Nun auch die Bildungsministerin unter Plagiatsverdacht
Der Fall um unseren und von unserem ehemaligen Verteidigungsminister ist sicher den meisten noch gut in Erinnerung. Damals wurden Stimmen laut, die gefragt haben, ob eine Doktorarbeit wirklich notwendig ist, um Verteidigungsminister zu sein und ob der Vorfall ausreichend sei, dass man als Verteidigungsminister den Posten verliert oder aufgeben sollte.
Nun ist Frau Schavan, unsere Bildungsministerin ins Visier geraten. Auch ein an der Universität angefertigtes Gutachten gibt wohl den Anlass dazu, an ihrer Doktorarbeit Zweifel zu hegen. Gerade bei einer Person in diesem Amt würde ich mir eine sorgfältige Aufklärung wünschen.
Was meines Erachtens die Sache besonders pikant macht sind zwei Dinge: Wenn sich der Verdacht erhärten sollte, ist das für eine Bildungsministerin besonders peinlich. Schließlich sollte man als Aushängeschild der Bildung eines Staates schon ein gewisses Maß an Vorbildfunktion erfüllen. Selbst wenn die Doktorarbeit nur so nachlässig geschrieben ist, dass die Zitate unsauber sind, ist das nicht gerade als Vorbild geeignet.
Zum Anderen finde ich es schon bezeichnend, dass sie damals über unseren Ex-Verteidigungsminister Scham äußerte, als er überführt wurde. Da fragt man sich dann schon, was man davon halten soll. War das nur ein geschicktes Ablenkungsmanöver von der eigenen Person? Oder liegt hier wirklich ein Irrtum vor?
Wie seht ihr denn das, dass die Doktorarbeit der Bildungsministerin zumindest mit solchen Merkmalen behaftet ist, dass dieser Verdacht begründet aufkommen konnte? Genießt sie noch euer Vertrauen? Oder denkt ihr eher, dass die serienmäßige Überprüfung von alten Doktorarbeiten langsam an eine Hexenjagd grenzt?
Ich find es vollkommen richtig, dass Doktorarbeiten auch nach vielen Jahren nochmal überprüft werden. Man muss dazu sagen, dass es früher nicht so einfach war eine Doktorarbeit auf Plagiate hin zu prüfen, da der Stand der Technik einfach noch nicht so weit war, dass man alles googlen kann.
Ich bin der Überzeugung, das die Arbeit von Frau Schavan kein Plagiat ist, es soll jetzt ja nochmal eine genauere Überprüfung ihrer Doktorarbeit stattfinden. Dannach wird sich rausstellen, ob und in welchen Ausmaß sie abgeschrieben hat. Sollte sich der Verdacht jedoch erhärten und es wäre unstrittig ein Plagiat, dann ist ihr Doktortitel nicht länger tragbar und sie muss auch ihr Amt niederlegen.
Ich halte eigentlich nicht besonders viel von der Amtsniederlegung, weil sie ihre Arbeit ja nicht schlechter macht, nur weil auf einmal bekannt wurde das sie abgeschrieben hat. Aber ich bin dennoch der Meinung, dass gerade Politiker eine Vorbildfunktion für die Gesellschaft haben und deshalb aus Anstand zurücktreten sollten. So lange es nicht bewiesen ist, dass ihre Doktorarbeit ist, genießt sie mein vollstes Vertrauen, denn es gilt : in dubio pro reo!
Ich habe mir letztens ein paar der zu beanstandende Seiten ihrer Doktorarbeit angeguckt. Sie hat paraphrasiert ohne Ende und hat es nicht gekennzeichnet. Das ist kein versehen sondern Absicht. Klar, sie hat nicht in dem Ausmaße betrogen wie der Meister Guttenberg, aber trotzdem muss ihr der Doktortitel entzogen werden, weil es über ein paar Unsauberheiten bei weitem hinausgeht. Das kann sich jeder auf der Seite des Plagiatjägers angucken.
Die ganzen Politiker mit ihren gefaketen Dokotortiteln sind einfach eine Schande für die Wissenschaftler, die Jahre an ihrer Doktorarbeit sitzen. Ich verstehe nicht, wieso ihr Doktorvater sie in Schutz nimmt, da man ja schon sehen kann, dass sie betrogen hat.
