Kein Hungergefühl - dennoch essen?

vom 14.10.2012, 18:31 Uhr

Ich und meine Partnerin haben uns nach mehr als zwei Jahren getrennt. Dementsprechend geht es mir momentan psychisch nicht besonders gut. Auch körperlich habe ich immer wieder Schmerzen oder Übelkeit. Nun ist es eben so, dass ich momentan keinen Appetit habe und innerhalb von drei Tagen schon vier Kilogramm abgenommen habe.

Da ich so schon sehr dünn bin und mir in dem letzten halben Jahr gerade mal fünf Kilogramm zunehmen konnte, versuche ich natürlich dennoch zu essen. Doch ich vergesse es momentan ständig das Essen. Ich habe einfach weder Hunger noch großartig Appetit. Eigentlich müsste mein Körper es ja merken, wenn er Energie benötigt und mir mit einem Hungergefühl sagen.

Doch dieses Gefühl tritt momentan einfach nur sehr selten auf und darum esse ich nicht besonders viel. Auf der einen Seite benötigt mein Körper die Energie scheinbar nicht. Auf der anderen Seite jedoch möchte ich nicht weiter abnehmen und esse jetzt mittlerweile, obwohl ich gar keinen Hunger habe.

Was haltet ihr denn davon? Würdet ihr ebenfalls so reagieren oder würdet ihr dann eben einfach nichts essen? Bei mir gab es schon früher einige Tage an denen ich überhaupt nichts gegessen hatte und ich vermute mal, dass das nicht besonders gesund ist. Aber es sich so rein zudrücken ist doch bestimmt auch nicht gerade gesund oder?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also ich würde dir schon raten, zu versuchen, möglichst regelmäßig etwas zu essen, auch wenn du scheinbar kein Hungergefühl verspürst. Auch wenn es immer nur ein bisschen ist, solltest du darauf achten, denn ich denke, es hilft dir auch wieder, in deinen normalen Alltag zurückzufinden. Ich weiß, dass das jetzt einfacher gesagt als getan ist, aber es hilf wirklich, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann. Bei mir ist es nämlich auch so, dass es mir nach einer Trennung logischerweise erst mal ziemlich schlecht geht und darüber vergisst man vor lauter Trauer das Essen.

Am Besten ist es, du achtest auch darauf, gesund und ausgewogen zu essen. Leichte Gerichte wie Reis und Gemüse dürften eigentlich kein Problem darstellen. Du musst dir ja nicht mit aller Gewalt ein riesen Schnitzel mit Pommes reinziehen! Hin und wieder vielleicht mal eine Suppe ist auch schon ok, wenn es gar nicht anders geht.

» miss-coco » Beiträge: 237 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne so etwas noch gut von einer ziemlich schlimmen Trennung. Da habe ich in den ersten zwei Wochen fast nichts zu mir genommen außer etwas zu trinken und hin und wieder ein Mittel um wenigstens ein bis zwei Stunden pro Nacht schlafen zu können. In der Zeit habe ich auch einige Kilo abgenommen. Ich habe anfänglich die meiste Zeit bei einer Freundin übernachtet, weil ich nicht zu hause sein wollte, wo mich alles an meine Ex-Freundin erinnerte. Diese Freundin wollte zwar immer, dass ich etwas esse, aber ich habe es nicht herunterbekommen und dann auch nicht mehr versucht.

Ich denke, dass solche Phasen einfach vorkommen können. Auch wenn du vielleicht jetzt noch nicht daran denken kannst, dass es dir irgendwann wieder besser geht, würde ich dennoch einfach abwarten. Irgendwann wirst du Hunger haben und dann auch wieder essen. Dass du nicht weiter abnehmen willst, kann ich schon verstehen, wenn du sowieso eher schmächtig bist. Vielleicht kannst du den Gewichtsverlust vorübergehend etwas kompensieren, indem du Sachen zu dir nimmst, die du vielleicht magst, sonst aber nicht so häufig zu dir nimmst. Säfte haben zum Beispiel auch viele Kalorien. Aber es bringt natürlich nichts, wenn du dir nun eine total ungesunde Lebensweise angewöhnst, daher ist das nur so eine kleine Idee, damit du nicht mehr abnimmst.

