Was haltet ihr von Leihkaninchen? Meinungen?
Ich bin im Tierschutz tätig und immer wieder höre ich von Anfragen für Leihkaninchen. Dabei geht es in erster Linie darum, ein passendes Tier für das vorhandene Kaninchen zu finden. Diese Beiden sollen vergesellschaftet werden. Wenn das vorhandene Tier irgendwann stirbt, dann wird das Leihkaninchen wieder in die Pflegestelle zurück gegeben, da die Besitzer mit der Kaninchenhaltung aufhören möchten und das vorhandene Tier auch nicht alleine halten möchten. Nun bin ich etwas geteilter Meinung was das Leihkaninchen angeht.
Zum Einen ist es so, dass Pflegestellen in der Regel einen Schutzvertrag ausfüllen und ein Tier immer wieder in die Pflegestelle zurück kommt, wenn irgendwas ist. Das heißt, wenn sich ein Besitzer irgendwann entscheidet mit der Haltung aufzuhören, wandert das Tier auch zurück. Ich finde es jedoch nicht gut, wenn ein Tier von einem in das andere Zuhause wandert und immer nur für alte Tiere der Partner auf Zeit ist. Irgendwann soll ein solches Tier auch mal zur Ruhe kommen und einen festen Partner und ein festes Zuhause haben! Wie seht ihr das? Habt ihr schon mal ein Leihkaninchen gehabt? Wie lief das bei euch ab? Wo seht ihr die Vor- und Nachteile?
Ich habe zwar keine Kaninchen, sondern nur Wellensittiche, aber auch ich habe mir schon die Frage gestellt, was ich mache, wenn nun einer meiner beiden letzten Wellensittiche stirbt. Ich möchte nämlich auch die Haustiere "ausgehen" lassen, da ich inzwischen zwei Kinder habe, die viel Zeit kosten und ich nur noch begrenzt Zeit für meine Tiere habe.
Wie gesagt, noch sind es zwei, aber irgendwann wird sicherlich nur noch ein Tier übrig bleiben, denn man kann schlecht von einem gleichzeitigen Doppeltod ausgehen. Für einen solchen Fall, wäre tatsächlich ein Leihtier eine sehr gute Alternative. Jedenfalls für das übrig gebliebene Tier und dann auch für den Besitzer.
Für das Leihtier an sich allerdings fände ich es gar nicht so willkommen, denn es wird, wie du sagst, dann von einem Ort wieder zum nächsten und übernächsten und so weiter gebracht. Das kann für ein Tier sicherlich nicht gut sein und es mehr beeinträchtigen und psychisch stören als gut sein. Daher bin ich auch zweigeteilter Meinung über Leihtiere.
Was vielleicht eine Alternative wäre, wäre, dass ein solches Leihtier vielleicht nur ein einziges Mal "verliehen" werden darf und dann aber ein festes Zuhause bekommen sollte. Wobei ich das aber immer noch für die Gesundheit des Leihtieres für bedenklich erachte, aber eben besser wie wenn man das arme Tier immer wieder leihen könnte.
An sich mag das mit den Leihkaninchen oder Leihtieren eine recht gut Sache sein. Kaninchen und Meerschweinchen sollte man ja nicht alleine halten, genauso wie Mäuse und manche Vögel. Da ist es ja schon sinnvoll, dass man dann eben so ein Tier dazu nimmt. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass es für das Leihtier dann nicht schön ist und auch stressig, wenn es dann wieder in die Pflegestelle muss, wenn es vielleicht Jahre lang mit einem Artgenossen in einem schönen zu Hause gewohnt hat.
Aber bevor das Tier dann alleine sein letztes Dasein fristet, ist es sicherlich besser wenn es abgegeben wird und wieder zu anderen Artgenossen kommt. Ansonsten entsteht ja auch ein ewiger Kreislauf und man muss für das übrige Tier, immer wieder einen neuen Partner dazu holen. Ich hatte das Problem ähnlich bei meinen Meerschweinchen. Aber meine 3 die übrig geblieben waren, sie ganz plötzlich kurz nacheinander verstorben, so dass ich keins hatte, was dann alleine übrig war. Da habe ich dann auch erst mal beschlossen, dass es kein neues Meerschweinchen mehr geben wird.