Es handelt sich wieder, um eine gezielte Hetzkampagne die es nur im Sinn hat kräftigen Schaden bei der jeweiligen Person anzurichten. Versteht mich nicht falsch, denn wenn jemand wirklich abgeschrieben hat, sollte er auch entsprechend den Dr. Titel entzogen bekommen.
Allerdings finde ich es sehr schade das man neuerdings Fehler als vermeintliches Plagiat darstellt, was damals als sie ihren Titel bekam auch nicht aufgefallen ist. Selbst der Dr. Vater fühlt sich übergangen und kritisiert dass die Überprüfung der Arbeit von einem einzigen Professor vorgenommen wurde.
Er selber wurde ja nicht einmal zu den Vorwürfen befragt, es sein denn bei der Kontrolle hinzugezogen. Für mich sieht es viel eher so aus als hätte die Universität auf Druck hin eine zu schnelle Entscheidung gefällt, welcher bei genauer Prüfung anders ausgefallen wäre.
Am Ende mehr sich der Eindruck als würde jemand bewusst versuchen bekannten Politikern eins auszuwischen. Dabei stellt sich die Frage in wie weit man andere Menschen angreifen darf ohne seine eigenen Fehler zu sehen, aber so etwas als Plagiat anzuprangern grenzt für mich schon an Beleidigung und Verleumdung.
Newsjumper hat geschrieben:Es handelt sich wieder, um eine gezielte Hetzkampagne die es nur im Sinn hat kräftigen Schaden bei der jeweiligen Person anzurichten. Versteht mich nicht falsch, denn wenn jemand wirklich abgeschrieben hat, sollte er auch entsprechend den Dr. Titel entzogen bekommen.
Allerdings finde ich es sehr schade das man neuerdings Fehler als vermeintliches Plagiat darstellt, was damals als sie ihren Titel bekam auch nicht aufgefallen ist. Selbst der Dr. Vater fühlt sich übergangen und kritisiert dass die Überprüfung der Arbeit von einem einzigen Professor vorgenommen wurde.
Er selber wurde ja nicht einmal zu den Vorwürfen befragt, es sein denn bei der Kontrolle hinzugezogen. Für mich sieht es viel eher so aus als hätte die Universität auf Druck hin eine zu schnelle Entscheidung gefällt, welcher bei genauer Prüfung anders ausgefallen wäre.
Am Ende mehr sich der Eindruck als würde jemand bewusst versuchen bekannten Politikern eins auszuwischen. Dabei stellt sich die Frage in wie weit man andere Menschen angreifen darf ohne seine eigenen Fehler zu sehen, aber so etwas als Plagiat anzuprangern grenzt für mich schon an Beleidigung und Verleumdung.
Ich denke auch, dass es eine Hetzkampagne ist, weil wer interessiert sich schon für eine uralte Doktorarbeit? Aber wieso grenzt es für dich an Beleidigung und Verleumdung? Sie hat paraphrasiert ohne es zu kennzeichnen und dass sind nun mal Plagiate. Das ist Fakt und keine Beleidigung. Wie ihre Uni das nun bewertet ist etwas anderes. Vielleicht bekommt sie einen Promibonus, oder vielleicht wird die Schwere gemildert, da es schon zu lange her ist. das ist etwas anderes. Aber es bleibt: Sie hat geschummelt.
Wie nun auch immer die Faktenlage ist und was die Überprüfung letztendlich ergeben wird: Fakt ist, dass man mir schon zu Anfang meiner Studienzeit wie vielen anderen Studenten erklärt hat, wie man Seminararbeiten schreibt. Das ist zwar keine Doktorarbeit, da Seminararbeiten weit kürzer und weniger wichtig sind, aber die Regeln für die wissenschaftliche Arbeit sind eigentlich überall gleich. Bei einer Doktorarbeit sollten sie nach dem gesunden Menschenverstand noch strenger gewertet werden, als für den Abschluss eines Seminars oder Studienmoduls.
Auch diejenigen alle, die nun schon des Plagiats überführt wurden oder noch im Verdacht stehen werden sicherlich früher oder später mal so eine Belehrung erhalten haben. Spätestens der Doktorvater sollte solche Fragen eigentlich noch mal thematisieren. Was wir schon für eine einfache Seminararbeit gelernt haben ist, dass auch wenn ich eine Stelle in einer Quelle paraphrasiere, also in eigenen Worten wiedergebe, kann ich sie auch nicht einfach so klauen. Ich muss dann eine Fußnote oder Endnote anlegen und dort schreiben, dass die Passage sinngemäß nach dem Werk XY zitiert wurde und dann die üblichen Quellenangaben schreiben.
