen verdammt guten Orientierungssinn. Allerdings laufe ich selten mal völlig ungeplant irgendwo lang. Meistens habe ich was im Sinn, irgendein Ziel und meistens schaue ich mir unbekannte Gegenden vorher tatsächlich aus Satellitensicht an. Es ist ziemlicher Unsinn einfach irgendwelche Wege reinzurennen. Irgendeinen Sinn sollte es schon haben. Ansonsten versackt man oder sieht nur uninteressantes Gebüsch.

Im genannten Beispiel, wo ich die Gegend erkunden will, da würde ich erst den bisherigen Hauptweg weitergehen, um die Orientierung grob zu erhalten. Es sei denn, ich könnte ewig weit das Gelände einsehen, dann würde ich mir das sparen. Dann würde ich zurückkehren und erst dann den Trampelpfad erkunden. Frei nach dem Motto: Vom Allgemeinen zum Speziellen.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@Richtlinie2, für dich mag es Quatsch sein. Ich besitze weder ein Smartphone noch habe ich GPS, ganz einfach deswegen, weil ich es nicht brauche. Ich bin einfach ein Mensch, der sich noch etwas Fantasie bewahrt hat. Ich könnte überlegen, den Weg weiter zu gehen und würde sicherlich zu einem Ziel kommen. Auf der anderen Seite könnte es aber reizvoll sein, den Trampelpfad zu erkunden, denn dort könnte mich etwas Unerwartetes erwarten. Vielleicht ein schöner Teich mit Tieren oder ein herrlicher Ausblick. Den würde ich nie sehen, wenn ich mich falsch entscheide.

Macht es dich glücklich, wenn du in viel kürzerer Zeit schöne Fotos machst, die dir dein Smartphone vorgegeben hat? Ob ich durch die Geräte so viel mehr haben möchte, glaube ich nicht, das heißt, ich müsste erst einmal darüber nachdenken und ausprobieren.

Wenn ich natürlich jetzt statt durch blühende Obstbäume zu spazieren, die Wüste kennenlernen möchte – was ich im übrigen überaus reizvoll sehen würde – käme mir schon der Gedanke, GPS mitzunehmen. Sonst könnte ich die Tassili-Gebirgslandschaft nie richtig erkunden. Da man aber nicht jeden Tag dorthin fährt, täte es mir leid, wenn ich das schönste Fleckchen übersehen würde. Natürlich wäre das nicht Erholung, sondern Stress pur.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Richtlinie2 hat geschrieben:Was soll denn der Quatsch? Ich habe ein Smartphone und das weiß alles. Da habe ich doch jede Art von Karte zur Verfügung und dazu noch GPS. Sogar zu welchem Zeitpunkt ich an welchem Platz die schönsten Fotos machen kann, sagt mir das Ding. Ich kann sogar gucken, ob ich auf dem Trampelpfad links optimale Sicht auf die ISS in der Dämmerung am Abend habe.

Also ich muss schon sagen, irgendwie finde ich es fast ein bisschen erschreckend, dass manche Leute es sich anscheinend gar nicht mehr vorstellen können, ohne ihre diversen technischen Hilfsmittelchen zu sein. Was ist denn daran Quatsch, ein bisschen seine Fantasie spielen zu lassen? Sogar in einer rein fiktiven Situation fällt einem nichts anderes ein, als zum Handy zu greifen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es ist doch auch besser, nach einem Smartphone zu greifen, als sich in einer unbekannten Gegend ohne Hilfsmittel zurechtfinden zu müssen. Allerdings wäre es mir auch lieber, den Weg auf eigene Faust zu erkunden. Ich würde daher erst einmal das Smartphone in der Tasche lassen, und schauen, ob es irgendwelche Hinweise gibt, bis auf die Fußabdrücke im Trampelpfad. Ich denke, ich würde eher den sicheren Weg geht, nämlich dort, wo schon einige andere lang gegangen sind.

Irgendwelche Kenntnisse oder etwas, woran man sich orientieren kann, wäre mir schon wichtig und wenn man ein Smartphone oder generell ein Navigationssystem zur Verfügung hat, sollte man es auch benutzen. Man kann dennoch die Gegend genießen, solange man eben nicht in jeder Situation das Smartphone zückt. Ob man nun aber auf eine Karte oder auf ein elektronisches Gerät schaut, ist mir ehrlich gesagt relativ egal, letztendlich kommt es auf das Gleiche drauf aus.

Ich würde gerade im Urlaub auch versuchen, ohne Smartphone und Co auszukommen, weil ich mich entspannen möchte und eher nach Hinweisen gehen. Irgendetwas muss schon vorhanden sein, um den Weg zu finden, sonst würde ich eher den Weg vermeiden und etwas anderes machen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Wenn ich mein Smartphone dabei hätte, dann würde ich auf jeden Fall nach einer Karte suchen um den Weg wieder nach Hause zu finden. Natürlich könnte ich auch etwas mutiger sein und gucken, wo mich der Pfad hinführt, jedoch würde ich zuerst immer auf mein Handy gucken. Da ich dann durch mein Handy immer noch weiß wo ich bin, wäre ich aus Neugier den Pfad entlang gelaufen, allerdings mit der Sicherheit mich nicht zu laufen, da ich noch ein Handy dabei habe.

