Wenn man Nachbarn im Hausflur hört-warten, bis sie weg sind?

So bin ich auch, das muss ich zugeben, dass ich dann einfach vor der Wohnungstüre warte, wenn ich jemanden im Treppenhaus höre. So war es jedenfalls, als wir noch in einer Mietwohnung gewohnt haben, mit mehreren Parteien. Ich hatte dort einfach keine Lust, dass ich demjenigen dann begegne, und ihm dann auch noch einen gute Tag wünschen muss. Denn unsere ganzen Nachbarn, die mit uns mit in dem Haus gewohnt haben, waren nicht gerade sehr nett, und wir wollten mit den meiste Nachbarn auch nicht so viel zu tun haben.

Nun bin ich aber so, auch wenn ich die Leute nicht leiden kann, dass ich trotzdem den Anstand besitze, und demjenigen einen guten Tag wünsche. Nur ärgere ich mich dann auch manchmal selber, dass ich das dann getan habe. Und daher bin ich dann einfach in der Wohnung geblieben, und habe eben gewartet, bis derjenige verschwunden ist. Heute wohnen wir in einem eigenen Haus, wo ich also nichts mit Nachbarn zu tun habe. Nur erlebe ich es jetzt auch noch bei mir, dass ich mich so verhalte, wenn ich bei meiner Oma zu Hause bin. Diese wohnt im obersten Stockwerk eines Hochhauses, wo man also einen Aufzug benutzen muss. Eigentlich schaue ich immer vorher mal kurz aus der Türe, ob jemand im Hausflur ist, oder auch gerade sich im Aufzug befindet. Denn je nachdem, wo sich der Aufzug bin der Person befindet, kommt der Aufzug zuerst nach ganz oben, bevor er dann nach unten zum Ausgang fährt. Und ich bin so gar nicht der Typ dafür, mit mehreren Menschen, schon gar nicht, wenn ich sie nicht kenne, in einem Aufzug zu fahren. Daher lasse ich die Leute lieber zuerst aussteigen, und hole mir erst dann den Aufzug zu mir nach oben.

Gespräche im Hausflur kommen vor und sind für mich normal. Wenn jemand in den Keller gehen möchte und glaubt, dass niemand im Hausflur ist, kann er Pech haben, dass gerade in dem Moment die Haustür aufgeht und ein Hausbewohner kommt heim. Ist das so schlimm, wenn man dann ein guten Morgen wünscht oder Hallo sagt. Und wenn sich daraus ein nettes Gespräch ergibt, stirbt daran auch keiner.

Ich warte also nicht erst, bis ich im Treppenhaus niemanden höre, sondern gehe dann meine Sachen zu erledigen, wenn ich es für richtig halte. Selbst wenn sich zwei Nachbarn unterhalten kann man freundlich grüßen und weitergehen. Es kann natürlich auch sein, dass jemand aus Rücksicht auf die Nachbarn wartet, bis das Gespräch beendet ist, weil er meint, dass er stört. Aber grundsätzlich ist das nicht so.

Ich warte auch oft, bis auf dem Hausflur wieder reine Luft herrscht. Ich hasse es, wenn ich mit den Nachbarinnen auf dem Flur konfrontiert werde und dann nicht nach draußen kann, weil sie sich mit mir unterhalten wollen. Das ist mir immer sehr unangenehm, denn diese Nachbarinnen unterscheiden sich sehr stark von mir und meiner Familie in ihrem Bildungsniveau und auch in ihrer Lebensweise. Und so kommt es auch, das sie sich über total banale Dinge den Kopf zerbrechen, die ich ihnen innerhalb von drei Sekunden erklären könnte, wenn sie denn nur lange genug den Mund halten würden, um mich zu Wort kommen zu lassen. Aber das Hauptthema ist ohnehin Boßeln, der hiesige Volkssport, den ich als total sinnlos erachte und über den ich nicht mitreden kann und möchte, denn es interessiert mich einfach nicht, wer die Kugel in welchen Graben geworfen hat und wer der neue Straßenmeister ist.

Deshalb warte ich wie gesagt, bis es wieder still ist auf dem Flur. Nur kann das leider ziemlich lange dauern, denn unsere Nachbarinnen sind recht geschwätzig. Vor allem, wenn die eine gerade dabei ist den Hausflur zu wischen, da nimmt sie jede Möglichkeit zur Pause gerne wahr und erklärt, wie anstrengend ihre Arbeit doch ist. Ich will aber ja nur kurz nach draußen um etwas in die Garage zu bringen oder warum auch immer. Da kann ich besser so lange, bis der Hausflur sicher ist für mich, etwas anderes im Haushalt machen und dann etwas später nach draußen gehen.