Ich denke nur auch, dass man bei solchen Leihtiere aufpassen muss, dass sie dann keine Krankheiten einschleppen. Irgendwie hat es ja doch ein bisschen was von einem Wanderpokal. Ich würde den Tieren auch eher wünschen, dass sie einmal vermittelt werden und dort auch irgendwann sterben können. Ich würde es auch wohl nicht übers Herz bringen, ein Tier wieder zurück zugeben, was schon Jahre lang bei mir gelebt hat.
Bei Lebewesen von "Leihtieren" zu sprechen ist immer eine Formulierung, die Bauchschmerzen bereitet. Es scheint so negativ belegt. Ich habe vor deiner Beschreibung auch noch nie etwas von "Leihtieren" gehört, ich beschäftige mich aber eher mit dem Thema Tierschutz bei Katzen. Da ist das (noch) nicht verbreitet. An sich finde ich es aber, wenn es so ist, wie du beschreibst, eine gute Sache. Scheinbar bezieht sich dieses "Leihen" ja eher nicht auf kurzfristige Aufnahme eines Tieres, wenn ich das richtig verstanden habe. Gerade im Tierschutz hat man ja oft mit Tieren zu tun, die einfach ausgesetzt oder in unpassende Verhältnisse weitergegeben werden, wenn die lästig oder "über" sind. Das ist ja mit diesem System etwas eleganter geregelt.
Wenn ich mich als Halter nach dem Tod eines meiner Tiere dafür entscheide, seinen Partner nicht behalten zu wollen, dann hat das ja meist Gründe. Wenn ich weiß, dass ich das Tier dann in die guten und kompetenten Hände des Tierschutz geben kann, statt private Besitzer zu suchen, die vielleicht nicht hundertprozentig passen, ist das sehr schön. Ein Nachteil wäre vielleicht, dass die Tiere dann auch wieder zu leichtfertig angeschafft und abgegeben werden. Man "darf" das ja und hat sogar einen Vertrag darüber. Dass es solche Menschen gibt, wissen wohl alle. Mir als tierlieber Mensch ist dann aber durchaus wohler, wenn ich weiß, die Tiere kommen dahin, wo es ihnen gut geht. Das ist ja eine Aufgabe des Tierschutzes: Tiere, die ein Zuhause suchen oder denen es in ihrem Zuhause nicht gut geht, entsprechend aufzunehmen und zu betreuen. Wenn die Verpflichtung darüber besteht, dass Tier bei Abgabe auch wieder in den Tierschutz zu geben, kann das sicherlich Tierelend vermeiden.
Es ist natürlich klar, dass Pflegestellen so viel mehr Verantwortung eingehen und sicherlich auch das Eine oder Andere mal "missbraucht" werden von Menschen, die Tierhaltung nicht ganz so ernst nehmen. Aber den Tieren geht es letztendlich besser, als wenn sie nur abgeschoben werden. Das ist das, was meiner Meinung nach zählt.
Ich hatte noch nie etwas von Leihtieren gehört. Irgendwie kann ich das gar nicht glauben, das es so etwas gibt. Wenn ein Kaninchen gestorben ist und ein Leihkaninchen tritt an seine Stelle, ist das doch ein anderes Kaninchen, das nicht unbedingt akzeptiert wird von dem Hinterbliebenen. Aber was ich noch schlimmer finde ist die Bezeichnung „Leihkaninchen“.
Ist man sich überhaupt noch bewusst, dass es sich hier um ein Lebewesen handelt? Es ist kein Buch, das man sich ausleiht, sondern ein lebendes Wesen. Ich habe keine Ahnung von Kaninchen. Aber was mit dem Leihkaninchen gemacht wird, finde ich schlimm. Soll das arme Tier sich wieder an einen alten Partner gewöhnen und nach dessen Tod wieder weiter wandern? Kann ein Mensch einem Tier so etwas zumuten? Hat ein Kaninchen keine Gefühle? Kommt es wirklich nur darauf an, dass der Mensch einen Vorteil sieht? Was ist mit dem Kaninchen?
Im Großen und Ganzen ist ein Leihkaninchen ja nichts anderes, wie einem verbliebenem Kaninchen einen Artgenossen vor die Nase zu setzen, wenn der andere stirbt.