Ansonsten würde ich den Gewichtsverlust einfach hinnehmen. Ich würde mich da auch nicht zwingen, Nahrung zu mir zu nehmen, die ich gar nicht essen möchte. Falls du Lust auf etwas hast, selbst wenn es nur eine kleine Schale Müsli ist, dann iss das, was du magst. Auch wenn eine halbwegs geregelte Ernährung eine schöne Sache ist, ist dieser Zwang sicher nicht sehr schön.

Viel wichtiger ist es, dass du wieder auf die Beine kommst. Dann kommt auch der Appetit von alleine wieder. Du solltest also schauen, dass du das machst, was dir Spaß machst und langsam anfängst, über die Beziehung hinwegzukommen. Das wird eine Weile dauern, aber wenn du die Trennung verarbeitest, wirst du auch wieder essen können und wollen. Ich denke, dass Zeit (wie viel auch immer) letztendlich doch alle, oder zumindest die meisten, Wunden heilt. Zeit und ein Blick in die Zukunft (und nicht in die Vergangenheit) ist alles, was man in so einer Situation wirklich braucht.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich esse auch wenn ich keinen Hunger habe. Aber logischerweise kommen bei mir nicht Pizza, Burger und Pommes auf den Tisch, sondern dann tendiere ich eher zu Suppen oder Brot. Das geht einfach besser runter, selbst wenn man keinen Hunger hat.

Wenn du aber merkst, dass es nach einigen Bissen überhaupt gar nicht geht, solltest du dich meiner Meinung nach nicht zum Essen zwingen. Das wäre schlimmer, da du dich eventuell durch die Übelkeit übergeben würdest. Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich denke, die richtige Antwort kennst Du selbst. Du schreibst ja schon, dass Du eh recht schlank bist. Und wenn Du dann noch weiter abnimmst, ist es nicht gut für den Körper. Jeder von uns kennt aber diese Situation, wo man vor dem vollen Kühlschrank steht - und ihn wieder schließt, ohne etwas genommen zu haben, weil man einfach keinen Hunger hat und einem auch nichts Appetit machen kann.

In solchen Situationen esse ich dann einfach Kleinigkeiten. Es sind dann Dinge, die ich nicht großartig kochen muss, denn das Kochen widert mich dann genauso an. Ich suche mir halt irgendwas aus, von dem ich glaube, dass ich es herunter bekomme, ohne dass mich der Ekel vor dem Essen überfällt. Das können auch ganz einfache Sachen sein wie ein belegtes Brot, Cornflakes oder Müsli - oder auch einfach mal ungesunde Sachen wie etwa Kekse.

Es geht letzten Endes ja nur darum, dass man etwas im Magen hat und nicht noch weiter abmagert. Es ist ja kein Dauerzustand und es geht nicht um eine dauerhafte Essensumstellung. Wenn man es ganz platt sagt, geht es einfach nur darum, den Körper am Funktionieren zu halten, bis es einem vom Kopf her wieder besser geht. Und es wird besser, da bin ich mir sicher. :)

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Gerade, weil Du scheinbar recht schnell abnimmst und schon sehr schlank bist, solltest Du zumindest versuchen, etwas zu essen. Dass sich Trennungen und andere unangenehme Dinge auf den Magen auswirken, ist bekannt, andere hingegen starten ein richtiges Frustessen. Aber beide Möglichkeiten sind einfach die denkbar schlechteste Möglichkeit und daher denke ich, gerade in einer psychisch belasteten Situation ist es gerade wichtig, etwas zu essen und sich halbwegs gesund zu ernähren.

Nur, wenn Du nichts runter bekommst, kannst Du Dich ja auch schlecht zwingen, etwas zu essen. Daher solltest Du schauen, dass Du wenigstens Deine Lieblingsspeisen zu Dir nehmen kannst und vielleicht kannst Du davon ein wenig mehr essen. Wenn es mit dem Essen gar nicht so klappen will, zwinge Dich bitte nicht. Da Du aber dennoch Nährstoffe benötigst, trinke ausreichend, vielleicht kannst Du ja Gemüse und Obst einfach pürieren und es dann trinken oder löffeln.