Habe ich aber keinerlei Hilfsmittel dabei, dann würde ich mir wahrscheinlich einen Weg suchen, um die Stellen zu markieren, wo ich entlang laufe. Da um mich herum viele Obstbäume stehen, würde ich mir ein bisschen Obst pflücken und dann an den Stellen hinlegen, sodass ich wieder an die Kreuzung gelange. Mir wäre es zu riskant einfach den Pfad entlang zu laufen. Auch wenn dort einige Fußabdrücke waren, hätte ich mich wahrscheinlich für den anderen Weg entschieden.

Ich will zwar die Umgebung erkunden, allerdings möchte ich mich auch nicht unbedingt verlaufen und würde so denn '' normalen '' Weg nehmen. Ich weiß nicht wo der linke Pfad hinführt und dann wäre ich lieber auf der geraden Seit geblieben, um sicher zu gehen, dass ich richtig bin.

» Sunshinex33 » Beiträge: 345 » Talkpoints: 1,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das mit dem "Quatsch" war nicht so ernst gemeint und so daher gesagt. Das Beispiel hat mich etwas verwirrt. Ich weiß nicht, was das soll? Der tiefenpsychologische Hintergrund fehlt mir noch. Mir ist klar, die Situation ist fiktiv. Aber ob ich nun blind in einen Trampfelpfad laufe oder weiter einem Weg folge oder umdrehe, das hängt doch von zig Faktoren ab, die hier nicht genannt werden. Also habe ich, um die Situation auf die Spitze zu treiben, das Smartphone ins Spiel gebracht. Denn eine fiktive Situation nur auf diese drei Entscheidungsmöglichkeiten zu reduzieren, halte ich für Unsinn. Montags entscheide ich mich so, Dienstags so, Mittwochs so. Das Smartphone erschien mir als perfekte Flucht aus dem fiktiven Beispiel.

Natürlich bin ich nicht nur mit dem Smartphone unterwegs. Wenn es aber z. B. um relativ wertvolle Urlaubszeit geht, und das war ja die Vorgabe, dann laufe ich selten sinnlos irgendwelche Wege oder Trampelpfade lang. Meist weiß ich, was ich will und wenn ich mich dann doch frei bewege, dann immer in einem bestimmten örtlichen und gedanklichen Rahmen. Deswegen gehe ich auch nie verloren. Früher hat man dann z. B. Wanderkarten benutzt.

Und natürlich stellt sich auch die Frage, wo bleibt da die Fantasie und ist die Technisierung ein Fortschritt oder eine Belastung? Aus meiner Erfahrung ist es beides. Man spart ungeheuer Zeit und Sucharbeit, nimmt sich aber auch viel Illusion. Heute sitzt ehrlich gesagt in jedem Gebüsch einer rum. Entweder ist es ein Fotograf oder ein Geocacher auf der Suche nach irgendeinem Unsinn. Die Welt ist dadurch zugänglicher und umkomplizierter geworden, aber viele Ecken haben dadurch auch ein bisschen ihren Reiz verloren, weil sie so durch jeden zugänglich werden. Und manchmal frage ich mich beim Anblick des Urlaubsgebietes in Google Street View auch: Tja, habe ich ja jetzt gesehen, also muss ich gar nicht mehr hin. Irre?

Beispiel: Vor wenigen Wochen war ich in Miami. Ich wollte am Abend die Skyline fotografieren. Aber von wo? Ich bin früher häufiger in Miami gewesen und dann irrst du mit Karte und Auto umher und weißt nicht, von wo ist die Sicht optimal, kann man da überhaupt hin? Heute reicht ein Blick in Google Maps und ein bestimmtes Fotohilfsprogramm und du weißt in wenigen Sekunden, wann du wo sein musst und wie es da aussieht. Nach nicht mal 5 Minuten ist klar, welche 2 Stellen vor allem in Frage kommen. Früher hat man sich dabei womöglich noch in Gefahr begeben, heute macht man solche Dinge in wenigen Minuten Vorbereitung. Aber ganz klar: Dadurch, dass das jeder so machen kann, verliert das ehemals Besondere seinen Reiz.

Zu den Miami Fotos kam es übrigens auch diesmal nicht. Es hat geregnet, was an sich noch nicht schlimm ist, aber der Sonnenuntergang war absolut keiner und am Abend nach der Landung waren wir dann auch todmüde und das Bett hat mich geradezu angeschrien. Außerdem ist Miami inzwischen verkehrstechnisch zeitweise eine Katastrophe geworden.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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