So viele andere Mitbewohner gibt es in dem Haus nicht und mir macht es auch nichts aus, jemanden auf dem Hausflur dann zu begegnen. Aber ich muss sagen, dass ich mich in bestimmten Situationen auch eher zurückziehe und warte, bis die Luft rein ist. Manchmal geht es etwas lauter zu und ich möchte mir da nicht unbedingt alles anhören müssen, was gesprochen wird. Also warte ich dann auch, bis es ruhiger ist, und gehe dann die Treppe hinunter. Wenn sich jedoch normal unterhalten wird, ist es mir relativ egal und ich muss mich auch nicht aufhalten lassen.

Je nachdem, wie viele Parteien es in einem Haus gibt und auch, wie man miteinander auskennt, kann ich es verstehen, wenn man sich lieber etwas zurückzieht und wartet, bis die Luft rein ist. Aber gerade, wenn man es eilig hat, einen Termin hat, oder man aus irgendwelchen anderen Gründen sich nicht drücken kann, muss man da durch.

Nachvollziehbar ist es übrigens auch, wenn man keine Lust zum Reden hat und überhaupt keine Menschenseele sehen möchte. Dies führt dann auch dazu, dass ich mich davor drücke, den Flur zu betreten, einfach, weil ich meine Ruhe haben möchte und keine Gespräche führen möchte. Manchmal jedoch gehe ich gerade dann, um mich zu unterhalten, ist eben von Lust und Laune abhängig.

Ich denke, jeder, der schon mal in einem Mehrfamilienhaus gewohnt hat, wird sich selbst schon einmal beim Zögern erwischt haben, die Türe zu öffnen, wenn sich die Nachbarn im Hausgang unterhalten. Auch ich kann ein Lied davon singen, gerade dann, wenn es mehr als zwei Stimmen sind bzw. Nachbarn, mit jede Menge Besuch im Schlepptau.

Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es gerade dann vorkommt, wenn es Nachbarn sind, mit denen man sich nicht sonderlich gut versteht, wenn es Tage sind, an denen man sich lieber verkriechen möchte, weil beispielsweise die Laune nicht die beste ist oder man allgemein völlig unzufrieden im Moment mit sich und der Umwelt zu sein scheint.

Das sind zumindest die Punkte, die mir auffallen, wenn ich dann doch lieber mal die Hand von der Klinke nehme, als die Türe zu öffnen. Zudem kommt für mich noch eine Tatsache als Grund infrage: Ich steh nicht gern im Mittelpunkt bzw. werde nicht gerne beobachtet. Wenn Nachbarn dann mit ihrem Besuch das Treppenhaus blockieren und ich muss mich durch mehrere Leute durch schlängeln, die wohlmöglich alle dann auch noch schauen und jeden Tritt beobachten, fühle ich mich einfach nicht wohl. Obwohl es wohl kaum so sein mag und diese sicherlich andere Dinge interessanter finden, als einen vorbeihuschenden Nachbarn, jedoch ist Einbildung eben auch eine Bildung und das langt schon zum Zögern. So viel Zeit nehme ich mir dann doch, um zu warten, bis sich das Getümmel aufgelöst hat.

Sind es jedoch Nachbarn, die ich kenne, mit denen ich keine Probleme habe, führt es zu keinerlei Zögern, sondern zu einem freundlichen Gruß beim Begegnen.

Ich finde es grundsätzlich albern und überflüssig, zu warten, bis ein Nachbar aus dem Flur verschwunden ist. Mir fehlt persönlich wirklich die Zeit und die Lust, den Leuten aus dem Weg zu gehen. Natürlich meidet man gerne Leute, mit denen man sich nicht gut versteht, aber was spricht dagegen, einen Nachbarn zu grüßen, den man für wenige Sekunden sieht- und das auch nur alle paar Tage oder Wochen?

Ich finde nicht, dass es nötig ist, sich darüber Gedanken zu machen. Außerdem fühle ich mich viel wohler, wenn ich weiß, wer in meinem Haus noch so wohnt und mit wem ich mit gut verstehe, oder wer nichts mit mir zu tun haben will oder muss. Und wenn ich raus gehen möchte, dann gehe ich raus, auch wenn ich Stimmen im Flur höre.

