Psychischer Druck durch Abitur?
Ich bin jetzt im letzten Schuljahr angekommen, und plötzlich fühle ich mich schrecklich. Ich hatte früher nie wirkliche Prüfungsangst, hatte keine Zwänge vor den Klausuren, hab immer ein bisschen gelernt, aber mich nicht überarbeitet und habe natürlich auch mal Krisen gehabt, aber die waren schnell vorbei.
Momentan entwickele ich aber eine enorme Prüfungsangst. Ich mache mir die ganze Zeit klar, dass die Noten der kommenden Klausuren in meinem Abiturzeugnis stehen werden, Einfluss auf meinen Durchschnitt haben und ich von Tag zu Tag von Morgens bis Nachmittags bewertet und beobachtet werde, um benotet zu werden. Das macht mir sehr zu schaffen, ich habe plötzlich Angst, zu versagen.
Ich träume von Klausuren, in denen ich nichts mehr weiß und von anderen Leuten abschreibe und heulend zusammen klappe, weil ich nicht mehr kann. Genau so fühle ich mich seit einigen Tagen oder Wochen, ich kann es nicht ganz eingrenzen. Und ich weiß nicht, woher es kommt und was ich dagegen tun kann.
Es fühlt sich an wie eine Depression, wenn ich abends völlig fertig bin, weil ich Mathe nicht verstehe, mein Vater mir versucht etwas zu erklären, aber er selbst auch nicht alles weiß, was ich wissen muss. Ich werde dann schwach, muss einfach weinen weil es mich so kaputt macht.
Ich habe das Gefühl, es frisst mich auf, und dabei ist es doch "nur" das Abi, und die Klausuren sind wie immer, nur dass wir alle merken, dass wir noch mehr Stoff wissen müssen, noch mehr gefordert werden und noch mehr Zeitdruck da ist.
Ich habe sogar Zwänge- ich rede mir ein, dass ich den Stoff für die anstehende Klausur noch einmal wiederholen muss, sonst versage ich. Das sagt mir mein Gehirn die ganze Zeit, den ganzen Tag und ich komme nicht mehr zur Ruhe. Selbst im Bett, am Tag vor der Klausur höre ich diesen Gedanken quasi in meinem Kopf, dass ich mir lieber noch einmal alles durchlesen sollte, damit ich es auch wirklich alles kann.
Ich bin ratlos, sauer auf mich selbst. Ich mache mir Druck, den ich jetzt am wenigsten gebrauchen kann und er wächst von Tag zu Tag. Natürlich muss ich mir das nicht antun, ich könnte abbrechen, aber dann wäre doch alles umsonst. Ich möchte unbedingt mein Abitur machen, ich hatte bisher immer einen guten Zweierdurchschnitt, mit Tendenz zu 2,0 und es gibt so viele Menschen, die dem Druck standhalten, obwohl sie viel schlechtere Noten haben.
Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Habt ihr eine Idee? Was kann ich gegen die psychische Belastung tun? Wie kann ich meine Nerven kontrollieren, und was tut man gegen Zwänge? Habt ihr vielleicht selbst damit Erfahrungen gemacht, oder kennt jemanden, der ähnliches durchlebt?
Du könntest dir psychologische Hilfe suchen. Vielleicht kann dir ein Psychologe bei deinen Zwängen helfen. Ansonsten ist es sicherlich normal, dass man ein bisschen Angst vor den ganzen Prüfungen hat und auch erst mal Angst zu Versagen hat. An deiner Stelle würde ich mir einfach versuchen immer mal ein bisschen Ablenkung zu verschaffen. Mache auch mal Dinge, die dir Spaß machen und lerne nicht nur. Immerhin kannst du ja auch nur bis zu einem gewissen Punkt lernen.
Für dein Matheproblem kannst du dir vielleicht auch eine Hilfe suchen. Gemeinsam lernt es sich ganz gut und vielleicht hast du ja jemanden in deiner Klasse, der dir das begreiflich machen kann. Ansonsten kannst du auch etwas Geld in Nachhilfe investieren. Bücher sind auch empfehlenswert.
Du darfst dich wegen des Abschlusses nicht so fertig machen. Du wirst es schon schaffen, du hast doch gute Noten und sollte es nicht beim ersten Mal klappen, machst du es eben ein Jahr später. Angst lähmt dich und du hast nichts davon.
Für mich hört es sich so an, als würdest du zu sehr versuchen, das Problem mit dir selbst auszumachen. Ein Termin bei deinem Hausarzt wäre sicher eine gute Idee, der kann dich dann an einen Psychotherapeuten weiterverweisen.
So einfach es klingt: Wenn du zum Beispiel in Mathe Probleme hast und selbst dein Vater dir bei diesem Stoff nicht helfen kann (was mich nicht wundert, sofern er nicht einen entsprechenden Beruf ausübt, wo er solche Dinge anwenden muss), gibt es doch sicher Mitschüler, die das Thema verstanden haben. Wie ist das denn bei deinen Freunden - ist darunter vielleicht jemand, der dir, nicht nur schulisch, sondern auch moralisch ein bisschen helfen und dich unterstützen kann? Schon aus rein logischer Sicht ist es kein Wunder, dass man irgendwann nicht mehr mitkommt: In der Schule wird schließlich alles so schnell wie möglich behandelt und abgearbeitet, das Notwendigste besprochen, was man für die Prüfungen braucht. Das Abi kriegt man schließlich nicht einfach geschenkt.
Du hast schon festgestellt, dass du dir den meisten Stress selbst machst - insofern bist du also auf dem richtigen Weg. Psychologische Hilfe ist sicherlich eine gute Option, die du auf keinen Fall außer Acht lassen solltest. Du musst dir selbst klar machen, dass du es bisher auch immer geschafft hast. "Die anderen schaffen das doch auch" hilft da allerdings meistens nicht unbedingt weiter. Such dir Hilfe, such dir Unterstützung - seien das nun Leute aus deinen Kursen oder besser gleich professionelle Hilfe in Form eines Psychologen.
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