Doch, die Energie wird schon noch benötigt, selbst, wenn Du nur schlafen würdest, brauchst Du sie. Aber im Moment ist es eben nicht so spürbar, weil derzeit eine ganz andere Priorität vorhanden ist, nämlich die Verarbeitung des Beziehungsendes. Und auch die Tatsache, dass Du binnen weniger Tage schon gleich vier Kilo abgenommen hast, spricht für sich. Versuche also immer etwas zu Dir zu nehmen, mach langsam und eher etwas weniger. Mit der Zeit wird es besser werden.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Es ist nur dann ungesund zu essen, obwohl man keinen Hunger verspürt, wenn man aus diesem Grund entweder krankhaft viel isst oder eine Menge an Kalorien zu sich nimmt, welche über den eigentlichen Tagesbedarf hinaus geht. Ansonsten ist es, wenn man in einer Situation steckt die der deinen ähnlich ist, sogar sehr sinnvoll zu essen, obwohl man kein Hungergefühl verspürt.

Ich kenne es von mir selber, dass ich keinen Hunger habe und dennoch esse. Das habe ich immer, wenn ich viel gearbeitet habe und einen anstrengenden Tag hinter mir habe. Dann habe ich absolut keinen Hunger und es kann auch sein, dass ich überhaupt nicht bemerke, dass ich nichts gegessen habe. Wenn ich es dann allerdings doch bemerke, dann bemühe ich mich, zumindest eine Kleinigkeit zu essen wie ein Toast mit Käse. Ich esse sehr ungerne Toast, weil es ja auch nicht besonders gesund ist, aber es gibt mir einiges an Energie zurück, sodass ich nicht abklappere. Und das kommt bei mir sehr schnell vor, wenn ich viel arbeite und dabei wenig esse. Davon werde ich so richtig rippig, aber ich erreiche meinen Normalzustand auch wieder einigermaßen schnell und kann ihn auch gut halten.

Ich finde es richtig von dir, dass du versuchst, etwas zu essen. Suche dir Nahrungsmittel aus, die du gerne isst und quäle dein ohnehin schon belastetes Gemüt nicht noch damit, etwas in dich hinein zu zwingen, was du nicht gerne isst. Wegen mir kannst du dich auch mit Süßigkeiten vollstopfen, so lange du nur etwas isst und nicht unter Umständen auch noch gefährlich viel abnimmst.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich kann dein Problem sehr gut nachvollziehen, denn mir ging es damals ähnlich, als mein erster Freund mich verlassen hat. Ich konnte auch nichts essen, mir war ständig schlecht und ich habe damals auch innerhalb kürzester Zeit 5 Kilogramm abgenommen. Wenn ich mich zwingen wollte, etwas zu essen, hatte ich immer nach dem ersten Bissen schon das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Bei mir war die Abnahme damals aber nicht so tragisch, denn ich hatte ohnehin vor, abzunehmen. Insofern sah ich auch keine Notwendigkeit darin, mich zum Essen zu zwingen. Ich fühlte mich einfach nur elend. Es war ein richtiger Teufelskreis, denn vom Essen wurde mir schlecht und dadurch, dass ich nichts zu mir genommen habe, war ich total schwach.

Da du ja ohnehin schon sehr schlank bist, ist es natürlich ratsam, nicht noch mehr abzunehmen. Natürlich sollte man sich nicht zum Essen zwingen, aber du solltest doch schon irgendwie darauf achten, regelmäßig etwas zu dir zu nehmen, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Wenn man trauert, bleibt das Hungergefühl eben auch oft aus, aber das bedeutet nicht gleichzeitig, dass der Körper diese Energie auch nicht benötigt. Du musst auch keine großen Mengen essen. Versuche einfach, immer mal wieder einen Happen zu dir zu nehmen - am besten natürlich etwas, was du sehr gerne isst. Dann fällt das Essen natürlich ein wenig leichter. Mit der Zeit wird es besser - ich spreche da aus Erfahrung. Bis dahin solltest du einfach probieren, nicht noch mehr Gewicht zu verlieren.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Dein Problem ist eins von zwei, die jeder hat, wenn eine Beziehung beendet wird und man am Boden zerstört ist. Der eine frisst aus lauter Kummer so viel, dass er zunimmt und der andere kann vor Kummer nichts essen und bekommt keinen Bissen hinunter und nimmt ab. Beides ist nicht gut und man muss gegensteuern.

