"Husten" - Keine Krankheit, trotzdem arbeiten?

vom 15.10.2012, 19:04 Uhr

Heute war wohl einer der nervenaufreibendsten Arbeitstage an die ich mich überhaupt erinnern kann. Einer meiner Arbeitskollegen schleppte schon seit Ende letzter Woche eine leichte Erkältung mit sich herum und diese hat sich wohl über das Wochenende noch ein wenig verschlimmert. Zumindest ist sein Husten noch um einiges extremer geworden und man hat den besagten Arbeitskollegen heute den gesamten Tag quer durchs Büro krächzen, husten und räuspern hören.

Ich war wohl nicht der einzige im Büro, der von ständigen Husten sehr genervt war und andere Arbeitskollegen boten ihm schon Bonbons zum lutschen ohne Ende an und einer fragte auch, wieso er denn überhaupt zur Arbeit gekommen sei, wenn es ihm doch so schlecht gehe. Ich fragte ihn das gleiche in der Mittagspause und er sagte mir, dass er ja "nur" Husten habe und keine schlimme Krankheit. Er habe keine Schmerzen oder andere Beschwerden und da es ihm so an nichts fehle, sehe er keinen Grund wieso er nicht auch zur Arbeit kommen soll.

Ich hab das mal so stehen lassen und diesbezüglich nichts erwidert, da ich sonst vermutlich etwas falsches gesagt hätte, da ich wie gesagt, den ganzen Tag von seinem gehustet schon sehr angenervt war. Auch wenn es einem sonst so weit körperlich gut geht, sollte man doch zu hause bleiben, auch wenn es nur "husten" ist, oder sehe ich das falsch? Wenn der Husten noch erträglich ist, gehe ich zugegeben auch noch zur Arbeit, aber nicht, wenn ich damit andere von der Arbeit abhalte. Auch finde ich es nicht sonderlich hygienisch, wenn man die ganze Zeit herum hustet und andere somit vielleicht noch mit ansteckt. Geht ihr auch noch zur Arbeit, wenn ihr nur "husten" habt, oder seht ihr auch Husten als richtige Krankheit an? Wie schlimm muss es euch erwischt haben, bis ihr daheim bleibt?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Husten ist ja an sich schon ein Anzeichen für eine Erkältung und wenn diese so schlimm wie in dem geschilderten Fall ist, dann sollte man schon seine Konsequenzen daraus ziehen und überlegen, ob man sich vielleicht krankschreiben lassen sollte. Immerhin ist es ja auch so, dass man mit dem Husten die Bakterien im Raum verteilt und dann die anderen Kollegen mit gefährdet, was ja nicht sein muss. Jedoch muss man eben selber entscheiden, wie schlimm es wirklich ist.

Ich gehe eigentlich immer nicht mehr zur Arbeit, wenn ich wirklich merke, dass es nicht mehr geht. Ich habe meistens nicht nur husten, sondern eben auch andere Sachen und deswegen ist es bei mir dann bei einer schweren Erkältung schon angebracht, dass ich zu Hause bleibe. Ansonsten bei einem leichten Schnupfen oder husten, kann man auf jeden Fall hingehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei einer leichten Erkältung gehe ich auf jeden Fall noch weiter arbeiten, aber wenn es so ist, wie in dem von dir beschriebenen Fall, dass der Husten so schlimm ist, dass er schon die Kollegen von der Arbeit abhält, dann bringt es ja wirklich nichts und ich würde dann auch die Konsequenzen ziehen und zu einem Arzt gehen, der mich dann möglichst krank schreibt, damit ich die Kollegen nicht noch anstecke. Ich muss allerdings ehrlich sagen, dass es bei mir so schlimm bislang noch nicht war und ich bei jeder Erkältung weiter gearbeitet habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Mancher hat vielleicht Angst um seinen Arbeitsplatz, wenn er sich zu oft krank meldet. Viele Menschen ziehen sich im Laufe des Winters ja auch mehrfach etwas heftigere Erkältungen zu und wenn man sich da jedes Mal krankschreiben lässt, können schon einige Fehltage zusammen kommen. Das wird vom Chef unter Umständen nicht gerne gesehen.