Bei uns im Forum ist das zwar erlaubt, dass man Inhalte anderer Seiten in eigenen Worten zusammen fasst, in der Wissenschaft gehört das eben nicht zu den erlaubten Dingen, weil auch das streng genommen in der Wissenschaft Ideendiebstal ist. Bei uns, wo wir uns über Alltagsthemen und Meinungen austauschen ist das ja nicht gravierend. Ich weiß, dass das unter Studenten lange Zeit weit verbreitet war, Textpassagen so weit verfremdet wieder zu geben ohne Quellenangaben zu machen um besonders schlau und intellektuell zu wirken. Je nachdem wie gut der Dozent seine Fachliteratur kennt oder nicht, kamen damit auch schon einige durch. Allerdings war das eben in der Ära vor der Plagiatschwemme, da haben die Dozenten nicht in jedem Fall misstrauisch geprüft. Heute kann man das keinem mehr empfehlen so vorzugehen.
Klar konnte einem das auch passieren, wenn man sich so intensiv und lange mit einem Thema beschäftigt hat, dass man irgendwann vergessen hat, wo man was gelesen hat und dann fremde Ideen irrtümlich für eigene Gedanken hielt. Davor schützt aber ein sorgfältiger Arbeitsstil, wenn man sich von Anfang an bei der Recherche Textauszüge und Notizen mit Quellenangaben versieht. Deshalb muss es nicht unbedingt sein, dass solche unsaubere Zitierweise wirklich mit der Absicht zum Betrug zu Stande kam. Aber mit wissenschaftlichen Ruhm bekleckert man sich nicht gerade, wenn man so nachlässig arbeitet.
Ich habe mir die beanstandeten Textstellen bislang noch nicht angeschaut, aber es wird ja schon etwas nicht ganz regelgerecht abgelaufen sein. Da finde ich es vollkommen richtig, dass die Vorwürfe geprüft werden. Es gibt gewisse Grundregeln, an die man sich bei der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit halten muss und gerade wenn man promoviert, sollte man sauber und gewissenhaft arbeiten – auch das gehört zu einer wissenschaftlichen Arbeit.
Auch wenn es sich um eine Arbeit handelt, die vor mehreren Jahrzehnten angefertigt wurde, kann man die Sache nicht einfach so stehen lassen. Damit würde man den Titel an sich beschmutzen und man würde sowohl den Studenten, die ebenfalls promovieren möchten, als auch der übrigen Bevölkerung ein völlig falsches Bild vermitteln. Eine Promotion muss nach wie vor etwas wert sein und darf nicht zu einer abgeschriebenen Schmiererei verkommen.
Ein bisschen witzig ist es schon, dass ausgerechnet eine Bildungsministerin nun durch eine unsaubere Arbeitsweise bei ihrer Promotion auffällt. Grundsätzlich würde ich auch das Amt von der Geschichte mit der Doktorarbeit trennen. Ein Mensch kann seine Arbeit dennoch gut machen, auch wenn er bei der Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit nachlässig gearbeitet oder bewusst getäuscht hat. Ein Imageschaden entsteht aber zwangsläufig und gerade als Bildungsministerin ist dieser sicher erheblich.
Es ist keinesfalls richtig, wenn die Doktorarbeit nicht korrekt geschrieben wurde. Aber ich frage mich, wer hat gezielt diese Aufdeckung veranlasst. Es sind so viel Doktorarbeiten geschrieben worden. Warum wird nun gezielt diese überprüft?
Welcher Minister muss als nächster fürchten? Die Doktorarbeit unserer Kanzlerin ist ja angeblich nicht auffindbar, wie es damals hieß, als die Arbeit unseres damaligen Verteidigungsministers überprüft wurde. Wer also steckt hinter dem allen. Wer möchte die Minister zu Fall bringen? Keinesfalls finde ich es gut, dass Menschen so täuschen. Aber diese Razzien auf Doktorarbeiten nach vielen Jahren finde ich auch übertrieben.
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