Ich glaube dir, dass es schwerfällt zu essen, wenn der Trennungsschmerz an einem nagt. Aber versuche es doch bitte mal, etwas Leckeres zu kochen, dein „Lieblingsgericht“. Oder zumindest einen Teil davon. In deiner Freizeit mach dir zu Hause ein paar Brote, pack sie gut ein und dann in deinen Rucksack. Ebenso dein Lieblingsgetränk dazu. Dann mache eine kleine Wanderung. Irgendwo am Waldrand packst du deine Brote aus und setzt dich auf eine Bank oder einen Baumstumpf und isst und trinkst. Dazu nimmst du dir, falls du Bedarf hast, Musik mit. Die Zeit vergeht schnell und du bekommst Appetit auf die Brote, die du natürlich gut belegt hast.

Wenn du anschließend zurück nach Hause kommst, kannst du dich in deinen Sessel fallen lassen. So ganz langsam muss dein Appetit auf Essen zurückkommen, sonst musst du dich einfach zum Essen zwingen. Gerafe deswegen, weil du schon schlank bist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich kenne das Problem auch und habe dazu vor einiger Zeit ebenfalls einen Thread erstellt. In Deinem Fall halte ich es für sinnvoll, wenn Du trotz fehlenden Hungers etwas isst, da natürlich klar ist, dass Dein Körper bestimmte Nährstoffe und eine Essenszufuhr benötigt, nicht nur aus Gründen des Energiebedarfs, sondern beispielsweise eben auch, um den Prozess des Abnehmens aufzuhalten, der bei Dir ja nun enorm ist. Dass Du kein Hungergefühl hast, hat allerdings wohl wiederum weniger etwas damit zu tun, dass Dein Körper gerade keine Energie braucht, sondern eher damit, was Du schon deutlich angesprochen und auch zeitlich zugeordnet hast, nämlich Deinem Problem damit, das Ende der Beziehung zu verdauen und einzuordnen. Du bist über diese Trennung nicht hinweg und trauerst, und da ist es nicht selten, dass man kein Hungergefühl empfindet. Man schadet sich im Endeffekt aber selbst, wenn man sich die Nahrung vorenthält, die der Körper natürlich benötigt, auch, wenn er diese Notwendigkeit nicht entsprechend meldet.

Es wäre in Deinem Fall nicht so, dass Du Essen in Dich hineinstopfst, das Dein Körper nicht benötigt. Du sollst sicherlich auch keine Völlerei betreiben, sondern einfach Deinem Körper etwas zuführen, das er dringend benötigt. Wenn Du das auf eine langsame und behutsame Weise tust, wird es sicherlich auch gut machbar sein, immer mal wieder kleinere Mengen zu essen, und möglicherweise kurbelst Du dann die entsprechenden Vorgänge im Körper auch soweit wieder an, dass Du nach kürzerer Zeit wieder ein Hungergefühl empfindest.

Was Du allerdings unabhängig davon überlegen solltest, ist wohl die Frage, ob diese Beziehungspause, von der Du unlängst geschrieben hast, so gut und sinnvoll ist, wenn sie solche Ausmaße bei Dir annimmt. Auch, wenn Ihr beide die Beziehung nun schon sicher beendet haben solltet, kannst Du Dich noch einmal an Deine Freundin wenden und versuchen, um die Beziehung zu kämpfen. Offenbar ist sie wichtig für Dich und bedeutet Dir viel, denn andernfalls, glaube ich, würdest Du nicht mit diesen Effekten unter der Trennung leiden wie Du es momentan tust. Solltet Ihr also momentan noch immer eine Beziehungspause haben und es noch kein letztes Trennungsgespräch gegeben haben, so würde ich Dir raten, zeitnah auf Deine Freundin zuzugehen, um sie zu bitten, die Beziehungspause alsbald zu beenden, denn offenbar schadet sie wenigstens Dir und das auch nicht zu knapp. Der richtige Weg sieht meiner Meinung nach jedenfalls anders aus.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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