Natürlich muss man auch die Ansteckungsgefahr für die Kollegen bedenken. Ich denke, beim ersten und vielleicht auch noch beim zweiten Auftreten einer stärkeren Erkältung im Laufe eines Winters würde ich mich durchaus krankschreiben lassen. Sollte es aber noch mehrmals vorkommen, dass ich stark erkältet bin, würde ich wahrscheinlich dann zur Arbeit gehen, um nicht zu viele Fehltage anzuhäufen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde das recht schwierig. Viele Angestellten gehen auch krank zur Arbeit (auch mit mehr als Husten) weil sie Angst haben, wenn sie krank sind wäre ihre Arbeitsstelle gefährdet.

Andererseits sollte man aber auch an die anderen Arbeitskollegen denken. es geht ja nicht nur darum, dass die von der Arbeit abgehalten werden, sondern vor allem darum, dass er andere auch anstecken kann. Wenn der Husten wirklich schlimm ist, kann das z.B ein Zeichen für eine angehende Bronchitis sein.

Ich an deiner Stelle würde nochmal mit dem Arbeitskollegen sprechen und ihm vorschlagen erst mal zum Arzt zu gehen. das heißt ja noch nicht, dass man gleich krank geschrieben wird. Aber er solle auch an die Kollegen denken und sie nicht anstecken.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei einer leichten Erkältung, die in diesem Fall bei deinem Arbeitskollegen wohl vorlag, ist es eben Ermessenssache, was man tun will. Da kann man eben entweder zu hause bleiben, und sich fühlen, als würde man blau machen, oder aber zur Arbeit gehen, und dann die anderen stören. Vielleicht hat dein Kollege auch eine gewisse Scheu davor, sich krank zu melden, weil er die Befürchtung hat, dass das bei eurem Arbeitgeber schlecht ankommt. Oder er hat das Gefühl, er ist erst krank, wenn er das Bett quasi gar nicht mehr verlassen kann.

Manche Menschen haben da ein ganz starkes Pflichtgefühl. Das ist ja andersherum auch wieder positiv, denn schließlich müsste sonst einer von euch seine Arbeit übernehmen. Vielleicht würde das genausosehr nerven wie das Husten, nur dass es eben nicht alle Kollegen mitbekommen.

» Hunterlady » Beiträge: 13 » Talkpoints: 3,66 »


Ich wäre wahrscheinlich eine der Personen, die auch krank zur Arbeit gehen und mit ihrem Husten die Kollegen nerven. Oder ich würde nur kurz im Büro vorbeischauen und mir Arbeit nachhause mitnehmen, arbeiten würde ich aber auf jeden Fall. Wenn ich zu hause bleibe, dann häufen sich die Aufgaben nur unnötig an und ich verfalle beim Abarbeiten dieser in Zeitdruck, also mache ich es lieber gleich. Fehlen würde ich nur bei Meetings mit externen Personen, da macht es sicherlich keinen guten Eindruck keuchen, schniefend und krächzend am Tisch zu sitzen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass Leute aus dem Grund zur Arbeit kommen, weil sie Angst haben ihren Job zu verlieren oder nicht möchten, dass der Chef denkt, dass man blau mache. Oder aber sie langweilen sich zu hause einfach, mir würde das auch so gehen. Wenn man nicht wirklich sehr krank ist, dann kann man ja nicht den ganzen Tag im Bett verbringen oder Soaps im Fernsehen schauen, irgendetwas unternehmen kann man aber natürlich, wenn man sich eben krankgemeldet hat, auch nicht. Also ist es sogar unterhaltsamer ins Büro zu gehen als Stubenarrest zu hause zu haben.

Einzig bei Kundenkontakt denke ich, dass man auch bei leichteren Erkältungen zu hause bleiben sollte. Beispielsweise würde ich es nicht gerade als angenehm empfinden bei einem Friseur zu sitzen, der mir ständig auf den Kopf hustet.