Gesetzt den Fall, ich halte 2 Kaninchen, eins stirbt, dann hole ich eben ein neues dazu. Stirbt dann das andere, bekommt das neue auch einen Artgenossen und so geht das Spiel immer weiter, man kommt quasi nie aus dem Kreislauf heraus. Und deswegen finde ich die Idee mit den Leihtieren durchaus sinnvoll und durchdacht.
Und ich denke, wenn ein Leihtier (egal welcher Art) dann ein gewisses Alter hat, sollte man es eben in eine dauerhafte Gesellschaft vermitteln und ihm einen stressfreien Lebensabend gönnen. So hat man aber sicher einige Tierhalter glücklich gemacht, die sich durchaus bewusst sind, dass eine Vergesellschaftung Stress für ein Tier bedeuten, andererseits aber ihrem Haustier keine Einzelhaft antun wollen. Also ich befürworte den Leihtier-Gedanken durchaus und würde ihn auch in Anspruch nehmen, wenn ich es denn müsste.
Wenn ich mir vorstelle, dass ein solches Leihkaninchen auf diese Weise möglicherweise in mehrere Zuhause kommt, finde ich das total bekloppt, ehrlich gesagt. Wer auch nur ein bisschen Ahnung von Kaninchen hat, der weiß wohl, dass es sich hierbei um unglaublich stressanfällige Tiere handelt, die bei entsprechender Belastung alle möglichen Probleme bekommen können. Allein durch zu viel Stress können sich ernsthafte Erkrankungen überhaupt erst freisetzen, wie beispielsweise E. C., was mir besonders hierzu einfällt und was ja nun beinahe jedes Kaninchen als Erreger schon in sich trägt. Ich würde also absolut davon absehen, mir ein Leihkaninchen zu holen und lieber ein verbleibendes Kaninchen, dessen Partnertier gestorben ist, meinerseits in liebevolle Hände abgeben.
So lief es damals umgekehrt bei uns, als wir zwei neue Kaninchen aufgenommen haben, die beide aus solchen Konstellationen kamen, wo in ihrem ursprünglichen Zuhause das Partnertier gestorben war. Sie kamen beide zu unserem hinterbliebenen Kaninchen und nun rocken die drei die Wohnung meines Ex-Partners zusammen. Ich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, wie es wohl gewesen wäre, wenn einer von beiden oder gar beide nur Leihkaninchen gewesen wären, sodass diese also wieder gehen müssten, wenn unser ursprüngliches eigenes Kaninchen irgendwann stirbt. Immerhin bindet man sich auch an die neuen Tiere und man kann super erkennen, wie sehr sie sich positiv verändert haben, wie angstlos sie mittlerweile sind, wie entspannt und freundlich. Das alles würde ich ihnen gar nicht nehmen wollen, aber das täte ich, wenn ich bestimmt hätte, dass sie nur für die Dauer des restlichen Lebens meines eigenen Kaninchens hätten bleiben dürfen. Das wäre für mich so etwas wie eine Teilzeit-Verantwortung und insofern nichts, was ich mir vorstellen könnte, mal abgesehen davon, dass ich diesen Kaninchen eben auch einen erheblichen Schaden zufügen würde.
Ich habe den Begriff Leihkaninchen bis jetzt noch nie gehört, aber nach der Beschreibung finde ich das eher negativ. Auch wenn es für das Kaninchen sicherlich besser ist, als wenn es allein gehalten wird. Und wenn man ein Kaninchen dazu holt, dann entlastet es sicherlich auch die Pflegestellen. Trotzdem habe ich bei dem Begriff Bauchschmerzen.
Bei Lebewesen mag ich es nicht zu hören, dass man sagt, man holt es sich als Lückenfüller. Zumal ich befürchte, dass man als Besitzer zu dem Leihkaninchen nie eine richtige Beziehung aufbaut und dass es immer nur die zweite Geige spielt. Es mag für ein Kaninchen vielleicht noch kein Drama sein, wenn es so mitläuft, aber meine Sorge wäre halt schon, dass man bei dem Leihkaninchen dann halt doch etwas länger wartet, ehe es zum Beispiel zum Tierarzt geht.