Ich warte ehrlich gesagt auch ganz gerne, bis die Nachbarn aus dem Hausflur verschwunden sind. Die meisten unserer Nachbarn sind ziemlich unfreundlich und denen möchte ich auch nicht allzu gerne begegnen. Wenn ich also höre, dass sich gerade Nachbarn im Hausflur aufhalten, warte ich immer, bis die Geräusche verschwunden sind. Meistens habe ich es auch nicht so wirklich eilig. Muss ich allerdings ganz dringend zum Bus, dann kann ich natürlich nicht abwarten und muss dann eben in Kauf nehmen, auf meine Nachbarn zu treffen. Das kann man dann eben nicht verhindern. Ich grüße die Leute dann auch, wobei die meisten sich dann nicht mal die Mühe machen, zurück zu grüßen. Deshalb vermeide ich eine Begegnung mit den Nachbarn eigentlich immer ganz gerne, weil ich mich dann nur unnötig aufrege.

Ich musste eben wirklich grinsen, als ich die Überschrift und einige Beiträge zu dem Thema gelesen habe. Bisher war ich nämlich immer der Annahme, ich wäre die einzige, die das so macht.

Wenn ich in den Keller oder Sonntag früh nur schnell zum Bäcker möchte, sehe ich oft wirklich schlimm aus. Ich habe dann keine Lust, mich extra für den kurzen Wg umzuziehen und bin dann auch immer im Jogginganzug anzutreffen. Wenn ich nur in den Keller gehe, habe ich auch oft meine Hausschuhe an und bin eventuell noch ungekämmt, wenn ich gerade aufgestanden bin. So möchte ich mich nun wirklich nicht den Nachbarn präsentieren. Es wäre mir einfach zu peinlich, wenn ich in solch einem Zustand jemandem begegnen würde, den ich kenne.

Auch wenn ich in die Stadt oder zur Uni möchte, warte ich jedoch meistens ab, bis die Nachbarn weg sind. Wieso ich das mache, weiß ich eigentlich auch nicht. Wenn ich es sehr eilig habe, dann gehe ich jedoch schon an den Nachbarn vorbei. Ich will doch schließlich nicht wegen so etwas den Zug verpassen.

Ich kann die Reaktion total nachvollziehen, wir wohnen zwar in keiner richtigen Wohnung, wo auch andere Leute wohnen, dennoch habe ich Erfahrung was diese Reaktionen anbelangt. Ich habe mal bei meinem Vater übernachtet, er wohnt auch in einer Wohnung, wo so etwas durchaus an der Tagesordnung steht. Wir wollten gemeinsam in die Stadt zum Eis essen gehen, als auf der Tür zwei ältere Personen standen, es war vermutlich ein älteres Paar, was sich ziemlich gestritten hat.

Natürlich wollten wir nicht direkt in die Situation hineinplatzen und haben deshalb kurz gewartet, bis sie weg waren. Danach sind wir wie gewohnt nach unten zur Tür gegangen. Ich finde, man sollte, wenn die Situation "neutral" ist, ganz normal nach draußen gehen, ich finde, dass da nichts dabei ist. Wenn sich jedoch Leute streiten oder irgendetwas anderes passiert ist, würde ich einfach kurz warten. Wenn natürlich etwas in meiner Wohnung ist, was nicht jeder sehen sollte oder auch wenn ein Hund in der Wohnung ist, würde ich da eher warten, denn Tiere rennen ja manchmal auf Personen los und wollen mit ihnen spielen. Um so etwas zu verhindern würde ich dann kurz in der Wohnung verbleiben.

Wenn die Personen auf dem Gang bzw. im Treppenhaus dann aber etwas länger brauchen sollten, warum auch immer, würde ich nach einiger Zeit schon nach draußen gehen, sie kurz grüßen und weiterlaufen, ich finde, dass da wie gesagt nichts unmenschliches dran ist.

Ob ich warte, bis die Nachbarn weg sind, hängt zum einen von den Klamotten ab, die ich gerade an habe und davon, welcher Nachbar es ist. Wenn ich in chilligen Klamotten rumlaufe und kurz zum Müll will, warte ich generell bis alles ruhig ist.

Wenn ich hingegen ordentliche Kleidung anhabe, kommt es darauf an, wen ich im Flur höre. Ist es mein direkter Nachbar von gegenüber oder einer seiner Kumpels, dann warte ich nicht, bis sie weg sind sondern gehe einfach raus. Ist es allerdings die ältere Dame von oben, warte ich bis sie weg ist, da sie sich sonst sehr lange mit mir unterhalten möchte und ich dafür meist keine Zeit habe. Bei allen anderen Bewohnern des Hauses gehe ich vor die Tür, auch wenn ich sie im Treppenhaus höre, man grüßt sich eh nur kurz und geht weiter.