Natürlich verstehe ich, dass man von dem Husten genervt ist, ich denke aber, dass man das einfach versuchen sollte auszublenden. Gerade während der Wintermonate hat ja ständig jemand im Büro eine Erkältung, wenn diese Leute dann alle ständig zu hause bleiben würden, dann würde ja einiges an Arbeit liegenbleiben. Man kann ja ein wenig Abstand von den erkälteten Menschen halten um sich nicht an zu stecken.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hätte ich nur einen Reizhusten (ich nehme einmal an, dass es einer war und kein verschleimter Husten), dann würde ich auch niemals zu Hause bleiben, wenn es mir ansonsten gut geht. Reiner Husten sollte tatsächlich kein Grund sein, um von der Arbeit fern zu bleiben.

Allerdings würde ich auch nicht dauernd husten wollen und so sowohl die anderen Kollegen nerven wie auch mich selber, denn irgendwann nervt mich ein ständiger Husten. Ich würde dann einfach Hustentropfen nehmen, wenn der Hustenreiz so schlimm ist, dass man ständig husten muss. Da würde ich dann aber nur auf stärkere Präparate vertrauen, die ich immer zu Hause habe, weil ich sie mir rechtzeitig immer vom Hausarzt verschreiben lasse. Schließlich kann man nie sagen, wann einen wieder einmal ein Husten quälen wird.

Ich würde an eurer Stelle auch nicht darauf pochen, dass euer Kollege zu Hause bleibt, aber ich würde ihm nahe legen, dass er kurz zum Arzt geht, sich entsprechende Hustenstillertropfen aufschreiben lässt, diese sich dann in der Apotheke besorgt und sie dann auch einnimmt. Da hat dann jeder etwas davon, denn dann stört euch dieser Kollege nicht mehr und für ihn ist es auch eine Erleichterung und er kann unbehelligt wieder weiter arbeiten, wie wenn er keinen Husten hätte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Husten im normalen Rahmen ist für mich kein Grund zu Hause zu bleiben. Selbst eine knallrote und schmerzende Nase hat mich noch nicht davon abgehalten, zur Schule oder in die Arbeit zu fahren. Wobei man natürlich auch Abwägen muss, inwieweit es die anderen Mitarbeiter stört.

Ein hustender Mensch, der nicht mal eine Minute Ruhe geben kann, ist natürlich störend für die anderen, keine Frage. Aber welche Hustanzahl innerhalb von zehn Minuten gilt als störend? Definitionssache. Habe ich einen Mitarbeiter, der mit seinem Husten anstrengend ist, packe ich meinen MP3 Player aus und lasse mich von der Musik etwas ablenken. Schließlich muss man ja auch sagen, dass es dieser Mensch ja auch nicht aus reiner Böswilligkeit macht. Krank wird schließlich jeder mal und man mag es ihm auf der anderen Seite zugute heißen, dass er nicht schon beim bloßen Regentag zuhause bleibt und krankmacht.

Wird man selbst mal krank, möchte man ja schließlich auch ungern böse gemustert werden, wenn einem ein Huster aus der Kehle kriecht. Klar ist es störend, aber ich denke, es gibt bei Weitem schlimmere Sachen. Hierzu zählt meines Erachtens ständiges telefonieren, denn das ist eine anhaltende und längere Geräuschkulisse, als ein Huster zwischen durch.

Und wenn es dann doch vorkommt, dass die Pause von einem Hustenanfall zum anderen kaum mehr als eine Minute beträgt, spendiert man seinem erkrankten Mitarbeiter mit besonderer Beachtung der Ansteckungsgefahr ein Hustenbonbon, einen warmen Tee und die Empfehlung, sich lieber mal einen Tag auszukurieren.

» Pfote » Beiträge: 89 » Talkpoints: 4,53 »


Für mich ist Husten auch kein Grund zu Hause zu bleiben, auch wenn der recht stark sein sollte. Wenn man eine dicke Erkältung hat, ist das natürlich etwas anders. Ich bin derzeit auch wieder am Husten und gehe trotzdem arbeiten. Ich frage mich auch, wie lange ich denn wegen Husten zu Hause bleiben soll. Wenn ich einmal erkältet bin und Husten bekomme, habe ich da meistens sehr lange was von. Die Erkältung geht weg, aber der Husten bleibt meistens mehrere Wochen lang. Sollte ich mich deshalb mehrere Wochen krankschreiben lassen, wenn es mir ansonsten doch gut geht. Klar ist der Husten nervig, aber solange ich niemanden direkt ins Gesicht huste, sehe ich kein Problem.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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