Außerdem kenne ich da zumindest für Wellensittiche andere Lösungen, die man sicher auch auf Kaninchen anwenden kann. Wenn ich als Besitzer sage, wenn eines der Tiere stirbt will ich aufhören, will aber nicht, dass das andere Tier alleine leben muss- nebenbei ein Gedanke, den ich sehr lobenswert finde- dann wäre es schöner zu sagen, man gibt das übrig gebliebene Tier an eine Privatperson ab, also nicht ins Tierheim oder so. Es gibt oft Privatpersonen, die ebenfalls ein übrig gebliebenes Kaninchen haben oder die ihre Gruppe etwas aufstocken wollen. Wie gesagt in meinen Augen die bessere Lösung, weil das Tier nicht alleine leben muss, man aber auch kein Kaninchen hat, das man dann abschiebt, wenn es nicht mehr gebraucht wird, weil ich kann mir nicht vorstellen, dass es für ein Kaninchen so schön ist , wenn es die Gruppe bzw. den Partner häufiger wechseln muss.
Ich denke, dass Viele die dies negativ auffassen vergessen, ist, dass Haustiere, die lästig oder "über" sind, sowieso weggegeben werden. Es ist im Tierschutz leider Alltag, dass man sich damit herumschlägt, ungewollte, ausgesetzte, misshandelte und schlecht gehaltene Tiere zu versorgen und "einzusammeln". Natürlich mag es nicht schön sein, wenn ein Tier häufig den Besitzer wechselt, egal, aus welchem Grund. Es ist aber nun einmal leider so, dass viele Menschen sich darüber keine Gedanken machen und viele Tiere zum "Wanderpokal" werden. Es kommt nicht selten vor, dass auch heute noch Tiere unüberlegt angeschafft oder gar verschenkt werden. Über Verantwortung, finanzielle und nervliche Belastung machen sich manche Menschen keine Gedanken.
Wenn das Tier niedlich anzusehen ist, wird es gekauft, wird es krank, hat Verhaltensprobleme oder wird mit dem erwachsen werden weniger niedlich, wird es weggegeben. Wie und wohin ist dabei manchmal leider nebensächlich. Tiere werden ausgesetzt oder an den Nächstbesten weitergegeben, der sich meist genauso wenig Gedanken über Anschaffung und Haltung gemacht hat, das Tier wird dann wieder weiter gegeben. Da ist es mir als tierlieber Mensch lieber, wenn das Tier auf eine Pflegestelle kommt, die sich gut auskennt und dem Tier alles gibt, was es braucht, um gut zu leben. Pflegestellen kümmern sich ja auch um die Weitervermittlung in gute Hände von verantwortungsbewussten Haltern. Die Alternative wäre Aussetzen oder unüberlegtes Weitergeben der Tiere ohne die Möglichkeit/den Willen, die neuen Besitzer einmal genau anzusehen.
Man kann leider im Tierschutz nicht davon ausgehen, dass Tiere verantwortungsbewusst weitergegeben werden. Wenn sie nicht mehr gewollt sind, werden sie sowieso abgegeben, ob mit oder ohne "Leihoption". Der große Unterschied besteht hier wohl nur im "wohin?". Im Tierschutz hat man wenigstens noch eine gewisse Übersicht, zu welchen neuen Besitzern das Tier kommt. Privatpersonen machen sich oft weniger bis gar keine Gedanken oder haben nicht entsprechendes Wissen. Ich habe das Gefühl, dass Diejenigen, die hier dazu schreiben (ob positiv oder negativ) sowieso die Sorte Halter sind, die sich gut um ihre Tiere kümmern und sich Gedanken machen, auch im Fall einer Abgabe. Leider ist das häufig nicht der Fall, das vergessen Viele oder wissen es nicht. Ich denke, dass eine geregelte Abgabe in eine Pflegestelle das Beste für die Tiere ist, zumindest besser als ausgesetzt oder "verramscht" irgendwo anders zu landen. Denn weg kommen die Tiere, die nicht mehr gewollt sind sowieso. Auch ohne "Leihoption" werden leider manche Tiere viel zu oft weitergegeben und vergesellschaftet, dann lieber mit Aufsicht einer Pflegestelle.
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